alibaba hat geschrieben:Hallo,
ich finde, aber das ist meine reine private Einstellung dazu, Fernsehen für kleine Kinder, und dazu zähle ich auch den Computer, nicht so gut. Einmal hat es etwas damit zu tun, das man etwas vorgesetzt bekommt und starrt, alleine dieses flimmern...dann dieses sinnlose dumme starren und diese Stille, da man fasziniert eben auf etwas schaut. Selbst ADS-Kinder sind beim Fernsehen schauen still und ruhig. Es muss also eine gewisse "Süchtigkeit" davon ausgehen.
Ich persönlich finde daher ein Bilderbuch in Natura viel schöner und kommunikativer als ein Bildschirm. So ähnlich wie mit dem stillen und dem Fläschchen. Ich kann mich eher fürs stillen begeistern, obwohl auch ein Fläschchen das Kind nicht "stört".
Und noch etwas finde ich nicht so gut. Wenn man schon in dem jungen Alter alles auffährt, was die Technik zu bieten hat, was macht man denn dann in 3 Jahren? Das erste Nintendo? Den ersten iPod mit 5?![]()
Und noch etwas gibt mir zu bedenken. Das Programm was hier schon im Alter von knapp 2 Jahren geboten wird. Betütelung rund um die Uhr. Nichts gegen Aktivitäten. Das machen meine auch, aber, wenn ein Kind nichts von alleine macht und ständig eine Person mit am tisch benötigt, die ja einfach so da ist, dann hoffe ich, lieber Hienr, geht es deinem Kind später dann mal nicht so wie meinem, der auch denkt, es steht immer jemaden nur für seine Belange parat. Jetzt in der Schule rächt sich das bitter. Gott sei Dank haben wir noch Kind Nr.2 rechtzeitig bekommen.![]()
VG
Hallo,sinus hat geschrieben:Wir haben gestern abend alle zusammen "Das weinende Kamel" geschaut.
Ein toller Film, ruhige, schöne Bilder, kein "Flimmern".
Es werden Menschen im Alltag gezeigt, eine Geschichte erzählt, eine Geburt ist dabei, schöne Musik kommt vor.
Tochter, 24 Monate alt, hat zwischen 21 und 23 Uhr alle 87 Minuten durchgehalten, saß auf meinem Schoß, wir haben für sie zusätzlich kommentiert.
Ich denke hin und her, aber mir fällt rein gar nichts ein, was dagegen spricht, dass sie sowas schauen darf.
Auch "Mikrokosmos" hat sie schon geguckt.
Wenn das Gleichgewicht da ist, echte Eindrücke in der Überzahl sind, Kind das versteht, was es sieht und es auch besprochen wird, ein Bezug zu eigenem Erleben da ist und es nicht überfordert wird, sehe ich nichts schlechtes daran.
Natürlich gibts hier auch nicht jeden Woche einen solchen Film und nur ausgewählte Inhalte. Mikrokosmos habe ich ihr gezeigt, weil sie sich sehr für Krabbeltiere interessiert.
Allerdings finde ich schon, dass man kritisch blieben sollte und abwägen, was und wieviel und vor allem in welchen Situationen man sein Kind schauen lässt. Eine reine Beschäftigung, um selbst Ruhe zu haben, sollte es nicht sein, auch alleine sollte man Kind dabei nicht lassen.
Was ich mich für heiners "Computer-Kind" frage, ist, ob Computerspiele (poisson) und schreiben nicht einfach der dritte Schritt vorm ersten bedeutet.
Ob es einem Kind nicht langfristig besser täte, die Welt erst einmal physisch zu begreifen, ehe es sich mit der abstrakteren Computerwelt beschäftigt.
Ob das nicht etwas verfrüht eine andere Wahrnehmung/Lebens- und Denkwelt eröffnet, die auch langfristig Einfluss auf die Wahrnehmung und das Erleben haben könnte.
Ob auch ein solches frühe "Computerkind", das so früh erlebt, wie befriedigend diese künstliche Welt sein kann, in der Natur, am handwerklichen Arbeiten und physischen Erschaffen, usw. später die gleiche Freude und Befriedigung empfinden wird, wie ein Kind, das davon länger unbeleckt bleibt.
Aber das sind nur meine eigenen Gedanken, also reine Thesen.
also unsere Erfahrungen hier sind völlig andere, egal ob der Computer, oder Musikintrumente, Knete, die große Spielekiste oder das Trampolin etc.pp, das sind alles letztlich nur Dinge, die einfach genutzt werden und wenn es keinen Spaß mehr macht, auch einfach Beiseite gelegt werden können und dann wird etwas anderes gemacht. Ich denke der entspannte Umgang mit diesen Dingen liegt einfach daran, das Nichts eine besonderen Reiz durch künstliche Rationierung, oder gar Verbote hat.
Es findet, so wie ich das erlebe, auch kein stumpfer Konsum statt, sondern alles ist hohe Interaktion und alles ist Spiel und das Wichtigste finde ich, dass alles von ihr selbst ausgeht, also niemand setzt sie vor einen Computer (das ging auch gar nicht), sondern sie geht selbst an den Computer und macht dort das was sie machen will.
Auch die körperliche Aktivität z.B. vor dem Computer ist hoch, denn sie steht vor dem Gerät und dann wird getanzt zur Musik, es wird geklatscht und gesungen und als feinmotorische "Übung" ist die Bedienung so einer Maus und einer Tastatur sicher auch nichts anderes als eine Stift oder einen Pinsel zu bewegen.
Aber das Wichtige ist denke ich, dass was ich oben ausführliche geschrieben habe, das alles ist nur ein kleiner Teil dessen was an so einem sehr langem Tag stattfindet und so wie ich sie beobachte, ist das für sie nicht wichtiger als ihr Turnen, ihre Bücher, ihre Musik, ihr Malen oder Rumtoben sondern nur ein Teil ihres Alltags.
Ich habe jetzt selbst Kinder erlebt, die einfach vor einem Fernseher von ihren Eltern geparkt wurden und versteinert und hypnotisiert vor dem Gerät verharrten, also so ein Verhalten ist bei unserer Tochter völlig undenkbar, sie ist eigentlich immer irgendwie in Bewegung und sie bewegt immer alles und jeden um sie herum gleichermaßen mit.
Und das wir darauf eingehen hat auch nichts mit Betüddeln zutun, es ist reine Notwendigkeit, denn sie muss ja diese ganze Energie, die in ihr steckt, irgendwie loswerden und wenn sie nun mal nicht wie andere Kinder mit 22 Monaten einfach nur da sitzt und irgendwas spielt, dann können wir als Eltern sie auch nicht dazu zwingen; erstens würde sie das in diesem Alter nicht verstehen und zweitens würden wir, wenn wir hier "irgendwelche pädagogischen Maßnahmen ergreifen" aus meiner Sicht letztlich nur "Gewalt" anwenden, denn wir müssten sie brechen und sie ihrer Selbstbestimmung berauben! … ich finde das ist völlig unnötig, denn sie ist ein äußerst liebes und nettes, wenn auch sehr anstrengendes Kind.
… und was "Experten" dazu sagen, ist mir völlig egal, ich denke die haben mit ihren Untersuchungen im Durchschnitt sicher recht (das ist ja auch deren Zielgruppe), aber wie sich zeigt können sie kaum Aussagen über die "Ränder" machen und ich denke es gibt kaum Experten, die je so ein Kind wie meine Tochter und vergleichbare langzeitlich untersucht haben, um daraus irgendwelche Aussagen treffen zu können, über die Auswirkungen von "Erziehungsmethoden" auf diese Kinder. Und wie sich (siehe oben Thema Fernsehen und Hochbegabung) zeigt, lassen sich Studien und der Erkenntnisse, die sich mit dem Durchschnitt beschäftigen eben nicht auf diese Kinder anwenden und deshalb folge ich lieber meinem Instinkt als selbst Hochbegabter und sorge dafür das mein Kind ein glücklicher, positiver, emotionaler, ausgeglichener und selbst bestimmter kleiner Mensch bleiben darf und sich in Ruhe entwickeln kann.
Liebe Grüße
Heiner