Selbstwertgefühl und mangelnde Selbstakzeptanz/-liebe
Verfasst: Do 7. Nov 2019, 21:28
Wie sind da eure Erfahrungen?
Meine Tochter hatte im Vorschuljahr ja eine Phase, wo sie immer wieder sagte, sie würde "am liebsten irgendwo allein im Wald leben".
Auch Sätze wie "ich bin zu gar nichts nütze", "keiner braucht mich" und "ich wäre am liebsten gar nicht da" hörte ich phasenweise von ihr. Auch später dann im Grundschulalter noch.
Bei Aiga Stapf und auch in einem weiten Buch über Hochbegabung las ich dann ähnliche Sätze als Beispiel, wie weit insbesondere hochbegabte Mädchen grad im letzten Kigajahr unter Unterforderung/Misfit etc leiden können.
Ich war damals sehr erleichtert, dass das offensichtlich nicht so gänzlich unnormal ist...
Ingesamt ist das bei meiner Tochter (fast 11) schon viel besser geworden, ich erlebe sie sehr viel öfter bei guter Laune, als früher und finde auch, dass sie selbstbewusster geworden ist.
Aber sie hat immer noch gelegentlich "Anwandlungen" (insbesondere abends), an denen sie so Sachen sagt.
"Ich wäre am liebsten unsichtbar" sagt sie regelmäßig, manchmal kommt auch sowas wie "Ich hasse mich" und "Warum kann ich mich selbst eigentlich nicht liebhaben?"
Ich vermute, dass sie nun auch schon unter gewissen hormonellen Schwankungen leidet.
Neulich hatte sie mal wieder so einen Abend, am nächsten Morgen ist sie aber regelrecht auffällig fröhlich erwacht und in die Schule abmarschiert.
Trotzdem machen mir solche Äußerungen Sorgen. Grad im Hinblick auf die Pubertät - da kann ja alles mögliche Schlimme aus solchem "Selbsthass" werden... Und was erst, wenn sie irgendwann sowas nicht mehr mit mir bespricht, es in sich reinfrisst und mir gar nicht mehr erzählt, wenn sie sich so schlecht fühlt???
Sie teilt ihre Gefühle bisher wirklich ausschließlich mit mir, sonst lässt sie sich von niemandem in die Karten gucken.
Sie sagt, außer mir versteht sie niemand wirklich und selbst ich würde sie nicht gänzlich verstehen. Sie hätte niemandem, dem sie alle ihre Sorgen anvertrauen könne...
Ich bin jedenfalls immer wieder unsicher, inwieweit man da evtl nicht doch therapeutisch eingreifen sollte...
Nicht, dass ich mir später Vorwürfe mache, nicht rechtzeitig aktiv geworden zu sein.
Ich denke mal, dass im RL kaum jemand über sowas spricht, falls das eigene Kind sowas sagt.
Auch weiß ich nicht, ob solche Phasen, wo man sich selbst so gar nicht mag, nicht zur normalen Reifung dazugehören.
Darum kann ich wirklich kaum einschätzen, ob andere Kinder sowas nicht auch sagen.
Ich selbst hatte übrigens irgendwann mit ca. 11-13 (glaube ich) eine Phase, wo ich mir ab und an mit dem Zirkel auf dem Handrücken herumgekratzt habe, bis es blutete. Das kam aber, glaube ich, nur ein paar Mal vor und stand im Zusammenhang mit Streits mit meiner 7 Jahre älteren Schwester, die mich tw richtig "mobbte" und der ich nicht gewachsen war, wo ich mich immer sehr hilflos gefühlt habe.
Sonst kann ich mich an keine so heftigen Probleme mit mir selbst erinnern.
Auf keinen Fall wollte ich je "unsichtbar" sein! (Außer natürlich im Spiel, aber so ist es bei meiner Tochter nicht.)
Kennt ihr solche Sätze/Gefühle auch? Vielleicht auch von euch selbst?
Und wenn ja - gab es "Hochzeiten" solcher Äußerungen, zog sich das über Jahre hinweg, wurde es irgendwann besser?
Wie reagiert ihr?
Und würdet ihr da noch was anderes unternehmen, als mit dem Kind Gespräche führen?
PS: Ach - meistens ist es übrigens im Winter, dass sie gehäuft sowas sagt und ich mir um dieses Thema mehr Sorgen und Gedanken mache. Also das Kind ist (wie die Oma übrigens auch, beide sind meiner Meinung nach hochsensibel und sich auch sonst charakterlich sehr ähnlich) definitiv auch ziemlich "wetterfühlig".
Darum versuche ich jetzt wohl auch mal noch Vitamin D + Tageslichtlampe...
Meine Tochter hatte im Vorschuljahr ja eine Phase, wo sie immer wieder sagte, sie würde "am liebsten irgendwo allein im Wald leben".
Auch Sätze wie "ich bin zu gar nichts nütze", "keiner braucht mich" und "ich wäre am liebsten gar nicht da" hörte ich phasenweise von ihr. Auch später dann im Grundschulalter noch.
Bei Aiga Stapf und auch in einem weiten Buch über Hochbegabung las ich dann ähnliche Sätze als Beispiel, wie weit insbesondere hochbegabte Mädchen grad im letzten Kigajahr unter Unterforderung/Misfit etc leiden können.
Ich war damals sehr erleichtert, dass das offensichtlich nicht so gänzlich unnormal ist...
Ingesamt ist das bei meiner Tochter (fast 11) schon viel besser geworden, ich erlebe sie sehr viel öfter bei guter Laune, als früher und finde auch, dass sie selbstbewusster geworden ist.
Aber sie hat immer noch gelegentlich "Anwandlungen" (insbesondere abends), an denen sie so Sachen sagt.
"Ich wäre am liebsten unsichtbar" sagt sie regelmäßig, manchmal kommt auch sowas wie "Ich hasse mich" und "Warum kann ich mich selbst eigentlich nicht liebhaben?"
Ich vermute, dass sie nun auch schon unter gewissen hormonellen Schwankungen leidet.
Neulich hatte sie mal wieder so einen Abend, am nächsten Morgen ist sie aber regelrecht auffällig fröhlich erwacht und in die Schule abmarschiert.
Trotzdem machen mir solche Äußerungen Sorgen. Grad im Hinblick auf die Pubertät - da kann ja alles mögliche Schlimme aus solchem "Selbsthass" werden... Und was erst, wenn sie irgendwann sowas nicht mehr mit mir bespricht, es in sich reinfrisst und mir gar nicht mehr erzählt, wenn sie sich so schlecht fühlt???
Sie teilt ihre Gefühle bisher wirklich ausschließlich mit mir, sonst lässt sie sich von niemandem in die Karten gucken.
Sie sagt, außer mir versteht sie niemand wirklich und selbst ich würde sie nicht gänzlich verstehen. Sie hätte niemandem, dem sie alle ihre Sorgen anvertrauen könne...
Ich bin jedenfalls immer wieder unsicher, inwieweit man da evtl nicht doch therapeutisch eingreifen sollte...
Nicht, dass ich mir später Vorwürfe mache, nicht rechtzeitig aktiv geworden zu sein.
Ich denke mal, dass im RL kaum jemand über sowas spricht, falls das eigene Kind sowas sagt.
Auch weiß ich nicht, ob solche Phasen, wo man sich selbst so gar nicht mag, nicht zur normalen Reifung dazugehören.
Darum kann ich wirklich kaum einschätzen, ob andere Kinder sowas nicht auch sagen.
Ich selbst hatte übrigens irgendwann mit ca. 11-13 (glaube ich) eine Phase, wo ich mir ab und an mit dem Zirkel auf dem Handrücken herumgekratzt habe, bis es blutete. Das kam aber, glaube ich, nur ein paar Mal vor und stand im Zusammenhang mit Streits mit meiner 7 Jahre älteren Schwester, die mich tw richtig "mobbte" und der ich nicht gewachsen war, wo ich mich immer sehr hilflos gefühlt habe.
Sonst kann ich mich an keine so heftigen Probleme mit mir selbst erinnern.
Auf keinen Fall wollte ich je "unsichtbar" sein! (Außer natürlich im Spiel, aber so ist es bei meiner Tochter nicht.)
Kennt ihr solche Sätze/Gefühle auch? Vielleicht auch von euch selbst?
Und wenn ja - gab es "Hochzeiten" solcher Äußerungen, zog sich das über Jahre hinweg, wurde es irgendwann besser?
Wie reagiert ihr?
Und würdet ihr da noch was anderes unternehmen, als mit dem Kind Gespräche führen?
PS: Ach - meistens ist es übrigens im Winter, dass sie gehäuft sowas sagt und ich mir um dieses Thema mehr Sorgen und Gedanken mache. Also das Kind ist (wie die Oma übrigens auch, beide sind meiner Meinung nach hochsensibel und sich auch sonst charakterlich sehr ähnlich) definitiv auch ziemlich "wetterfühlig".
Darum versuche ich jetzt wohl auch mal noch Vitamin D + Tageslichtlampe...