Ich habe schon lange mitgelesen, und heute möchte ich meinen Sohn und mich endlich vorstellen.
Mein Sohn heißt Tom Fiete und ist 3,1 Jahre jung, ich bin Wencke und bin 32 jahre alt, alleinerziehend und berufstätig!
Sohnemann war schon immer irgendwie anders, als andere Kinder. Schon während der Schwangerschaft, hat er mir Sorgen gemacht. Bei dem zweitem Ultraschall fiel ein erweiteter Hirnventrikel und ein Whitespot auf(ohne Konsequenz), ab da war die Schwangerschaft alles andere als ruhig, geboren habe ich ihn ein Tag vor Termin.
Und er war und ist der Hammer, er hatte bereits eine ausgeprägte Mimik, was auch die Hebamme und auch Andere bemerkten.
Er war ein sehr unruhiges Baby, kein richtiges Schreibaby, er war immer sehr interessiert an seiner Umgebung, bereits mit drei Monaten hat er nicht mehr im Kinderwagen geschlafen, er hat sich aus der Rückenlage immer auf seine zarten Unterärmchen gestützt, um mehr von seiner Umgebung mit zukriegen. War nur in aufrechter Position zufrieden, saß mit 5 Monaten, gekrabbelt mit 7 Monaten, und nicht langsam sondern wie eine Rakete durch die gesamte Wohnung. Gelaufen ist er mit 11 Monaten, auch wieder genauso schnell.
Sein erstes Wort war Mama, das sprach er mit 7Monaten, daraufhin explodierte seine Sprachentwicklung. Mit einem Jahr kamen die ersten Warum- Fragen, die immer spezieller wurden. Mit zwei Jahren sprach er fließend und teilweise plattdeutsch mit Opa.
Seit ein paar Wochen stottert er leicht, ich hoffe es ist nur eine Phase.
Er war immer sehr geräuschempfindlich, und geruchsempfindlich, teilweise würgt bis zum Erbrechen, wenn er auf Toilette sitzt und sein großes Geschäft verrichtet.
Häufig spricht er das aus, was ich gerade denke, manchmal ist es richtig unheimlich! Andersrum ist es genauso, wir sind einfach sehr miteinander verbunden, denke ich.
Er spielte schon immer gerne mit Autos und Traktoren, doch puzzeln und malen liegt ihm nicht so.
Unruhe und Hektik zieht er magisch an, als ich ihn mit zwei Jahren im Kindergarten angemeldet habe und wir die erste Woche Eingewöhnung hinter uns hatten, habe ich ihn wieder abgemeldet, da er Nachmittags nur unausgeglichen war. Es waren einfach zu viele Eindrücke für ihn, und es war zu laut und zu unruhig. Heute ist er noch immer nicht im Kindergarten, aber er hat jeden Tag Kontakt zu Kindern.
Doch jetzt wird das Thema Kindergarten wieder aktuell, denn nun hat er die nötige emotionale Reife. Ich tendiere zu einem kleinen Waldorfkindergarten im Nachbarort, da der Kindergarten in unserem Ort einfach zu groß und zu hektisch ist. Ich denke in den Waldorfkindergarten passt er rein, da er sehr naturverbunden und handwerklich begabt ist. Und er braucht einen geordneten Tagesablauf und Regeln, an die er sich halten kann.
Vielleicht hat jemand von Euch Erfahrungen mit Waldorfkindergärten, und könnte mir pro und contra aufzeigen.
Ich würde mich sehr freuen über Eure antworten
Viele Grüße Wencke
Hallo aus Niedersachsen
Re: Hallo aus Niedersachsen
Hallo und willkommen,
ja wir hatten unsere Waldorferfahrung, die aber eher negativ war. Auf die Bedürfnisse einzelner Kinder wurde nicht eingegangen. Alle sollten in der Gruppe schön funktionieren, möglichst ruhig sein, mit der rechten Hand essen, warten bis sie "reingeklingelt" werden, bloß nie ein Buch oder so von zuhause mitbringen, keinen eigenen Willen haben u.s.w.
Störenfriede wurden vom Gruppenspiel ausgeschlossen. Kommunikation zwischen Erziehern und Eltern gab es nie beim Hinbringen und Abholen. Kind rein, Tür zu war gewünscht.
Wenn du Weiteres wissen möchtest, schau nach meinen alten Beiträgen.
Das heißt aber nicht, dass das bei allen Waldorfkigas so ist, es ist auch abhängig vom Engagement der Erzieher.
Wir sind froh jetzt in einem Waldkindergarten zu sein.
Vielleicht kannst du ja 1-2 Schnupperwochen machen, bevor du dein Kind verbindlich anmeldest, dann kannst du besser beurteilen, ob er "reinpasst".
Mfg
Moppelbär
ja wir hatten unsere Waldorferfahrung, die aber eher negativ war. Auf die Bedürfnisse einzelner Kinder wurde nicht eingegangen. Alle sollten in der Gruppe schön funktionieren, möglichst ruhig sein, mit der rechten Hand essen, warten bis sie "reingeklingelt" werden, bloß nie ein Buch oder so von zuhause mitbringen, keinen eigenen Willen haben u.s.w.
Störenfriede wurden vom Gruppenspiel ausgeschlossen. Kommunikation zwischen Erziehern und Eltern gab es nie beim Hinbringen und Abholen. Kind rein, Tür zu war gewünscht.
Wenn du Weiteres wissen möchtest, schau nach meinen alten Beiträgen.
Das heißt aber nicht, dass das bei allen Waldorfkigas so ist, es ist auch abhängig vom Engagement der Erzieher.
Wir sind froh jetzt in einem Waldkindergarten zu sein.
Vielleicht kannst du ja 1-2 Schnupperwochen machen, bevor du dein Kind verbindlich anmeldest, dann kannst du besser beurteilen, ob er "reinpasst".
Mfg
Moppelbär
Re: Hallo aus Niedersachsen
Hallo,
im allgemeinen sagt man, das Waldorfkindergärtern und Waldorfschulen für kleine schnelle Denker nicht so gut geeignet wären. Ihre Gültigkeit im allgemeinen haben sie aber. Was gut ist und was nicht, das solltet ihr euch selber ansehen. Für sensible Tagträumer und Gartenbuddler kann das eine Alternative darstellen...es ist eher ruhig...wenig Anreize durch materielle Dinge...Waldorf ist eben spezial...muss nicht schlecht sein. Aber dadurch das Zahlen und Buchstaben gar keine Rolle spielen, das aber die schnellen Köpfe durchaus lernen wollen...stellt es für uns keine Alternative dar. Das sollte auch Euch bewusst sein.
VLG und auch von mir ein Willkommen.
im allgemeinen sagt man, das Waldorfkindergärtern und Waldorfschulen für kleine schnelle Denker nicht so gut geeignet wären. Ihre Gültigkeit im allgemeinen haben sie aber. Was gut ist und was nicht, das solltet ihr euch selber ansehen. Für sensible Tagträumer und Gartenbuddler kann das eine Alternative darstellen...es ist eher ruhig...wenig Anreize durch materielle Dinge...Waldorf ist eben spezial...muss nicht schlecht sein. Aber dadurch das Zahlen und Buchstaben gar keine Rolle spielen, das aber die schnellen Köpfe durchaus lernen wollen...stellt es für uns keine Alternative dar. Das sollte auch Euch bewusst sein.
VLG und auch von mir ein Willkommen.
Re: Hallo aus Niedersachsen
Vielen Dank für Eure schnellen Antworten!!
Nachdem wir gestern beim Tag des offenen Waldorfkindergarten waren, und ich eine Nacht drüber geschlafen habe, und ich nun noch Eure Erfahrungen und Ansichten gelesen habe, habe ich mich eindeutig gegen den Waldorfkindergarten entschieden.
Ich habe noch einen kleinen christlichen Kindergarten in einem anderem Nachbarort im Auge. Da gibt es nur eine gemischte Gruppe mit max. 20 Kindern und 3 Erzieherinen, nach Aussagen einer Bekannten gehen die Erzieher gut auf die Kinder ein, es gibt einen geregelten Ablauf, Freiraum für individuelle Entwicklung und auch regelmäßige Auszeiten mit vorlesen, Traumreisen u.s.w.
Ich denke, das wird meinem Sohn gefallen, mal sehen wie er das Tischgebet vor dem Frühstück findet.
Bis bald
Nachdem wir gestern beim Tag des offenen Waldorfkindergarten waren, und ich eine Nacht drüber geschlafen habe, und ich nun noch Eure Erfahrungen und Ansichten gelesen habe, habe ich mich eindeutig gegen den Waldorfkindergarten entschieden.
Ich habe noch einen kleinen christlichen Kindergarten in einem anderem Nachbarort im Auge. Da gibt es nur eine gemischte Gruppe mit max. 20 Kindern und 3 Erzieherinen, nach Aussagen einer Bekannten gehen die Erzieher gut auf die Kinder ein, es gibt einen geregelten Ablauf, Freiraum für individuelle Entwicklung und auch regelmäßige Auszeiten mit vorlesen, Traumreisen u.s.w.
Ich denke, das wird meinem Sohn gefallen, mal sehen wie er das Tischgebet vor dem Frühstück findet.

Bis bald
Re: Hallo aus Niedersachsen
Hallo Tomfiete,
ich wollte mal Waldorflehrerin werden, habe mich, nachdem ich ein paar tiefere Einblicke bekommen habe, jedoch wieder ganz schnell von dem Gedanken verabschiedet. Genau wie meine Vorschreiber(innen) habe ich die Waldorfpädagogik als sehr starr und ohne Raum für individuelle Entwicklung empfunden. Ein Beispiel: Damals war meine Tochter gerade mal 3 Jahre alt und konnte fast alle Buchstaben des Alphabets. In der Waldorfschule werden Kinder nach Möglichkeit erst mit 7 Jahren aufgenommen und sie lernen dann im ersten Schuljahr gerade mal alle Großbuchstaben. Also genauso viel, wie meine Tochter bereits mit 3 Jahren konnte. Auf meine Frage, ob sich die Kinder denn dann nicht langweilen würden, da doch mit 7 Jahren sicherlich schon fast alle Kinder alle Großbuchstaben kennen, meinten die Dozenten dann nur, dass die Kinder nicht früher lesen lernen sollten, man müsse bei entsprechenden Nachfragen der Kinder eben ablenken
Des weiteren hat die Mutter die ersten 7 Jahre lang zuhause zu bleiben ...
ich kann mir also durchaus vorstellen, dass auch im WaldorfKiGa Kinder eher nicht gefördert sondern gebremst werden. Sie sollen sich schließlich die ersten 7 Jahre mit wachsen und nachahmen beschäftigen und erst die nächsten 7 Jahre mit Gedächtnisbildung und erst dann dürfen sie anfangen, selber zu denken
ich wollte mal Waldorflehrerin werden, habe mich, nachdem ich ein paar tiefere Einblicke bekommen habe, jedoch wieder ganz schnell von dem Gedanken verabschiedet. Genau wie meine Vorschreiber(innen) habe ich die Waldorfpädagogik als sehr starr und ohne Raum für individuelle Entwicklung empfunden. Ein Beispiel: Damals war meine Tochter gerade mal 3 Jahre alt und konnte fast alle Buchstaben des Alphabets. In der Waldorfschule werden Kinder nach Möglichkeit erst mit 7 Jahren aufgenommen und sie lernen dann im ersten Schuljahr gerade mal alle Großbuchstaben. Also genauso viel, wie meine Tochter bereits mit 3 Jahren konnte. Auf meine Frage, ob sich die Kinder denn dann nicht langweilen würden, da doch mit 7 Jahren sicherlich schon fast alle Kinder alle Großbuchstaben kennen, meinten die Dozenten dann nur, dass die Kinder nicht früher lesen lernen sollten, man müsse bei entsprechenden Nachfragen der Kinder eben ablenken

ich kann mir also durchaus vorstellen, dass auch im WaldorfKiGa Kinder eher nicht gefördert sondern gebremst werden. Sie sollen sich schließlich die ersten 7 Jahre mit wachsen und nachahmen beschäftigen und erst die nächsten 7 Jahre mit Gedächtnisbildung und erst dann dürfen sie anfangen, selber zu denken
