So kenne ich das von meiner Großen auch.Karen hat geschrieben:Meine Tochter ist glaube ich beliebt in der Schule. Aber sie würde vieles geben um eine richtige Freundin zu haben. Irgendwie gibt es keine passende Mädchen hier für sie (es gibt nur 5 in der Klasse) und Jungs sind ihr zu laut. Sie hat eine Mädchen dass wir in den Ferien in Süden kennen gelernt haben - da passen die beide super zusammen. Aber wir wohnen zu weit weg von einander. Sie vereinsamt ein wenig, möchte gar nicht mehr abmachen.
Es gab genug Einladungen, Verabredungen, respektiert in der Klasse...
Sie selbst aber klagte, sie habe "gar keine richtigen Freunde" und wollte ab Klasse 2 auch immer eine Freundin haben. (sie hatte bis dato nur Jungs im Freundeskreis)
Ich glaube, sie hatte einfach große Ansprüche und suchte jemanden, der sie richtig gut versteht, ähnlich wie sie tickt.
Damit hatte sie es doppelt schwer - erstens wegen der (übergroßen) Ansprüche, zweitens weil es für Kinder mit "Abweichungen" vom Durchschnitt ja nunmal schon schwieriger ist, jemanden zu finden, der passt.
Das wird bei deiner Tochter genauso sein.
Es wurde leider mit fortschreitendem Alter in der Grundschule dann leider eher noch schwerer, weil die Interessen der Mädchen sich immer noch stärker unterschieden.
Da waren dann eben zunehmend Mode, bestimme Fernsehserien/-sendungen & Stars etc Thema, womit meine Tochter wirklich so gar nichts anfangen konnte.
Sie hatte dann doch ein Mädchen gefunden (übrigens eines mit einem hb- Halbbruder

Allerdings war sie auch sehr mädchenhaft, wirkte mit 10 körperlich auch schon wie 12.
Tochter teilte mit ihr kaum Internen, aber sie fand bei ihr ein reiferes Denken und Handeln, was ihr gefiel.
(sie beteiligte sich bspw nicht an Zickereien, wollte bei keiner Cliquenbildung mitmachen etc.)
Beim Klassen-Abschlussfrühstück am Ende des 4 Schuljahres schilderte mir Tochter die Situation so:
1 Jungstisch
1 Mädchentisch
1 Tisch mit der Lehrerin sowie meiner Tochter, diesem Mädchen und besagtem Jungen den sie schon in Klasse 1 nett fand
Nach dem Wechsel in die weiterführende Schule haben sich Mädchen sich leider verloren. Meine Tochter schreibt ab und an noch mit ihr, hat auch mehrfach versucht, sich zu verabreden, aber es ist nie zustande gekommen. Angeblich musste das andere Mädchen immer für die Schule lernen/üben und hatte darum nie Zeit...
Ich denke, sie hat das Interesse verloren und neue Freundinnen gefunden.
Jetzt hat meine Große ja nur noch 3 andere Mädchen in der Klasse (alles andere sind Jungs) und mag alle drei ganz gern.
Mit zweien davon ist sie jetzt gut befreundet, die beiden waren zwar untereinander schon vor dem Wechsel in die weiterführenden Schule gut befreundet, da ihre Eltern befreundet sind.
Trotzdem haben sie meine Tochter direkt "aufgenommen" und bilden jetzt ein gutes Dreierteam.
Eines der Mädchen davon ist meiner Tochter ziemlich ähnlich, die andere ist eher der Grundschulfreundin ähnlich.
In den Freien haben die Kinder mehrfach versucht sich zum verabreden, aber es hat nie geklappt,d ass alle drei Zeit hatten.
Beide Mädchen wollten meine Tochter gern auch allein treffen, aber aus mir nicht ganz nachvollziehbaren Gründen hat meine Tochter das strikt abgelehnt.
Sie wollte und will immer nur alle beide zusammen treffen...
Ich selbst hatte übrigens auch nie eine einzelne "beste Freundin". Im Alter meiner Tochter hatte ich auch zwei und wir waren fast immer als Kleeblatt zu dritt unterwegs.
Als die beiden dann ab Klasse 8 in einer Klasse zusammen waren und ich in einer anderen, hatte ich in meiner Klasse (Musikklasse, fast ausschließlich aus Mädchen bestehend) zu den meisten der Mädchen einen guten Draht, aber keine enge Freundin.
Das war aber völlig ok für mich, soweit ich mich erinnere.
Als ich im Grundschulalter (mit 9) einmal 6 Wochen zur Kur war, hatte ich dort eine Freundin gefunden, die war 7. Klasse.
Wir haben uns später noch geschrieben jeweils sogar je 1x noch besucht, obwohl sie am anderen Ende der DDR wohnte.
Auch heute habe ich keine "beste" Freundin, sondern mehrere gute Freundinnen. Jede "eignet" sich für andere Bereiche.
Ich könnte mir auch denken, dass das bei der Suche nach eine guten Freundin auch für die Kinder ein Problem sein könnte - dass man nicht in einer Person alles das findet, was man sich wünscht...
Vielleicht sind hochbegabte Menschen ja tendenziell auch so "vielschichtig" , dass sie kaum eine einzelne Person finden können, die alles "bedient".
Ich hoffe, Karen, dass deine Tochter in der weiterführenden Schule dann mehr Glück hat...
Habt ihr denn schon so grob eine Schule im Blick? Gibt es bei euch eine Schule, die passen könnte?
PS: Meine Kleine hat gestern das erste Mal geäußert, dass sie sich mit einem Mädchen aus der Klasse treffen mag... Bisher verkehrt sie ja - ganz die Schwester - auch ausschließlich mit Jungs.
Mal schauen. (Ich mag das Mädel soweit ich sie einschätzen kann - also bisher nur vom Klassenausflug - gern und denke, sie könnte "passen")