Meine Tochter wäre ne begeisterte Pfadfinderin, wenn es hier sowas gäbe.
Ich glaube, um sowas ging es hier aber eher nicht. Wenn jemand sagt: mein Kind ist so klug und weit, wie soll ich es fördern, damit es kognitiv ausgelastet ist? werden eher nicht Antworten wie "schick das Kind zum Fussball/Reiten" gefragt sein.
Was gibt es da nicht so alles: musikalische Früherziehung, erster Instrumentalunterricht (Blockflöte, Klavier, Geige...),Schwimmen Englisch... vielleicht auch Judo & Co - das ist wohl meist eher was "für die Eltern", als für die Kinder. Meiner Beobachtung und Selbsterkenntnis nach zumindest. (Im verlinkten Film ging es übrigens u.a. um englisch & Klavier.)
Die Erstlingsmütter, die ich kenne, haben eigentlich alle mindestens den einen oder anderen solcher Kurse gemacht, wo sie im Nachhinein sagen: das war Quatsch.
Hier im Kiga haben z.B. fast alle ihre Kinder Frühenglisch machen lassen. (16 von 18 aus Tochters Gruppe. Da war meine ausnahmensweise mal nicht dabei

Die Kinder sollten sich im Kiga bitte nicht langweilen und bissle was lernen. Und da ist ja auch das relativ kurze Fenster zum Sprache lernen "wie eine Muttersprache"...
Es blieb bei denen ich kenne nichts hängen bzw nicht mehr, als was meine Tochter auch so irgendwie irgendwo mitbekommen hat. (Nicht viel. Farben und Tiere etwa)
Ebenso die Schwimmkurse/Wassergewöhnungskurse.
Manche hier haben sich ein Jahr und mehr abgemüht, oft schon angefangen mit 4einhalb.
Wenn das Kind die physische und psychische Reife hat, kann es das wahrscheinlich mit 6 bis 8 in einem schnell-Kurs lernen oder gar im Urlaub nebenbei.
Eine Flötenlehrerin sagte mir mal: wenn ein Kind mit 8 mit Flöte anfängt, hat es nach einem Jahr etwa das selbe Niveau, wie ein Kind, was schon mit 5 angefangen hat dann im selben Alter. Nach mehreren Jahren Unterricht also. Und dann hat es vielleicht sogar noch die Lust längst verloren, wegen langsamer Fortschritte und stark elterngesteuerten Übens.
Sicherlich gibt es einzelne Kinder, die fürs Schwimmen, Turnen, eine Fremdsprache oder ein Instrument schon früh brennen, aber das ist wohl eher die Ausnahme... Und diese Ausnahmetalente werden ganz sicher deutlich von sich aus zeigen, dass sie das unbedingt wollen und brauchen.
Ausgangspunkt war hier ja die Frage, ob bzw wie man ein 3,5 Jahre altes Kind, was besonders weit und klug ist, fördern sollte.
Ich finde, es muss vermutlich nicht besonders gefördert werden, es reicht wahrscheinlich völlig aus, zu reagieren.
Nur weil ein Kind klug ist, muss es kein besonderes Wissen oder Fertigkeiten angelernt bekommen. Ein anregendes (Alltags-)Umfeld und zugewandte, aufmerksame Eltern sollten im Vorschulalter in den meisten Fällen ausreichen.
Meine Meinung.
Allerdings kenne ich nur drei getestete Kinder mit IQ 130 und mehr persönlich. Das eine der Aspergerjunge, das andere früheingeschult aber sonst eher "in Ruhe gelassen", das dritte ist schon in der Pubertät und wurde vor allem vom ebenfalls hoch- und vielseitig begabten Papa "unterrichtet". (Nach den Interessen des Kindes)
Mein (ungetestetes) Kind hat übrigens erst jetzt mit 8 so langsam klarere Vorstellungen, was es - zusätzlich zum normalen spielen, malen & toben - machen will. Vorher wusste sie eher, was sie NICHT oder "heute mal" will.

Die ebenfalls sehr klugen drei Kinder meines Bruders haben Kind für Kind jeweils später angefangen mit Kursen und Co.
Jetzt sind sie 18, 16 und 12. Es macht, denke ich, keinen Unterschied. (Vielleicht sogar im Gegenteil... Die beiden jüngeren haben bspw von sich aus später ein zweites Instrument gewollt. Und wissen auch genauer, was sie werden wollen, als die älteste, die grad Abi macht und gar nicht recht weiß, wohin es gehen soll. Kann natürlich Zufall sein, aber ich sehe jedenfalls auch keine deutlichen Nutzen davon, dass das erste Kind so viel mehr und früher was geboten bekommen hat.)