Gegen Frühzeitige Einschulung

[sana]

Das ganze fing an, als mich die Erzieherin meiner Tochter(5) auf ihre Entwicklung ansprach.Da war sie knapp 4 jahre alt. Sie meinte meine Tochter wäre schon viel weiter als andere Kinder und ich solle mir schon mal gedanken darüber machen, ob ich sie nicht schon mit 5 jahren einschulen lassen möchte. Da fing ich an darüber nachzugrübeln und bis vor einem halben jahr war ich davon gar nicht so abgeneigt. Vor einem jahr haben wir den kindergarten wegen umzug gewechselt und auch hier kam das ganze zur sprache.Sie geht in die Vorschulgruppe und einmal in der Woche kommt die Lehrerin und macht etwas mit den Kindern. Vor einpaar Monaten hatten wir ein Gespräch mit der Erzieherin und sie meinte das sie für ihr alter weit entwickelt ist, sie aber denkt das sie emotional eben nicht weiter ist, sondern noch immer 4 und wir abwarten sollen was für fortschritte sie die nächsten Wochen diesbezüglich noch macht und dann entscheiden. Allerdings meinte sie noch, das die anderen beiden Erzieherinnen nicht ihrer Meinung seien und sie auf jeden fall für schulreif halten. Ich war aber auf jeden fall der gleichen Meinung wie unsere "Bezugserzieherin" mit der wir das Gespräch hatten. Vor drei Wochen hatten wir dann das Gespräch mit der Lehrerin und einer der anderen Erzieherinnen aus ihrer Gruppe. Und beide sind der Meinung das wir sie Einschulen lassen sollen/können. Vor allem die Erzieherin hält es für das beste. Und Emotional hätte sich die letzten Wochen auch viel getan, also sind jetzt alle drei der meinung, ja dieses jahr schon. Nur ich bin noch immer nicht überzeugt davon und das emotional so viel passiert sein soll ist mir echt nicht wirklich aufgefallen. Und da ich nicht den Eindruck habe das meine Tochter in der Kita unterfordert ist und sie nach wie vor gerne hin geht, habe ich mich dazu enschlossen sie erst nächstes Jahr einschulen zu lassen. Ich habe einfach Angst das die anderen kinder in der Schule auf ihr zum hacken könnten, weil sie die kleinste sein wird. Und ich denke warum nicht noch ein jahr länger bleiben, das kann doch sicherlich nicht schaden.
Was meint ihr, mache ich da einen fehler? Mich gegen die Meinung der Erzieherinnen und der Lehrerin so zu entscheiden? Wobei die Lehrerin noch meinte das es ja unsere Enscheidung ist und sie verstehen kann wenn wir es noch nicht tun.
Ist bestimmt etwas wirr geworden das ganze,sorry. Fragt mich doch bitte wenn ihr fragen habt, so ist es einfacher für mich.

[alibaba]

Ich glaube, man kann nicht sagen, ob eine Entscheidung gut oder schlecht war. Oftmals habe ich zu hören bekommen, nicht so zeitig einschulen, das gibt Probleme wenn sie älter sind. Auf der anderen Seite höre ich aber auch positive Stimmen -gerade bei Mädchen. Ich würde sagen, es hängt vom Einzelfall ab. Ich kann nicht die sozial/emotionale Reife bei deinem Kind beurteilen.
Nehmen wir mal meine Kleine, auch 4. Beim Fasching jammert sie, das alle sie wegdrängen und sie keine Bonbons bekommt. Sie zögert viel zu lange sich in die Schlange anzustellen um etwas zu bekommen. Geht quasi unter. Dann weint sie und kommt zu uns. Oder sie beschwert sich über die Ungerechtigkeit. Aber bis sie damit fertig ist, ist der eigentliche Zug schon längst abgefahren. Da sitzt sie dann und kommt nicht nach. Und meine Kleine ist auch immer recht müde nach so einem Kigatag. Das alles sind Gründe sie nicht mit so knappen Jahren einzuschulen, sondern gereift und gefestigt und wieder ein bisschen "erwachsen" mit knapp 6 einzuschulen. Und dabei geht es nicht um die kognitive Entwicklung. Hier kann sie locker mithalten.

Auf der anderen Seite steht natürlich die eventuelle Unterforderung, das "Nichtsmehrhinzulernen" im Kiga. Aber im Moment geht meine auch wieder gerne hin - wir werden es also alles so lassen. Haben zwar noch ein Schulgespräch, aber wir entscheiden ja. Und dann sehe ich noch meinen Großen, 6 Jahre. Ich sage immer soziale Entwicklung, innere Reife, auf dem Stand eines 4-jährigen, gepaart mit einem sturen Kopf - das passt gerade nicht mit Schule zusammen.

Wir lassen im Moment alles so, wie es ist und schulen normal ein, immerhin ist sie eh auch da noch das jüngste Kind.

VG

[alibaba]

Ja und übermorgen wird sie schwanger, bricht sich das Bein oder bekommt den lukrativen Schulleiterjob. Natürlich ist es immer super, wenn die Lehrer mitziehen, darauf verlassen, das würde ich mich nicht. Zu schnell heißt es dann, na sie wollten das doch.....und Upss steht man da wie die Kuh vorm neuen Tor....allso immer ruhig Blut bei solchen Entscheidungen.

Wenn man als Eltern der Meinung ist, Kiga ist noch gut, dann sollte man das auch so machen. Nur Du kennst dein Kind gut genug. Ich kann da nur sagen, meine Tochter ist im Kiga nicht wie meine Tochter zu Hause. Und generell kann ich beobachten, passt sicherlich nicht für den Einzelfall, das "ältere" Kinder auch mehr an innerer Reife haben. Und das ist ja für Schule bekanntlich sehr ausschlaggebend.

Wenn es aber so sein sollte, das im Kiga alles nur noch langweilig ist, die Freunde eingeschult werden, dein Kind einen extremen Vorsprung hat, sich mit allen Dingen sehr leicht arrangiert, überall klar kommt, wunderbar gut mit Frustrationen umgehen kann, dann sollte man wohl nicht länger zögern und einschulen. Aber Ihr solltet auch hinter dieser Entscheidung stehen. Bei uns sind übrigens alle Kinder die ein Jhar später als Muss-Kinder gelten, im Jahr vorher Kann-Kinder.

VLG

[Marianne1]

Dem stimme ich voll zu, wenn du selber nicht dnekst, dass es das richtige ist, sie jetzt schon einzuschulen, dann lass es.
Ich lasse meine Tochter ja jetzt auch schon dieses Jahr einshculen, denke aber auch, dass sie emotional bereit dafür ist.
Man sollte sicher etwas auf die Meinung der Erzieher etc geben, dennoch is die eigene Einschätzung, die der Eltern, am allerwichtigsten und sollte entscheident sein.
Und ich meine mit 6 Jahren in die Shcule zu kommen ist ja def. nicht zu spät !

[Homunkulus]

Hallo,

ich kann nur von unserer Situation ausgehen. Wir haben sehr lange und intensiv nachgedacht, ob das die richtige Entscheidung ist. Ich hatte ein mulmiges Gefühl jedes Mal, wenn ich mit diesem Thema konfrontiert war. Die Sorgen hätte ich mir sparen können, denn genau das Gegenteil ist der Fall.

Jetzt halte ich mir immer wieder vor Augen, was ich angerichtet hätte, hätte ich sie im Kindergarten gelassen. Unsere Entscheidung sie vorzeitig einzuschulen, war für uns goldrichtig.

Ich denke, eurer Situation einzuschätzen übersteigt die Kompetenzen der User hier. Das können nur die einschätzen, die euer Kind kennen.

Alles Gute für den weitere Weg

LG