Hallo,
ich schließe mich Katze_keine_Ahnung und Rabaukenmama an.
Eine FÖrderschule ist kein Ort wo ein fittes Kind gefORdert wird, sondern wo "gemütliche" eher langsame Kinder gefÖrdert werden. In diese Schule kommen Kinder, die trotz entsprechendem Alter und eventuell nochmal Rückstellung die 1. Klasse noch nicht packen würden.
Das kann unterschiedliche Gründe haben, u.a. auch Migrationshintergrund oder eine nicht entdeckte Wahrnehmungsstörung oder ähnliches.
Ich kenne eine Familie, da wachsen die Kinder 3-sprachig auf. Die Eltern haben unterschiedliche Nationalitäten und dann sprechen sie natürlich auch deutsch. Daher war es bei den beiden Zwillingen so, dass sie einfach sprachlich noch nciht so weit waren und eine Förderschule besucht haben. Für die war das genau richtig.
Für fitte Kinder ist das grade überhaupt nichts. Es wäre schön, wenn das so eine Art "Vorschule" wäre, wie es sie in Spanien oder anderen Ländern gibt, aber so ist es nicht. Es sind wirklich Förderschulen.
Meine Jüngste ist jetzt 4 Jahre und 2 Monate. Sie kennt einzelne englische, spanische und französische Wörter und im englischen auch kurze Sätze. Das mit dem Englisch hat angefangen als sie 2 war. Da waren wir im Urlaub in Schottland. Danach hat sie mich täglich ausgefragt, was dies oder jenes auf englisch heißt und so habe ich mitbekommen, dass sie ein Händchen für Sprachen hat. Mit 2 hat sie gesprochen wie andere Kinder mit 5. Jetzt hat sie eine bessere Grammatik als mancher 2. Klässler.
Sie erkennt einzelne Buchstaben seit sie 2 ist. Seit sie 3 ist schreibt sie ihren Namen und vereinzelt Buchstaben und erkennt Zahlen (wir haben nie überprüft wie viel sie genau kennt). Das wird jetzt immer mehr. Zahlen sieht sie derzeit überall, schreibt sie auch ständig auf. Sie rechnet im 5er Raum + und -, zählt bis 20 und hat auch eine Vorstellung von Mengen im 10er Raum. Das mit dem rechnen ist nicht spektakulär, aber man merkt eben, dass sie alles aufsaugt und aufschnappt und dann auch anwendet. Wir bringen ihr ja nichts bei. Sie puzzelt unheimlich gerne und ist einfach auch unheimlich "lebensschlau" für ihre 4 Jahre. Sie hat schon mit 1,5 Jahren oben an der Treppe gestanden und mir mitgeteilt, dass sie langsam machen muss, weil sie sonst runterfallen kann. Sie schaut ständig voraus, denkt über mögliche Konsequenzen oder Folgen nach und ist auch dementsprechend vorsichtig in vielen Bereichen.
Allerdings ist sie auch chronisch krank, noch SEHR klein, sehr zierlich und deswegen sind wir noch nicht sicher ob wir früher einschulen. Aber es spricht schon einiges dafür. Bedenken haben wir aber vor allem wegen des Vorschuljahres. Dann sind nämlich all ihre Spielkameraden weg und bis dahin kann sie sicher lesen

und wenn sie dann in die Schule kommt, wird sie superhohe Erwartungen haben und die werden nicht erfüllt werden.
Wir würden sie gern mit 5;9 Jahren einschulen, da wir beim Großen ( 8, Jahre alt momenatan, ist ein Oktober-Kann-Kind und den haben wir erst mit fast 7 eingeschult, wegen seines "wilden" Charakters. Ein großer Fehler...) einfach gemerkt haben, wie blöd es für fitte Kinder ist, dann vor der Wahl zu stehen überspringen oder sich zu Tode langweilen zu müssen. Aber wir müssen eben auch das körperliche (ihre Krankheit) beachten.
Wir haben schon immer gemerkt, dass unsere Kinder flott sind, man hat ja auch den Vergleich mit anderen Gleichaltrigen. Unsere waren immer schneller oder früher dran, mit eigentlich allem. Dennoch habe ich immer wieder daran gezweifelt, ob meine Kinder, besonders der Große (der auch getestet wurde)
"wirklich" so begabt sind. Ergeben hat, dass mein Sohn in einem Bereich (Sprachlich) höchstbegabt ist, in anderen überdurchschnittlich und in 2 Bereichen "nur" durchschnittlich begabt (Konzentration und Geschwindigkeit) ist und seit kurzem wissen wir, dass er ADHS hat (vermutet hab ich das seit er 4-5 Jahre alt ist). Letzendlich gibt so ein Test schon eine Tendenz ab in so jungem Alter, aber tatsächlich ist es eben recht schwer die Intelligenz wirklich realistisch abzubilden, insbesondere bei Kindern, die manchmal hochmotiviert und dann wieder komplett lustlos sind. Von daher denke ich mittlerweile, dass wenn man als Mutter immer wieder das Gefühl hat, das Kind sei außergewöhnlich weit oder schnell für sein Alter, das auch stimmt.
Eine frühe Einschulung ist wesentlich "schonender" als ein Jahr zu überspringen, so aus sozialer Sicht. Von daher, würde ich das jetzt einfach mal auf den Weg bringen, die Gespräche führen, vorfühlen. So wie du es eben machst. Du kannst immer noch "abspringen" und dich für eine normale Einschulung entscheiden, wenn du Bedenken bekommen solltest.
Wie sieht es denn mit deinen Kindern aus? Spielen sie lieber mit Älteren? Welche Art von "Problemen" haben sie denn im Kindergarten. Langeweile klar, aber wie gehen sie damit um, was beanstanden die Erzieher*innen? Hast du das Gefühl sie sind sozial reif und selbstständig genug? Manchmal muss man auch einfach das kleinere Übel nehmen. Manchmal gibt es keinen "perfekten" Weg, keine perfekte Lösung.
Grüße
Meine3
Es kann sein, dass nicht alles wahr ist, was ein Mensch dafür hält, denn er kann irren, aber in allem, was er sagt, muss er wahrhaftig sein.