Kigawechsel? Montessori?
Verfasst: Sa 20. Dez 2008, 23:49
Hallo,
ich brauche mal eure Meinung zu unserer Leidensgeschichte:
Schon nach der Geburt fiel unser Sohn durch seine gesteigerte Erregbarkeit auf; er war ein Schreibaby. Des Weiteren benötigte er kaum Schlaf. Mit einem Jahr zeigte er auf gleiche Dinge und zeigte ein erstes Interesse für Buchstaben und Logos.
Mit 1 ½ kannte er alle Automarken, mit 2 konnte er alle Buchstaben sowie einige Zahlen.
Er spielte schon sehr früh lange alleine und konzentriert und spielte oft altersuntypische Dinge; mit einem Jahr baute er beispielsweise eine 1 aus Bauklötzen.
Sein Bewegungsdrang war enorm; er konnte stundenlang rennen und wurde nicht müde und liebte es schon als Einjähriger lange Zeit in der Natur zu verbringen.
Da er schon immer ein großes Interesse für Musik hatte, meldeten wir ihn mit 1 ½ Jahren in der Musikschule an. Diese besuchte er anfangs sehr gern, nach einigen Wochen jedoch schien er gelangweilt zu sein und wollte nicht mehr hingehen.
Mit 2 Jahren besuchte er einen Minikindergarten, in den er die ersten zwei Wochen gerne ging. Danach jedoch begann er auffälliges Verhalten zu zeigen; er schlug die anderen Kinder.
Wir konnten uns dieses Verhalten nicht erklären, da er ansonsten ein sehr sensibler, friedfertiger Mensch war und wir schon konsequent mit ihm waren.
Wir wurden zunächst darauf vertröstet, dass es sich nur um eine Phase handeln würde, die schnell vorbei gehe und bei der Erziehungsberatungsstelle sagte man, dass wir konsequent sein müssten.
Da er nur mit Unlust in den Minikindergarten ging, hatte ich als Mutter natürlich ein schlechtes Gewissen und war mir unsicher, ob es das Richtige war.
Dennoch brauchte ich Entlastung, und wir meinten, dass unser Kleiner auch soziale Kontakte haben müsse.
Er interessierte sich mittlerweile für Gewürze und konnte sich mit dem Sortieren, Stapeln, Riechen desselben den halben Tag lang beschäftigen. Außerdem zeigte er großes Interesse für Verkehrszeichen und Flaggen.
Er begann auch, Buchstaben aneinander zu legen, die wir "vorlesen" sollten, sowie uns zu fragen, welche Wörter mit welchen Buchstaben anfingen.
Dadurch konnte er nach kurzer Zeit Laute aus Wörtern heraushören und er liebte es, wenn wir die Laute nannten und er das Wort dann legen konnte.
Auch Zahlen legte er zusammen und wollte, dass wir diese vorlesen, so dass er irgendwann jede zweistellige Zahl, die man nannte legen konnte.
Er leitete sich außerdem die "Regel" dafür ab (zu 14 z.B. sagte er zunächst "Vierundeinzig").
Im Minikindergarten war er sehr auf die Erzieherinnen fixiert und spielte fast nur alleine. An Bastelarbeiten nahm er selten und nur ungern teil. Er beklagte sich außerdem über den Lärm in der Gruppe.
Trotz Konsequenz, Strafen, etc. hörte das Schlagen nicht auf. Meine Hebamme wies mich darauf hin, dass er vielleicht unterfordert sein könnte, was ich auch erahnte.
Tatsächlich schlug er auch an jenen Tagen nicht, an denen er interessante Dinge von zu Hause mitgebracht hatte. Bei der Wahl des Kindergartens tendierte ich zu einem Montessorikindergarten. Während meines Pädagogikstudiums kam ich mit der Reformpädagogik Maria Montessoris in Berührung und war von dem Modell sehr angetan. Außerdem hörte ich, dass diese Art von Kindergarten für (vermeintlich) Hochbegabte gut geeignet sei. Leider fand sich in der unmittelbaren Umgebung zu dem Zeitpunkt des Anmeldens kein Montessori- Kindergarten, so dass wir ihn für den örtlichen Kindergarten anmeldeten.
Dort riet man uns, die Verhaltensauffälligkeiten psychologisch und medizinisch abklären zu lassen, damit die Erzieherinnen vor Eintritt in den Kindergarten schon wüssten, um was es sich handele.
Wir suchten eine Kinderpsychologin auf, die das Verhalten versuchte mit unserer vermeintlichen Unsicherheit zu erklären, wohl aber auch auf eine mögliche Hochbegabung aufmerksam machte.
Den Kindergarten besucht er ab September diesen Jahres. Er wollte nicht gerne hingehen; sagte "da gibt es nichts" und "die Kinder spielen nicht".
Sein Verhalten ist dort durch hohe Lautstärke sowie Impulsivität geprägt; er bekommt heftige Wutanfälle, schlug beinahe eine Scheibe ein, setzt sich über Verbote hinweg und schlägt wieder die anderen Kinder.
Zu Hause wurde sein Verhalten auch immer auffälliger und er begann, ständig Dinge zu sortieren, wollte nur noch ganze Nudeln essen und aß überhaupt nur noch wenige Speisen.
Man beobachtete im Kindergarten zwar seine hohen geistigen Fähigkeiten, doch daraus wurde nicht der Schluss gezogen, dass er eventuell unterfordert sein könnte.
Seine ausgefeilte altersuntypische Sprache wurde beobachtet, jedoch auch, dass er keinerlei Sprache verwendete, um zu kommunizieren.
Selbst auf die Frage wie er heißt, antwortete er etwas Falsches. Es wurde beobachtet, dass sein Blick öfter ins Leere ging und er oft abwesend war. Auch zu Hause fiel mir als Mutter schon seit längerer Zeit ein trauriger Gesichtsausdruck auf. Mich beunruhigte außerdem der extreme Ordnungssinn. Im Kindergarten war man mit der Situation überfordert; man sagte mir wörtlich, dass "zu viele von der Sorte zu anstrengend seien". Ich solle mich doch bitte an eine Psychologin wenden, damit ich konsequenter sei. Die Psychologin schlugen sie vor; ich sollte nicht zu einer anderen gehen. Ich wollte eigentlich einen Spezialisten für Hochbegabung aufsuchen. Die Psychologin ging nicht richtig darauf ein, als ich eine mögliche Hochbegabung ansprach, wohl aber der Psychologe von der Erziehungsberatung der Caritas, der vorschlagen wollte, dass unser Sohn ruhige Ecken brauche sowie angemessen gefördert werden solle.
Der Kindergarten war jedoch nicht angetan, dass ich ihn aufsuchte; sie wollten mit der anderen Psychologin zusammen arbeiten, die mir aber gar nicht gut tat, da sie meine Schuldgefühle noch verstärkte.
Mittlerweile litt das gesamte Familienleben unter der Situation. Der Kindergarten verlangte weiterhin eine Diagnose; das SPZ bescheinigte eine "sehr gute kognitive Begabung mit gleichzeitiger Verzögerung in der emotionalen Entwicklung". Eine Frühförderstelle, die auch eingeschaltet worden war bestätigte eine emotionale Entwicklung, die nicht einem Dreijährigen entsprechen würde. Auf die hohe Begabung wurde nicht eingegangen. Als Fördermaßnahmen wurden genannt: klare Regeln und Strukturen, Orte zum Zurückziehen sowie Förderung der emotionalen Entwicklung.
Da ich mich mittlerweile mit Literatur zum Thema Hochbegabung eingehend beschäftigt hatte sowie mit dem DGhK Kontakt aufgenommen hatte, wurde ich gewahr, welche Bedingungen in einem Kindergarten vorherrschen müssten, damit ein hochbegabtes Kind glücklich werden konnte.
Das SPZ sowie die Frühförderstelle wollten den Fokus nun ausschließlich auf die sozial-emotionale Entwicklung legen; die Fähigkeiten sollten nicht gefördert werden.
Ich wurde von allen Stellen so dargestellt, als würde ich mein Kind überfordern und es wurde von der Kindergartenleitung gesagt "Gehen Sie in kein Museum, das ist wieder Förderung" oder "gucken Sie sich Bilderbücher an und fragen sie nach den Tieren, das reicht".
Außerdem wolle man nicht mehr auf das Interesse "Zahlen" eingehen. Einmal bekam ich mit, wie mein Sohn vor der Symbolleiste einer fremden Gruppe im Kindergarten stand und die Erzieherin fragte, wie viele Symbole es seien. Die Antwort war "Ja, da sind auch Symbole".
Zu Hause spielt er nur noch mit Buchstaben und Zahlen; er löst Vorschulaufgaben ab 5 Jahren und spielt ausgedehnt Gesellschaftsspiele; er wirkt immer ernster und schläft nicht mehr durch. Er bekommt häufig Bauchschmerzen. Er beklagt sich nicht mehr, zum Kindergarten gehen zu müssen, aber sein unangemessenes Verhalten bleibt bestehen, wenn es sich auch deutlich gebessert hatte. Dennoch redeten Eltern und Kinder ständig davon, wie schlimm unser Sohn sei. Immer häufiger höre ich den Satz "das kann ich nicht." So etwas hatte er vorher nie gesagt.
Ich werde ständig darauf angesprochen; von den Kindern und von den Eltern- es ist sehr belastend. Als ich zu einem weiteren Gespräch mit der Leitung einfach nur fragte, ob er intellektuell unterfordert sei und ob es nicht falsch sei, nur die emotionale Entwicklung zu fördern bekam ich zu hören, dass ich nur pushen würde.
Er solle auch einmal Kind sein dürfen- es wurde übersehen, dass er von sich aus sich mit diesen Dingen beschäftigte.
Man dürfe die Schere zu den "normalen" Kindern nicht zu groß werden lassen.
Auch sagte man mir, dass man "nichts davon habe, wenn er getestet werde". Die Leiterin sagte mir, dass sie nicht gewillt sei und auch nicht befähigt, sich mit dem Thema "hohe Begabung" zu beschäftigen, da es reiche, was die Frühförderung gesagt habe.
Seine Fähigkeiten sollten nicht noch gefördert werden; man wolle nicht mehr so auf die Zahlen eingehen. Die Materialien seien anregend genug; es reiche, wenn er den Kontakt mit den anderen Kindern lerne, sowie malen, kneten, etc
Als ich fragte, ob es kein Kind mit seinen Interessen gebe, meinte sie, dass es das nicht gebe und dass das auch nicht sein muss.
Wir als Eltern sind der Meinung, dass es das beste für unser Kind ist, wenn es ganzheitlich gefördert wird; sowohl in seinen Schwächen, als auch in seinen Stärken.
Da unser Sohn sich sehr für Zahlen, Buchstaben und Erwachsenenthemen interessiert sind wir der Meinung, dass sein enormer Wissensdurst in einem Regelkindergarten nicht anmessen gestillt werden kann.
Dazu kommt noch, dass ich als Mutter dem psychischen Druck, der auf mir lastet nicht mehr ertragen kann und dass unser Sohn von den Kindern als Schläger etikettiert wurde- eine Rolle, aus der er nur schwer wieder herauskommen kann.
ich denke, dass es besser wäre mit einem Montessorikindergarten.
was meint ihr?
ich bin nur noch fertig, weil die Kinder ständig über ihn schlecht reden und die Eltern und alle uns fertig machen...
über einen Erfahrungsaustausch über KN oder so wäre ich sehr dankbar!!
lg
ich brauche mal eure Meinung zu unserer Leidensgeschichte:
Schon nach der Geburt fiel unser Sohn durch seine gesteigerte Erregbarkeit auf; er war ein Schreibaby. Des Weiteren benötigte er kaum Schlaf. Mit einem Jahr zeigte er auf gleiche Dinge und zeigte ein erstes Interesse für Buchstaben und Logos.
Mit 1 ½ kannte er alle Automarken, mit 2 konnte er alle Buchstaben sowie einige Zahlen.
Er spielte schon sehr früh lange alleine und konzentriert und spielte oft altersuntypische Dinge; mit einem Jahr baute er beispielsweise eine 1 aus Bauklötzen.
Sein Bewegungsdrang war enorm; er konnte stundenlang rennen und wurde nicht müde und liebte es schon als Einjähriger lange Zeit in der Natur zu verbringen.
Da er schon immer ein großes Interesse für Musik hatte, meldeten wir ihn mit 1 ½ Jahren in der Musikschule an. Diese besuchte er anfangs sehr gern, nach einigen Wochen jedoch schien er gelangweilt zu sein und wollte nicht mehr hingehen.
Mit 2 Jahren besuchte er einen Minikindergarten, in den er die ersten zwei Wochen gerne ging. Danach jedoch begann er auffälliges Verhalten zu zeigen; er schlug die anderen Kinder.
Wir konnten uns dieses Verhalten nicht erklären, da er ansonsten ein sehr sensibler, friedfertiger Mensch war und wir schon konsequent mit ihm waren.
Wir wurden zunächst darauf vertröstet, dass es sich nur um eine Phase handeln würde, die schnell vorbei gehe und bei der Erziehungsberatungsstelle sagte man, dass wir konsequent sein müssten.
Da er nur mit Unlust in den Minikindergarten ging, hatte ich als Mutter natürlich ein schlechtes Gewissen und war mir unsicher, ob es das Richtige war.
Dennoch brauchte ich Entlastung, und wir meinten, dass unser Kleiner auch soziale Kontakte haben müsse.
Er interessierte sich mittlerweile für Gewürze und konnte sich mit dem Sortieren, Stapeln, Riechen desselben den halben Tag lang beschäftigen. Außerdem zeigte er großes Interesse für Verkehrszeichen und Flaggen.
Er begann auch, Buchstaben aneinander zu legen, die wir "vorlesen" sollten, sowie uns zu fragen, welche Wörter mit welchen Buchstaben anfingen.
Dadurch konnte er nach kurzer Zeit Laute aus Wörtern heraushören und er liebte es, wenn wir die Laute nannten und er das Wort dann legen konnte.
Auch Zahlen legte er zusammen und wollte, dass wir diese vorlesen, so dass er irgendwann jede zweistellige Zahl, die man nannte legen konnte.
Er leitete sich außerdem die "Regel" dafür ab (zu 14 z.B. sagte er zunächst "Vierundeinzig").
Im Minikindergarten war er sehr auf die Erzieherinnen fixiert und spielte fast nur alleine. An Bastelarbeiten nahm er selten und nur ungern teil. Er beklagte sich außerdem über den Lärm in der Gruppe.
Trotz Konsequenz, Strafen, etc. hörte das Schlagen nicht auf. Meine Hebamme wies mich darauf hin, dass er vielleicht unterfordert sein könnte, was ich auch erahnte.
Tatsächlich schlug er auch an jenen Tagen nicht, an denen er interessante Dinge von zu Hause mitgebracht hatte. Bei der Wahl des Kindergartens tendierte ich zu einem Montessorikindergarten. Während meines Pädagogikstudiums kam ich mit der Reformpädagogik Maria Montessoris in Berührung und war von dem Modell sehr angetan. Außerdem hörte ich, dass diese Art von Kindergarten für (vermeintlich) Hochbegabte gut geeignet sei. Leider fand sich in der unmittelbaren Umgebung zu dem Zeitpunkt des Anmeldens kein Montessori- Kindergarten, so dass wir ihn für den örtlichen Kindergarten anmeldeten.
Dort riet man uns, die Verhaltensauffälligkeiten psychologisch und medizinisch abklären zu lassen, damit die Erzieherinnen vor Eintritt in den Kindergarten schon wüssten, um was es sich handele.
Wir suchten eine Kinderpsychologin auf, die das Verhalten versuchte mit unserer vermeintlichen Unsicherheit zu erklären, wohl aber auch auf eine mögliche Hochbegabung aufmerksam machte.
Den Kindergarten besucht er ab September diesen Jahres. Er wollte nicht gerne hingehen; sagte "da gibt es nichts" und "die Kinder spielen nicht".
Sein Verhalten ist dort durch hohe Lautstärke sowie Impulsivität geprägt; er bekommt heftige Wutanfälle, schlug beinahe eine Scheibe ein, setzt sich über Verbote hinweg und schlägt wieder die anderen Kinder.
Zu Hause wurde sein Verhalten auch immer auffälliger und er begann, ständig Dinge zu sortieren, wollte nur noch ganze Nudeln essen und aß überhaupt nur noch wenige Speisen.
Man beobachtete im Kindergarten zwar seine hohen geistigen Fähigkeiten, doch daraus wurde nicht der Schluss gezogen, dass er eventuell unterfordert sein könnte.
Seine ausgefeilte altersuntypische Sprache wurde beobachtet, jedoch auch, dass er keinerlei Sprache verwendete, um zu kommunizieren.
Selbst auf die Frage wie er heißt, antwortete er etwas Falsches. Es wurde beobachtet, dass sein Blick öfter ins Leere ging und er oft abwesend war. Auch zu Hause fiel mir als Mutter schon seit längerer Zeit ein trauriger Gesichtsausdruck auf. Mich beunruhigte außerdem der extreme Ordnungssinn. Im Kindergarten war man mit der Situation überfordert; man sagte mir wörtlich, dass "zu viele von der Sorte zu anstrengend seien". Ich solle mich doch bitte an eine Psychologin wenden, damit ich konsequenter sei. Die Psychologin schlugen sie vor; ich sollte nicht zu einer anderen gehen. Ich wollte eigentlich einen Spezialisten für Hochbegabung aufsuchen. Die Psychologin ging nicht richtig darauf ein, als ich eine mögliche Hochbegabung ansprach, wohl aber der Psychologe von der Erziehungsberatung der Caritas, der vorschlagen wollte, dass unser Sohn ruhige Ecken brauche sowie angemessen gefördert werden solle.
Der Kindergarten war jedoch nicht angetan, dass ich ihn aufsuchte; sie wollten mit der anderen Psychologin zusammen arbeiten, die mir aber gar nicht gut tat, da sie meine Schuldgefühle noch verstärkte.
Mittlerweile litt das gesamte Familienleben unter der Situation. Der Kindergarten verlangte weiterhin eine Diagnose; das SPZ bescheinigte eine "sehr gute kognitive Begabung mit gleichzeitiger Verzögerung in der emotionalen Entwicklung". Eine Frühförderstelle, die auch eingeschaltet worden war bestätigte eine emotionale Entwicklung, die nicht einem Dreijährigen entsprechen würde. Auf die hohe Begabung wurde nicht eingegangen. Als Fördermaßnahmen wurden genannt: klare Regeln und Strukturen, Orte zum Zurückziehen sowie Förderung der emotionalen Entwicklung.
Da ich mich mittlerweile mit Literatur zum Thema Hochbegabung eingehend beschäftigt hatte sowie mit dem DGhK Kontakt aufgenommen hatte, wurde ich gewahr, welche Bedingungen in einem Kindergarten vorherrschen müssten, damit ein hochbegabtes Kind glücklich werden konnte.
Das SPZ sowie die Frühförderstelle wollten den Fokus nun ausschließlich auf die sozial-emotionale Entwicklung legen; die Fähigkeiten sollten nicht gefördert werden.
Ich wurde von allen Stellen so dargestellt, als würde ich mein Kind überfordern und es wurde von der Kindergartenleitung gesagt "Gehen Sie in kein Museum, das ist wieder Förderung" oder "gucken Sie sich Bilderbücher an und fragen sie nach den Tieren, das reicht".
Außerdem wolle man nicht mehr auf das Interesse "Zahlen" eingehen. Einmal bekam ich mit, wie mein Sohn vor der Symbolleiste einer fremden Gruppe im Kindergarten stand und die Erzieherin fragte, wie viele Symbole es seien. Die Antwort war "Ja, da sind auch Symbole".
Zu Hause spielt er nur noch mit Buchstaben und Zahlen; er löst Vorschulaufgaben ab 5 Jahren und spielt ausgedehnt Gesellschaftsspiele; er wirkt immer ernster und schläft nicht mehr durch. Er bekommt häufig Bauchschmerzen. Er beklagt sich nicht mehr, zum Kindergarten gehen zu müssen, aber sein unangemessenes Verhalten bleibt bestehen, wenn es sich auch deutlich gebessert hatte. Dennoch redeten Eltern und Kinder ständig davon, wie schlimm unser Sohn sei. Immer häufiger höre ich den Satz "das kann ich nicht." So etwas hatte er vorher nie gesagt.
Ich werde ständig darauf angesprochen; von den Kindern und von den Eltern- es ist sehr belastend. Als ich zu einem weiteren Gespräch mit der Leitung einfach nur fragte, ob er intellektuell unterfordert sei und ob es nicht falsch sei, nur die emotionale Entwicklung zu fördern bekam ich zu hören, dass ich nur pushen würde.
Er solle auch einmal Kind sein dürfen- es wurde übersehen, dass er von sich aus sich mit diesen Dingen beschäftigte.
Man dürfe die Schere zu den "normalen" Kindern nicht zu groß werden lassen.
Auch sagte man mir, dass man "nichts davon habe, wenn er getestet werde". Die Leiterin sagte mir, dass sie nicht gewillt sei und auch nicht befähigt, sich mit dem Thema "hohe Begabung" zu beschäftigen, da es reiche, was die Frühförderung gesagt habe.
Seine Fähigkeiten sollten nicht noch gefördert werden; man wolle nicht mehr so auf die Zahlen eingehen. Die Materialien seien anregend genug; es reiche, wenn er den Kontakt mit den anderen Kindern lerne, sowie malen, kneten, etc
Als ich fragte, ob es kein Kind mit seinen Interessen gebe, meinte sie, dass es das nicht gebe und dass das auch nicht sein muss.
Wir als Eltern sind der Meinung, dass es das beste für unser Kind ist, wenn es ganzheitlich gefördert wird; sowohl in seinen Schwächen, als auch in seinen Stärken.
Da unser Sohn sich sehr für Zahlen, Buchstaben und Erwachsenenthemen interessiert sind wir der Meinung, dass sein enormer Wissensdurst in einem Regelkindergarten nicht anmessen gestillt werden kann.
Dazu kommt noch, dass ich als Mutter dem psychischen Druck, der auf mir lastet nicht mehr ertragen kann und dass unser Sohn von den Kindern als Schläger etikettiert wurde- eine Rolle, aus der er nur schwer wieder herauskommen kann.
ich denke, dass es besser wäre mit einem Montessorikindergarten.
was meint ihr?
ich bin nur noch fertig, weil die Kinder ständig über ihn schlecht reden und die Eltern und alle uns fertig machen...
über einen Erfahrungsaustausch über KN oder so wäre ich sehr dankbar!!
lg