Moin,moin,ich bin neu hier und könnteHilfe gebrauchen

Einfach nur über sich und seine Kinder erzählen
alibaba

Re: Moin,moin,ich bin neu hier und könnteHilfe gebrauchen

Beitrag von alibaba »

Moin,

also ich finde - die Argumente des Kigas zwar vorgeschoben - aber sie haben, im Grundsatz, Recht. :mrgreen:

Das Kind kann keine Regeln akzeptieren oder nur schwer. Das Problem existiert nicht nur im Kiga, auch in den nachmittäglichen Programmen. Auch der bereits eingeschaltete Experte weiß auch nicht mehr weiter. Was will man denn da vom Kiga erwarten? Besseres als vom Experten, der ebenfalls ratlos ist. :gruebel:

Schade finde ich - und da gehe ich hier mit allen mit - das die Argumente des Kigas nicht ehrlich sind. Warum?
Wollen Sie such nicht direkt das Problem sagen. Es scheint ja eins zu geben.

Ein Kiga steht nicht für eine kognitive Auslastung, für eine Förderung bis zur kogntiven Grenze eines jeden Kindes. Ein Kiga steht für viele sozial, emotionale Fähigkeiten, weniger für kognitive. Das Hauptaugenmerk eines normalen Kigas wird daher immer das soziale Argument sein. Und hier fängt es an bitter zu werden, wenn wir hören, das klappt nicht. Wenn das Kind in die Vorschulgruppe will, muss es sich auch so benehmen wie ein Vorschüler. Ich kann das verstehen. Auch ich habe das als Mutter, vor vielen Jahren, bereits so zu hören bekommen und je älter meine Kinder werden umso besser kann ich diese Aussage nachvollziehen. Kurrios, das verwächst sich nicht. Wenn ich das Problem nicht in den Griff bekomme, wird die kognitive Förderung/Möglichkeit immer unter der sozial emotionalen Unfähigkeit leiden. Gerade bei Buben.

In der Eins zu Eins Beziehung wird die soziale Unfähigkeit nie so extrem auffallen. Das Problem existiert in der Gruppe. Aber Schule ist (wie Familie) auch eine Gruppe, das darf man nie vergessen.

Ich wiederhole mich daher. Sucht euch einen fähigen Kinder- und Jugenpsychiater! Egal ob nun Vorschule oder nicht, der Kiga wird eure Probleme nicht beheben können. Und wenn das so weitergeht wird das Kind noch als unbeschulbar gelten.

VG
alibaba

Re: Moin,moin,ich bin neu hier und könnteHilfe gebrauchen

Beitrag von alibaba »

Für die Eigeninitiative bedarf es aber der Motivation. Mich selbst zu motivieren bedarf der inneren positiven Einstellung Dinge tun zu wollen. Diese wiederrum bedarf einer hohen sozialen und emotionalen Reife. DAS fehlt oft den Buben!

Ob das Problem am Mittelkind liegt, mag mit ein Grund, in diesem Fall sein, aber ob es DER Grund ist, das waage ich anzuzweifeln.

Das Kind macht nichts. Es findet an nichts! Gefallen und Motivation. Hier das Problem mit der Mittelkindstellung und einer möglichen HB zu erklären, halte ich für zu einfach. Warum kam nicht der Experte auf diese, vermeindlich leichte, Idee? Ich gehe sogar noch einen Schritt weiter und behaupte, kluge Kinder fallen auch auf. Nämlich durch kluge Dinge. Je nach Begabung anders natürlich.

Ein Kind was sich weigert, nicht mitmacht, nur ansich denkt, permanent gegen den Strom läuft, mag klug sein, aber das Problem liegt nicht im IQ. Und es wird auch nicht über den IQ-Wert gelöst. Damit zu argumentieren wird schwer fallen - überall.

VG
Rabaukenmama
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Re: Moin,moin,ich bin neu hier und könnteHilfe gebrauchen

Beitrag von Rabaukenmama »

alibaba hat geschrieben:Moin,

also ich finde - die Argumente des Kigas zwar vorgeschoben - aber sie haben, im Grundsatz, Recht. :mrgreen:

Das Kind kann keine Regeln akzeptieren oder nur schwer. Das Problem existiert nicht nur im Kiga, auch in den nachmittäglichen Programmen. Auch der bereits eingeschaltete Experte weiß auch nicht mehr weiter. Was will man denn da vom Kiga erwarten? Besseres als vom Experten, der ebenfalls ratlos ist. :gruebel:

Schade finde ich - und da gehe ich hier mit allen mit - das die Argumente des Kigas nicht ehrlich sind. Warum?
Wollen Sie such nicht direkt das Problem sagen. Es scheint ja eins zu geben.

Ein Kiga steht nicht für eine kognitive Auslastung, für eine Förderung bis zur kogntiven Grenze eines jeden Kindes. Ein Kiga steht für viele sozial, emotionale Fähigkeiten, weniger für kognitive. Das Hauptaugenmerk eines normalen Kigas wird daher immer das soziale Argument sein.
Es spricht auch gar nicht gegen dem Hauptaugenmerk auf soziale-emotionale Fähigkeiten und es geht gar nicht darum, jedem Kind ein maßgeschneidertes Programm zu bieten. Es geht um ein Kind, welches in der Situation "Kindergarten" offensichtlich unglücklich ist und um die dafür MIT (nicht aussschließlich!) verantwortlichen PädagogInnen, welche offensichtlich zu keiner Differenzierung bereit sind.

Was spricht dagegen, das Kind das Vorschulprogramm mal ausprobieren zu lassen? Vielleicht ist es genau DIESER Vertrauensvorschuss, der auch bei der sozial-emotionalen Entwicklung weiterhilft. Und wenn es aus Nicht-Anpassungsgründen doch nicht klappen sollte kann man das Kind ja wieder rausnehmen. Aber gleich mal sagen "Nein machen wir nicht, er wäre sowieso immer noch unterfordert und außerdem wissen WIR dann nicht was WIR nächstes Jahr MIT IHM machen" spricht nicht gerade für die soziale Kompetenz der Verantwortlichen. Um wen geht es eigentlich? Ums Kind oder darum dass es die Kindergärtner möglichst leicht haben?

Wenn ich etwas Entgegenkommen und Fingerspitzengefühl erwarte dann heißt das noch lange nicht dass ich der Ansicht bin, der Kindergarten sei für die bestehenden Probleme und deren Lösung allein verantwortlich. Aber wenn Eltern von 3 Kindern ständig versuchen müssen, den im Kindergarten ertragenen Frust zu kompensieren, läuft einiges falsch.
alibaba hat geschrieben: Und hier fängt es an bitter zu werden, wenn wir hören, das klappt nicht. Wenn das Kind in die Vorschulgruppe will, muss es sich auch so benehmen wie ein Vorschüler. Ich kann das verstehen. Auch ich habe das als Mutter, vor vielen Jahren, bereits so zu hören bekommen und je älter meine Kinder werden umso besser kann ich diese Aussage nachvollziehen. Kurrios, das verwächst sich nicht. Wenn ich das Problem nicht in den Griff bekomme, wird die kognitive Förderung/Möglichkeit immer unter der sozial emotionalen Unfähigkeit leiden. Gerade bei Buben.

In der Eins zu Eins Beziehung wird die soziale Unfähigkeit nie so extrem auffallen. Das Problem existiert in der Gruppe. Aber Schule ist (wie Familie) auch eine Gruppe, das darf man nie vergessen.

Ich wiederhole mich daher. Sucht euch einen fähigen Kinder- und Jugenpsychiater! Egal ob nun Vorschule oder nicht, der Kiga wird eure Probleme nicht beheben können. Und wenn das so weitergeht wird das Kind noch als unbeschulbar gelten.
Hallo, das Kind ist 4 Jahre alt! Da gleich den Teufel an die Wand zu malen und gleich mal vorweg "Unbeschulbarkeit" in den Raum zu stellen, halte ich für maßlos übertrieben.

Soziale Kompetenz ist unheimlich wichtig, da gebe ich Dir recht. Und gerade bei Kindern, die damit von der Wesensart her Schwierigkeiten haben, ist es um so wichtiger, gute Rahmenbedingungen für das erlangen von sozialer Kompetenz zu schaffen. Und dazu gehört auch, klar zu trennen welche Verhaltensmuster mal als "Eigenheiten" des Kindes annehmen kann und was im Sinne des zusammenlebens nicht mehr tragbar ist. Gerade bei Kindern, die Probleme mit Grenzen haben (mein Kleinsohn ist auch so ein Exemplar) muß immer wieder kommuniziert werden was vom aktuellen Verhalten passt und was nicht.

Ich bin selbst HB und hatte meine ganze Kindheit und Jugend massive Probleme wegen "fehlender sozialer Reife". Meine Erinnerungen reichen bis ins 3. Lebensjahr zurück und ich kann mit Sicherheit sagen dass ich mich IMMER wohler gefühlt habe wenn ich gewußt habe, wie ich dran bin.

Sprich: auch wenn ich die Regeln immer wieder gebrochen habe wollte ich sie zumindest kennen. Rückblickend habe ich sie auch nie bewußt bzw. provokativ gebrochen sondern mein Temperament ist mit mir durchgegangen. Wenn es z.B. in der Schule oder im Hort klare Konsequenzen wegen gebrochener Regeln gab habe ich diese zwar nicht begeisert, aber mit einem gewissen Verständnis, hingenommen. Die gebetsmühlenartigen Gespräche meiner Mutter mit mir haben nur scheinbar keinen Erfolg gebracht, tatsächlich war rückblickend jedes dieses Gespräche immens wichtig und ein Schritt in die richtige Richtung. Frustrierend war dagegen, wenn mich z.B. Lehrer als "hoffnungslosen Fall" abgetan haben, mit dem es sich nicht mal zu kommunizieren lohnt.

Ähnliche Reaktionen beobachte ich jetzt bei meinem knapp 4jährigen Sohn. Dabei ist der - im Gegensatz zu mir - wenn er fremdbetreut wird meistens kooperativ. Seine Machtkämpfe um des Kaisers Bart lebt er hauptsächlich zu Hause mit mir als Sparringspartner aus :schwitz:.
Der liebe Gott schenkt uns die Nüsse, aber er knackt sie nicht (Johann Wolfgang von Goethe)
orangenminze
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Re: Moin,moin,ich bin neu hier und könnteHilfe gebrauchen

Beitrag von orangenminze »

das Kind ist vier Jahre alt. Da steht die zukünftige Beschulbarkeit meiner Meinung nach noch nicht im Vordergrund, sondern dass das Kind sich wieder wohl fühlt (und mit ihm dann auch Eltern, Geschwister, Kindergarten). Was Experten angeht: Kinderpsychologen und Therapeuten sind auch nur Menschen. Gerade bei Kindern hängt unglaublich viel davon ab, ob die Therapeuten es schaffen, einen guten Kontakt zum Kind herzustellen. Wenn das Kind die Mitarbeit verweigert (und sei es nur innerlich, auch wenn es scheinbar gut mitmacht), dann sind sämtliche Einschätzungen und Empfehlungen sehr, sehr fragwürdig. Und selbst wenn es mitmacht: es können nur Vermutungen von jemandem sein, der vielleicht noch einmal eine Einschätzung von Außen abgeben kann, den Blick auf Dinge lenken, für die die Eltern "betriebsblind" geworden sind. Wächst das Kind in einem relativ gesunden, wohlwollenden Familiensystem auf, dann denke ich, sind Eltern und Kind die Experten, die einen Weg finden müssen.
Das Verweigern eines IQ tests kann auch einfach damit zusammenhängen, dass Kind den Therapeuten nicht mochte oder dagegen protestieren wollte, für "unnormal" gehalten zu werden. Gerade wenn der Junge Erwachsene durchschaut und empfindlich auf Manipulationen reagiert, dann ist das nicht ungewöhnlich.
Außerdem ist die Frage, wie extrem das nicht Einfügen- können in Gruppen ist... das konnte ich bisher nicht herauslesen. Stören im Morgenkreis etc. wird ja auch unterschiedlich betrachtet, und kann verschiedene Qualitäten haben. Ob das Kind im Kinderturnen/Handball wirklich massiv gestört hat, oder ob es nur entschieden hat, dass es den Anweisungen des Trainers nicht folgen will und einfach aufgehört hat, oder ob es ständig in die Konfrontation gegangen ist, aber da geblieben ist, lese ich auch nicht aus dem Text heraus. Und da gibt es denke ich dann schon große Unterschiede.
Klar, mit Unterforderung kann nicht alles erklärt werden, aber wenn ein kluges Kind im Matsch spielt und sich gleichzeitig Gedanken darüber macht, welche Aggregatszustände die Unterschiedlichen Materialien haben und wie wohl die molekulare Zusammensetzung der Materialien aussieht und nebendran buddeln Kinder nur im Matsch und beschäftigen sich eben anders mit Matsch, dann kann das meiner Meinung nach schon dazu führen, dass sich das Kind alleine und nicht verstanden fühlt. Und mit so einer Erfahrung geht jedes Kind verschieden um... manche durchaus mit Rückzug, Aggression, Stören...heisst nicht, dass sie das dürfen/sollen, aber dann muss eben ein Weg gefunden werden, damit es für alle Beteiligten wieder besser geht. Heisst auch nicht, dass Unterforderung die alleinige Ursache für ein solches Verhalten ist. Ich denke, wenn das Kind sich emotional im Kindergarten aufgehoben fühlt, sich angenommen fühlt von den Erzieherinnen, gesehen wird, dann ist es auch nicht so wichtig, ob es kognitiv enorm gefordert wird, sondern es fühlt sich trotzdem wohl. Manchmal reicht auch ein:" hey, ich merke, Du interessierst Dich gerade für die Eigenschaften unterschiedlicher Materialien. Ich kenne mich da nicht gut aus udn im Moment habe ich auch keine Zeit Dir zuzuhören. Aber magst Du uns vielleicht morgen im Morgenkreis etwas darüber erzählen. Vielleicht kannst Du unterschiedliche Materialien mitbringen und dann sprechen wir alle gemeinsam darüber."

lg orangenminze
alibaba

Re: Moin,moin,ich bin neu hier und könnteHilfe gebrauchen

Beitrag von alibaba »

Hey,

meine Kinder waren 4 Jahre alt, da ging es zur Einschulungsuntersuchung! Verweigert man sich da, aus welchen Gründen ist vollkommen egal, haben Mama und Papa ein Problem, das Kind erst einmal weniger. Ich sollte also, egal wie alt ich bin, die Fähigkeit besitzen, erst einmal das zu tun, was eine dritte Person, im geschützten Rahmen, vorn mir will.

Daher irritiert mich die komplette Verweigerung des Kindes. Zumal, wenn ich das richtig gelesen habe, es überall mehr oder weniger Probleme damit gibt. ich kann also das Argument, naja vielleicht war die Chemie beim Test nicht so günstig, nicht gelten lassen. Das mag schon so sein, aber wie erklärt man den Rest der Verweigerungen. :gruebel:

Ich kann mir jetzt auch nicht vorstellen, dass das Kind kein Fundament innerhalb der Familie mitbekommt sich adäquat zu entwicklen. Den Eindruck macht die Threaderstellerin nicht auf mich. Sie macht auch nicht den Eindruck auf mich, da sie beim Wald- und Wiesendoktor war und auch hier die Chemie bloß nicht stimmte.

Aus was auch immer diese Art der Verweigerung entsteht (ich weiß es nicht), ich würde hier schauen, das ich externe Hilfe bekomme um das klarer einschätzen zu können. Denn die Verweigerung bezieht sich ja nicht nur auf den Kiga, sondern auch auf den Rest des Lebens.

VG
Rabaukenmama
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Re: Moin,moin,ich bin neu hier und könnteHilfe gebrauchen

Beitrag von Rabaukenmama »

alibaba hat geschrieben:Hey,

meine Kinder waren 4 Jahre alt, da ging es zur Einschulungsuntersuchung! Verweigert man sich da, aus welchen Gründen ist vollkommen egal, haben Mama und Papa ein Problem, das Kind erst einmal weniger. Ich sollte also, egal wie alt ich bin, die Fähigkeit besitzen, erst einmal das zu tun, was eine dritte Person, im geschützten Rahmen, vorn mir will.
Wenn Kinder mit 4 Jahren zur Einschulungsuntersuchung gehen dann geschieht das auf Innitiative der Eltern. Und es ist NICHT egal, wie alt ein Kind ist. Jedes Kind entwickelt sich individuell und die Fähigkeit, das zu tun, was eine dritte (ihm unbekannte) Person von ihm will, KANN mit 4 Jahren schon gegeben sein, MUSS aber nicht. Grundsätzlich halte ich das Einschulungsalter von 6-7 Jahren durchaus der DURCHSCHNITTLICHEN Entwicklung von Kindern angepasst.

Wenn Eltern eine vorzeitige Einschulung anstreben und das Kind versagt beim Test (egal ob aus Verweigerung oder anderen Gründen) sehe ich darin AN SICH kein großes Problem. Kommt es eben ein Jahr später in die Schule. Die Probleme ergeben sich erst daraus, dass Alternativen (z.B. Kindergarten, Tagesmutter, Betreuung zu Hause) auch nicht befriedigend sind oder dass die Gesamtsituation sehr verfahren ist.
alibaba hat geschrieben:Daher irritiert mich die komplette Verweigerung des Kindes. Zumal, wenn ich das richtig gelesen habe, es überall mehr oder weniger Probleme damit gibt. ich kann also das Argument, naja vielleicht war die Chemie beim Test nicht so günstig, nicht gelten lassen. Das mag schon so sein, aber wie erklärt man den Rest der Verweigerungen. :gruebel:
Bei meinem jüngeren Sohn erklären sich sämtliche Verweigerungen mit einem Wort: TROTZ! Die Psychologin erzählte mal von einem 4jährigen Mädchen in so einer Phase, dessen Mutter mal verzweifelt meint "Aber ich dachte du WILLST...." worauf das Kind wutentbrannt brüllte "NEEEIN! Ich WILL NICHT WOLLEN!". Trotz ist erziehungsunabhängig unterschiedlich stark ausgeprägt und dauert unterschiedlich lang. Mit Schuleintritt sollte die extreme Trotzphase halbwegs überwunden sein.

Das bedeutet nicht, dass ein Kind, welches von der Wesensart her rebellisch ist, auf einmal streichelweich wird. Ich kenne aber kein einziges Kind im Grundschulalter, welches auf Grund von Trotz oder Verweigerung als "unbeschulbar" gegolten hätte.

[/quote]
alibaba hat geschrieben:Ich kann mir jetzt auch nicht vorstellen, dass das Kind kein Fundament innerhalb der Familie mitbekommt sich adäquat zu entwicklen. Den Eindruck macht die Threaderstellerin nicht auf mich. Sie macht auch nicht den Eindruck auf mich, da sie beim Wald- und Wiesendoktor war und auch hier die Chemie bloß nicht stimmte.

Aus was auch immer diese Art der Verweigerung entsteht (ich weiß es nicht), ich würde hier schauen, das ich externe Hilfe bekomme um das klarer einschätzen zu können. Denn die Verweigerung bezieht sich ja nicht nur auf den Kiga, sondern auch auf den Rest des Lebens.

VG
Es spricht nichts gegen externe Hilfe, ich rate nur davon ab von "Experten" zu erwarten, dass sie das "Allheilmittel" finden. Mit der grundsätzlichen Wesensart unserer Kinder müssen sowohl wir als Eltern als auch die Umwelt einen Weg finden. Ich gebe koschka recht dass es in diesem Fall erst einmal daraum geht, einen Rahmen zu schaffen, in dem das Kind sich angenommen fühlt, um DANN von SICH aus Wege aus der Verweigerung zu suchen.

Etliche Kinder verweigern sich wenn etwas von ihnen verlangt wird, was sie nicht verstehen können. Einige aktiv (wie der Sohn der TE), andere passiv, indem sie einfach "dicht machen" oder nur scheinbar kooperieren.
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lissi74
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Re: Moin,moin,ich bin neu hier und könnteHilfe gebrauchen

Beitrag von lissi74 »

Rabaukenmama hat geschrieben:Es spricht nichts gegen externe Hilfe, ich rate nur davon ab von "Experten" zu erwarten, dass sie das "Allheilmittel" finden. Mit der grundsätzlichen Wesensart unserer Kinder müssen sowohl wir als Eltern als auch die Umwelt einen Weg finden. Ich gebe koschka recht dass es in diesem Fall erst einmal daraum geht, einen Rahmen zu schaffen, in dem das Kind sich angenommen fühlt, um DANN von SICH aus Wege aus der Verweigerung zu suchen.

Etliche Kinder verweigern sich wenn etwas von ihnen verlangt wird, was sie nicht verstehen können. Einige aktiv (wie der Sohn der TE), andere passiv, indem sie einfach "dicht machen" oder nur scheinbar kooperieren.
Hallo,
zu allererst muss ich Rabaukenmama Recht geben. Wir als Eltern sind die Experten für unsere Kinder. Ich war schon bei so einigen Experten (verschiedenste Bereiche Heilpraktiker, Osteopathen, Elternberater, Psychologen, Pädagogen, KJPs) am Ende waren wir oft nicht viel schlauer als vorher und haben auch wichtige Zeit verschenkt. Denn ein Kind mit grundlegenden sozial-emotionalen Problemen braucht früh die richtige Unterstützung um sich zu entwickeln. Aus meiner Sicht ist Unterforderung auch kein Grund sich so zu verhalten. Der KiGa ist hier auch nicht zuständig jedes Kind individuell kognitiv voll auszulasten und sie haben auch gar nicht die Möglichkeiten und Konzepte dafür.

Die TE hat ja bereits ein Kind das HB ist, anscheinend gab es bei diesem Kind nicht die gleichen Probleme (außer ich habe das nun überlesen). Sie weiß also wie ein HB Kind gefördert wird und wie es auf Unterforderung reagiert. Bei großen Problemen im KiGa würde ich auch wie Koschka erst einmal den Rahmen ändern und dann beobachten wie es sich weiter entwickelt. Allerdings würde ich genau im Auge behalten wie sich das Kind sozial emotional entwickelt, denn solche gravierenden Unterschiede zu Altersgenossen im Alter zwischen 4-5 Jahren sind durchaus auffällig und zu beobachten. Falls sichd das nicht legt würde ich einen guten KJP noch vor Schulstart aufsuchen. Das bedeutet, dass man relativ früh damit anfängt sich erst mal Termine geben zu lassen (denn teilweise wartet man bis zu 6 Monate). Falls man die dann nicht benötigt kann man es ja auch gut begründet und früh genug wieder absagen.

Wir haben uns leider zu lange mit den Floskeln begnügt..."das wächst sich aus", "der muss nur mehr gefordert werden" usw. Unser Kind kam dann in die Schule und war völlig überfordert, nicht mit dem Stoff natürlich, aber mit der Gesamtsituation Schule. Er kommt heute noch nach einem Schultag erschöpft nach Hause. Er ist sozial/emotional einfach stark überfordert. Hätten wir schon frühzeitig reagiert (wobei wir ja nicht untätig waren, nur leider nicht an der richtigen Stelle), hätten wir allen Beteiligten einiges erspart und vor allem meinem Sohn einen einfacheren Start ermöglicht. Allerdings sind wir hier wohl auch das Extrembeispiel, denn zur hohen kognitiven Leistung unseres Sohnes gesellen sich ADHS (bereits diagnostiziert und in Behandlung) und der starke Verdacht auf Asperger Autismus (derzeit in Diagnose). Ich will auch niemanden hier Angst machen, dass ein Kind mit einer verzögerten sozial/emotionalen Reife gleich in diese Richtung gehen muss, aber ich würde mit meinem heutigen Wissen nicht mehr so einfach darüber hinweg sehen, wie ich es getan habe, als mein Sohn noch jünger war.

LG
alibaba

Re: Moin,moin,ich bin neu hier und könnteHilfe gebrauchen

Beitrag von alibaba »

Rabaukenmama hat geschrieben: Wenn Kinder mit 4 Jahren zur Einschulungsuntersuchung gehen dann geschieht das auf Innitiative der Eltern. Und es ist NICHT egal, wie alt ein Kind ist. Jedes Kind entwickelt sich individuell und die Fähigkeit, das zu tun, was eine dritte (ihm unbekannte) Person von ihm will, KANN mit 4 Jahren schon gegeben sein, MUSS aber nicht.
Also hier, liebe Rabaukenmama, wird, ganz offiziell, mit 4 Jahren die Einschulungsuntersuchung, vom Land, durchgeführt. Und hier bin ich definitiv nicht deiner Meinung, das ein Kind sich mal locker verweigern kann oder macht was es will. :mrgreen:
Das kann es natürlich, aber mit Konsequenzen, die man dann akzeptieren sollte.
Ich erwarte von einem 4-jährigen Kind, dem man als vertraute Person die Dinge die es tun soll, erklärt, es diese auch ausführt. Um konkret zu werden:

Das es den Tisch deckt, wenn die Kigaerzieherinnen es auffordern, die Gummistiefel anzieht, wenn es regnet, die Jacke an den Haken hängt und früh das Morgenritual durchführt. Es antwortet wenn es gefragt wird und in seinem Rahmen mitarbeitet. Dazu gehört ein IQ-Test. Meine Kinder haben da ein urinstinktives Vertrauen zu mir, das ich nie Dinge von ihnen erwarte die nicht ok wären. Hinzu kommt die Neugierde und die Erwartung, weil sie wissen, das kommt, auf ein Lob, wenn die Durchführung ok war.

Ich persönlich wäre daher stutzig, wenn ein Kind alles verweigert, an nichts Interesse entwickelt, keine Neugierde hat, alles ddof findet und nicht kooperiert. Für mich ist so ein Verhalten nicht mehr normal.
ich weiß allerdings nicht den Grund warum es das Kind nicht macht. Das mag und wird verschiedene Gründe haben, mit Sicherheit nicht nur einen. Ich persönlich würde nie warten, das geklärt zu haben. Selbst wenn man nichts findet, kann ich aber so für mich behaupten, das ich alles versucht habe um den Grund zu suchen.

Ob als Grund hier "Trots" ausreicht? :gruebel: Ich weiß es nicht, tue mich aber schwer, hier mitzugehen um damit sämtliches Verhalten/Nichtverhalten zu rechtfertigen. Und so hörte sich auch der Ausgangshilferuf auch nicht - für mich nicht - an.

VG
elboku
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Beiträge: 194
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Re: Moin,moin,ich bin neu hier und könnteHilfe gebrauchen

Beitrag von elboku »

Hi,

ich hab auch so meine Zweifel, dass es nur am Trotz liegen soll.
Wenn ich ein fast 5 jähriges Kind zu Aktivitäten locken muss, es prinzipiell nur sein eigenes "Ding" machen mag, dass hat's da was.

Wie schaut's denn aus, wenn man ihm den Grund der Regel erklärt? Klappt es dann besser?
Sonst finde ich den Psychologen seltsam, wenn er meint, dass er da leider auch nicht weiter weiß... Vielleicht was er nicht der richtige.
Auch hier bin ich bei alibaba, und würd mir einen "guten" KJP suchen.

LG, Lisa
Karen
Dauergast
Beiträge: 317
Registriert: Mo 27. Jul 2015, 22:46

Re: Moin,moin,ich bin neu hier und könnteHilfe gebrauchen

Beitrag von Karen »

Ich finde dass «Zürcher Fit-Konzept»von Schweizer Kinderarzt Remo Largo recht passend zu diese Diskussion. Ich kopiere hier eine Beschreibung aus Internet die es gut zusammenfasst:

Das Konzept zielt darauf ab, dem Kind zu helfen, seine Stärken zu verwirklichen, seine Schwächen zu akzeptieren und damit umgehen zu lernen sowie ein gutes Selbstwertgefühl zu entwickeln. Dazu müssen die drei Hauptbedürfnisse nach emotionaler Sicherheit, nach sozialer Akzeptanz sowie nach Entwicklungsmöglichkeiten und Lernerfahrungen erfüllt werden. Das Fit-Konzept strebt in diesem Sinne eine Übereinstimmung zwischen Kind und sozialer Umwelt an. Ist die Übereinstimmung zwischen kindlichen Bedürfnissen und den Angeboten aus seiner Umgebung nicht vorhanden, kommt es zu einem Misfit.
Ursula Hoyningen-Süess und Dominik Gyseler (2006) haben das Konzept des Misfits auf den pädagogischen und sonderpädagogischen Bereich angewendet. Sie unterscheiden drei Formen:
•interner Misfit: mangelnde Übereinstimmung zwischen verschiedenen Entwicklungsmerkmalen des Kindes (z.B. Perfektionismus als Misfit zwischen individuellen Bedürfnissen und Kompetenzen oder sozio-emotionale Schwierigkeiten als Misfit zwischen kognitiven und sozio-emotionalen Kompetenzen);
•klassischer Misfit: mangelnde Übereinstimmung zwischen bestimmten Entwicklungsmerkmalen des Kindes und bestimmten Umweltmerkmalen (z.B. schulische Unterforderung als Misfit zwischen kognitiven Kompetenzen bzw. Bedürfnissen und Anforderungen des Unterrichts oder Kontaktschwierigkeiten als Misfit zwischen kognitiven bzw. sozialen Kompetenzen und sozialen Erwartungen);
•externer Missfit: mangelnde Übereinstimmung zwischen verschiedenen Umweltmerkmalen (z.B. didaktische Differenzen als Misfit zwischen methodisch-didaktischen Vorstellungen der Eltern und dem Unterrichtsstil der Lehrperson).
Besteht ein Misfit über längere Zeit kann es zu Entwicklungsbeeinträchtigungen des Kindes, Verhaltensauffälligkeiten oder psychosomatischen Symptomen kommen.

Ich finde dass es recht egal ist ob Verweigerung bei 4 jährigen normal oder nicht normal ist. Ich finde dass Wahrscheinlichkeit recht hoch ist dass ein Problem in Kindergarten gibt. Und wenn ein Kind 5 tage die Woche in eine Einrichtung verbringt in der er sich nicht wohl füllt, ist es für mich ganz normal dass es dann nicht mehr gesellschaftskonform verhaltet. Meine Tochter geht 2 tage die Wochen in Kita die sehr klein und bedürfnissorientiert ist. Und welche Abende sind bei uns zu hause am schwierigsten? Da wird auch verweigert, gebrüllt und getobt. Ja, sie ist 3, aber wenn ich sie für 4-5 Tagen die Woche in Kita schicken muss, würde es zu Hölle für alle beteiligten werden. Ich merke es wenn sie schon mal ausnahmeweise 3 tage statt 2 gehen muss. Und sie merkt es selber und sagt auch. Sie kann aber die Gründe für ein 3 jähriges Kind recht gut benennen.
Um rauszufinden ob das Problem in Kiga ist, braucht es meiner Meinung keine Experte. Das einzige was es braucht ist irgendwie eine Möglichkeit zu organisieren dass das Kind für 1 Monat oder mehr nicht mehr in Kindergarten geht. Ob durch unbezahlten Urlaub, Ferien oder alternative Betretung Möglichkeiten (Tagesmutter, Grosseltern). Ich würde empfehlen alles mögliche zu machen um diese Pause zu schaffen und abhängig von Resultat dann weiter schauen ob es externe Experten Hilfe braucht, Kindergraten muss was ändern und dann zweites Start dort ermöglichen, oder dann alternative Betretung organisieren in einem anderen Kiga oder Tagesmutter.
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