Ärztliche Schuleingangsuntersuchung
Verfasst: Fr 9. Jan 2015, 05:22
Ärztliche Schuleingangsuntersuchung
Eltern erhalten in Niedersachsen im Jahr in dem die Einschulung stattfindet eine Einladung und einen Termin zur ärztlichen Schuleingangsuntersuchung, zusammen mit einem zweiseitigen Fragebogen, in dem Namen Adressen der Eltern und des Kindes erfasst werden, sowie Fragen zur Entwicklung (z.B. erstes mal frei gelaufen, wann Nachts und Tagsüber trocken), Fragen zu Krankheiten, Entwicklungsstörungen und bereits erfolgten Behandlungen, Fragen zum Besuch von Kindergärten und Betreuungseinrichtung, sowie Fragen zur Schulbildung und beruflichen Bildungsabschlüssen der Eltern usw..(da das Schulwesen Ländersache ist können sich die Prozeduren und Abläufe der Schuleingangsuntersuchung der einzelnen Bundesländer unterscheiden)
Der Termin ist verbindlich und kann nur schwer verlegt werden, zum Termin kann ein Elternteil mit dem Kind erscheinen, aber es sind auch beide Eltern willkommen, ich habe daher auf Wunsch unserer Tochter diese Option wahrgenommen und so sind wir alle drei gemeinsam zum Gesundheitsamt gefahren.
Die Schuleingangsuntersuchung gliedert sich in zwei Teile, eine Voruntersuchung durch eine Assistentin der Amtsärztin (bei uns war dies eine examinierte Krankenschwester), sowie abschließende Tests und Untersuchungen durch die Amtsärztin (oder den Amtsarzt).
Bei der Voruntersuchung werden die aus den U-Untersuchungen bekannten Seh- und Hörtest gemacht, das Kind wird vermessen (Gewicht und Größe) dann wird das Kind aufgefordert, auf einem Blatt Papier mit Buntstiften, in einem Kasten eine Person zu zeichnen und drumherum geometrische Formen, sowie den eigenen Namen (Insgesamt eine Aufgabenstellung an der unsere Tochter richtig Spaß hatte und für ihr Mädchen, an dem alles dran war, erstauntes Lob erhielt). Es werden dann noch einmal die Fragen des Fragebogens durchgegangen und anschließend geht es zurück in den Wartebereich der Amtsärztin.
Die Amtsärztin führt dann zum einen eine körperliche Untersuchung durch, Kontrolle der Wirbelsäule, Kontrolle des Gleichgewichtssinn durch auf einer Linie gehen, auf jeweils einem Bein stehen für 10 Sekunden, sowie auf jedem Bein 10 mal hüpfen, desweiteren bei geschlossenen Augen und ausgestreckten Armen die Zeigefinger zur Nase führen..
Danach erfolgten Tests zum Wissenstand und der kognitiven Leistungsfähigkeit, Nachsprechen von mehreren Unsinnwörtern (Mubifubi, Lumlopsibu), Nachsprechen von mehreren längern Unsinnssätzen ("Die Katze sitzt auf bem Baum und der Hahn zischt am Auto vorbei"), Beschreibung von 10 Bildkarten (Beispiel - "Was siehst Du auf dem Bild", "Zwei Palmen und in der Mitte ein Krokodil", "Und wie nennt man das wo sich das Krokodil befindet","Dazwischen"), Zählen von 20 Punkten, Memorieren von längeren Zahlenreihen (753931), sowie 10 Bildkarten mit bis zu jeweils 7 rechts blauen und links gelben Kreisen, wobei das Kind sagen muss auf welcher Seite sich mehr Kreise befinden.
Die Untersuchung dauerte mit Wartezeit insgesamt 60min und war sehr entspannt, die Assistentin und die Amtsärtzin waren beide sehr nett, unsere Tochter war sehr entspannt, hoch motiviert, hatte richtig Spaß an der Untersuchung und vor allem an den Tests und hat alles schnell, ohne jegliche Verständnisprobleme und ohne einen einzigen Fehler absolviert.
Die Amtsärztin meinte im Abschlussgespräch, 'unsere Tochter wäre schon längst schulreif, leider besteht nicht die Möglichkeit im Februar einzuschulen, aber sie könnte ja gleich springen, das hätten ihre Kinder auch gemacht', des weiteren 'befürworte sie auch bei solchen Kindern eine Regeleinschulung, Springen wäre für die Psyche besser als eine Früheinschulung, und die schulischen Leistungen von regulär eingeschulten Kindern sind statistisch signifikant besser, als die von Früheingeschulten'. Sie kannte auch die Schule unserer Tochter und meinte das dort mehrere 'solcher' Kinder wären und Springen dort keine Problem wäre, da die Schuleitern mit dem Thema bestens vertraut sei'.
Ach und das unsere Tochter keinen Kindergarten besucht hat, war übrigens (anders als von uns erwartet), wohl auf Grund ihres selbstbewussten Auftretens, sowie ihrer Leistungsfähigkeit und Performance bei der Bearbeitung der Aufgaben überhaupt kein Thema. Auch insgesamt war der Termin völlig stressfrei und es war sehr schön zu beobachten wie entspannt unsere Tochter ist.
Die Abschlussfrage der sehr feinfühligen Amtsärztin an unsere Tochter, 'ob sie sich denn schon auf die Schule freue?' wurde mit einem begeisterten 'JA' beantwortet, also wurde ihr und uns viel Spaß und Erfolg gewünscht und jetzt sehen wir mal was daraus im September wird, ich werde berichten.
Liebe Grüße
Heiner
Anmerkung: Ergänzung des Bundeslandes auf Grund des Hinweises von Edainwen, vielen Dank dafür!
Eltern erhalten in Niedersachsen im Jahr in dem die Einschulung stattfindet eine Einladung und einen Termin zur ärztlichen Schuleingangsuntersuchung, zusammen mit einem zweiseitigen Fragebogen, in dem Namen Adressen der Eltern und des Kindes erfasst werden, sowie Fragen zur Entwicklung (z.B. erstes mal frei gelaufen, wann Nachts und Tagsüber trocken), Fragen zu Krankheiten, Entwicklungsstörungen und bereits erfolgten Behandlungen, Fragen zum Besuch von Kindergärten und Betreuungseinrichtung, sowie Fragen zur Schulbildung und beruflichen Bildungsabschlüssen der Eltern usw..(da das Schulwesen Ländersache ist können sich die Prozeduren und Abläufe der Schuleingangsuntersuchung der einzelnen Bundesländer unterscheiden)
Der Termin ist verbindlich und kann nur schwer verlegt werden, zum Termin kann ein Elternteil mit dem Kind erscheinen, aber es sind auch beide Eltern willkommen, ich habe daher auf Wunsch unserer Tochter diese Option wahrgenommen und so sind wir alle drei gemeinsam zum Gesundheitsamt gefahren.
Die Schuleingangsuntersuchung gliedert sich in zwei Teile, eine Voruntersuchung durch eine Assistentin der Amtsärztin (bei uns war dies eine examinierte Krankenschwester), sowie abschließende Tests und Untersuchungen durch die Amtsärztin (oder den Amtsarzt).
Bei der Voruntersuchung werden die aus den U-Untersuchungen bekannten Seh- und Hörtest gemacht, das Kind wird vermessen (Gewicht und Größe) dann wird das Kind aufgefordert, auf einem Blatt Papier mit Buntstiften, in einem Kasten eine Person zu zeichnen und drumherum geometrische Formen, sowie den eigenen Namen (Insgesamt eine Aufgabenstellung an der unsere Tochter richtig Spaß hatte und für ihr Mädchen, an dem alles dran war, erstauntes Lob erhielt). Es werden dann noch einmal die Fragen des Fragebogens durchgegangen und anschließend geht es zurück in den Wartebereich der Amtsärztin.
Die Amtsärztin führt dann zum einen eine körperliche Untersuchung durch, Kontrolle der Wirbelsäule, Kontrolle des Gleichgewichtssinn durch auf einer Linie gehen, auf jeweils einem Bein stehen für 10 Sekunden, sowie auf jedem Bein 10 mal hüpfen, desweiteren bei geschlossenen Augen und ausgestreckten Armen die Zeigefinger zur Nase führen..
Danach erfolgten Tests zum Wissenstand und der kognitiven Leistungsfähigkeit, Nachsprechen von mehreren Unsinnwörtern (Mubifubi, Lumlopsibu), Nachsprechen von mehreren längern Unsinnssätzen ("Die Katze sitzt auf bem Baum und der Hahn zischt am Auto vorbei"), Beschreibung von 10 Bildkarten (Beispiel - "Was siehst Du auf dem Bild", "Zwei Palmen und in der Mitte ein Krokodil", "Und wie nennt man das wo sich das Krokodil befindet","Dazwischen"), Zählen von 20 Punkten, Memorieren von längeren Zahlenreihen (753931), sowie 10 Bildkarten mit bis zu jeweils 7 rechts blauen und links gelben Kreisen, wobei das Kind sagen muss auf welcher Seite sich mehr Kreise befinden.
Die Untersuchung dauerte mit Wartezeit insgesamt 60min und war sehr entspannt, die Assistentin und die Amtsärtzin waren beide sehr nett, unsere Tochter war sehr entspannt, hoch motiviert, hatte richtig Spaß an der Untersuchung und vor allem an den Tests und hat alles schnell, ohne jegliche Verständnisprobleme und ohne einen einzigen Fehler absolviert.
Die Amtsärztin meinte im Abschlussgespräch, 'unsere Tochter wäre schon längst schulreif, leider besteht nicht die Möglichkeit im Februar einzuschulen, aber sie könnte ja gleich springen, das hätten ihre Kinder auch gemacht', des weiteren 'befürworte sie auch bei solchen Kindern eine Regeleinschulung, Springen wäre für die Psyche besser als eine Früheinschulung, und die schulischen Leistungen von regulär eingeschulten Kindern sind statistisch signifikant besser, als die von Früheingeschulten'. Sie kannte auch die Schule unserer Tochter und meinte das dort mehrere 'solcher' Kinder wären und Springen dort keine Problem wäre, da die Schuleitern mit dem Thema bestens vertraut sei'.
Ach und das unsere Tochter keinen Kindergarten besucht hat, war übrigens (anders als von uns erwartet), wohl auf Grund ihres selbstbewussten Auftretens, sowie ihrer Leistungsfähigkeit und Performance bei der Bearbeitung der Aufgaben überhaupt kein Thema. Auch insgesamt war der Termin völlig stressfrei und es war sehr schön zu beobachten wie entspannt unsere Tochter ist.
Die Abschlussfrage der sehr feinfühligen Amtsärztin an unsere Tochter, 'ob sie sich denn schon auf die Schule freue?' wurde mit einem begeisterten 'JA' beantwortet, also wurde ihr und uns viel Spaß und Erfolg gewünscht und jetzt sehen wir mal was daraus im September wird, ich werde berichten.
Liebe Grüße
Heiner
Anmerkung: Ergänzung des Bundeslandes auf Grund des Hinweises von Edainwen, vielen Dank dafür!