Status quo - wir stellen uns erstmal vor!
Verfasst: Mi 9. Jan 2013, 13:13
Liebe Mit-Eltern!
Erstmal möchte ich unsere Situation schildern, um dann möglichst Gleichgesinnte zu finden, das ist derzeit wohl unser größtes Ansinnen!
Meine Tochter Katharina ist 2 Jahre und 8 Monate alt und das Kind Nummer 8 (!) in unserem Patchwork. Das einzige Kind, was wir beide gemeinsam haben.
Mein Mann hat bereits 4 erwachsene Töchter und ich 3 größere Kinder aus jeweils erster Ehe.
Im Haushalt leben wir derzeit aber nur noch mit 3 Kindern, demnächst nur mehr mit 2, denn meine große 'Tochter zieht nun auch aus.
Katharina ist nun in dieser "genetischen Kombination" das erste und einzige Exemplar.
Sie war vom ersten Tag an vollkommen anders als alles, was wir beide schon erlebt haben.
Sie benötigt von Anfang an ganz erheblich weniger Schlaf als alle anderen. Auch war und ist sie enorm empfindlich auf alle akustischen Reize - wir sind schon neben dem Neugeborenen nur auf Zehenspitzen geschlichen - sie schien einfach ALLES zu registrieren, was sich im ganzen Haus abgespielt hat. Ganz wenig Erholungsphasen, bereits als Neugeborenes schien sie "auf 150%" zu laufen.
Entwickelt hat sie sich explosionsartig - vom Rücken auf den Bauch gedreht mit 10 Wochen, die ersten Wörter weit vor dem ersten Lebensjahr, gelaufen mit 10 Monaten.
Mit 2,5 konnte sie Rad fahren und war noch vor dem 2. Lebensjahr Tag und Nacht sauber.
Sie kann bereits Fahrrad fahren (!!)
Und das alles ganz ohne Aufhebens, so nebenbei, total easy und selbstverständlich.
Sie MACHT einfach.
Ihr gesamter Lebensinhalt ist KOMMUNIKATION. Vor morgens bis abends. Sie ist wie ein Schwamm, quasselt ohne Unterbrechung, "Warum, warum, warum???"
Möchte die Zeitung lesen, wissen, wie die Menschen auf den Bildern heißen und was sie da tun.Sie interessiert sich bereits jetzt für Zahlen und Buchstaben.
Ihre Sprache ist bildreich, phantasievoll, ihr Wortschatz riesig und ihre Grammatik ausgezeichnet. Sie bildet Sätze, die mancher Erwachsene nicht drauf hat. ("Mama, Felix hat offensichtlich die Verpackung vom Lego in deinem Zimmer liegengelassen! Die hat dort GAR NICHTS zu suchen!")
All das wäre nicht schlimm. Wenn da nicht die andere Seite wäre, die mich als Mutter jetzt breits bittere Tränen kostet:
Sie kann mit gleichaltrigen Kindern GAR NICHTS anfangen, hängt sich an die 4- und 5- Jährigen. Selbst denen ist sie laut Tagesmutter von der Sprachkompetenz und geistigen Entwicklung noch überlegen. Die sehen aber das Kleinkind in ihr und wollen sie nicht haben.
Die Gleichaltrigen wollen sie auch nicht haben, sie ist ihnen einfach zu STRESSIG (verstehe ich sehr gut!)
So ist die Situation bereits jetzt so, dass morgens von den anderen Tageskindern als erstes die Frage kommt: "Ist Katharina eh nicht da?"
Hier zuhause ist noch Felix (9 Jahre), MEIN jüngster Sohn aus erster Ehe. Ihm ist Katharina in der Auffassungsgabe und Sprachentwicklung jetzt schon bereits fast gleich auf. Sie WILL von ihm lernen und hängt sich an ihn. Lego-bauen nach Anleitung, 1000 Bücher anschauen, Toben, Malen.
Spielt Felix nicht mit oder hat etwas anderes vor, wird Katharina zur Terroristin...
Das tägliche Geschrei und ihr Kampf um geistiges Futter ist für die gesamte Familie mittlerweile grenzwertig.
Katharina kommt mir vor wie eine Motor, der auf 200% Leistung fährt. Tagschlaf gibt es schon lange keinen mehr. Auch die Nacht hat maximal 10 Stunden.
Am liebsten fährt sie mit dem Auto mit - sie saugt die Umgebung draußen auf wie ein Schwamm, kennt jeden Weg, den sie schon einmal gefahren ist und hat eine fantastische Erinnerung und räumliche Orientierung.
Beim Autofahren ist sie ruhig, denn da hat ihr Hirn offenbar genug Anregung.
Einschlafen tut sie auch im Auto grundsätzlich nicht mehr - man könnte dabei etwas verpassen.
So lange man ihr Anregung bietet, ist Friede. Ist sie unterfordert, was leider schnell passiert, haben wir hier Ausnahmezustand. Sie brüllt und tobt und KÄMPFT regelrecht um "geistiges Futter".
Und wir sind beileibe keine hilflosen Eltern. Ich bin immer der Meinung gewesen, ich sei recht streng und konsequent, aber bei Katharina bin ich mit meinem Latein am Ende.
Im Sommer steht das Thema Kindergarten im Raum und ich habe echte Sorgen. Wird überhaupt jemand mit ihr umgehen können?!
Auch ein anderes Problem haben wir noch - Katharina hat enorme ÄNGSTE. Wir haben sie nie alleingelassen, nie ausgesperrt, selbst im Auto habe ich sie nie alleine sitzen lassen. Sie schläft immer noch neben mir im Gitterbett und ich habe sie bis dieses Jahr Silvester gestillt (!)
Sie nimmt jedes Geräusch war, hat ein hochsensibles Gehör und interpretiert alles als potentielle Gefahr.
Besonders schlimm sind die Prangerschützen, ein Erlebnis vom letzten Sommer im Lungau, bei dem wir beim Samson-Umzug recht nahe an den Schützen gestanden haben, ist heute, ein halbes Jahr später, immer noch fast tägliches Verarbeitungs-Thema.
Die vereinzelt abgeschossenen Silvesterknaller am Nachmittag zum Jahreswechsel haben uns eine ganze Woche lang von Panik durchbrochene Nächte beschert.
Und dabei hat sie das eigentliche Feuerwerk um Mitternacht verschlafen!
Katharina "tickt" vollkommen anders als wir alle anderen und ich möchte sie einfach nur VERSTEHEN. Wir beide Eltern wollen mit ihr richtig umgehen und (dabei noch eine Chance auf Familienfrieden haben).
Sie ist eine entzückende Persönlichkeit, aber sooo schwer zu "heben"...
Über Kontakte und Kommentare und Hilfen jeder Art freue ich mich sehr!
Herzliche Grüße
Gabi mit Kathi
Erstmal möchte ich unsere Situation schildern, um dann möglichst Gleichgesinnte zu finden, das ist derzeit wohl unser größtes Ansinnen!
Meine Tochter Katharina ist 2 Jahre und 8 Monate alt und das Kind Nummer 8 (!) in unserem Patchwork. Das einzige Kind, was wir beide gemeinsam haben.
Mein Mann hat bereits 4 erwachsene Töchter und ich 3 größere Kinder aus jeweils erster Ehe.
Im Haushalt leben wir derzeit aber nur noch mit 3 Kindern, demnächst nur mehr mit 2, denn meine große 'Tochter zieht nun auch aus.
Katharina ist nun in dieser "genetischen Kombination" das erste und einzige Exemplar.
Sie war vom ersten Tag an vollkommen anders als alles, was wir beide schon erlebt haben.
Sie benötigt von Anfang an ganz erheblich weniger Schlaf als alle anderen. Auch war und ist sie enorm empfindlich auf alle akustischen Reize - wir sind schon neben dem Neugeborenen nur auf Zehenspitzen geschlichen - sie schien einfach ALLES zu registrieren, was sich im ganzen Haus abgespielt hat. Ganz wenig Erholungsphasen, bereits als Neugeborenes schien sie "auf 150%" zu laufen.
Entwickelt hat sie sich explosionsartig - vom Rücken auf den Bauch gedreht mit 10 Wochen, die ersten Wörter weit vor dem ersten Lebensjahr, gelaufen mit 10 Monaten.
Mit 2,5 konnte sie Rad fahren und war noch vor dem 2. Lebensjahr Tag und Nacht sauber.
Sie kann bereits Fahrrad fahren (!!)
Und das alles ganz ohne Aufhebens, so nebenbei, total easy und selbstverständlich.
Sie MACHT einfach.
Ihr gesamter Lebensinhalt ist KOMMUNIKATION. Vor morgens bis abends. Sie ist wie ein Schwamm, quasselt ohne Unterbrechung, "Warum, warum, warum???"
Möchte die Zeitung lesen, wissen, wie die Menschen auf den Bildern heißen und was sie da tun.Sie interessiert sich bereits jetzt für Zahlen und Buchstaben.
Ihre Sprache ist bildreich, phantasievoll, ihr Wortschatz riesig und ihre Grammatik ausgezeichnet. Sie bildet Sätze, die mancher Erwachsene nicht drauf hat. ("Mama, Felix hat offensichtlich die Verpackung vom Lego in deinem Zimmer liegengelassen! Die hat dort GAR NICHTS zu suchen!")
All das wäre nicht schlimm. Wenn da nicht die andere Seite wäre, die mich als Mutter jetzt breits bittere Tränen kostet:
Sie kann mit gleichaltrigen Kindern GAR NICHTS anfangen, hängt sich an die 4- und 5- Jährigen. Selbst denen ist sie laut Tagesmutter von der Sprachkompetenz und geistigen Entwicklung noch überlegen. Die sehen aber das Kleinkind in ihr und wollen sie nicht haben.
Die Gleichaltrigen wollen sie auch nicht haben, sie ist ihnen einfach zu STRESSIG (verstehe ich sehr gut!)
So ist die Situation bereits jetzt so, dass morgens von den anderen Tageskindern als erstes die Frage kommt: "Ist Katharina eh nicht da?"
Hier zuhause ist noch Felix (9 Jahre), MEIN jüngster Sohn aus erster Ehe. Ihm ist Katharina in der Auffassungsgabe und Sprachentwicklung jetzt schon bereits fast gleich auf. Sie WILL von ihm lernen und hängt sich an ihn. Lego-bauen nach Anleitung, 1000 Bücher anschauen, Toben, Malen.
Spielt Felix nicht mit oder hat etwas anderes vor, wird Katharina zur Terroristin...
Das tägliche Geschrei und ihr Kampf um geistiges Futter ist für die gesamte Familie mittlerweile grenzwertig.
Katharina kommt mir vor wie eine Motor, der auf 200% Leistung fährt. Tagschlaf gibt es schon lange keinen mehr. Auch die Nacht hat maximal 10 Stunden.
Am liebsten fährt sie mit dem Auto mit - sie saugt die Umgebung draußen auf wie ein Schwamm, kennt jeden Weg, den sie schon einmal gefahren ist und hat eine fantastische Erinnerung und räumliche Orientierung.
Beim Autofahren ist sie ruhig, denn da hat ihr Hirn offenbar genug Anregung.
Einschlafen tut sie auch im Auto grundsätzlich nicht mehr - man könnte dabei etwas verpassen.
So lange man ihr Anregung bietet, ist Friede. Ist sie unterfordert, was leider schnell passiert, haben wir hier Ausnahmezustand. Sie brüllt und tobt und KÄMPFT regelrecht um "geistiges Futter".
Und wir sind beileibe keine hilflosen Eltern. Ich bin immer der Meinung gewesen, ich sei recht streng und konsequent, aber bei Katharina bin ich mit meinem Latein am Ende.
Im Sommer steht das Thema Kindergarten im Raum und ich habe echte Sorgen. Wird überhaupt jemand mit ihr umgehen können?!
Auch ein anderes Problem haben wir noch - Katharina hat enorme ÄNGSTE. Wir haben sie nie alleingelassen, nie ausgesperrt, selbst im Auto habe ich sie nie alleine sitzen lassen. Sie schläft immer noch neben mir im Gitterbett und ich habe sie bis dieses Jahr Silvester gestillt (!)
Sie nimmt jedes Geräusch war, hat ein hochsensibles Gehör und interpretiert alles als potentielle Gefahr.
Besonders schlimm sind die Prangerschützen, ein Erlebnis vom letzten Sommer im Lungau, bei dem wir beim Samson-Umzug recht nahe an den Schützen gestanden haben, ist heute, ein halbes Jahr später, immer noch fast tägliches Verarbeitungs-Thema.
Die vereinzelt abgeschossenen Silvesterknaller am Nachmittag zum Jahreswechsel haben uns eine ganze Woche lang von Panik durchbrochene Nächte beschert.
Und dabei hat sie das eigentliche Feuerwerk um Mitternacht verschlafen!
Katharina "tickt" vollkommen anders als wir alle anderen und ich möchte sie einfach nur VERSTEHEN. Wir beide Eltern wollen mit ihr richtig umgehen und (dabei noch eine Chance auf Familienfrieden haben).
Sie ist eine entzückende Persönlichkeit, aber sooo schwer zu "heben"...
Über Kontakte und Kommentare und Hilfen jeder Art freue ich mich sehr!
Herzliche Grüße
Gabi mit Kathi