Hallo! Ich bin die "Neue"

Einfach nur über sich und seine Kinder erzählen
behappy
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Registriert: Do 27. Dez 2007, 22:07

Hallo! Ich bin die "Neue"

Beitrag von behappy »

Hallo in die Runde!

Meine Tochter, 4,3 Jahre alt, ist sicher ein kluges Kind. Darum hab ich auch hier her gefunden.
Unser erstes Problem steht nun an.
Einschulung mit 6,11 Jahren - Ja oder Nein?

Vielleicht meinen einige, es wäre noch zu früh, mir darüber Gedanken zu machen. Aber ich tue es unentwegt und sprech auch schon mit Pädagogen darüber. Alle meinen: Tut es nicht, nehmt ihr nicht das Jahr Kindheit.
Sie hat sich dieses "Jahr Kindheit" bereits mit ihrer rasanten Entwicklung selber genommen, sagen wir. Aber solche Sätze wollen die alle nicht hören, ich werde in die Schublade "Eislaufmutter" gedrängt.

Ich hoffe nun sehr, hier jemanden zu finden, der ein wenig versteht, wenn ein Kind so schnell "groß" wird.

Freu mich auf nette Bekanntschaften!

lg
Lythande
Dauergast
Beiträge: 59
Registriert: So 29. Feb 2004, 22:58

Re: Hallo! Ich bin die "Neue"

Beitrag von Lythande »

[quote=behappy,27.12.2007 , 21:17]
Vielleicht meinen einige, es wäre noch zu früh, mir darüber Gedanken zu machen. Aber ich tue es unentwegt und sprech auch schon mit Pädagogen darüber. Alle meinen: Tut es nicht, nehmt ihr nicht das Jahr Kindheit.
[/quote]

Was für ein Bild haben viele Leute von der Grundschule, wenn mit dem Eintritt in Selbige das Kind etwas verlöre, ihm seine Kindheit genommen werde, da bekomme ich ja fast den Eindruck, viele halten die Schule für sowas wie ein Zwangslager. An sich sollte eine Schule beim Kind in der Förderung da anknüpfen, wo es grade steht, wenn ein Kind schon sehr weit ist, kann die Schule das besser, wenn das Kind schon früher kommt. In einigen Bundesländern gibt es auch schon Modellprojekte mit sogenannten Bildungshäusern, wo Kita und Grundchule miteinander vereint werden, um einen fließenderen Übergang hinzubekommen. Weil die Realität oft anders aussieht und der Zwangscharakter der Schule ja auch nicht abzusprechen ist, da es in Deutschland einerseits die Schulpflicht gibt, von der man sich so gut wie nicht befreien lassen kann, nur nehmen das halt die meisten so hin, und lehnen sich gegen diesen Zwang nicht auf, und zum anderen bestimmte Lerninhalte vorgeschrieben sind, gibt es immer mehr Eltern, die sich für Freie Schulen stark machen, in denen die Inhalte und die Anwesenheit von den Kindern selber bestimmt werden. Ich habe mir kürzlich mal eine solche Schule angeschaut, die hatten da sogar schon einen Viereinhalbjährigen, Alter spielt bei denen keine große Rolle, man gruppiert sich dort halt nach Interessen. Mein Kind ist zwar erst 2,4 ,aber Gedanken über Schule mache ich mir trotzdem ab und zu, denn wenn er sich weiter so entwickelt, wie mein derzeitiger Eindruck von ihm ist, wird er auch einiges an Fertigkeiten schon vor regulärem Schuleintritt erworben haben.

Sabine
delta
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Re: Hallo! Ich bin die

Beitrag von delta »

Hallo und erst mal schöne Feiertage!

Die Schulzeit ist sehr Bedeutsam, schon allein wenn man sich überlegt wie viel Zeit ein Kind darin verbringt. Das prägt für das ganze Leben. Insofern glaube ich machen sich die meisten schon vor der Einschulung Gedanken darüber.
Mit Pädagogen habe ich (meine Tochter wurde vor kurzem 4) aber noch nicht gesprochen, auch wenn ich sie wahrscheinlich ebenfalls früher als hier üblich einschulen lasse. Ich glaube das ist noch zu früh und die Pädagogen würden den Eindruck gewinnen, daß ich mein Kind und alle dazu dränge. Spätestens Ende dieses KDG-Jahres werde ich aber darauf bestehen, daß sie nächstes Jahr bei den Schulanfängern mitmachen darf damit sie zumindest die Wahl hat und man kurz vor der Einschulung entscheiden kann ob sie so weit ist oder nicht. Daß ich mir dabei sehr sicher bin, weil sie zum Beispiel jetzt schon in Großbuchstaben schreiben und lesen kann und sich im sozialen Bereich an den Großen orientiert usw. werde ich mich hüten zu erwähnen!
So sieht mein Plan aus - mal sehen was die Zukunft dann wirklich bringt ;-)

Deine Tochter würde ja mit fast 7 eingeschult werden?!? Ich (als österreichische Kindergärtnerin) finde das schon für "normal begabte" eher spät. Wenn sie anderen Kindern eher voraus ist (was ich annehme, wenn du hier im Forum schreibst) dürfte einem Schulstart mit knapp 6 doch nichts im Wege stehen?!? Da verliert sie eher die Lust an allem (und dadurch ein Jahr ihrer Kindheit) wenn sie sich ein ganzes Jahr im KDG langweilt.

LG delta
behappy
Beiträge: 9
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Re: Re: Hallo! Ich bin die

Beitrag von behappy »

[quote=delta,28.12.2007 , 18:20]
Deine Tochter würde ja mit fast 7 eingeschult werden?!? Ich (als österreichische Kindergärtnerin) finde das schon für "normal begabte" eher spät. Wenn sie anderen Kindern eher voraus ist (was ich annehme, wenn du hier im Forum schreibst) dürfte einem Schulstart mit knapp 6 doch nichts im Wege stehen?!? Da verliert sie eher die Lust an allem (und dadurch ein Jahr ihrer Kindheit) wenn sie sich ein ganzes Jahr im KDG langweilt.

LG delta
[/quote]

Hallo delta!

Du bist die erste Pädagogin, die mir das sagt.
Und du hast auch eine Tochter, die seit kurzem 4 ist. :)
Und du bist auch aus Österreich.

Das freut mich, dich zu treffen!

Es ist wirklich schlimm, dass man "geheim halten" muss, was Kinder können, bzw. selber wollen.
Das stört mich so dermaßen an diesem System.
"Alle Kinder sind gesegnet, die nach dem 1.9. geboren sind"
DANKE SCHÖN! Ich wollte nur wissen, wer entscheidet, ob ein Kind die SV bekommt. Entscheidet der KiGa?

Mein Plan wäre - ein Schulreifetest beim KiArzt mit 4,5 (laut Broschüre wird der um den 5. Geburtstag gemacht) Wenn der positiv ausfällt, hätte ich ein Argument im KiGa. Allerdings will ich auch nicht gegen die Pädagogen dort handeln und was erzwingen. Aber auf wirklich offene Ohren stoße ich dort auch nicht.


Mir geht es im Moment nur um die Schulvorbereitung im nächsten Jahr.

Anna ist auch körperlich wie eine 5Jährige. Zum Glück. Das verstärkt den Einduck.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie noch 3 Jahre (mit dem laufenden) im KiGa sein soll.

Lg
behappy
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Registriert: Do 27. Dez 2007, 22:07

Re: Re: Hallo! Ich bin die "Neue"

Beitrag von behappy »

[quote=Lythande,27.12.2007 , 23:18]
Ich habe mir kürzlich mal eine solche Schule angeschaut, die hatten da sogar schon einen Viereinhalbjährigen, Alter spielt bei denen keine große Rolle, man gruppiert sich dort halt nach Interessen. Mein Kind ist zwar erst 2,4 ,aber Gedanken über Schule mache ich mir trotzdem ab und zu, denn wenn er sich weiter so entwickelt, wie mein derzeitiger Eindruck von ihm ist, wird er auch einiges an Fertigkeiten schon vor regulärem Schuleintritt erworben haben.

Sabine
[/quote]

Schön, wenn man verschiedene Möglichkeiten hat.
Wir leben hier in einem kleine Dorf, haben einen KiGa, eine öffentliche und eine private Grundschule.
Ich muss in diesem System - Stichtag 1. 9 - einen Weg finden.
Es geht bei meinem Kind um einen läppischen Monat (geb. 1. 10. )

lg
Sabine G.
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Re: Hallo! Ich bin die "Neue"

Beitrag von Sabine G. »

Sorry,

aber wir wohnen auch auf dem Land, haben nur einen Kindergarten und nur eine Grundschule hier. Unsere Tochter war 6,2 als sie eingeschult wurde - und es hat nicht gereicht! Sie hat inzwischen einmal uebersprungen.
Ich mag es absolut nicht, wenn Schule, die Moeglichkeit zu lernen, als der Raub der Kindheit dargestellt wird. Es ist eine Moeglichkeit zur Entwicklung! Kindliche Spiele und Kindheit werden doch damit nicht unterbunden!
Wenn sie reif ist - schul sie ein! Du hast sonst mit nachhaltigen Problemen in Folge zu kaempfen! Dazu gehoeren z.B. sich "klein" zu halten - nur weil man nicht exorbitant besser als andere sein will.

Viele Gruesse
Sabine
Gela
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Re: Hallo! Ich bin die

Beitrag von Gela »

Hallo behappy,
mein Sohn ist noch kurz vor dem Stichtag, 28.08., was uns einige Probleme mit vorzeitiger Einschulung erspart hat. Er war und ist immer der jüngste, was für Buben, wie mehr und mehr draufgekommen sind, weit schwieriger ist als für Mädchen.
Schulisch hatten wir außer nichts Ernst nehmen von allem Schulischen und Langeweile nie Probleme, allerdings haben wir Eltern (Ergotheapeutin und Lehrer) Schule auch nur als einen Teil seines Lebens gesehen.
Ich denke das ist besonders für die jungen Kinder wichtig, das man mit Spass und Leichtigkeit an die Sache herangeht, dass es nicht so schlimm ist, wenn´s einmal ein paar Fehler gibt und wenn man nicht immer der Beste ist, dann nimmt man dem Kind mit Sicherheit nicht ein Jahr Kindheit, sondern schenkt ihm vielleicht später ein jahr, dass es nach eigenen Vorstellungen nützen kann.
Ich an deiner Stelle, würde einfach mal das Schuljahr herumgehen lassen und mich dann ganz in Ruhe mit dem Direktor eurer zuständigen Schule zusammensetzen und gemeinsam die notwendigen Schritte planen.
Gerade wenn man einen unüblichen Weg geht, sollte man von Anfang an auf Zusammenarbeit setzen, dann funktioniert´s aus meiner Erfahrung am leichtesten (obwohl ich hier immer wieder lese, dass es bei anderen nicht so ist)

Lg Gela
Lythande
Dauergast
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Registriert: So 29. Feb 2004, 22:58

Re: Re: Hallo! Ich bin die "Neue"

Beitrag von Lythande »

[quote=behappy,28.12.2007 , 20:04]

Ich muss in diesem System - Stichtag 1. 9 - einen Weg finden.
Es geht bei meinem Kind um einen läppischen Monat (geb. 1. 10. )

[/quote]

Für solche Fälle gibt es eine ganz offizielle Möglichkeit, sie ein Jahr früher einzuschulen:

§ 7. (1) Kinder, die noch nicht schulpflichtig sind, sind auf Ansuchen ihrer Eltern oder sonstigen Erziehungsberechtigten zum Anfang des Schuljahres in die erste Schulstufe aufzunehmen, wenn sie bis zum 1. März des folgenden Kalenderjahres das sechste Lebensjahr vollenden, schulreif sind und über die für den Schulbesuch erforderliche soziale Kompetenz verfügen.

(http://fp.tsn.at/hochbegabung/faq.htm#einschulung-kap)

Was genau die Eltern dafür tun müssen, steht in den weiteren Absätzen des Paragrafen.

Sabine
delta
Beiträge: 24
Registriert: Di 23. Jan 2007, 20:19

Re: Hallo! Ich bin die

Beitrag von delta »

Hallo behappy und natürlich alle anderen,

Was Lythande (Sabine) schreibt stimmt, ist für Eltern aber meist schwer durchzusetzen. Meist wird die "soziale Kompetenz" als Grund vorgeschoben nicht eher einzuschulen, und da erachten sich die Kindergärtnerinnen als DIE Experten. Daß unterforderte Kinder bzw. sehr weite Kinder die keinen gleichwertigen Anschluß finden fast zwangsläufig auffällig sind kommt wenigen in den Sinn. Meine Kolleginnen haben solchen Kindern oft Material für Lesen, Schreiben und Rechnen zur Verfügung gestellt um sie "ruhig zu stellen". Wo bleibt da der Sinn? Ich war in unserem KDG die Einzige die die umliegenden Schulen besuchte um mit einigen Lehrern zu sprechen was diese von den Kindern erwarten, wie die ersten Schuljahre aussehen... Woher sollte das eine Kindergärtnerin denn wissen? Ich würde die Erzieherinnen mal höflich fragen welche Studie besagt, daß für ein Kind mit IQ über 100 (und wenn auch nur wenig) ein Jahr mehr im KDG besser ist?!?
Was also tun?

Natürlich sind die Kindergärtnerinnen die ersten Ansprechpartner. Ich halte es wie du für wichtig, daß das Kind die Aktivitäten der Schulanfänger mitmachen darf - das ist häufig der einzige "zusätzliche Input" der geboten wird. Sollten sich diese quer stellen, würde ich mit der Schule sprechen (gegen Ende des KDG-Jahres da dann auch die Frage mit der Förderung geklärt werden sollte). Bei uns zumindest sehen die Lehrer und Direktoren zum Erstaunen der Eltern das viel gelassener und können die Erzieherinnen umstimmen :-) Erst wenn das nichts bringt würde ich testen lassen, um das Schulanfängerprogramm im nächsten KDG-Jahr durchzusetzen. Ich kann mir aber bei dem Geburtsdatum wirklich nicht vorstellen, daß das nötig ist.

LG delta (die auch oft frustriert ist wenn es um dieses Thema geht ;-)
behappy
Beiträge: 9
Registriert: Do 27. Dez 2007, 22:07

Re: Re: Hallo! Ich bin die "Neue"

Beitrag von behappy »

[quote=Sabine G.,28.12.2007 , 20:32]
Wenn sie reif ist - schul sie ein! Du hast sonst mit nachhaltigen Problemen in Folge zu kaempfen! Dazu gehoeren z.B. sich "klein" zu halten - nur weil man nicht exorbitant besser als andere sein will.

Viele Gruesse
Sabine
[/quote]

Das ist auch meine Meinung. Ich werde gegen alle Meinungen hier kämpfen müssen, wie das im Moment ausschaut. Und das ist in Bezug auf Zusammenarbeit auch nicht wirklich der beste Start.

Nun, wir werden sehen, was die Kindergärtnerin zu sagen hat.

Danke für den Link.

lg
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