Liebes Forum,
bei unser Tochter steht demnächst die (vorzeitige) Einschulung an. Zwar haben wir nie einen Test bzgl. Hochbegabung mit ihr gemacht, aber sie weicht in vielen kognitiven Punkten sehr weit von der Norm ab (addiert/subtrahiert z.B. im 100er Zahlen-Raum, hat sich die Multiplikation selbst hergeleitet...). Nun bestünde an unserer Schule im anstehenden Schuljahr die Möglichkeit, an einer Integrationsklasse mit (z.T. auch schwerst) körperbehinderten Schülern teilzunehmen, wobei das Konzept eine Klassengröße von 5 (behinderte) + 5 ("normale") Kinder und 1 Lehrerin vorsieht und wir überlegen, ob das nicht eine gute Option für unsere Tochter sein könnte. Gut an diesem Konzept finde ich -neben der Integration von behinderten und nicht-behinderten Kindern- die möglichst individuelle Förderung der Kinder. Anderseits bin ich mir aber auch unsicher, ob das in der Praxis so gut funktioniert...
Kennt jemand vielleicht Studien zum Thema hochbegabte Schülerinnen in integrativen Grundschulen (insbesondere für körperbehinderte) oder hat vielleicht sogar selbst schon Erfahrungen dazu gemacht?
Schon mal vielen Dank für Eure Antworten.
LG,
Sabeth
integrative Grundschule?
Re: integrative Grundschule?
Hallo Sabeth,
mein Neffe ist in Celle, Niedersachsen , auf einer Integrativen Grundschule mit Hochbegabtenzweig gewesen, er ist zwar als Kann-Kind (Oktober) vor 6 Jahren mit Verdacht auf Hb dort eingeschult worden, aber lief ganz normal mit, da diese Schule einfach für den Wohnbezirk meines Bruders zuständig war.
Hb hat sich, laut meiner Schwägerin, nicht bestätigt. (obwohl ich da nicht zustimme - hat aber mehrere Gründe, die deine Frage sprengen würden.)
So weit ich mich erinnern kann, gab es in der Klasse 3 relativ schwer behinderte Mitschüler (eine mit Beatmungsgerät), die alle ihren Weg aufs Gymnasium geschafft haben). Sie hatten dort um die 20 Schüler und 2 Lehrerinnen, die sehr individuell auf die Kinder eingegangen sind.
Leider wurde die Rektorin (auch Klassenlehrerin der Klasse) nach 2 Jahren krank und hörte dann auch ganz auf. Mein Neffe war sehr auf sie fixiert und brach danach in seinen Leistungen ab.
Mit ihm ging nur ein Mitschüler nach 4 Jahren auf die Realschule, alle anderen hatten Gymnasialempfehlung.
Der Ruf der Schule hat anscheinend etwas nachgelassen, seitdem die alte Rektorin dort weg ging. Ich hatte für meine Tochter (sie ist Ende März 5 geworden) auch den Ratschlag bekommen, sie jetzt dort einzuschulen. Allerdings hätten das 20km Schulweg (eine Tour) und das Herausreißen aus ihrem Freundeskreis bedeutet und sie selbst wollte UNBEDINGT auf die gleich Schule wie ihr Bruder (jetzt 2.Klasse nach den Ferien)
Ich hoffe, diese Entscheidung ist die richtige – ich schaue mir das eine Weile an und wenn ich Zweifel bekomme, melde ich sie bei meinem Bruder oder meinen Eltern an und dann geht sie doch noch nach Celle.
Ich finde die Integrative Möglichkeit spitze und würde es machen, wenn es für uns nicht so umständlich wäre.
Ich hoffe, ich konnte dir etwas weiterhelfen
Liebe Grüße,
HeikeR
mein Neffe ist in Celle, Niedersachsen , auf einer Integrativen Grundschule mit Hochbegabtenzweig gewesen, er ist zwar als Kann-Kind (Oktober) vor 6 Jahren mit Verdacht auf Hb dort eingeschult worden, aber lief ganz normal mit, da diese Schule einfach für den Wohnbezirk meines Bruders zuständig war.
Hb hat sich, laut meiner Schwägerin, nicht bestätigt. (obwohl ich da nicht zustimme - hat aber mehrere Gründe, die deine Frage sprengen würden.)
So weit ich mich erinnern kann, gab es in der Klasse 3 relativ schwer behinderte Mitschüler (eine mit Beatmungsgerät), die alle ihren Weg aufs Gymnasium geschafft haben). Sie hatten dort um die 20 Schüler und 2 Lehrerinnen, die sehr individuell auf die Kinder eingegangen sind.
Leider wurde die Rektorin (auch Klassenlehrerin der Klasse) nach 2 Jahren krank und hörte dann auch ganz auf. Mein Neffe war sehr auf sie fixiert und brach danach in seinen Leistungen ab.
Mit ihm ging nur ein Mitschüler nach 4 Jahren auf die Realschule, alle anderen hatten Gymnasialempfehlung.
Der Ruf der Schule hat anscheinend etwas nachgelassen, seitdem die alte Rektorin dort weg ging. Ich hatte für meine Tochter (sie ist Ende März 5 geworden) auch den Ratschlag bekommen, sie jetzt dort einzuschulen. Allerdings hätten das 20km Schulweg (eine Tour) und das Herausreißen aus ihrem Freundeskreis bedeutet und sie selbst wollte UNBEDINGT auf die gleich Schule wie ihr Bruder (jetzt 2.Klasse nach den Ferien)
Ich hoffe, diese Entscheidung ist die richtige – ich schaue mir das eine Weile an und wenn ich Zweifel bekomme, melde ich sie bei meinem Bruder oder meinen Eltern an und dann geht sie doch noch nach Celle.
Ich finde die Integrative Möglichkeit spitze und würde es machen, wenn es für uns nicht so umständlich wäre.
Ich hoffe, ich konnte dir etwas weiterhelfen
Liebe Grüße,
HeikeR
Re: integrative Grundschule?
Die hochbegabte Tochter meiner Freundin ging auf eine integrative Gesamtschule und individuelle Förderung dort war nicht vorhanden. Man hat das Mädchen dort vollkommen falsch angenommen und nach zwei Jahren ist sie dann entnervt auf das Privatgymnasium hier am Ort gewechslt. Dort ist sie jetzt in der elften Klasse und glücklich. Integrativ ist gut, wenn alle individuell gefördert werden und nicht nur die behinderten Kinder.
Susann
Susann
Re: integrative Grundschule?
Hallo liebe Heike,
vielen Dank für Deine Antwort.
War denn der integrative Zweig an Eurer Schule speziell für hochbegabte Kinder gedacht, egal ob körperbehindert oder nicht?
Soweit ich das beurteilen kann gibt es an unserer Schule keine spezielle Förderung hochbegabter Kinder, aber eine längere Tradition in der Integration von körperbehinderten Kindern. Der jetzt anvisierte "Intergationsansatz" ist aber insofern neu als dass man nun im Gegensatz zu früher nicht mehr wenige körperbehinderte Schüler auf relativ kleine Klassen verteilt (z.B. 20+2), sondern eine ganz kleine Klasse mit gleich vielen körperbehinderten wie nicht behinderten bildet. Allerdings gibt es für die 10 Schüler nur 1 Lehrerin, was ich angesichts der Tatsache, dass bei den körperbehinderten wohl schwere Fälle (auch mit Beatmungsgerät) dabei sind, dann eigentlich eher wenig finde. Du schreibst von 2 Lehrkräften für 3 körperbehinderten Schülern bei einer Klassengröße von 20.
Was mir halt auch etwas Sorge macht, ist die Frage, inwieweit der Aufbau eines Freundeskreises vorort durch diese Konstellation schwierig wird. Die körperbehinderten Kinder kommen ja größtenteils von weiter weg, und von den "normalen" Kindern gibt es ja dann eigentlich nur noch 4 Kinder als "potentielle vor-Ort"-Freunde. (Ich vermute mal, dass man wohl hauptsächlich die Kinder aus der eigenen Klasse und weniger die aus den Parallelklassen kennenlernt.) Da unsere Tochter in einen KiGa geht, der ein bisschen weiter weg ist, kennt sie die Kinder aus ihrer unmittelbaren Umgebung bislang kaum und wir hatten ein bisschen gehofft, dass sie durch Schule (die ganz nach bei uns ist) mehr Kinder aus der Nachbarschaft kennenlernt.
Naja, ich denke wir werden uns das Konzept nochmal genauer anschauen (soll es demnächst noch einen Extra-Elternabend dazu geben) und uns dann entscheiden.
LG,
Sabeth (die das mit der Anmeldung nicht durchblickt hat und jetzt Sabeth2 *und Sabeth heisst..
)
vielen Dank für Deine Antwort.
War denn der integrative Zweig an Eurer Schule speziell für hochbegabte Kinder gedacht, egal ob körperbehindert oder nicht?
Soweit ich das beurteilen kann gibt es an unserer Schule keine spezielle Förderung hochbegabter Kinder, aber eine längere Tradition in der Integration von körperbehinderten Kindern. Der jetzt anvisierte "Intergationsansatz" ist aber insofern neu als dass man nun im Gegensatz zu früher nicht mehr wenige körperbehinderte Schüler auf relativ kleine Klassen verteilt (z.B. 20+2), sondern eine ganz kleine Klasse mit gleich vielen körperbehinderten wie nicht behinderten bildet. Allerdings gibt es für die 10 Schüler nur 1 Lehrerin, was ich angesichts der Tatsache, dass bei den körperbehinderten wohl schwere Fälle (auch mit Beatmungsgerät) dabei sind, dann eigentlich eher wenig finde. Du schreibst von 2 Lehrkräften für 3 körperbehinderten Schülern bei einer Klassengröße von 20.
Was mir halt auch etwas Sorge macht, ist die Frage, inwieweit der Aufbau eines Freundeskreises vorort durch diese Konstellation schwierig wird. Die körperbehinderten Kinder kommen ja größtenteils von weiter weg, und von den "normalen" Kindern gibt es ja dann eigentlich nur noch 4 Kinder als "potentielle vor-Ort"-Freunde. (Ich vermute mal, dass man wohl hauptsächlich die Kinder aus der eigenen Klasse und weniger die aus den Parallelklassen kennenlernt.) Da unsere Tochter in einen KiGa geht, der ein bisschen weiter weg ist, kennt sie die Kinder aus ihrer unmittelbaren Umgebung bislang kaum und wir hatten ein bisschen gehofft, dass sie durch Schule (die ganz nach bei uns ist) mehr Kinder aus der Nachbarschaft kennenlernt.
Naja, ich denke wir werden uns das Konzept nochmal genauer anschauen (soll es demnächst noch einen Extra-Elternabend dazu geben) und uns dann entscheiden.
LG,
Sabeth (die das mit der Anmeldung nicht durchblickt hat und jetzt Sabeth2 *und Sabeth heisst..

Re: integrative Grundschule?
Hallo liebe Susann,
vielen Dank für Deine Antwort.
Ja, die Gefahr sehr ich auch ein bisschen, zumal mir die Besetzung mit nur einer Lehrkraft (siehe oben) eher etwas wenig vorkommt. Ich denke auf der anderen Seite könnte meine Tochter aber auch sehr viel - vor allem Nicht-Kognitives - von den anderen Kindern lernen. Anderseits kommt sie dadurch vielleicht in eine *noch* speziellere Rolle, in der sie eigentlich aufgrund ihrer eigenen speziellen Begabung ohnehin schon ist/sein wird.
Wahrscheinlich steht und fällt auch ziemlich viel mit der Lehrkraft und wie diese das Konzept umsetzt...
LG,
Karin
vielen Dank für Deine Antwort.
Ja, die Gefahr sehr ich auch ein bisschen, zumal mir die Besetzung mit nur einer Lehrkraft (siehe oben) eher etwas wenig vorkommt. Ich denke auf der anderen Seite könnte meine Tochter aber auch sehr viel - vor allem Nicht-Kognitives - von den anderen Kindern lernen. Anderseits kommt sie dadurch vielleicht in eine *noch* speziellere Rolle, in der sie eigentlich aufgrund ihrer eigenen speziellen Begabung ohnehin schon ist/sein wird.
Wahrscheinlich steht und fällt auch ziemlich viel mit der Lehrkraft und wie diese das Konzept umsetzt...
LG,
Karin
Re: integrative Grundschule?
Hallo Karin,
ich verstehe deine Bedenken.
Ist auch eine schwierige Entscheidung, denn man möchte ja sein Kind nicht gleich wieder Wechseln lassen, wenn es nicht klappt. Ich will mich nochmal bei meiner Schwägerin erkundigen, wie das so war und ob sie diesen Weg nochmal gehen würde.
Hier mal der Link zu der Schule an sich (Steht allerdings nichts mehr über Integration darin) http://www.gs-kleinhehlen.de
Ich melde mich dann nochmal.
LG HeikeR
ich verstehe deine Bedenken.
Ist auch eine schwierige Entscheidung, denn man möchte ja sein Kind nicht gleich wieder Wechseln lassen, wenn es nicht klappt. Ich will mich nochmal bei meiner Schwägerin erkundigen, wie das so war und ob sie diesen Weg nochmal gehen würde.
Hier mal der Link zu der Schule an sich (Steht allerdings nichts mehr über Integration darin) http://www.gs-kleinhehlen.de
Ich melde mich dann nochmal.
LG HeikeR