1. Termin beim Schulpsychologen

Probleme und Lösungen für den Schulalltag
Moppelbär
Dauergast
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Re: 1. Termin beim Schulpsychologen

Beitrag von Moppelbär »

Hallo Loewe,

gut, dass es bis Meißen noch etwas dauert, da habt ihr noch Bedenkzeit und könnt
schauen, wie euer Töchterlein sich entwickelt.
Ein hoher IQ ist eine Voraussetzung und ebenso wichtig ist natürlich auch Ehrgeiz,
Lernbereitschaft und "Aufgaben annehmen"
Ihr Fleiß und Lernwille sollte dann auch anhalten und nicht nur ein kurzer Höhenflug
gewesen sein, weil es sich so anhört: Wenn etwas nicht schnell genug geht, dann lass
ich es!
Das hab ich schon so oft erlebt bei meiner Tochter, soviele Kurse angefangen und
abgebrochen.... aber wir haben auch Erfolge! Nachdem sie beim Flöten erst gar nicht
mitkam und auch nicht mehr üben wollte, haben wir sie motiviert, aber auch angezählt,
dass es so nicht geht. Nun ist sie beim Flöten die Beste! Übt fast nie und auf einmal
klappt es, ich verstehe das selber nicht. :roll:
Ich kann dir Selbstverteidigung nur empfehlen ! Wenn deine Tochter Lust dazu hat,
schick sie hin!!! Das ist nicht nur Herumfuchteln mit Armen und Beinen :lol: sondern
bei uns herrscht da richtig Disziplin und das ist alles total gut für die Selbstbeherrschung!
Und auch für das richtige Selbstbewusstsein. Ich dachte immer, meine ist selbstbewußt.
Aber ist ist eher so, dass sie manchmal ganz schüchtern, gehemmt und unsicher ist, dann
überspielt sie das immer mit ihrem hysterischem, lautem, oppositionellem Verhalten, oh
wie anstrengend.....
In Meißen wird es doch auch Vorgaben von Lehreren geben, oder wie ist das unter Hbs?
Ich glaube, die können viel freier und selbststänger arbeiten, aber bestimmte Vorgaben
muß es ja geben, oder???
Da könntest du ja bei deinem Termin erfragen, wie es ist, wenn die Kids nur der Bestimmer sein
wollen, vielleicht kennen die dieses Phämonen ja?

Also, habe ich es richtig verstanden, es gibt doch keinen Sprung bei euch (wegen deinem Mann)?

MfG
Moppelbär
Neckri
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Re: 1. Termin beim Schulpsychologen

Beitrag von Neckri »

Loewe03 hat geschrieben:Mein Mann ist gegen das Springen. meine Tochter will gern. ich will sie dabei gern unterstützen, aber mein Mann erlaubt es mir und ihr nicht.
Ich kann die Formulierung des "nicht Erlaubens" noch immer nicht mental verdauen. Abgesehen von der Gefahr, dass so ein schlaues Kind nach dem Sprung ziemlich rasch wieder am selben Punkt ankommen könnte, oder eben nach einer gewissen Probezeit doch lieber wieder in die alte Klasse möchte, wird doch objektiv gesehen keine Pandora-Büchse geöffnet... Das steckt doch ein Problem auf der Meta-Ebene der Famile drin, oder?

Verwirrtes Fragezeichen von Neckri
Neckri
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Re: 1. Termin beim Schulpsychologen

Beitrag von Neckri »

Hallo Loewe,

das zweite Schuljahr besteht im Prinzip aus einer Erweiterung der Fertigkeiten, die in der ersten Klasse eingeübt wurden. Der Zahlenraum wird ein bisschen erweitert und es kommt ein bisschen mehr Rechtschreibung dran. In Sachkunde werden nach und nach verschiedene Themen angesprochen, die aber nicht aufeinander aufbauen.

In der dritten Klasse ist meines Erachtens ein qualitativer Sprung eingebaut, weil sich die Mathematik um weitere Operationen (Multiplikation) und Deutsch um die Grundlagen der Grammatik erweitert. Zudem wird eine zügige Schreibschrift nötig. Ein Überwechseln von 2. zu 3. Klasse erscheint mir daher nicht so rational wie das Wechseln von der 1. zur 2. Klasse. Ich könnte mir aber vorstellen, dass auch ein Sprung im Herbst von 2. zu 3. Klasse noch genug Zeitpuffer böte, um dann im zweiten Halbjahr zu vernünftigen Noten zu gelangen (zusammen mit 1. Halbjahr der 4. Klasse relevant für Empfehlung zu weiterführender Schule).

Noch eine prinzipielle Anmerkung HB und Grundschule: Auch nach einem Sprung ist das Thema Unterforderung nicht vom Tisch. Aber gerade in der GS brennt dieses Problem in der Kinderseele am meisten. Als diese Entscheidung damals bei uns anstand, meinte der Psychologe, dass es bei "so einem Kind" nicht so sehr darauf ankomme, die Unterforderung zu vermeiden, sondern die Grundschulzeit zu verkürzen... Er hatte es offenbar aufgegeben, in der GS an eine funktionierende Differenzierung zu glauben, die "so einem Kind" diese Zeit womöglich angenehmer machen würde. Doch tatsächlich hatten wir wenigstens zwei Jahre lang die positive Wirkung einer weitgehenden Differenzierung gerade in den ersten GS-Jahren erleben dürfen. Vielleicht kannst du ja deinen Mann dazu einspannen, vor einem möglichen Sprung das Thema "Differenzierung" vehement in den Aufmerksamkeitsfocus der Lehrerin zu rücken, zumal dein Mann ja einen Sprung vermeiden möchte.

Deine Überlegungen zu einem Besuch eines Internats kann ich zwar verstehen, aber ich möchte sie dennoch kritisch beleuchten: Ich bin der Meinung, dass es prinzipiell falsch ist, unsere Kinder auszusortieren. Sie müssen ihr ganzes Leben lang mit den unterschiedlichsten Menschen auskommen, so dass die viel zu frühe Selektiererei nur eine Konsequenz der verfehlten Schulpolitik in Deutschland ist. Es kommt aber noch hinzu, dass die Kinder mit zunehmendem Alter über Frustgefühle durch Unterforderung reflektieren und immer besser darauf reagieren können. Jetzt im GS-Alter müssen und sollen die Eltern noch intervenieren, um das seelische Gleichgewicht des jungen Kindes zu stabilisieren. Später in der Schullaufbahn sollten die Kinder lernen, selbst Strategien zum Entfalten ihrer Möglichkeiten zu finden. Das ist mitunter auch in einem ganz normalen Gymnasium möglich, so dass es nicht nötig erscheint, junge Jugendliche aus dem geschützten Raum der Familie herauszureißen. Es gibt sicherlich auch in eurer Nähe diverse Möglichkeiten zum Füllen von Leerlauf - und dies muss nicht zwangsläufig immer in Gehirngymnastik münden. Es gibt bestimmt auch öffentliche Verkehrsmittel, Fahrradwege und andere Eltern, mit denen man sich zwecks Mamataxi abwechseln kann. Aus meiner Sicht bestünde also das Kriterium für ein Internat schlicht darin, dass die Familie nicht funktioniert oder eine funktionierende Schule nicht in erreichbarer Nähe ist. Das Ziel der Erziehung ist im übrigen nicht, das Kind unter Inkaufnahme unnatürlicher Maßnahmen zu einer Intelligenzleuchte zu machen, sondern in sozialer Nestwärme zu einem selbstständigen Menschen zu formen, der schließlich sein Leben zufrieden in die eigenen Hände nehmen kann. Die Intelligenz ist nur eine von sehr vielen Facetten, die ein Kind ausmachen. Diese Facette sollte daher nicht lebensbestimmend werden.

Viele Grüße von Neckri
Moppelbär
Dauergast
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Re: 1. Termin beim Schulpsychologen

Beitrag von Moppelbär »

Hallo,

ich meine auch dass es bei uns erst in der 3. Klasse los ging mit malnehmen und teilen - dann
aber in gutem Tempo! Meine Tochter hat öfters nen Hysterischen gekriegt, bei den Aufgaben :!:

In der 2. wurde noch viel mit Geld (Euro, Cent)gerechnet in Textaufgaben.
Und wenn ich mich recht entsinne die Uhr,Tage,Monate,Jahreszeiten....
Und in der 3. kam dann viel Grammatik dran, Rechtsschreibung war auf einmal ganz wichtig!
In Sachkunde wurde ganz ausgiebig der Körper behandelt und woher die Babys kommen, Schwangerschaft,
Geburt und Pubertät usw. da kannst du ja im Moment sehr anschaulichen Unterricht geben,
z.Thema Baby + Geburt :)
mehr fällt mir gerade nicht ein, kann ja nochmal in die Bücher gucken...

MfG
Moppelbär
Eichhörnchen
Dauergast
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Re: 1. Termin beim Schulpsychologen

Beitrag von Eichhörnchen »

Hallo,

da wir ja aus der Nähe sind, kann ich dir schon etwas genauer sagen, was die Kinder in der 2. Klasse können müssen.
Sie fangen im 2. HJ an, die Malfolgen zu lernen. Bei unseren Großen haben sie alle 10 Malfolgen gelernt, beim Junior nur die Folgen 2, 5 und 10.
Die haben dann bei uns auch sofort geteilt, auch mit Rest.

Soviel zum Thema Mathe Kl. 2.
Wenn du noch mehr Infos brauchst, schau ich gern noch mal in Michaels Schulsachen nach.
Meld dich ruhig. ;)

lG Eichhörnchen
Moppelbär
Dauergast
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Re: 1. Termin beim Schulpsychologen

Beitrag von Moppelbär »

Hallo Loewe,

dein Mann macht ja Schritte auf euch zu, das ist schön!
Aber seltsam finde ich ehrlich gesagt das Babyverhalten in verstärkter Form, wo jetzt doch für deine
Tochter ein Wechsel und keine schulische Langeweile in Aussicht steht.
Sie hat sich nicht für die Aufgaben der 10-jährigen Freundin interessiert, obwohl sie Herausforderung braucht?
Sei nicht böse! Aber ich finde das passt nicht zusammen. Ich habe keinerlei psychologische Ausbildung, es ist nur
mein Gefühl, weil deine Tochter sich so widersprüchlich verhält. Vielleicht ist das Verhalten nicht nur auf Hb zu beziehen,
vielleicht gibt es noch andere Gründe? Meinst du, dass sie diese Verhaltensweisen abstellt nach einem Schul-oder
Klassenwechsel?
Wenn deine Zwillis da sind , kann sich das Verhalten nochmal verstärken, ich wünsche es dir nicht, aber evtl.
ist da mehr Eifersucht als ihr erwartet und schon schlüpft sie wieder in die Babyrolle.
Leider ist das bei uns auch ein Thema.... habe gedacht bei dem Altersunterschied von 6 Jahren gibts keine Rivalitäten,
aber es ist an der Tagesordnung. Meine Tochter hat keine fürsorglichen Gefühle, schubst, schreit, petzt, wenn er
sie anfasst, schreit sie los, er hätte sie geschlagen!
Gestern gab es wieder voll Streit: wir haben 2 Schaukeln, eine blaue niedrige und eine rote höhere, und immer wieder
muß meine Tochter extra provozierend! auf die kleine Blaue... und mein Sohn schreit dann die ganze Straße zusammen.
:schwitz: Es ist kaum auszuhalten, wenn die Beiden zusammen sind.
Meine Tochter begibt sich immer auf das 3-jährigen Niveau, und das ist extrem anstrengend.
Bei uns gab es heute Zeugnisse, es war wieder supergut, aber die Vermerke zum Betragen und soziales Verhalten
waren sehr schlecht, schlimmer als beim letzten Zeugnis :(

Zum Schulwechsel von 16 Schülern auf 29, dem stehe ich eher kritisch gegenüber. Die Lehrer haben noch weniger Zeit
individuell auf einen Schüler einzugehen. Wenn auf der jetzigen Schule aber nichts passiert ist das natürlich auch schlecht.
Was wäre aber, wenn dieses kindliche, schlechte Betragen auch nach einem Wechsel anhält? Hast du schonmal daran
gedacht, oder meinst du es erledigt sich dann dauerhaft? :fahne: das kann ich
natürlich nicht wirklich beurteilen, nur als Anregung gedacht...
Liebe Grüße
Moppelbär
Moppelbär
Dauergast
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Registriert: Di 27. Jan 2009, 09:03

Re: 1. Termin beim Schulpsychologen

Beitrag von Moppelbär »

Hallo,

das mit der asynchronen Entwicklung finde ich ja sehr interessant, habe ich auch noch nicht gehört.
So hattest du gestern noch das Gefühl, vor einer Wand zu stehen und heute scheint alles geregelt zu sein.
Wie gut, dass ihr Unterstützung gefunden habt, seitens der Schule.
Dann drück ich dir ganz doll die Daumen, dass alles gut läuft und ihr euren Weg gefunden habt.
Ich wünsche schonmal schöne Ferien, ich muß bald Koffer packen :D und kann hoffentlich mal ausspannen,
bestimmt sind deine Zwillinge schon auf der Welt, wenn wir wieder zurück sind.
Alles Gute für die Geburt!
Moppelbär
alibaba

Re: 1. Termin beim Schulpsychologen

Beitrag von alibaba »

Hallo zurück,

wo ist denn jetzt deine Große? In der 3.Klasse, wie geplant? Und was muss man sich denn unter einer HB-Schule vorstellen. Wie sieht denn da der Unterricht aus?

Schön, das es jetzt für Euch so gut läuft, auch wenn es durch die Zwillis bestimmt extrem anstrengend für Dich/Euch ist.

LG
Mimmi
Dauergast
Beiträge: 75
Registriert: Di 31. Aug 2010, 20:17

Re: 1. Termin beim Schulpsychologen

Beitrag von Mimmi »

loewe03 hat geschrieben:Hi,

Kennt ihr das von euren Kindern? Schwere Aufgaben sind i.O. Und die totalen pillepalle Aufgaben verderben die Note?

Das passiert ihr ständig. Sie ärgert sich darüber, kann es aber nicht ändern.
Wenn wir zuhause üben, üben wir auch meist auf einem viel höheren Niveau. Die Arbeiten sind immer so einfach und trotzdem gehts dann schnell mal daneben.

LG loewe
Ja ich kenne das von mir selbst. Mathe fand ich immer pillepalle und habe schwierige Aufgaben zum Zähne ausbeissen geliebt. Die Mathearbeiten habe aber auch ich oft "verhauen", wenn man das mit einer 2 so sagen kann. Ich habe allerdings auch meistens nach 15 Minuten abgegeben. Ich wusste damals selbst, dass das nur Schusseligkeit ist, und man diese Aufgaben auch sorgfältig machen sollte, aber ich konnte mich dazu nicht motivieren. Keine Ahnung wieso. Mein damaliger Mathelehrer bemerkte aber mein mathematisches Talent, und darum blieb ich trotz allem meist auf der 1. Hab's halt mündlich rausgerissen.
alibaba

Re: 1. Termin beim Schulpsychologen

Beitrag von alibaba »

loewe03 hat geschrieben:Wie geht es deinem Zweitklässler. Was sind dort so die Aufgaben. Schreib mal bitte. Bin auch neugierig.
Hallo,

meiner geht in die 1.Klasse, seit 6 Wochen. Hab mal in deinem anderen Thread etwas mehr dazu geschrieben. Vielleicht haben wir Glück und er kann zum Ende der 1. Klasse in die 3. wechseln. Noch ist aber alles offen. In wie weit das klappt, kann ich Dir nicht sagen. Ich finde, die Differenzierung ist zu gering, gerade mit dieser Angabe der Lehrkraft. Wir arbeiten hier Extrabücher durch, mit offizieller Genehmigung. :mrgreen: Bringt das aber etwas? Ehrlich gesagt, ich habe meine Zweifel. Unsere Meinung, die Kleine mit 5 einzuschulen, bekräftigt sich immer mehr. Zum Ende des Jahres werden wir mehr wissen. Mal sehen was die Lehrerin im Februar zu meinem Vorschlag der frühzeitigen Einschulung dann sagt. Davon wird es abhängen. Wenn die Lehrer nicht wollen, dann können wir fordern was wir wollen. Glücklich bin ich im Moment nicht wirklich. Zwar einen Schritt weiter, aber trotzdem nichts Ganzes. Ich warte nur darauf, das Junior als Störer daher kommt. Kann es das aber sein? Ach, Löwe......

VLG
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