charlotte12 hat geschrieben:Es scheint ja wirklich so zu sein, dass es in der Grundschule gar nicht so sehr ums Lernen geht sondern um Mitarbeit, Fleiß usw. Was mache ich, wenn sich das Soziale bis nächstes Jahr nicht in Luft aufgelöst hat?
Hallo Charlotte!
So, wie du das beschreibst, dürfte es bei eurem Einschlungstest einfach "dumm gelaufen" sein. Es ist naheliegend dass die Motivation deiner Tochter, in die "babyleichten" Aufgaben mehr Herausforderung einzubauen, nicht so verstanden wurde. Ich erinnere mich da an einen Allgemeinwissenstest, den ich als ca. 15jährige hatte. Da war eine der Fragen "Wie viele Mägen hat eine Kuh?" und weil mir die Antwort 4 zu leicht vorkam schrieb ich korrekt "Pansen, Netzmagen, Blättermagen, Labmagen" - um dananch festzustellen dass ich den Punkt für diese Frage nicht bekommen hatte weil die Fragestellung WIE VIELE Mägen eine Kuh hat ja nicht beantwortet wurde und nicht nach den Namen der Mägen gefragt war. Ich stelle mir vor dass es beim Test deiner Tochter ähnlich gelaufen sein könnte.
Wegen "dem sozialen" würde ich mir mal keinen Kopf machen, denn es muß sich nicht bis nächstes Jahr in Luft aufgelöst haben. Ich war beim Einschulungstest bei meinem Sohn dabei und der dauerte in Summe (also mit Wartezeiten zwischen Schularzt, eigentlichem "Test" und Gespräch mit der Direktorin) über zwei Stunden. Bei der Gelegenheit konnte ich das Sozialverhalten mehrer Kinder im Alter meines Sohnes ruhig beobachten und was ich da gesehen habe was sehr beruhigend
![Mr. Green :mrgreen:](./images/smilies/icon_mrgreen.gif)
(ich hatte bis dahin auch Bedenken wegen "fehlender sozialer Reife").
Mein Sohn wird im September regülär (also mit 6,6 Jahren) eingeschult. Rein kognitiv hätte er alles, was beim Test gefordert war, schon locker mit 4 Jahren hinbekommen. Aber bei ihm hat sich im letzten Kindergartenjahr ganz viel in der Sozialentwicklung getan. Die Frusttoleranz ist immer noch ein Problem, aber längst nicht mehr so krass wie noch vor einem Jahr. Und ich weiß, dass er damit sicher nicht der einzige Schulanfänger sein wird.
Ansonsten sind es viele Baby-Attribute, die er in den letzten Monaten freiwillig losgelassen hat, wozu er vorhin lange nicht bereit gewesen war. Damit meine ich zum Beispiel Einschlaf-Flaschi und Schnuller in der Nacht (bei Tag hatte er schon seit über 2 Jahren keinen mehr). Auch kamen in der letzten Zeit immer wieder mal Wünsche, was "allein" auszuprobieren, zum Beispiel beim Supermarkt um die Ecke selbst einkaufen oder mal für 20 Minuten allein in der Wohnung sein.
Du wirst sehen dass sich unabhängig davon, ob ihr euch für Kindergartenwechsel, Vorschule oder Einschulung in eine Privatschule entscheidet, im kommenden Jahr viel bei Deiner Tochter verändern wird. Das kann zum Beispiel das nicht-in-Gruppen-sprechen Deiner Tochter betreffen. In jeder neuen Situation (und eine kommt ja jetzt auf euch zu, auch wenn ihr noch nicht wißt, welche) werden die Karten neu gemischt. Wo auch immer deine Tochter hinkommt, dort werden andere Kinder, andere Pädagogen und andere Regeln sein als bisher. Und wer weiß, vielleicht kommt gerade DAS der Entwicklung Deiner Tochter entgegen
![Lächeln :)](./images/smilies/icon_e_smile.gif)
. Alles Gute jedenfalls von uns!
Vielleicht ist der verpatzte Test auch ein Wink des Schicksals (klingt jetzt blöd, aber ich glaube an so was), Euch in Sachen Schulwahl neu zu orientieren.
Der liebe Gott schenkt uns die Nüsse, aber er knackt sie nicht (Johann Wolfgang von Goethe)