Meine3 hat geschrieben:
Dass es Mich juckt, meinen Sohn aber garnicht, das sehe ich überhaupt nicht so. Er will springen, ihn juckt es. Aber kratzen will er sich dafür nicht.
Du hast meinen Vergleich nicht verstanden. Wenn ich sage "Ich kratze mich erst, wenn es juckt" meine ich damit, dass ich mir erst Sorgen mache und Lösungen suche, wenn es ein Problem gibt. Und das gibt es bei euch bis dato nur in deinem Kopf. Nur, weil er springen will, juckt es deinen Sohn nicht. Das neue Schuljahr hat ja noch nicht mal begonnen und nur weil DU vorausschauend schon Probleme siehst sieht muss ER nicht reagieren, indem er das tut, was deine Ängste mindert.
Es kann sein, dass er in der neuen Klasse mit der Schreibgeschwindigkeit überfordert ist, es kann sein dass er in Mathe schlechtere Noten schreibt weil die Konzentration fehlt, es kann sein dass sich dein Sohn in der neuen Klasse nicht integrieren kann - DANN juckt es IHN. Aber im Moment spielt sich alles, was du als Problem siehst, ausschließlich in DEINEM Kopf ab. Dein Sohn sieht offensichtlich keine Notwendigkeit, sich in der Weise auf den Sprung vorzubereiten, die DU als notwendig empfindest. Er vertraut darauf, dass er es dann in der Situation schon wuppen wird. Und wenn er sich das selbst zutraut dann solltest du versuchen, das auch zu tun

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Ich könnte mir jetzt täglich einen Kopf machen wie es meinem Sohn im Gymnasium ergehen wird. In der ersten Klasse Grundschule war ich wöchentlich dort um mit Lehrerinnen und Direktorin zu besprechen, wie wir über die kommende Woche kommen. Ende 2. Klasse war er dann so weit, dass er ohne Drama innerhalb der Schule die Räumlichkeiten wechseln konnte (in den Turnsaal, den Werkraum, die Aula,...). Da er eine Mehrstufenklasse besucht war er zuletzt eines der ältesten Kinder der Klasse und sein sozialen Defizite sind im Vergleich zu den Klassenkameraden dadurch nicht so aufgefallen. Der Schulwechsel ins Gymnasium wir auf jeden Fall eine extreme Herausforderung für ihn sein, auch was die schulischen Anforderungen betrifft. Denn längere Aufsätze in Schreibschrift schreiben mag er immer noch nicht und er macht für die Schule wirklich nicht mehr als unbedingt notwendig. Ich hätte also allen Grund, jeden Tag zu grübeln wie es ihm ergehen wird, ob und wie er den Wechsel schaffen kann, wie ich ihn unterstützen oder motivieren könnte...
...doch ich warte erst mal auf den 7. September. Denn das ist der erste Schultag und AB diesem Tag wird sich herausstellen, was wirklich Sache ist. Zur Zeit habe ich ohnehin nicht die Kapazität mir auszumalen was alles sein könnte. Vorgestern hatte der Kleine in der Ferienbetreuung einen 2 1/2stündigen, autistischen Anfall, gestern ist er von dort weggelaufen und wurde von der Polizei gesucht,...daneben gehe ich arbeiten, mache den Haushalt, organisiere den Alltag und komme Gott sei Dank gar nicht dazu, mir irgendwelche Szenarien auszumalen, was alles noch auf mich bzw. uns zukommen könnte.
Der liebe Gott schenkt uns die Nüsse, aber er knackt sie nicht (Johann Wolfgang von Goethe)