Wir hatten und haben gar keinen Ferseher.
Aber wir nutzen Internet und DVD-Laufwerk am Computer.
Meine Große hat mit 2 ab und zu mit mir bei YouTube "Der Kleine Maulwurf" gesehen. Binnen Kurzem kam sie dann aber ständig an und fragte danach. Das fand ich nervig und habe das dann wieder eingeschränkt, damit sich das nicht etabliert. Je weniger sie schauen durfte, desto seltener fragte sie danach.
Übrigens hat sie bei einigen der Maulwurf-Filmchen auch Angst gehabt z.B. als ein kleiner Igel gefangen genommen und später von einer Katze gejagt wirdt.
Das war ihr viel zu aufregend.
Außerdem mochte sie damals die Kindermusicals "Die Vogelhochzeit" von Rolf Zuckowski (Kinder singen und spielen die Rollen) und später entdeckten wir dann noch "Ich bin stark" ebenfalls von Zuckowski. (Gemalte Bilder zur Musik)
Beides kann ich wärmstens empfehlen für so Kleine.
Außerdem fand meine Große die kammerspielartige DEFA-Märchenverfilmung von "Frau Holle" in dem Alter gut.
So etwa ab 3 Jahren durfte sie auch mal ganze Filme sehen, das waren aber dann für so ca 2 Jahre lang vorwiegend Naturfilme & Reportagen. Sie war schon in dem Alter sehr konzentriert bei der Sache und es fiel ihr gar nicht schwer, eineinhalb Stunden konzentriert dabei zu bleiben.
Ich fand das erst ganz normal, bis ich von anderen hörte, dass es bei ihren Kindern nicht so ist.
Meine Kinder können und konnten beide schon früh sich sehr gut und lange konzentrieren. (Auch bim Vorlesen Aren sie immer seehehr ausdauernd)
Die Große hat in dem Alter ihre Filme oft wochenlang immer wieder sehen wollen.
Ich fand das viel besser, als bspw mein Kind vor Serien zu setzen, wo immer wieder was Neues dazu kommt, denn ich denke, es ist besser zu verarbeiten, wenn sie sich damit auseinandersetzen können, als wenn nur "fastfood-konsumiert" wird und immer wieder Neues zu verarbeiten ist, obwohl das Kind evtl noch gar nicht alles gesehene richtig "verdaut" hat.
Hätte sie das mit dem Verdauen nicht irgendwie gebraucht, hätte sie sicher auch nicht das Bedürfnis gehabt, ihre aktuellen Lieblingsfilme wochenlang immer wieder anzusehen, denke ich mal.
Außerdem hat sie in dem Alter damals "Urmel" als Film gesehen, da wir das vorher vorgelesen hatten und sie ganz vernarrt in die Geschichten war. Sie hat damals monatelang selbst die Rolle des "Urmel" gespielt und darum wollte ich ihr eine Freude machen und ihr den Film zeigen.
Das war dann lange ihr Lieblingsfilm, sie hat ihn fast jedes Wochenende ausgewählt.
Filme/Computerspiele gabs und gibts hier übrigens (fast) ausschließlich am Wochenende. Also an beiden WE-Tagen je 1-1,5 Stunden, in der Woche gar nicht.
Das hat den Vorteil, dass von Anfang an klar war, wann geschaut werden darf und wann nicht und ich nichts immer wieder darum verhandeln musste/muss)
Bei der Kleinen (jetzt 5,5 Jahre alt) war dann aber alles etwas anders, denn sie hat schon frühzeitig oft einfach mitgeschaut, wenn die große Schwester am Wochenende Film schauen durfte.
Also hat sie schon früh (mit 3, 4 Jahren) diverse Animationsfime mitgeguckt. (Sowas hat die Große erst so ab 5-6 Jahren sehen mögen. Vorher sah sie wie gesagt fast ausschließlich Naturfilme)
Außerdem haben wir jetzt seit 2einhalb Jahren ein Tablet im Hazushalt, was quasi fast nur von den Kindern genutzt wird.
Angeschafft habe ich es damals Mitte Klasse 3 für die Große, da sie unbedingt Minecraft spielen wollte.
Es wird nun auch viel für die Filmauswahl benutzt über Amazon prime.
Und da gibts natürlich auch für die Kleine viel zu entdecken und sie hat schnell kapiert, wie man sich da Filme heraussucht und startet.
So hat sie dort bald eine Kinder-Serien für sich entdeckt und war dann sehr lange großer Fan von "Paw Patrol".
Solche Kinderserien hat die Große wie gesagt GAR nicht gesehen.
(Wobei nicht ganz: ich hab mit ihr zusammen mit ca. 4 Jahren die extra für sie gekaufte DVD Sammlung von "Als die Tiere den Wald verließen" und "Unten am Fluss" gesehen, nachdem ich ihr das vorgelesen hatte. Solche Geschichten waren wie gesagt "ihr Thema".)
An sich sehe ich das mit den Serien bei der Kleinen nicht so gern, siehe oben. Auf der anderen Seite kann man da aber die Zeit besser regulieren, denn 2 Folgen zu je 11 Minuten fühlen sich fürs Kind genauso oder sogar wie mehr an, als ein ganzer Film von 90 Minuten.
Und die Serien sind oft für jüngere Kinder auch etwas altersgemäßer, als viele der Animations-/Kinofilme.
Also durfte sie anders als die Schwester in dem Alter dann ihre Serien schauen.
Und auch Spiele am Tablet machen durfte sie so etwa ab 4 Jahren.
Die große Schwester dagegen spielte erst in Klasse drei Minecraft und vorher gabs gar keine Spiele...
Wie gesagt kam das bei der Kleinen aber nun einfach daher, dass sie es bei der Schwester sah und immer auch wollte und ich irgendwann nachgab.
(es galt/gilt dann am WE immer ENTWEDER spielen ODER Film/Serie schauen)
Die Kleine spielte und spielt "Monument Valley" (sehr sehr schöne Grafik im Stil von M.C. Escher, sehr ruhig und meditativ angelegt, schöne Musik) sehr gern und ist auf der Seite der "Sendung mit der Maus" unterwegs. Da schaut sie aktuell grad mit Begeisterung immer die Sachgeschichten. (Meist mehrmals die selben)
Außerdem habe ich ihr einige Rechen-/Mathespiele draufgeladen, da sie so gern rechnet.
Ich achte bei beiden Kindern drauf, dass nicht zu viel Auswahl an Spielen da ist, ich finde es nach wie vor irgendwie besser, sich längere Zeit und vertiefend mit einer Sache zu beschäftigen, als überall und immer wieder neu herumzuprobieren.
Da die Große (fast 11) jetzt auch außerhalb des Wochenendes immermal an den Rechner geht - sie hat inzwischen einen eigenen Laptop, den sie bspw zum Programmieren mit Scratch nutzt - ist es aktuell nicht so einfach, die Regel "nur am Wochenende" bei der Kleinen noch durchzusetzen.
Also es gibt Ausnahmen. Aber ich versuche es, schon wegen der sonst zu erwartenden Diskussionen (siehe oben), einigermaßen durchzuziehen.
Alles in Allem würde ich sagen sollte man Medien in so jungem Alter wenn, dann möglichst bewusst und kontrolliert einsetzen.
Die "Sendung mir der Maus" bwsp ist was wirklich Gutes für neugierige Kinder. Oder was mit Musik. (siehe ganz oben)
Oder einen/mehrere Filme zum aktuellen Lieblingsthema finde ich auch nicht verkehrt. Als EINE Möglichkeit, ein Thema zu vertiefen.
(Hier wird das immer auch mit Büchern ergänzt oder Museumsbesuchen o.ä.)
Wenn man als Mutter mal an Grenzen stößt aber auch mal einfach um eine kurze Auszeit vom Kind zu haben.
Das habe ich auch der Geburt von Nr. zwei durchaus auch schon gemacht, wenn auch oft mit schlechtem Gewissen.
Und es reißt dann leider allzuschnell ein, dass es immer mehr wird, als man eigentlich will...
Meine Erfahrungen nochmal zusammengefasst:
1) wenn man keine festen Regeln hat (wie bspw nur am WE oder immer nur maximal x Folgen oder so), macht man es sich selbst unnötig schwer, weil dann natürlich die Gefahr größer ist, dass vom Kind aus immer wieder neu verhandelt wird.
Darum würde ich überlegen, wie eine gute Regelung aussehen kann, die zum Alltag und zur persönlichen Grenze passt, die man fürs Kind für gut befindet.
2) Meine Beobachtung bei meinen Kindern ist: unmittelbar NACH dem Film schauen kam hier meist eine Phase des sich Langweilens. Plötzlich weiss das sonst so kreative Kind gar nichts mehr mit sich anzufangen und ist tendenziell echt mies drauf. Das kenne ich von beiden meiner Kinder und beschrieben mir aus schon andere Eltern so.
Klar kam es auch mal vor, dass dann sofort der Film eifrig nachgespielt wurde, bestimmte Rollen/Szenen im Rollenspiel umgesetzt wurden und sich aus der Handlung das herrlichste Spiel ergab.
Aber meistens sitzen die Kinder nach einem Film eher herum und maulen. (dann hilft am Besten gleich rausjagen an die frische Luft)
Besonderes mein großes, sensibles Kind brauchte in jungem Alter immer auch lange, um die Eindrücke eines langen Filmes zu "verdauen" und war oft sichtlich unausgeglichen nach einem Film.
Darum versuche ich am WE das Schauen in die Mittagszeit oder in eine Zeit zu legen, wo die Kinder evtl. eh grad etwas durchhängen.
Denn früh (und ebenso spät abends) sind sie eigentlich immer ganz besonders kreativ beim Spielen und da fände ich es unschön, diese Phase unnötig mit Medien zu boykottieren.