bin ganz neu hier im Forum und möchte erstmal ein herzliches "Hallo" in die Runde schicken.
Da ich nicht weiß, in welches Forum mein Beitrag gehört poste ich erstmal hier. Ich bitte um korrekte Verschiebung.
*Achtung lang!*
Und zwar haben wir seit dem letzten Jahr erhebliche Probleme mit unserer Tochter.
Sie war schon immer sehr weit für ihr Alter. Mit etwas über einem Jahr konnte sie schon 2-3-Wort-Sätze bilden, hat Jeden (auch Fremde) dazu animiert mit ihr im Kontext zu stehen und sie zu beachten. Mit zwei Jahren hat sie dann jeden in Grund und Boden gequasselt, hat sich Zahlen im Zehnerbereich gemerkt, Lieder gesungen, die sie vielleicht 2-3 mal gehört hat, kannte das ABC und war ausgesprochen sozial eingestellt. Niemand entkam ihr

Mit fünf Jahren zog sich die soziale Kompetenz bei ihr zurück. Erwachsene sind in Ordnung. Die können ihr was beibringen. Andere Kinder sind meist Störenfriede. Die Frustrationsgrenze sackte ab. Wenn sie nicht bestimmen durfte was gemacht wird, wurde geweint und meist dauerte es Stunden sie wieder zu beruhigen.
Gleichaltrige wurden total doof. Entweder müssen die Kinder 2-3 Jahre älter sein um überhaupt mit ihnen spielen zu können, oder deutlich jünger (mindestens 1-2 Jahre) um sie betüddeln zu können und ihnen was beizubringen.
Auf der anderen Seite zeigte sie jede Menge Verständnis und Rücksichtnahme gegenüber Erwachsenen.
Meine Schwester (20) hat immer für meine Tochter kleine Zaubereien eingeprobt um sie zu begeistern. Wir dachten auch immer, sie wäre tatsächlich begeistert, bis sie mir dann irgendwann anvertraute: "Du Mama, eigentlich sind die Tricks blöd und ich weiß schon wie das geht, aber ich möchte Tante Wiebke nicht traurig machen. Die freut sich doch immer so, wenn ich mich freu."
Oder Papa hat mal was gekocht und gefragt ob's schmeckt. Da wurd erst ja gesagt und glücklich gelächelt und später: "Mama, eigentlich mochte ich das gar nicht, aber ich wollte Papa nicht vergraulen, der muss das doch auch erst lernen. Beim nächsten Mal schmeckt das bestimmt besser."

Der Bruder einer Freundin ist Schwerbehindert und kann kaum laufen...meine Kleine macht sich darüber Gedanken ob ihm denn auch jemand beim einkaufen etc. hilft, oder ob wir das nicht für ihn übernehmen könnten.
Im August wurde sie in die erste Klasse eingeschult. Sie hat sich vorher sehr darauf gefreut, endlich in die Schule zu kommen und ein "großes" Mädchen zu sein.
Innerhalb von vier Wochen änderte sich das dann schlagartig. Die Hausaufgaben wurden verweigert. Ständig bekomm ich Anrufe, dass sie im Unterricht die Mitarbeit verweigert, bei jeder Kleinigkeit anfängt zu weinen, keine Unterrichtsmaterialien hätte.
Die Unterrichtsmaterialien verschwinden hier geregelt. Keine Woche vergeht, in der ich nicht mindestens zwei neue Bleistifte oder Radiergummis, Lineale, Scheren, Buntstifte oder Ähnliches kaufen müsste. Ich habe den Eindruck, dass sie das macht damit sie keine Hausaufgaben machen muss und auch in der Schule nicht mitarbeiten kann. Denn seit sie weiß, dass ich solche Sachen immer in Reserve habe, lässt sie ihre Hausaufgaben einfach in der Schule im Klassenraum liegen. Da weiß sie halt, dass ich dort nicht mehr reinkomme, wenn sie aus dem Hort abgeholt wird.
Im Unterricht arbeitet sie teils solange nicht mit, bis sie einen separaten Raum zum arbeiten bekommt, dann macht sie es auch meist akkurat.
Ständig erzählt mir aber die Lehrerin, dass ich meiner Tochter erklären solle nicht mit Buntstiften zu schreiben. Um wenigstens ein wenig Abwechslung zu bekommen, schreibt sie nämlich jeden Tag in einer anderen Farbe. Natürlich habe ich ihr schon gesagt das die Lehrerin das nicht mag, aber sie interessiert es nicht wirklich.
Sämtliche Hefte und Mappen sind vollgekritzelt mit Strichen und ausgemalten Punkten die in meinen Augen aus Langeweile im Unterricht herrühren.
Die Anrufe die ich dann bekomme sind natürlich auch toll. In den Augen ihrer Lehrerin ist sie ein Störenfried, faul, schlampig und verwöhnt. Da die Auseinandersetzungen (inzwischen körperlicher Natur, was ich überhaupt nicht von ihr kenne) mit den Klassenkameraden auch immer größer werden (die sind alle doof) kommt noch dazu, dass die Lehrerin meint, meine Tochter wäre nur böse und wütend in sich. Desweiteren gibt sie mir daran die Schuld, da ich ja nur dieses eine Kind habe und dementsprechend zuviel Aufmerksamkeit auf meine Tochter geladen hätte. Sie würde bei meiner Tochter "schwarz" sehen und hätte kein gutes Gefühl, dass das noch Positiv enden wird.
Meine Tochter merkt natürlich, dass sie nicht positiv gesehen wird. Seit den Herbstferien versucht sie immer öfter eine Krankheit vorzuspielen (meist Bauchweh) um nicht zur Schule gehen zu müssen. Ich merke, wie sie sich immer weiter zurückzieht, auch mir vertraut sie sich nur noch selten an, da ihr die Lehrerin irgendwann mal gesagt hat, sie bräuchte sich gar nicht bei mir beschweren, ich würde zu der Lehrerin halten. Obwohl ich meiner Kleinen versucht habe das auszureden, sitzt es in ihr fest. Sie mag nichts mehr über die Schule erzählen, verliert immer mehr ihre Redelust. Bei Fragen kommt meist nur noch die Antwort: "Weiss ich nicht." Mein Gott, sie ist doch erst in der ersten Klasse!
Völlig verzweifelt habe ich mich an eine Erziehungsberatungsstelle gewendet und dort auch meine Tochter vorgestellt. Die Aussage des Psychologen war, dass er es sich nicht erklären kann, warum sie so arge Probleme mit der Schule hat. Er will sie auf Hochbegabung testen. Nun bin ich mir sehr unsicher, was danach passiert. Leider hab ich den Fehler begannen und habe der Lehrerin davon erzählt. Die Haltung mir gegenüber war mehr als distanziert, denn schließlich wäre meine Tochter ja nun keine Überfliegerin und hätte gerade in Mathe keinen guten Stand bzw. Probleme bei Minus-Rechnungen.
Desweiteren wäre es ja nun auch nicht so, dass man bei Abschriften von ihr eine sauber geschriebene Aufgabe zurückbekommt, sondern es wäre alles nur so "dahingeflappt".
Ich habe ehrlich gesagt Angst vor diesem Test. Denn egal wie er ausgeht, sehe ich noch mehr Probleme auf uns zu kommen.
Wenn das Resultat eine Hochbegabung bescheinigt, wie geht es dann weiter? Wie hole ich mein Kind aus dieser Situation raus? Was passiert, wenn diese Lehrerin weiterhin "schwarz" sieht und meine Tochter irgendwann für nicht beschulbar erklärt, da es ihr zu anstrengend mit ihr wird? Meine Tochter hat jetzt schon eine "Schulakte".
Und was ist, wenn das Resultat keine Hochbegabung bescheinigt? Bin ich dann die Übermutter, die ihr Kind komplett falsch sieht? Die keine Ahnung hat und ihr Kind versucht zu etwas zu machen, was es gar nicht ist?
Ich habe echt Angst, dass die Lehrerin das nicht mehr lange mitmacht und bald eine Umschulung zur Sonderschule ansteht.
Ich bin mir ziemlich sicher, dass dann die Probleme noch größer werden würden.
Vielleicht kennt hier der Ein oder Andere hier ja solche Probleme und kann mir Tipps geben, wie ich uns kurzfristig selber helfen kann, egal ob hochbegabtes Kind oder nicht.
Leider kennt bei mir im Bekanntenkreis keiner besagte Situationen und somit sind die Antworten natürlich mehr oder weniger "seriös".
Ich danke schonmal fürs lesen und den einen oder anderen Tipp.
LG