Mit 6 in der zweiten Klasse und Mathe ist noch langweilig
Mit 6 in der zweiten Klasse und Mathe ist noch langweilig
Mein Sohn ist mit 5 eingeschult worden. Nach einem viertel Jahr Schule ist er für Mathe und Deutsch Stundenweise in die zweite Klasse gegangen. Jetzt ist er selbst in der zweiten Klasse und findet die Aufgaben total langweilig. Das macht, dass er zu Hause unzufrieden ist und sehr empfindlich. Ich habe ihn die zweite Klasse nicht überspringen lasse, weil er emotional und sozial noch nicht soweit ist ( denke ich). Jetzt wünscht er sich Aufgaben für zu Hause. War es falsch ihn in der Klasse zu lassen???Wer kann mir da einen Rat geben???
Re: Mit 6 in der zweiten Klasse und Mathe ist noch langweilig
Hallo,
ich habe erts jetzt ein Schulkind und wir haben 1+2 zusammen. Ich kann daher aus meinen eigenen Erfahrungen nichts beisteuern. aber aus dem Bauch heraus, würde ich sagen, sprich das doch mal mit den Lehrern ab. Wenn auch diese einen Sprung tragen und unterstützen würden, sie dein Kind auch eher in der 3.Klasse sehen, dann solltet ihr gemeinsam darüber reden. Aber Vorsicht, ein Sprung heiligt nicht die Mittel. Ein differenzierter Unterricht ist manchmal besser, als Springen. Es wird Dir wohl nichts anderes übrig bleiben, als mit der Schule zu reden. Viel Erfolg.
LG
ich habe erts jetzt ein Schulkind und wir haben 1+2 zusammen. Ich kann daher aus meinen eigenen Erfahrungen nichts beisteuern. aber aus dem Bauch heraus, würde ich sagen, sprich das doch mal mit den Lehrern ab. Wenn auch diese einen Sprung tragen und unterstützen würden, sie dein Kind auch eher in der 3.Klasse sehen, dann solltet ihr gemeinsam darüber reden. Aber Vorsicht, ein Sprung heiligt nicht die Mittel. Ein differenzierter Unterricht ist manchmal besser, als Springen. Es wird Dir wohl nichts anderes übrig bleiben, als mit der Schule zu reden. Viel Erfolg.
LG
Re: Mit 6 in der zweiten Klasse und Mathe ist noch langweilig
Hallo Jetti,
aus meiner Erfahrung heraus würde ich vermuten, dass Hirngymnastik am Nachmittag nicht bewirkt, dass die Schule am Vormittag interessanter wird...
Das schulische Lernen beruht auf drei Säulen:
(1) neue Erkenntnisse gewinnen,
(2) Vernetzung des Wissens und
(3) Einüben von Fertigkeiten.
Der Erkenntnisgewinn wird von Kindern als wohltuendes "Aha-Erlebnis" verarbeitet. Diese Freude am Lernen ist aber bei deinem Sohnemann im Moment weg, so dass er darunter leidet. Ich nehme mal an, dass die Lehrerin nun an den Nummern 2 und 3 arbeiten möchte, weil diese das Wissensgebäude stabiler machen. So etwas erklärt man aber einem Sechsjährigen völlig umsonst, weil Kinder in diesem Alter nicht so hoch kognitiv und strategisch an die Schule herangehen. Lernen ist in diesem Alter etwas sehr Emotionales. Normalerweise begegnet man diesem Umstand damit, dass man gemäß Nummer 2 und Nummer 3 meiner Liste den Unterrichtsinhalt über ein geeignetes "Enrichment" mit Verknüpfungen zu Randbereichen der Thematik aufpeppt, was dann wiederum in Erkenntnisgewinn hinausläuft, ohne Unterrichtsstoff vorwegzunehmen.
Beispiele:
- In Mathe geht es in der Zahlenraum bis 100. Enrichment: Woher kommt unser Zahlensystem? - Gibt es auch andere? - Wie rechneten die Römer?
- In Deutsch wird das Dehnungs-h besprochen. Enrichment: Die Lehrerin lädt über http://www.lehrermaterial.de kostenlos Kreuzworträtsel, in denen Wörter mit und ohne Dehnungs-h vorkommen. Du kannst ja mal den Link in Juniors Schule weiterempfehlen... Besonders nett ist die Option, dass eine Lehrperson auch an kostenpflichtige Materialen kostenlos herankommt, wenn sie im Gegenzug neue Ideen dort einstellt. Auf diese Weise wächst der Pool an Enrichment-Ideen beständig.
Soooo schwer kann es also doch nicht sein, schlaue Kinder in der Grundschule zu fördern... Ein bisschen Mühe kostet natürlich am Anfang eine differenzierte Unterrichtsvorbereitung. Aber die sollte sich ja im Laufe des Berufslebens einer Lehrerin wieder auszahlen, denke ich.
Viele Grüße von Neckri
aus meiner Erfahrung heraus würde ich vermuten, dass Hirngymnastik am Nachmittag nicht bewirkt, dass die Schule am Vormittag interessanter wird...
Das schulische Lernen beruht auf drei Säulen:
(1) neue Erkenntnisse gewinnen,
(2) Vernetzung des Wissens und
(3) Einüben von Fertigkeiten.
Der Erkenntnisgewinn wird von Kindern als wohltuendes "Aha-Erlebnis" verarbeitet. Diese Freude am Lernen ist aber bei deinem Sohnemann im Moment weg, so dass er darunter leidet. Ich nehme mal an, dass die Lehrerin nun an den Nummern 2 und 3 arbeiten möchte, weil diese das Wissensgebäude stabiler machen. So etwas erklärt man aber einem Sechsjährigen völlig umsonst, weil Kinder in diesem Alter nicht so hoch kognitiv und strategisch an die Schule herangehen. Lernen ist in diesem Alter etwas sehr Emotionales. Normalerweise begegnet man diesem Umstand damit, dass man gemäß Nummer 2 und Nummer 3 meiner Liste den Unterrichtsinhalt über ein geeignetes "Enrichment" mit Verknüpfungen zu Randbereichen der Thematik aufpeppt, was dann wiederum in Erkenntnisgewinn hinausläuft, ohne Unterrichtsstoff vorwegzunehmen.
Beispiele:
- In Mathe geht es in der Zahlenraum bis 100. Enrichment: Woher kommt unser Zahlensystem? - Gibt es auch andere? - Wie rechneten die Römer?
- In Deutsch wird das Dehnungs-h besprochen. Enrichment: Die Lehrerin lädt über http://www.lehrermaterial.de kostenlos Kreuzworträtsel, in denen Wörter mit und ohne Dehnungs-h vorkommen. Du kannst ja mal den Link in Juniors Schule weiterempfehlen... Besonders nett ist die Option, dass eine Lehrperson auch an kostenpflichtige Materialen kostenlos herankommt, wenn sie im Gegenzug neue Ideen dort einstellt. Auf diese Weise wächst der Pool an Enrichment-Ideen beständig.
Soooo schwer kann es also doch nicht sein, schlaue Kinder in der Grundschule zu fördern... Ein bisschen Mühe kostet natürlich am Anfang eine differenzierte Unterrichtsvorbereitung. Aber die sollte sich ja im Laufe des Berufslebens einer Lehrerin wieder auszahlen, denke ich.
Viele Grüße von Neckri
-
- Beiträge: 12
- Registriert: Mo 11. Jan 2010, 17:29
Re: Mit 6 in der zweiten Klasse und Mathe ist noch langweilig
Hi Jetti,
so wie Du das beschreibst, ist es richtig, dass Dein Sohn in der 2. Klasse ist. In der ersten hätte er sich ja noch mehr gelangweilt, wenn er nun in der 2ten unterfordert ist.
Nachdem was ich gehört habe, wird zu Beginn der 2. Klasse bis zu den Herbstferien noch einmal wiederholt, was so in der 1. Klasse lief. Ist natürlich je nach Schule unterschiedlich. Vielleicht kannst Du mit der Klassenlehrerin einen Termin vereinbaren und sie fragen, wann es welche Inhalte gibt. Und ob sie sich vorstellen kann
, ob bzw. wann Deinem Sohn andere Aufgaben zu geben. Und anschließend das mit Deinem Sohn besprechen.
Du sagst, dass er für die nächste Klasse noch nicht die emotionale und soziale Reife hat. Aber da Dein Sohn derzeit eher weniger auf der kognitiven Ebene gefordert ist, frag ihn doch mal, was so in der Klasse abläuft. Hochbegabte Kinder sind ja meist sehr sensibel und können Stimmungen und Atmosphäre gut wahrnehmen. Wenn es ihm gelingt, zu verbalisieren, was abläuft, also z.B. zu beschreiben
- welcher Schüler mit wem wie Zoff hatte,
- welches Mädel mit anderen Kindern gut kann,
- wer am häufigsten dran genommen wird,
- wer sich gar nicht traut etwas zu sagen usw.
dann findet an dieser Stelle soziales Lernen statt.
Noch ein Wort zur emotionalen Reife: das ist ja gar nicht so einfach für die Kinder, wenn sie im Kopf schon viel weiter sind, körperlich unter Umständen auch und von außen dann für älter gehalten werden. Von daher die Frage: kann Dein Sohn schon damit umgehen, dass er z.B. beim Spielen verliert
? Hat er die Erfahrung schon gemacht?
Soweit erstmal
Herzliche Grüße
Christine
so wie Du das beschreibst, ist es richtig, dass Dein Sohn in der 2. Klasse ist. In der ersten hätte er sich ja noch mehr gelangweilt, wenn er nun in der 2ten unterfordert ist.
Nachdem was ich gehört habe, wird zu Beginn der 2. Klasse bis zu den Herbstferien noch einmal wiederholt, was so in der 1. Klasse lief. Ist natürlich je nach Schule unterschiedlich. Vielleicht kannst Du mit der Klassenlehrerin einen Termin vereinbaren und sie fragen, wann es welche Inhalte gibt. Und ob sie sich vorstellen kann

Du sagst, dass er für die nächste Klasse noch nicht die emotionale und soziale Reife hat. Aber da Dein Sohn derzeit eher weniger auf der kognitiven Ebene gefordert ist, frag ihn doch mal, was so in der Klasse abläuft. Hochbegabte Kinder sind ja meist sehr sensibel und können Stimmungen und Atmosphäre gut wahrnehmen. Wenn es ihm gelingt, zu verbalisieren, was abläuft, also z.B. zu beschreiben
- welcher Schüler mit wem wie Zoff hatte,

- welches Mädel mit anderen Kindern gut kann,

- wer am häufigsten dran genommen wird,

- wer sich gar nicht traut etwas zu sagen usw.


dann findet an dieser Stelle soziales Lernen statt.
Noch ein Wort zur emotionalen Reife: das ist ja gar nicht so einfach für die Kinder, wenn sie im Kopf schon viel weiter sind, körperlich unter Umständen auch und von außen dann für älter gehalten werden. Von daher die Frage: kann Dein Sohn schon damit umgehen, dass er z.B. beim Spielen verliert

Soweit erstmal
Herzliche Grüße
Christine
Phantasie ist wichtiger als Wissen, denn Wissen ist begrenzt.
- Albert Einstein -
- Albert Einstein -
Re: Mit 6 in der zweiten Klasse und Mathe ist noch langweilig
Hallo!
Aus meiner Erfahrung kann ich nur sagen,dass das Überspringen einer Schulstufe auch viel Gutes bringen kann.
Natürlich ist der soziale Faktor ein wichtiger, ein sehr wichtiger!! Mein Sohn Mario (7,3 J.) geht in eine Mehrstufenklasse und hat heuer eine Klasse übersprungen. Das gute in diesen Mehrstufenklassen ist, dass er nicht aus dem Klassenverband herausgerissen wird, er arbeitet in Kleingruppen dann mit den Drittklässlern . Er ist total stolz und glücklich darüber und ich habe das Gefühl, dass es jetzt perfekt passt. Was dann im Gym. sein wird, wenn er der jüngste ist, das weiß ich noch nicht, aber im Moment geht es im super. Ich glaube man muss kluge kinder fördern und auf keinen fall bremsen,denn das führt nur zu Frustration. Ich werde oft seltsam angesehen sogar von der eigenen Familie, aber damit müssen Eltern mit gscheiten Kindern leben.
lg Matiz
Aus meiner Erfahrung kann ich nur sagen,dass das Überspringen einer Schulstufe auch viel Gutes bringen kann.
Natürlich ist der soziale Faktor ein wichtiger, ein sehr wichtiger!! Mein Sohn Mario (7,3 J.) geht in eine Mehrstufenklasse und hat heuer eine Klasse übersprungen. Das gute in diesen Mehrstufenklassen ist, dass er nicht aus dem Klassenverband herausgerissen wird, er arbeitet in Kleingruppen dann mit den Drittklässlern . Er ist total stolz und glücklich darüber und ich habe das Gefühl, dass es jetzt perfekt passt. Was dann im Gym. sein wird, wenn er der jüngste ist, das weiß ich noch nicht, aber im Moment geht es im super. Ich glaube man muss kluge kinder fördern und auf keinen fall bremsen,denn das führt nur zu Frustration. Ich werde oft seltsam angesehen sogar von der eigenen Familie, aber damit müssen Eltern mit gscheiten Kindern leben.
lg Matiz