Ärztliche Schuleingangsuntersuchung

Probleme und Lösungen für den Schulalltag
heinerprahm
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Ärztliche Schuleingangsuntersuchung

Beitrag von heinerprahm »

Ärztliche Schuleingangsuntersuchung

Eltern erhalten in Niedersachsen im Jahr in dem die Einschulung stattfindet eine Einladung und einen Termin zur ärztlichen Schuleingangsuntersuchung, zusammen mit einem zweiseitigen Fragebogen, in dem Namen Adressen der Eltern und des Kindes erfasst werden, sowie Fragen zur Entwicklung (z.B. erstes mal frei gelaufen, wann Nachts und Tagsüber trocken), Fragen zu Krankheiten, Entwicklungsstörungen und bereits erfolgten Behandlungen, Fragen zum Besuch von Kindergärten und Betreuungseinrichtung, sowie Fragen zur Schulbildung und beruflichen Bildungsabschlüssen der Eltern usw..(da das Schulwesen Ländersache ist können sich die Prozeduren und Abläufe der Schuleingangsuntersuchung der einzelnen Bundesländer unterscheiden)

Der Termin ist verbindlich und kann nur schwer verlegt werden, zum Termin kann ein Elternteil mit dem Kind erscheinen, aber es sind auch beide Eltern willkommen, ich habe daher auf Wunsch unserer Tochter diese Option wahrgenommen und so sind wir alle drei gemeinsam zum Gesundheitsamt gefahren.

Die Schuleingangsuntersuchung gliedert sich in zwei Teile, eine Voruntersuchung durch eine Assistentin der Amtsärztin (bei uns war dies eine examinierte Krankenschwester), sowie abschließende Tests und Untersuchungen durch die Amtsärztin (oder den Amtsarzt).

Bei der Voruntersuchung werden die aus den U-Untersuchungen bekannten Seh- und Hörtest gemacht, das Kind wird vermessen (Gewicht und Größe) dann wird das Kind aufgefordert, auf einem Blatt Papier mit Buntstiften, in einem Kasten eine Person zu zeichnen und drumherum geometrische Formen, sowie den eigenen Namen (Insgesamt eine Aufgabenstellung an der unsere Tochter richtig Spaß hatte und für ihr Mädchen, an dem alles dran war, erstauntes Lob erhielt). Es werden dann noch einmal die Fragen des Fragebogens durchgegangen und anschließend geht es zurück in den Wartebereich der Amtsärztin.

Die Amtsärztin führt dann zum einen eine körperliche Untersuchung durch, Kontrolle der Wirbelsäule, Kontrolle des Gleichgewichtssinn durch auf einer Linie gehen, auf jeweils einem Bein stehen für 10 Sekunden, sowie auf jedem Bein 10 mal hüpfen, desweiteren bei geschlossenen Augen und ausgestreckten Armen die Zeigefinger zur Nase führen..
Danach erfolgten Tests zum Wissenstand und der kognitiven Leistungsfähigkeit, Nachsprechen von mehreren Unsinnwörtern (Mubifubi, Lumlopsibu), Nachsprechen von mehreren längern Unsinnssätzen ("Die Katze sitzt auf bem Baum und der Hahn zischt am Auto vorbei"), Beschreibung von 10 Bildkarten (Beispiel - "Was siehst Du auf dem Bild", "Zwei Palmen und in der Mitte ein Krokodil", "Und wie nennt man das wo sich das Krokodil befindet","Dazwischen"), Zählen von 20 Punkten, Memorieren von längeren Zahlenreihen (753931), sowie 10 Bildkarten mit bis zu jeweils 7 rechts blauen und links gelben Kreisen, wobei das Kind sagen muss auf welcher Seite sich mehr Kreise befinden.

Die Untersuchung dauerte mit Wartezeit insgesamt 60min und war sehr entspannt, die Assistentin und die Amtsärtzin waren beide sehr nett, unsere Tochter war sehr entspannt, hoch motiviert, hatte richtig Spaß an der Untersuchung und vor allem an den Tests und hat alles schnell, ohne jegliche Verständnisprobleme und ohne einen einzigen Fehler absolviert.

Die Amtsärztin meinte im Abschlussgespräch, 'unsere Tochter wäre schon längst schulreif, leider besteht nicht die Möglichkeit im Februar einzuschulen, aber sie könnte ja gleich springen, das hätten ihre Kinder auch gemacht', des weiteren 'befürworte sie auch bei solchen Kindern eine Regeleinschulung, Springen wäre für die Psyche besser als eine Früheinschulung, und die schulischen Leistungen von regulär eingeschulten Kindern sind statistisch signifikant besser, als die von Früheingeschulten'. Sie kannte auch die Schule unserer Tochter und meinte das dort mehrere 'solcher' Kinder wären und Springen dort keine Problem wäre, da die Schuleitern mit dem Thema bestens vertraut sei'.

Ach und das unsere Tochter keinen Kindergarten besucht hat, war übrigens (anders als von uns erwartet), wohl auf Grund ihres selbstbewussten Auftretens, sowie ihrer Leistungsfähigkeit und Performance bei der Bearbeitung der Aufgaben überhaupt kein Thema. Auch insgesamt war der Termin völlig stressfrei und es war sehr schön zu beobachten wie entspannt unsere Tochter ist.

Die Abschlussfrage der sehr feinfühligen Amtsärztin an unsere Tochter, 'ob sie sich denn schon auf die Schule freue?' wurde mit einem begeisterten 'JA' beantwortet, also wurde ihr und uns viel Spaß und Erfolg gewünscht und jetzt sehen wir mal was daraus im September wird, ich werde berichten.

Liebe Grüße
Heiner

Anmerkung: Ergänzung des Bundeslandes auf Grund des Hinweises von Edainwen, vielen Dank dafür!
Zuletzt geändert von heinerprahm am Fr 9. Jan 2015, 20:22, insgesamt 1-mal geändert.
Edainwen
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Re: Ärztliche Schuleingangsuntersuchung

Beitrag von Edainwen »

heinerprahm hat geschrieben:Ärztliche Schuleingangsuntersuchung

Eltern erhalten in Deutschland im Jahr in dem die Einschulung stattfindet eine Einladung und einen Termin zur ärztlichen Schuleingangsuntersuchung, zusammen mit einem zweiseitigen Fragebogen, in dem Namen Adressen der Eltern und des Kindes erfasst werden, sowie Fragen zur Entwicklung (z.B. erstes mal frei gelaufen, wann Nachts und Tagsüber trocken), Fragen zu Krankheiten, Entwicklungsstörungen und bereits erfolgten Behandlungen, Fragen zum Besuch von Kindergärten und Betreuungseinrichtung, sowie Fragen zur Schulbildung und beruflichen Bildungsabschlüssen der Eltern usw..
Hallo Heiner,

schön, dass es so gut gelaufen ist.

Nur eine Korrektur: nicht in ganz Deutschland ist die Untersuchung im Jahr der Einschulung. In Baden-Württemberg zum Beispiel findet die Untersuchung bereits im vorletzten KiGa-Jahr statt, also bei uns waren die Kinder damals zwischen 4,1 bis 5,0 Jahre alt - an anderen Orten in BaWü könnten sie auch älter gewesen sein, da unser Ort ganz vorne im Alphabet liegt, zählen wir immer zu den ersten ;)
Linasina
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Re: Ärztliche Schuleingangsuntersuchung

Beitrag von Linasina »

Bei uns wurde die Vorschuluntersuchung schon mit 4 Jahren im Kiga gemacht und dieses Jahr die Schuleingangsuntersuchung. Bei meiner Tochter wurden keine Beanstandungen gefunden. Alle waren überrascht wie toll Sie die Aufgaben gemeistert hat. Sie war eine der Wenigen wo keine Beanstandungen waren. Ich bin ebenfalls gespannt wie es im September werden wird. Meine Tochter wird eine staatliche Grundschule mit Kneipp Konzept besuchen. Ich habe nur etwas angst weil Sie so zappelig ist und nicht still sitzen will.
Bin gespannt wie es mit deiner Tochter weiter geht.
Lg
Meersalz
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Re: Ärztliche Schuleingangsuntersuchung

Beitrag von Meersalz »

heinerprahm hat geschrieben: ...

Die Abschlussfrage der sehr feinfühligen Amtsärztin an unsere Tochter, 'ob sie sich denn schon auf die Schule freue?' wurde mit einem begeisterten 'JA' beantwortet, also wurde ihr und uns viel Spaß und Erfolg gewünscht und jetzt sehen wir mal was daraus im September wird, ich werde berichten.

Liebe Grüße
Heiner
Super, dass es so toll gelaufen ist. Dann freuen wir uns jetzt schon auf weitere Berichte und drücken deiner Tochter die Daumen, dass sie dann in der Schule so viel Spass haben wird wie sie sich erhofft (das Thema ist für uns auch deshalb so spannend, weil es uns Alternativen aufzeigt, d.h. wir haben einen anderen Weg eingeschlagen, sprich frühe Fremdbetreuung und Beschleunigung, versuchen aber auch immer offen zu sein für Alternativen, falls es zu Problemen kommen sollte)
Geniesse den Augenblick, denn der Augenblick ist Dein Leben!
BiHa
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Re: Ärztliche Schuleingangsuntersuchung

Beitrag von BiHa »

Hallo Heiner,
Schön mal wieder von Euch zu hören. Es freut mich sehr, dass die Schuleingangsuntersuchung so gut gelaufen ist.

Viele Grüße BiHa
Momo
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Re: Ärztliche Schuleingangsuntersuchung

Beitrag von Momo »

Hallo Heiner,
wie schön, dass Eure Tochter so motiviert war und die Schuleingangsuntersuchung mit so viel Spaß gemeistert hat! Es freut mich auch deshalb zu hören, weil Deine Tochter ja ebenso wie meine bisher zu Hause betreut worden ist.

Heiner hat geschrieben:
Die Amtsärztin meinte im Abschlussgespräch, 'unsere Tochter wäre schon längst schulreif, leider besteht nicht die Möglichkeit im Februar einzuschulen, aber sie könnte ja gleich springen, das hätten ihre Kinder auch gemacht', des weiteren 'befürworte sie auch bei solchen Kindern eine Regeleinschulung, Springen wäre für die Psyche besser als eine Früheinschulung, und die schulischen Leistungen von regulär eingeschulten Kindern sind statistisch signifikant besser, als die von Früheingeschulten'. Sie kannte auch die Schule unserer Tochter und meinte das dort mehrere 'solcher' Kinder wären und Springen dort keine Problem wäre, da die Schuleitern mit dem Thema bestens vertraut sei'.
Es ist interessant, was Du schreibst. Bei der letzten U- Untersuchung bei unserer Kinderärztin (U8) hat unsere Ärztin von sich aus genau das gleiche Thema angesprochen und die gleiche Meinung vertreten. Sie riet uns, unsere Tochter nicht zu früh einzuschulen und dann eher springen zu lassen.

Wir sind gerade dabei uns verschiedenste Schulkonzepte anzuschauen- ein weites Feld mit vielen Pro und Contra, egal, wo man schaut. Habt Ihr Euch für eine Regelschule entschieden? Was ist Euch bei der Schulwahl wichtig?

Ich bin sehr gespannt, was Du über die erste Zeit in der Schule berichten wirst und wie sich Deine Tochter dort einfindet!
Genießt die entspannte Vorschulzeit :)

Liebe Grüße von Momo
"Unser Leben ist das, wozu unser Denken es macht." Mark Aurel (121-180)
heinerprahm
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Re: Ärztliche Schuleingangsuntersuchung

Beitrag von heinerprahm »

@ all
Vielen Dank für die lieben Wünsche :)

@ Momo

Ich habe ja hier im März 2014 bereits ausgeführt, dass wir uns trotz eindeutiger Schulreife gegen eine Früheinschulung und für eine normale Einschulung entschieden haben. Ich habe danach auch noch viel zu dem Thema geforscht und habe dazu dieses Papier gefunden:

Prof. Patrick A. Puhani - Universität Hannover,SIAW, Universität St. Gallen und IZA Bonn, sowie die Dipl.-Volkswirtin Andrea M. Weber von der Technische Universität Darmstadt

... unter dem Titel...

Fängt der frühe Vogel den Wurm?
Eine empirische Analyse des kausalen Effekts des
Einschulungsalters auf den schulischen Erfolg in Deutschland


... beschäftigen sich die Forscher mit dem Thema des optimale Schuleintrittsalter und die Effektivität vorschulischer Bildungsprogramme und kommen bezüglich des Zeitpunkts der Einschulung zu folgenden Schlussforgerungen:
Auf Grundlage von Instrumentalvariablenschätzungen wurde gezeigt, dass eine Einschulung mit einem relativ höheren Alter im gegenwärtigen deutschen Schulsystem die Bildungsergebnisse positiv und statistisch signifikant beeinflusst. So erhöht sich das IGLU-Testergebnis um etwa 0.40 Standardabweichungen, wenn ein Schüler mit etwa sieben anstatt mit sechs Jahren eingeschult wurde (d.h. ein Jahr später auf Grund der bestehenden Stichtagsregelung). Diese Größenordnung entspricht mehr als der Hälfte des Unterschieds der durchschnittlichen Ergebnisse von Gymnasiasten und Realschülern in der PISA-Studie der OECD. Ergebnisse auf Grundlage administrativer Daten für das Bundesland Hessen legen außerdem nahe, dass der Einschulungsalterseffekt sich auf den weiteren Bildungsweg auswirkt. So steigt für älter Eingeschulte die Wahrscheinlichkeit des Besuchs eines Gymnasiums (gegenüber der Real- oder Hauptschule) um etwa zwölf Prozentpunkte.(PDF Seite 26)
... es stellt sich die Frage, ob das auch für hochbegabte Kinder gilt, aber letztlich ist denke ich dieser Punkt der von den meisten Schulleitern/innen die zu der Studie befragt wurden ausschlaggebend:
"Es zeigte sich jedoch, dass die Einstellungen der Schulleiter nicht durch die Art der Fragestellung beeinflussbar waren. Abermals war die mehrheitliche Antwort, dass es jung eingeschulten Kindern häufig an persönlicher (Schul-)Reife mangele."(PDF Seite 29)
http://diskussionspapiere.wiwi.uni-hann ... dp-336.pdf

Wie sich das jetzt bei uns im September entwickelt lassen wir erstmal offen, die Schule ist eine städtische Regelschule mit nur 180 Schülern/innen sowie Klassengrößen von 15 Schüler/innen und ist auf Grund des akademisch geprägten Wohnumfelds mit Hochbegabung vertraut und weißt dieses auch explizit auf der Webseite aus. Die städtische Statistik zeigt auf, das 100% der Schüler dieser Schule im Jahr 2013 ein Gymnasialempfehlung bekommen haben (als Vergleich, auf einer anderen städtischen Grundschule mit 480 Schülern in einem sozialen Brennpunkt unserer Stadt, mit hoher Arbeitslosenquote und 54% Migrationsanteil, lag die Quote der Gymnasialempfehlung in 2013 bei nur 12%).

Ich bin auch froh, dass wir uns schon sehr früh mit dem Thema beschäftigt haben, ich hatte im Prinzip vor der Geburt alle relevanten Informationen zur dieser Schule und der Situation der anderen Schulen in unserer Stadt aufgearbeitet, was auch dazu geführt hat, dass wir trotz etwas beengter Wohnverhältnisse (Jammern auf hohen Niveau ;))eben nicht in ein Einfamilienhaus z.B. am Stadtrand umgezogen sind. Denn, wie auch die Amtsärztin anmerkte, das ist mit Abstand die beste Grundschule der Stadt, sie hat nicht nur sehr kleine Klassen und einen eigenen Förderverein, der erhebliche finanzielle Mittel weit über den normalen Schuletat hinaus bereitstellt, um z.B. Unterrichtsmaterialien zu erwerben, Projekte zu initiieren, oder Veranstaltungen, oder Konzerte zu besuchen, sondern die Schule hat sich speziell auch der Förderung hochbegabter Schülerinnen und Schüler verpflichtet, wie es das niedersächsische Schulgesetz zwar formuliert (§ 54 Abs. 1 NSchG), was aber leider oft an anderen Schulen nicht umgesetzt wird, oder umgesetzt werden kann.

Ich werde berichten...

Liebe Grüße
Heiner

[Anmerkung: Link zum PDF ergänzt]
Zuletzt geändert von heinerprahm am Sa 10. Jan 2015, 16:25, insgesamt 1-mal geändert.
Momo
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Re: Ärztliche Schuleingangsuntersuchung

Beitrag von Momo »

Mensch Heiner, hast Du auch die Nacht wieder zum Tag gemacht? Kenn ich :lol:

Danke für Deine ausführliche Antwort und Deine hilfreichen Informationen!
Liebe Grüße von Momo
"Unser Leben ist das, wozu unser Denken es macht." Mark Aurel (121-180)
Bliss
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Re: Ärztliche Schuleingangsuntersuchung

Beitrag von Bliss »

Da habt ihr ja eine ausführliche Untersuchung gehabt. Unsere ist erst Ende Januar, aber bei den beiden Großen hat es glaub ich keine 20 Minuten gedauert. Die U9 kurz davon war jedenfalls wesentlich umfangreicher.

Das mit den früheingeschulten Kindern sehe ich ähnlich wie Koschka. Ich glaube da machen sich vor allem die Kinder bemerkbar, die eingeschult wurden, weil halt die Freunde auch alle gehen, die selber aber eben nur knapp über altersentsprechend sind. Ich bin selber auch früheingeschult und war in den meistesn Fächer von Anfang an die Beste, nur in Schrift, Sport, Kunst und Handarbeit hätte ein Jahr später eine Verbesserung gebracht.
Edainwen
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Re: Ärztliche Schuleingangsuntersuchung

Beitrag von Edainwen »

Koschka hat geschrieben:Hallo Heiner,

ich auf grund meiner Erfahrungen mit zwei Kindern stimme diesen Ergebnissen nicht zu. In den Klassen meiner Kinder waren einige wenige Kann-Kinder die es dort gab, häufig die erfolgreisten. Von der 4 Buben, die Probleme in der Klasse meines Sohnes gemacht haben, waren 3 deutlich älter als durchschnitsalter (keinesfalls kognitiv beeinträchtigt) und eines normal alt. Meine Meinung - diese Erfahrung mit zu früh eingeschulten kindern bezieht sich auf eine ganz bestimmte Gruppe der Kinder, die wirklich von der Entwicklung ganz normal sind, und wegen ein paar Tagen/Wochen/Monate ein Jahr früher eingeschult werden. Dann werden wirklich zwei Kinder veglichen, die ein Jahr auseinander in der Entwicklung liegen, aber an denen die gleichen Anforderungen gestellt werden. Hochbegabte Kinder würde ich aus dieser Diskussion ganz raumnehmen. Ob Springen besser ist als Früheinschulung hängt vom Typ des Kindes an, aber auch und am meisten vom Glück des Kindes eine nette Klasse und eine tolle Lehrerin zu bekommen.
Das deckt sich auch mit den Erfahrungen hier: die Kann-Kinder sind die erfolgreichsten - mein Sohn mal nicht gewertet, der ist ja erst seit 4 Monaten in der Schule ;) - und erstaunlicherweise tun sich die sehr spät eingeschulten Kinder (also die im Oktober bzw. November nach der Einschulung schon 7 wurden) am schwersten - auch hier wieder die 1. Klasse ausgenommen; klar: die fitten Kinder wurden schon als Kann-Kinder eingeschult, übrig bleiben die, die sich ohnehin schwer tun ;) Wer hier ein Kann-Kind einschult, überlegt sich das schon reichlich.
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