Förderung in der Schule: Fehlanzeige/Bitte selbst übernehmen

Probleme und Lösungen für den Schulalltag
nosupermum
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Re: Förderung in der Schule: Fehlanzeige/Bitte selbst übernehmen

Beitrag von nosupermum »

Also, sie macht ja wirklich brav alle Aufgaben, findet sie aber langweilig. Sie hat einfach ein enormes Pflichtbewusstsein. Umso mehr freue ich mich, dass sie jetzt ihre Langeweile ausdrückt und anfängt, auch Wünsche zu formulieren. Die passenden Aufgaben wären für die einmal schwieriger (so am Rand der Comfortzone) plus ein schnelleres Fortschreiten. Die Wohlfühl-, aber immer noch easygoing-Zone sind die Profiaufgaben, so heissen bei uns die letzten Aufgaben einer Nummer, die z.B. in den nächsten zahlenraum gehen, ohne dass er schon eingeführt ist.

Meine Idealvorstellung, nach meiner Beobachtung,wäre: sie kriegt alle Blätter und nur die Profis sind Pflicht. Ichvhab ein Auge drauf, wie es klappt, sie macht dann nur den Abschlusstest am Ende des Kapitels wo alles gemischt mit Selbsteinschätzung ist. Das wäre akzeleriert. Dazu ein paar Forderaufgaben, die das Gelernte weiter denken oder in knobelaufgaben verpacken oder in eine kniffelige Textaufgabe im Sinne praktischer Anwendung. Oder auf der Metaebene: analysieren warum etwas so ist wie es ist. Das wären auch andere Aufgabenformate statt immer der selbe Typ. So, Schluss mit Wunschkonzert.

Allerdings hat die Lehrerin wohl noch mal nachgedacht und nun kommt zu jeder PflichtAufgabe eine freie Ergänzungsaufgabe; die umfassender als die Pflicht ist. Wie ein Aufsatz oder eine mündliche Zusammenfassung eines fünfminütigen fachvogtrags. Interessante Themen, die die gerne durchliest, anhört oder durchspielt in Gedanken. Aber nach der ermüdenden Pflicht ist die Lust für einen Aufsatz gering. Da müssen wir wohl wieder ins Gespräch kommen.
Katze_keine_Ahnung
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Re: Förderung in der Schule: Fehlanzeige/Bitte selbst übernehmen

Beitrag von Katze_keine_Ahnung »

nosupermum hat geschrieben: Die passenden Aufgaben wären für die einmal schwieriger (so am Rand der Comfortzone) plus ein schnelleres Fortschreiten. Die Wohlfühl-, aber immer noch easygoing-Zone sind die Profiaufgaben, so heissen bei uns die letzten Aufgaben einer Nummer, die z.B. in den nächsten zahlenraum gehen, ohne dass er schon eingeführt ist.

Meine Idealvorstellung, nach meiner Beobachtung,wäre: sie kriegt alle Blätter und nur die Profis sind Pflicht. Ichvhab ein Auge drauf, wie es klappt, sie macht dann nur den Abschlusstest am Ende des Kapitels wo alles gemischt mit Selbsteinschätzung ist. Das wäre akzeleriert. Dazu ein paar Forderaufgaben, die das Gelernte weiter denken oder in knobelaufgaben verpacken oder in eine kniffelige Textaufgabe im Sinne praktischer Anwendung. Oder auf der Metaebene: analysieren warum etwas so ist wie es ist. Das wären auch andere Aufgabenformate statt immer der selbe Typ. So, Schluss mit Wunschkonzert.
In Mathe entspricht ein zu dem Lehrbuch passendes Forderheft genau diesen Anforderungen. Da fängt man am Rand der Comfortzone an. Ein gutes Forderheft geht nicht in den nächsten Zahlenraum ein, sondern fördert das mathematische Denken. Das größte Problem von solchen Ansetzen ist die Rückmeldung. Lehrer, die schwierige Aufgaben stellen, müssen sie auch kontrollieren, und zwar inhaltlich und nicht einfach ein smileystempel draufsetzen. Das gleiche gilt für (halb)freiwillige Referate und Aufsätze.

Mein Kleiner muss für Mathe gar keinen Pflichtteil machen. Dafür sind für ihn Knobelaufgaben Pflicht. Wie seine Lehrerin sie aussucht habe ich hier schon beschrieben. Jetzt im Lockdown schickt sie ihm gar nichts. Ich beobachte das noch bis Ende der Woche. Wenn nichts kommt, gebe ich ihm einfach das Heft der nächsten Klasse.

Ab einer bestimmten Schwelle kann die Schule ein begabtes Kind nicht mehr auslasten, ganz egal wie differenziert und akzeleriert wird. Bei sehr hohen Begabung braucht ein Kind nur mehrere Wochen für ein Jahrespensum eines durchschnittlichen Schülers... und ganz egal wohin man mit der DIfferenzierung geht, sie schneidet in die Themen der oberen Jahrgänge hinein. Ein Kind, das sich auf schulischen Inhalten konzentriert, wird immer schneller. Dabei bedeuten mehr als zwei Jahre Akzeleration eine soziale Isolation. Das sozial ausgegrenzte Kind kümmert sich dann noch mehr um den Schulstoff. Es ist ein Teufelskreis. Um den zu durchbrechen, oder erst mal nicht dorthin zu geraten, braucht das Kind Erfolgsfelder außerhalb der Schule, um die es sich kümmern kann. Es kann schon was mit Schulfach zu tun haben, z.B. Matheolympiaden oder Biologieforschung, aber es darf nicht in der Schule bewertet werden, sondern bevorzugt intrinsisch vorangetrieben werden.
nosupermum
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Re: Förderung in der Schule: Fehlanzeige/Bitte selbst übernehmen

Beitrag von nosupermum »

Welches Buch habt ihr denn? Ich hab den Eindruck, dass unseres nur zu 20% oder weniger was mit dem Stoff zu tun hat. Das sind fast nur knobelaufgaben.
Katze_keine_Ahnung
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Re: Förderung in der Schule: Fehlanzeige/Bitte selbst übernehmen

Beitrag von Katze_keine_Ahnung »

Der Kleine hat die Welt der Zahl als Buch. Das Forderheft dazu heißt die Zahlenwerkstatt, Arbeitsheft Fordern. Das sind schon Knobelaufgaben, aber sie entsprechen den Themen des Lehrbuchs. Didaktisch sind die Aufgaben auch absolut sauber.

Die Lehrerin gibt dem Kleinen oft Aufgaben aus dem Forderheft vom Werk Denken und Rechen. Die Aufgaben sind zwar anspruchsvoll, aber mir gefällt die Didaktik nicht. Die Aufgaben schneiden unter anderem Bereiche an, die Kinder in der entsprechneden Klassenstufe nicht kennen und geben unzureichende Erklärungen dazu, so dass die Lösungen dann mangelhaft sind. Z.b. hatte der Kleine mit den römischen Zahlen hantieren müssen. Die Zahlen wurden zwar erklärt, aber nicht mit allen Regeln. Z.b. wurde nicht vermittelt, dass Nebenzahlen nicht abgezogen werden dürfen. Als der Kleine versucht hat, die Zahlen selber zu schreiben, kamen krumme Sachen raus, obwohl er alle Bedingungen, die ihm die Autoren des Buches vermittelt haben, berücksichtigt hat.
Meine3
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Re: Förderung in der Schule: Fehlanzeige/Bitte selbst übernehmen

Beitrag von Meine3 »

ich finde das „neue“ Homeschooling mit den Videokonferenzen interessant, da ich eben mal einen Einblick bekomme, wie mein Sohn so tickt im „Unterricht“. Wir haben ja massive Beschwerden von der Schule erhalten und Lehrer sowie Rektor hätten ihn wohl gern los.

Jetzt war ich bei 2 Konferenzstunden (versteckt) anwesend. Mein Sohn hat die ersten 15 Minuten ganz brav, aber ungeduldig da gesessen und hat sich gemeldet, kam aber nicht dran. Alle anderen Kinder aber. Vielleicht ein Zufall, vielleicht ist es öfter so. Ich weiß es nicht. End vom Lied: nach 15 Minuten melden ohne registriert zu werden, hat er angefangen zu turnen und zu singen (Mikro war aus). Er kam weiter nicht dran, alle anderen Kindee waren schon mehrmals zu Wort gekommen. Nach weiteren 10 Minuten hat er das Mikro amgeschalten und alle Lösumgen auf einmal rausgebrüllt :roll: und dann gesagt bekommen:“ das ist richtig XXX, aber die andern wollen auch „mal“ dran kommen und so weit waren wir noch garnicht.“


In der 2. Konferenz hat er anfangs gleich reimgequatscht, wurde registriert, aber auch zurecht gewiesen, dass er sich melden soll. Danach hat er sich wieder meistens gemeldet, aber auch ab und zu reimgerufen und wurde öfter dran genommen.

Er bekommt also mit, dass er mehr Aufmerksamkeit bekommt, wenn er sich nicht (immer) an die Regeln hält. Da würde ich an seiner Stelle auch reinrufen :roll: :roll:

Zum Schulstoff an sich: mein Sohn hat den Stoff der 2. Klasse beim Sprung in die 3. als Wiederholung gemacht und das hat gereicht. Im Schnitt hatte er da eine 1-2 in allen Fächern (beim Wiederholungsstoff). Er hat es also auch verstanden. Jetzt sitzt er in der 2. und muss JEDE Pflichtaufgabe, alles bis auf den letzten Punkt, regulär durchlaufen. Kein Auslassen, kein akzelerieren, kein Enrichment. Er macht auch alles mit. Aber eben schlampig, mit vielen Flüchtigkeitsfehlern, unaufmerksam. Was eigentlich mehr als nachvollziehbar ist, da er das alles kennt und kann. Und die Lehrer wundern sich, dass er „nicht richtig mitarbeitet“ :roll: :roll:

Ich habe manchmal das Gefühl, wir haben die altmodischste Schule der Welt abbekommen.

Zu Hause befasst sich mein Sohn mit dem Aufbau von Atomen, den Sumerern (vor allem dem Zahlrnsystem und der Schrift) und dem alten Ägypten. In der Schule lernt er ja nix. Er fängt auch mit englisch an (keine Ahnung wo er’s her hat, aber er sagt einzelne Sätze in englisch :gruebel: ).

Ich weiß ganz ehrlich nicht, was wir mit ihm machen sollen. Er will partout auf dieser Schule bleiben und will keine weiteren „Versuche“, was ich verstehe, aber die Grundschule wird ihn fürs Leben die Lust an Schule nehmen :cry:
Es kann sein, dass nicht alles wahr ist, was ein Mensch dafür hält, denn er kann irren, aber in allem, was er sagt, muss er wahrhaftig sein.
nosupermum
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Re: Förderung in der Schule: Fehlanzeige/Bitte selbst übernehmen

Beitrag von nosupermum »

Es geschehen Zeichen und Wunder! Die Schule hat nun mitgeteilt, dass Abgabe-Aufgaben nicht mehr wahllos bestimmt werden dürfen, sonder zum Wochenbeginn bereits feststehen müssen. Damit können wir den langweiligen Kram, der nicht kontrolliert wird, ggf. weglassen.

Die Lehrerin hat den Bedarf erkannt. Nach den ersten Aufgaben als Test, wie sie damit klarkommt, sind nun weitere Aufgaben gefolgt. Aber hmpf... ich will ja nicht mosern angesichts des Engagements, aber es ist nicht so durchdacht. So hat sie ein Würfelexperiment geschickt, bei dem die Kombinationsmöglichkeiten für die einzelnen Zahlen aufgeschrieben werden müssen. Schreibt man das in eine Tabelle, sieht man, dass es die Zahl 7 ist. Dabei bildet sich ein Dreieck mit spitze bei der 7 heraus. Wenn man aber nicht sagt, dass es zwei farblich unterschiedliche Würfel sind, ist der Witz weg.
Oder eine Aufgabe bei der man Lose zieht. 20 rote, 20 blaue und 20 sind im Eimer. Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass man drei blaue zieht? Finde ich etwas zu hoch gegriffen, so ganz ohne Erklärung. Meiner Tochter hat es Spaß gemacht, aber ob der Lösungsansatz richtig ist? M.E. Ist das zu viel verlangt. Hättet ihr die Lösung gewusst? Ichcwsrze noch auf die Erklärung der Lehrerin. Mathe ist nämlich nicht mein Ding.
Und dann noch Häufigkeiten aus klasse 6: absolute und relative Häufigkeit. Das hat sie bis zu dem Punkt gut und gerne gemacht, bis dann aber ein Bruch erweitert werden sollte! Bruchrechnen in klasse 4 sind ja die sogenannten Kücheneinheiten, dachte ich. 1/4 oder so. Ende vom Lied, die relative Häufigkeit als Konzept ist verstanden, nur leider will das Kind nun Bruchrechnen lernen. Hab ich auch so übermittelt. Aber das geht ja wegen vorgreifen sicher nicht.

Gut gemeint ist eben nicht gut gemacht. Das da ist alles etwas konzeptlos.
Mal sehen was nächste Woche in HSU kommt, wie sagte meine Tochter zuletzt: „Da ist ja ein wieso-weshalb-warum-Buch für kleine (2-4) informativer!“
Katze_keine_Ahnung
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Re: Förderung in der Schule: Fehlanzeige/Bitte selbst übernehmen

Beitrag von Katze_keine_Ahnung »

Genau diese Art der Förderung betreibt die Lehrerin des Kleinen. Eine beliebiges Blatt aussuchen, rauskopieren (dabei möglichst auf die Mitte des Themas achten, damit keine Erklärung dabei ist),, aushändigen, abwarten bis Mama und das Kind auf die Lösung kommen. Dafür muss der Kleine nicht bei Mathe in der Schule mitmachen. Letzte Woche mussten alle Kinder alle Zahlen von 1 bis 1000 aufschreiben. Sein Freund hat 5 Stunden dafür gebraucht. So ist es ei Kompromiss: der Kleine muss diesen Unsinn nicht mitmachen und ich schweige über die Art der Förderung.
nosupermum
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Re: Förderung in der Schule: Fehlanzeige/Bitte selbst übernehmen

Beitrag von nosupermum »

Zahlen bis 1.000 aufschreiben? Was ist das für ein Blödsinn?

Ich wage jetzt einmal ab, wie die Lehrerin weiter vorgeht. Ich glaube, für die ist das auch neu und sehr herausfordernd. Es sind da einige sehr schwache Kinder dabei, die viel Betreuung brauchen. Und auch extra Material bekommen müssen. In den Augen anderer ist es ja ein Luxusproblem, sich zu langweilen.

Ehrlich gesagt hab ich anfangs geglaubt, dass das Langeweile-Thema mit dem Sprung gegessen sei. Ich dachte immer, dass sei einfach ein Vorsprung und mit dem Springen ist das Lernumfeld wieder passend.
charlotte12
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Re: Förderung in der Schule: Fehlanzeige/Bitte selbst übernehmen

Beitrag von charlotte12 »

Oder eine Aufgabe bei der man Lose zieht. 20 rote, 20 blaue und 20 sind im Eimer. Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass man drei blaue zieht? Finde ich etwas zu hoch gegriffen, so ganz ohne Erklärung. Meiner Tochter hat es Spaß gemacht, aber ob der Lösungsansatz richtig ist? M.E. Ist das zu viel verlangt. Hättet ihr die Lösung gewusst? Ichcwsrze noch auf die Erklärung der Lehrerin. Mathe ist nämlich nicht mein Ding.
Kann es sein, dass deine Tochter das Ergebnis nur schätzen musste? Die Wahrscheinlichkeit ist 20/60 * 19/59 * 18/58, würde ich spontan sagen (ohne Garantie...), dafür bräuchte man dann aber Bruchrechnen. Ein tolles VIdeo zum Thema, das meine Tochter in Klasse 4 im Frühjahrs-Lockdown liebte und irgendwann quasi auswendig konnte, ist hier:
https://www.youtube.com/watch?v=-rDGhSXByA8 Geht um die Wahrscheinlichkeit eines Sechsers im Lotto, was ja nach demselben Prinzip funktioniert. Ist für Klasse 8, ohne Bruchrechnung nicht wirklich zu verstehen, war aber zumindest damals für meine Viertklässlerin super faszinierend. Vielleicht auch schlicht deshalb, weil endlich mal eine Frau in Mathe den Durchblick hat und nicht immer nur Männer.
nur leider will das Kind nun Bruchrechnen lernen. Hab ich auch so übermittelt. Aber das geht ja wegen vorgreifen sicher nicht.
Ich würde dem Kind ohne groß die Lehrerin zu involvieren einfach selbst Bruchrechnen zeigen, so lange es das möchte. So hab ich es zumindest mit meiner Tochter im Frühjahr gemacht, denn nach diesem Video wollte sie auch unbedingt Bruchrechnen können. Sie konnte dann Brüche erweitern und auch einfachere Brüche halbwegs addieren - danach verlor sie das Interesse und das Wissen verschüttete. Hat gepasst. Den Satz des Pythagoras lernte sie in dieser Zeit auch (gleiche You-tube-Reihe...) - und dachte später nicht mehr daran, glaub nicht, dass sie sich noch erinnert. Bei Filmchen Nr. 3 (Mitternachtsformel) spürte sie dann überdeutlich, dass Mathe viel mehr ist als nur Rechnen, und dass da definitiv noch mystisch anmutende Dinge kommen, die ihr aktuell einfach zu hoch sind - was auch ein Lerneffekt war. Verbieten würde ich so etwas nie. Entweder das Kind ist so weit, dass es das in kürzester Zeit lernt, dann war es einfach von der Entwicklung her dran. Oder eben noch nicht, dann wirst du schon merken, wenn das Interesse erlahmt.
Katze_keine_Ahnung
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Re: Förderung in der Schule: Fehlanzeige/Bitte selbst übernehmen

Beitrag von Katze_keine_Ahnung »

Ich habe dem Kleinen während des letzten Lockdowns Matheheft für Realschulen, Klasse 5 gekauft. Der Vorteil gegenüber sprunghaft angerissenen Themen und unsauberen Knobelheften war, dass die Themen systematisch und lückenlos erklärt wurden. Zum Beispiel hat er das Thema römische Zahlen bearbeitet. Das war um die Welten besser, als die Aufgaben aus dem Knobelheft Klasse 3 oder 4, die ihm seine Lehrerin später gegeben hat. Im Standardheft der 5. Klasse wurden nähmlich alle Regeln erklärt. Genauso ging es dem Kleinen beim Thema magische Quadrate. Seine Lehrerin gab ihm irgendein Blatt aus der Mitte. Die Regeln für Quadrate hat er zwar eingehalten, aber ihm hat keiner erklärt, dass bei einem magischen Quadrat nicht aus beliebigen Zahlen, sondern aus der aufeinanderfolgenden Zahlen besteht. So hat seine Lösung natürlich nicht zu den Antworten des Knobelheftes gepasst.

Ich hatte irgendwo eine wissenschaftliche Arbeit über Förder/Fordermaßnahmen gelesen, die besagte, dass ohne zusätzliche Kosten nur Akzeleration möglich ist. Meine Lebenserfahrung stimmt mit dieser Schlussfolgerung überein. Selbst in den HB-Klassen der Großen findet keine individuelle Förderung statt. Quereinsteiger, die Sprachen entweder zu gut beherrschen oder eben noch gar nicht gelernt haben, sind sich selber überlassen. So lernte mein Sohn das zweite mal Franzöisch 1, musste dafür aber in Latein 3 einsteigen. In beiden Fällen erhilet er keinerlei Hilfe oder Förderung.
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