Streber!!!

[meerkind]

wie willst du dein Kind schützen, wenn auf dem Schulhof Zigaretten oder Drogen vertickt werden und dein Kind aufgefordert wird, mitzumachen, weil es sonst als Schlappschwanz da steht?
Es bringt nichts, sich bei Lehrern zu beschweren. Lehrer gehen meistens den Weg des geringsten Widerstandes.
Das Kind muss selbst einschätzen können, ob es solche Freunde braucht und ob es wirklich ein Schlappschwanz ist, wenn es darauf verzichtet.
Wenn man seinem Kind genügend Selbstbewusstsein mit auf den Weg gegeben hat, sollte es ablehnen können.

Ich sprach über Mobbing und nicht über Drogen. Gegen Mobbing mit reinem Selbstbewusstsein heranzugehen, ist in den meisten Fällen nicht möglich. Mobbing muss immer kommuniziert werden. Natürlich soll das Kind nicht bei jedem Konflikt zum Lehrer rennen. Natürlich wirft man sich mal im Streit Schimpfworte an den Kopf. Wer kennt das nicht? Wenn es aber zu Mobbing ausartet (massiver Angriff seitens einer Gruppe), muss es kommuniziert werden. Das hat nichts mehr mit "Petzen" zu tun (ich frage mich manchmal, ob dieser Begriff nicht aus Zeiten stammt, in denen die Strafen beträchtlich extremer - wie z. B. Prügelstrafe - waren!) Gegen Mobbing kommst Du mit noch so viel Selbstbewusstsein nicht an. Dazu gibt es extra die Rolle eines Vertrauenslehrers an den Schulen! Und wenn der Klassenlehrer bzw. die Schule gut organisiert ist, dann nimmt dies auch einen positiven Verlauf.
Die Tochter meiner Freundin hat z. B. sehr gute Erfahrungen gemacht. Der Konflikt wurde gelöst und die dahinter verborgenen Probleme aufgedeckt.

Ich würde meinem Kind empfehlen, die Dummköpfe/Neider bei den Hausaufgaben und Arbeiten abschreiben zu lassen.
Dadurch fühlen sich diese Kinder besser, weil sie denken, dass sie den Streber ausnutzen.
Aber in Wirklichkeit werden diese Kinder nur noch dümmer, weil sie nun gar nichts mehr lernen und irgendwann die Schule verlassen werden.

Das ist Kontraproduktiv. Das kann sogar zum Teil des Mobbings werden! Sich etwas erkaufen, kann gerade nach hinten losgehen, wenn die Forderungen dann immer größer werden. Finde ich als Empfehlung eher schlecht.

[meerkind]

Nun gut, das mag Dein Erfahrungswert sein. Ich habe aber auch schon anderes gesehen - z. B. bei der Tochter meiner Freundin. Da ging es gleich bei dem ersten Anzeichen von Konflikten an deren Lösung. Und die Tochter konnte sich auf jeden Fall vertrauensvoll an die Lehrerin wenden. Es gibt also nicht nur Negativbeispiele.

Grundsätzlich sollte ein Kind offen über Anfeindungen reden können (Konflikte sowie auch Mobbing) - ansonsten stimmt etwas nicht mit dem Umfeld. Und wenn es soweit geht, dass Lehrer die Situation dulden, muss über eine externe Lösung nachgedacht werden.

[meerkind]

Das hört sich ja wirklich nach einer fürchterlichen Schule an. Die Tochter meiner Freundin geht auf eine staatliche Montessorischule mit unglaublich engagierten Lehrern sowie Erziehern.

A propos Migranten/ALGll-Empfänger: Intoleranz kann überall auftauchen. Ich habe von Mobbing in der privaten Eliteschule der Tochter meiner Bekannten gehört (zum Glück war die Tochter in diesem Falle nicht betroffen). Da ging es nicht um Intelligenz, sondern um Geld. Unglaublich, oder? Es ist nicht mal das selbst verdiente Geld dieser Gören!

[Koschka:]

mobbing kann überall auftauchen und in alle richtungen gehen. man muss nur in irgeneine weise auffallen, egal wie. ein kind von sehr reichen eltern in einer ganz normale schule hat in der schule ein lehrbuch ausgeteilt bekommen, das buch war ein wenig eingerissen. als das kind sich beschwert hat, hat es zu antwort bekommen - deine eltern können dir ruhig ein neues kaufen, sie sind ja reich genug. es ist nicht ausgeschlossen, dass in der schule der "streber" ein nichtstreber gemobbt wird. vor allem wenn erwachsene die kinder dabei unterstützen, wird es für das betroffene kind sehr schwer.

[meerkind]

Gerade, die Leute, nicht nicht viel Bildung haben, profilieren sich über Geld und Marken.

Muss ich mal widersprechen - Bildung hat damit nichts zu tun. Die Eltern dieser Eliteschule sind fast durch die Bank Akademiker. Die Kinder erhalten die beste Bildung. Und trotzdem heißt es nicht: "Schau mal, welch' schöne neue Handtasche ich zu Weihnachten bekommen habe!" sondern "Schau mal meine neue Gucci!". Eines der Mädchen stellte irgendwann mal fest, indem sie in das Shirt meiner Tochter schaute: "Ach, Deine Tochter trägt auch XXX (Name vergessen)!". Als ich fragte, was XXX sei, schaute sie mich ganz verdutzt an.
Schon in meinem Studium war es üblich, sich über Leute mit geringerer Intelligenz oder Bildung lustig zu machen. Manche meiner Kommilitonen konnten nicht verstehen, wie ich überhaupt mit diesen Leuten ein Gespräch führen konnte. Diese Arroganz war mir immer zuwider! Und so manches Mal konnte ich auf einer menschlichen 'Ebene weit mehr mit "diesen" Menschen anfangen. Ich denke, das "wenig soziale Intelligenz'" statt Dein "nicht viel Bildung" passender wäre.

Ansonsten bin ich voll Deiner Meinung: Wenn ich Kinderkleidung kaufe geht es auch um bequem, pflegeleicht, schön und nicht um Marke.

[meerkind]

Das Mädchen, das deinem Kind in die Klamotten guckt, um zu sehen, ob sie sich mit deinem Kind überhaupt abgibt, hätte ich meinem Kind als Umgang erst einmal verboten. Solange bis dieses andere Mädchen von selbst drauf gekommen wäre, das es zu weit gegangen ist.

Die Marke war ja die "Richtige". Ich walte da mit Nachsicht, da das Mädchen gerade in der Pupertät und somit sehr beeinflussbar von ihren Klassenkameraden ist (ihre Eltern sind zum Glück völlig anders). Da besteht also noch Hoffnung.

Keine Nachsicht kann wiederum mit Deiner Kollegin geübt werden. Sie ist erwachsen und es scheint so, dass Sie selbst unsicher ist und das mit Mobbing kompeniert. Außerdem kann ich blinde Statushörigkeit nicht leiden.
Mir sind da Menschen lieber, die gerade heraus eine fundierte Kritik anbringen.

[meerkind]

Ein wenig Off-Topic:
Beliebt war früher übrigens auch "Schleimer". Das hatte ich mal erlebt. Nur weil ich mich mit einer Lehrerin gut verstanden habe. Außerdem bin ich nach dem Unterricht zu ihr gegangen, weil ich damals massive familiäre Probleme hatte. Nicht viele haben bemerkt, wie es um micht steht. Also habe ich "geschleimt".
Manchmal denke ich aber, dass dies vielleicht die Jugendlichen waren, die neidisch auf der Vertrauensverhältnis waren, weil sie selbst eins brauchten...Wer weiß...