Linasina hat geschrieben:Das wird alles genetisch fest gelegt. Vielleicht sind meine auch nur so verschieden weil Die von verschiedenen Männern sind.
Ich glaube auch dass dieselben Eltern total unterschiedliche Kinder bekommen können. Damit meine ich nicht nur meinen zwei Buben.
Meine Mutter hat 4 jüngere Brüder und die unterschieden sich sowohl körperlich als auch geistig (IQ) und psychisch total voneinander. Alles ist dabei - Hochbegabter, Sonderschüler, Legastheniker, Rechtschreibtalent, unsportlich, Spitzensportler, handwerklich top, handwerklich zwei Linke, extrovertiert, introvertiert, konservativ, unkonventionell...
Aber ich weiß schon, was Du meinst. Kinder mit sehr früher Sprachentwicklung (großer Wortschatz, frühes sprechen in Sätzen) werden oft mit Hochbegabung in Verbindung gebracht, während man bei "Spätentwicklern" oft Bedenken wegen der geistigen Fähigkeiten hat. Auch die körperliche Erscheinung eines Kindes spielt bei dessen Beurteilung durch "Außenstehende" oft eine große Rolle.
Bei meinem Großen waren früher viele Leute hin und weg was der schon konnte. Wie gut er sprach, dass er schon Buchstaben und Zahlen "lesen" konnte, wie geschickt er kletterte...natürlich freute ich mich als Mutter über so positives Feedback! Es lag aber auch daran, dass er immer klein und zart war und (auch durch Glatze und große Augen) lange Zeit total "babyhaft" wirkte.
Mein Kleiner dagegen wird meistens 0,5 bis 1 Jahr älter geschätzt. Dabei ist er für sein Alter mittelgroß und mittelschwer. Aber sein Gesicht ist schon das eines Kindes, nicht mehr das eines Babys. Er hat dichtes Haar und seine Bewegungen wirken nicht mehr "babyhaft" sondern sehr überlegt.
Und je nachdem, wie alt man ein Kind einschätzt, so sind auch die Erwartungen. Von meinem 2jährigen Glatzkopferl im Kinderwagen erwartet man im Supermarkt nicht "kostet 39 Euro" (beim Anblick eines Preisschildes). Hingegen erwartet man jetzt häufig von meinem Kleinen (knapp 2, älter wirkend), dass er auf nachfragen seinen Namen nennt. Wenn ich keine Zeit und Lust habe, zu erklären, dass er gehörlos ist, stoße ich da manchmal auf Unverständnis weil "so ein großes Kind muss doch schon sagen können, wie es heißt...".
Mit der tatsächlichen Intelligenz eines Kindes hat so Feedback von außen jedenfalls nichts zu tun. Frühe Sprachentwicklung KANN auf einen hohen IQ hindeuten, muss sie aber nicht.
Der liebe Gott schenkt uns die Nüsse, aber er knackt sie nicht (Johann Wolfgang von Goethe)