vorzeitige Einschulung im letzten Jahr gescheitert - jetzt kommt der Frust
Verfasst: Do 22. Feb 2007, 21:09
Liebe Runde!
Erstmal eine kurze Vorstellung von mir, ich habe die klugen Kinder schon vor einiger Zeit entdeckt und lese immer mal wieder zu, bislang habe ich mich aber noch nicht zu Wort gemeldet - zumal meine Tochter bislang offiziell (Kaufmann ABC mit knapp 5 Jahren) "nur" 'sehr weit überdurchschnittlich begabt' ist, lediglich der sprachliche Bereich war "eindeutig".
Sie ist inzwischen knapp 6, ich selber bin 33, Freiberuflerin und von Anfang an alleinerziehend.
Die testende Psychologin hat damals dringend zur vorzeitigen Einschulung geraten, nur leider hat die Schule von vornherein dicht gemacht. Mittlerweile weiß ich auch warum: Im Kiga meiner Tochter sind allein jetzt im Januar drei Kinder sieben geworden und werden dementsprechend spät eingeschult. Welche Gründe da ausschlaggebend waren, weiß ich nicht, aber offenbar macht 'man' es hier auf dem Land so?!
Ich hatte bislang das Gefühl, dass meine Tochter sich mit der Situation abgefunden hat, zumal sie umzugsbedingt auch noch den Kindergarten wechseln musste und ich dachte schließlich auch irgendwann, dass es ja vielleicht auch sein Gutes hat, wenn sie sich erstmal in der neuen Umgebung in aller Ruhe einrichten kann, ohne den zusätzlichen Stressfaktor Einschulung.
Seit einiger Zeit kristallisiert sich aber zunehmend eine totale "Leistungsverweigerung" und Versagensangst bei ihr heraus:
Konnte sie im letzten Sommer bereits alle Großbuchstaben lesen und zu Wörtern zusammen ziehen, blockiert sie inzwischen völlig, wenn es auch nur um Wörter wie "Esel" o.ä. geht und behauptet, sie könne es nicht. genauso das Rechnen: das ganze letzte Jahr hindurch hat sie mich nach Rechenaufgaben gelöchert, nichts großartig Aufregendes, aber eben doch Plus und Minus im Zwanzigerbereich. Im Moment scheitert sie an 6 + 1 im früher so heißgeliebten Vorschulblock. Sie will nicht mehr in die Schule, vor lauter Angst, sie könnte es nicht schaffen, sie möchte nun doch keinen Geigenunterricht mehr, von dem sie fast zwei Jahre lang geträumt hat und der jetzt in greifbare Nähe gerückt ist. Sie will keine Schleifen binden, kein Fahrradfahren, kein gar nichts. Denn es könnte ja möglicherweise nicht auf Anhieb klappen oder ganz einfach nicht auf Anhieb perfekt sein.
Sie fängt an im Kindergarten die wildesten Lügengeschichten aufzutischen (vom Kaliber 'ich habe ein echtes Pferd'), um sich irgendwie zu profilieren, sie findet sich hässlich und hat Angst, dumm zu sein.
Ich könnte heulen, denn im letzten Jahr hatte ich ein aufgewecktes, fröhliches Mädchen zu Hause, das viel Input gefordert hat und Spaß an Neuem hatte und sich wie wahnsinnig auf die Schule freute - und jetzt ist ihr alles zu anstrengend, zu schwierig und zu doof... Und ich weiß nicht mehr weiter und könnte der Grundschulrektorin nachträglich noch an die Gurgel springen, dass sie meine Tochter so kategorisch ausgebremst hat, ohne sich das Kind auch nur ein einziges Mal anzusehen.
Ich weiß gar nicht, was ich mir jetzt von Euch erhoffe - bin mir ja nichtmal sicher, im richtigen Forum gelandet zu sein, aber vielleicht kennt Ihr das Problem? Oder habt Tipps, wie ich sie wieder aufbauen und neu motivieren kann? Sie hat eben kaum mehr Erfolgserlebnisse, denn sie verweigert ja _alles_!
Ratlose Grüße
Friederike
Erstmal eine kurze Vorstellung von mir, ich habe die klugen Kinder schon vor einiger Zeit entdeckt und lese immer mal wieder zu, bislang habe ich mich aber noch nicht zu Wort gemeldet - zumal meine Tochter bislang offiziell (Kaufmann ABC mit knapp 5 Jahren) "nur" 'sehr weit überdurchschnittlich begabt' ist, lediglich der sprachliche Bereich war "eindeutig".
Sie ist inzwischen knapp 6, ich selber bin 33, Freiberuflerin und von Anfang an alleinerziehend.
Die testende Psychologin hat damals dringend zur vorzeitigen Einschulung geraten, nur leider hat die Schule von vornherein dicht gemacht. Mittlerweile weiß ich auch warum: Im Kiga meiner Tochter sind allein jetzt im Januar drei Kinder sieben geworden und werden dementsprechend spät eingeschult. Welche Gründe da ausschlaggebend waren, weiß ich nicht, aber offenbar macht 'man' es hier auf dem Land so?!
Ich hatte bislang das Gefühl, dass meine Tochter sich mit der Situation abgefunden hat, zumal sie umzugsbedingt auch noch den Kindergarten wechseln musste und ich dachte schließlich auch irgendwann, dass es ja vielleicht auch sein Gutes hat, wenn sie sich erstmal in der neuen Umgebung in aller Ruhe einrichten kann, ohne den zusätzlichen Stressfaktor Einschulung.
Seit einiger Zeit kristallisiert sich aber zunehmend eine totale "Leistungsverweigerung" und Versagensangst bei ihr heraus:
Konnte sie im letzten Sommer bereits alle Großbuchstaben lesen und zu Wörtern zusammen ziehen, blockiert sie inzwischen völlig, wenn es auch nur um Wörter wie "Esel" o.ä. geht und behauptet, sie könne es nicht. genauso das Rechnen: das ganze letzte Jahr hindurch hat sie mich nach Rechenaufgaben gelöchert, nichts großartig Aufregendes, aber eben doch Plus und Minus im Zwanzigerbereich. Im Moment scheitert sie an 6 + 1 im früher so heißgeliebten Vorschulblock. Sie will nicht mehr in die Schule, vor lauter Angst, sie könnte es nicht schaffen, sie möchte nun doch keinen Geigenunterricht mehr, von dem sie fast zwei Jahre lang geträumt hat und der jetzt in greifbare Nähe gerückt ist. Sie will keine Schleifen binden, kein Fahrradfahren, kein gar nichts. Denn es könnte ja möglicherweise nicht auf Anhieb klappen oder ganz einfach nicht auf Anhieb perfekt sein.
Sie fängt an im Kindergarten die wildesten Lügengeschichten aufzutischen (vom Kaliber 'ich habe ein echtes Pferd'), um sich irgendwie zu profilieren, sie findet sich hässlich und hat Angst, dumm zu sein.
Ich könnte heulen, denn im letzten Jahr hatte ich ein aufgewecktes, fröhliches Mädchen zu Hause, das viel Input gefordert hat und Spaß an Neuem hatte und sich wie wahnsinnig auf die Schule freute - und jetzt ist ihr alles zu anstrengend, zu schwierig und zu doof... Und ich weiß nicht mehr weiter und könnte der Grundschulrektorin nachträglich noch an die Gurgel springen, dass sie meine Tochter so kategorisch ausgebremst hat, ohne sich das Kind auch nur ein einziges Mal anzusehen.
Ich weiß gar nicht, was ich mir jetzt von Euch erhoffe - bin mir ja nichtmal sicher, im richtigen Forum gelandet zu sein, aber vielleicht kennt Ihr das Problem? Oder habt Tipps, wie ich sie wieder aufbauen und neu motivieren kann? Sie hat eben kaum mehr Erfolgserlebnisse, denn sie verweigert ja _alles_!
Ratlose Grüße
Friederike