Ui, so weit denke ich noch überhaupt nicht. Welche Herangehensweise an Hausaufgaben für mein Kind "besser passt" fange ich erst an nachzudenken, wenn mein Kind mit der von ihm selbst gewählten Herangehensweise offensichtlich nicht gut zurechtkommt.Sine hat geschrieben: Das täuscht vielleicht. Klar haben sie ihre Methode, aber es wird schon unterschieden. (Zumindest innerhalb der Methode). Sie empfehlen z.B., daß die Kinder (bei Hausaufgaben z.B.) möglichst mit dem für sie schwierigsten beginnen, damit das sozusagen aus der Welt ist und nicht vor sich her geschoben wird (ganz so banal haben sie es nicht geschrieben). Und genau das habe ich neulich anderswo wieder ganz anders gelesen. Das die Kinder mit einfachen Dingen beginnen sollen, damit sie motiviert sind und erstmal ein Erfolgserlebnis haben. Ich selbst finde es gut, von beiden Möglichkeiten gehört zu haben, und werde bei Sohnemann (und später dann auch Töchterlein) sehen, was bei ihm letztendlich besser paßt. Ich kann mir auch vorstellen, daß es abhängig von der Tagesverfassung ist, bzw. den Fächern an sich. Also eins was wirklich das ultimative Haßfach ist, und wo Kind am Ende so ausgelaugt ist, daß nichts mehr geht, daß würde ich vielleicht dann doch ans Ende schieben. Wobei anderseits in dem Buch Wege gezeigt werden, es zu vermeiden, daß es soweit kommt (also das eine Aufgabe bzw. Schulfach die Motivation und Energie raubt).
Ich glaube in so Wertungen, ob die einfachen oder schwierigen Aufgaben bzw. die geliebten oder gehassten Fächer zuerst erledigt werden sollen, spiegelt sich in erster Linie die Weltsicht des Autors (oder der Autoren). Vielleicht hat die favorisierte Vorgehensweise bei den eigenen Kindern (oder beim Autor/der Autorin) selbst gut funktioniert und daher wird sie generell empfohlen. Aber Menschen sind nun mal komplett verschieden und genau DIESE Erkenntnis vermisse ich in den meisten Ratgebern.
Ich habe z.B. einen Arbeitskollegen, der nicht imstande ist, eine begonnene Aufgabe zu unterbrechen, weil zwischendurch was "reinkommt". Der kommt nur damit zurecht, alles schön der Reihe nach zu erledigen (und er ist sehr gut was seine Arbeit betrifft). Ich dagegen fühle mich durch "Multitasking" sogar positiv herausgefordert und liebe es regelrecht, mehrere Dinge praktischt "gleichzeitig" zu erledigen. Mein Mann ist derjenige, der wirklich wichtige Dinge meistens in allerletzter Minute erledigt - ob in der Arbeit oder zu Hause. Eine manchmal nervenaufreibende Arbeitsweise! Aber tatsächlich schafft er es eigentlich immer, rechtzeitig fertig zu werden und er ist trotz dieser Arbeitsweise sehr gewissenhaft.
Allein an Hand dieser persönlichen Beobachtungen fällt es mir sehr schwer zu glauben, dass für alle Kinder die gleiche Herangehensweise an Hausaufgaben passend sein soll.
Da frage ich mich echt, wie ein Kind daran Freude oder Interesse empfinden kann. Wie interessant kann eine Geschichte sein, die z.B. ohne Ö, Ä, Ü, SCH, CK, CH, EI, AU, EU, IE und ß geschrieben werden kann? Und warum wird anscheinend generell davon ausgegangen, dass ein Kind, welches frei (also nach Gehör) schreibt, so viele Wörter falsch verinnerlicht und nur ganz mühsam umlernen kann, nur weil es diese Wörter mal falsch geschrieben hat?Sine hat geschrieben: Naja, aber irgendwann muß es ja gelernt werden. Und da finde ICH es schon, wie im Buch beschrieben, sinnvoll, bald (also dann schon ab Schulalter; wenn früher würde ich es von den Reaktionen des Kindes abhängig machen, ob es den Spaß verliert oder nicht) damit zu beginnen, als später alles falsch gelernte wieder umlernen zu müssen. Das wäre für mich glaube ich schrecklicher. Jedenfalls finde ich es auch hier hilfreich, davon gehört zu haben, so kann ich einfach ein Auge drauf haben und schauen, wie es bei meinen Kindern ist/wird.
Wenn das Kind einfach mal nur zum Spaß ein paar Wörter oder einfache Sätze nach Gehör (teilweise falsch) schreibt, hat es diese Schreibweise deshalb doch nicht auf Lebenszeit "gespeichert". Da finde ich eingreifen im Sinne von korrigieren nicht so wichtig.
Und wenn das Kind länger Interesse am schreiben hat - was ist daran wirklich so schlimm, ihm zu sagen, welche Wörter falsch geschrieben sind und ihm zu zeigen, wie die korrekte Schreibweise ist? Nicht jedes Kind nimmt diese Form von Korrektur gleich persönlich (vor allem, wenn sie nicht als Angriff formuliert ist).
Ich jedenfalls war niemanden böse wenn mir gesagt wurde dass man das Wort "spatzieren" nicht mit t in der Mitte schreibt

