Viele kleine Baustellen - wie macht ihr es?

ganz allgemein zu Kleinkindern, ob nun aufgeweckt, klug oder hochbegabt
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unwissende
Beiträge: 43
Registriert: Mo 13. Mai 2013, 19:56

Viele kleine Baustellen - wie macht ihr es?

Beitrag von unwissende »

Hallo,

ich bin Mama zweier Töchter ( 3,5 > 41 Monate und 2 Tage und 2,25 > 27 Monate und 3 Tage).

Beide scheinen sehr fit zu sein, keine Ahnung ob HB oder nicht ( sind ja noch zu Jung zum Testen), aber sie fordern mich schon ziemlich.

Ich hab ein paar Situationen, wo ich nicht weiß wie ich damit umgehen soll.

1. Ich fühle mich immer unwohl, wenn Besuch z.B. sieht, dass überall Zettel rumliegen wo in Kinderschrift Wörter draufstehen wie Mama, Papa, Oma, Opa, und die Kindernamen.
Oder im Kaufhaus, wenn sie mit dem Schnuller im Mund sagt: Guck mal Mama das kostet 4,99 - das ist aber teuer...
Oder wenn jemand etwas schenkt und meine Große guckt mich dem "Das-ist-doch-für-Babys-Blick". Selbst bei Omas und Opas mag ich gar nicht sagen, was sie spielt. Zum 3. Geburtstag bekam sie von uns ein Mensch-Ärger-Dich-nicht und hat es gleich verstanden und mit Begeisterung gespielt, Sie liebt Vorschulhefte, LÜK-Hefte ab einem gewissen Nivau ( nicht die 3-6 Jährige) u.s.w. neuerdings sind Lernspiele am Laptop auch super beliebt.... - Aber wie reagiert man denn auf diese blöden Sprüche und Blicke?

( Sie kann nicht Lesen, sondern Schreibt Wörter als ob sie ein Bild malt und kann auch nur Wörter lesen, die sie Kennt. - Sie kennt ( dank Fisher Price) alle Buchstaben und kann bis 10 oder 20 abzählen ( je nach Tageslaune) , aber Zahlen lesen bis 100 (komischerweise).

2. Alles ist nach kurzer Zeit langweilig und ausgespielt. Mir gehen nach der langen Winterzeit und jetzigen Regenperiode echt die Ideen aus... Wenn sie ein haben, was interessant ist, kann meine Große sich damit aber Stunden beschäftigen - aber am liebsten an einem Tag.

3. Fernseh-Junkie: Jeden Tag gibt es Krieg wegen dem Fernseher. Sie saugt alles im Fernseher auf wie ein Schwamm. Und kann auch alles hinterher wieder geben. Egal ob welcher Hersteller welche Produkte herstellt oder was der Unterschied zwischen einem Oktopus und einer Krake ist... ihre DVDs will sie nur noch auf Englisch sehen...u.s.w.
Sie darf 2x 30 min. gucken. Das find ich schon echt viel. Aber wenn ich nicht mit In-put dienen kann, da ich den Haushalt machen muss, ist sie unerträglich und jammerig.

4. Kindergarten: Sie geht noch nicht in den Kindergarten, sondern erst ab dem nächsten Sommer. Sie wird mit 6,5 Schulpflichtig. Daher geht sie dann 2 Jahre. Mittlerweile bin ich mir aber gar nicht mehr sicher wie ich das bewerkstelligen kann. Sie will nicht in den Kindergarten sondern lieber gleich zur Schule. Ich vermute auch, dass sie im Kindergarten sich recht schnell langweilen wird. Aber dennoch soll sie natürlich mit gleichaltrigen spielen. Unser KiGa ist so lala, da gibt es keine Förderungen oder so wo man drauf zugreifen kann. Sie mag zwar unheimlich gern mit anderen Spielen und hat auch ein super liebes Sozialverhalten, aber richtig spielen tut sie nur mit älteren. Bei den gleichaltrigen spielt sie eher die große Schwester, die ständig überall bei helfen muss...
Nur bei Kindern die schlechter sprechen als ihre kleine Schwester verweigert sie das Spielen, da sie sagt, dass sie ja nix versteht ( verstehen will ;) )
Grundsätzlich möchte ich, dass sie lieber später eingeschult wird und dann ggf. Überspringt, als es vorzugreifen und zu sagen das sie 1 Jahr eher hinsoll.

Ich hab bestimmt noch mehr Baustellen, aber das ist erstmal das was mir am Herzen liegt.

Danke und LG
Bliss
Dauergast
Beiträge: 661
Registriert: Fr 21. Okt 2011, 23:43

Re: Viele kleine Baustellen - wie macht ihr es?

Beitrag von Bliss »

Hallo,

zu 1) warum fühlst du dich unwohl? Ist doch nichts schlimmes? Wenn du das deiner Tochter gegenüber so ausstrahlst, dass man das besser verheimlichen sollte finde ich das ganz schlecht. Was gibt ihr das denn für ein Rückmeldung, wenn du schon so reagierst.

zu 2) Langeweile aushalten muss zu einem gewissen Grad einfach sein. Im Idealfall entsteht daraus was kreatives. Also brauchst du dich nicht verpflichtet fühlen ständig neues aufzufahren. Am besten man hat viele Sachen, die man in verschiedener verwenden kann.

zu 3) Finde ich auch viel für das Alter. Und wenn du es eine Zeit lang mal ganz streichst? Komplettverzicht ist oft einfacher als dosierte Verwendung.

zu 4) Hast du dir die in Frage kommenden Kindergärten schon mal genauer angeschaut? Es gibt neben schlechten Kindergärten auch wirklich gute. Meine großen Kinder sind immer gern gegangen, auch wenn sie jederzeit zuhause hätten bleiben können, da ich ja wegen des Babys eh da war. Und unseren Alltag hat es sehr entlastet, dass sie ien paar Stunden anderweitig beschäftigt waren.
unwissende
Beiträge: 43
Registriert: Mo 13. Mai 2013, 19:56

Re: Viele kleine Baustellen - wie macht ihr es?

Beitrag von unwissende »

Hallo, danke für deine Antwort

1) nein, meiner Tochter gegenüber ermutige ich sie neues auszuprobieren etc. Aber bei Spielzeug oder so heißt es dann: Warum kaufst du ihr denn sowas? Das ist doch noch nix für die Kleinen.... oder: wenn du sie lässt hat sie nachher langeweile in der Schule. Sie sollte lieber malen statt schreiben...
Beim Basteln glauben die meisten eh nicht, dass sie das gemacht hat.

2) Da ich 2 Kleinkinder hier hab, Haus mit großem Grundstück, Tiere und einen Workaholiker,schaffe ich es gar nicht mich ständig mit den Kindern zu beschäftigen. Die Lieblingsbeschäftigung der beiden ist natürlich sich gegenseitig zu ärgern. Und über Kreativität mangelt es leider bestimmt nicht. Letzte Woche hat es leider Mehlschwitze im Wohnzimmer geregnet.... Oder sie haben versucht ob man einen Fluss ins Esszimmer bauen kann - mit Apfelsaft.... - da ist aber die treibende Kraft meist die Kleine... :evil:

3) Ist natürlich auch bequem zumindestens mal eine damit Beschäftigt zu bekommen ohne das sie was anstellt. :oops: Die Kleine guckt gar nicht. Wenn die Kleine Mittagsschlaf macht, guckt die Große meist. Damit ich die Küche etc. sauber machen kann. Sämtliche andere Sachen behauptet sie, sie könne es nicht allein. - Klar, da hat sie mich dann im Griff. Aber so lange die Kleine schläft ist es so eine "stand-by" Zeit. Und wenn ich nur eine hab, schaff ich natürlich auch meinen Haushalt viel schneller *seuftz* ja, das ist der Punkt, woran wir bestimmt arbeiten müssten.... Früher ging es mit Büchern ganz gut. Jetzt heult sie nur rum, dass sie sie ja nicht lesen kann u.s.w. Bilderbücher will sie nix mehr von wissen. Dabei war sie früher besessen von Büchern. Mit 10 Monaten das dicke Telefonbuch zum Blättern üben und mit 2 saß sie mit Büchern im Sandkasten ( kein Draußenkind) ;) Jetzt versucht sie nur bekannte Wörter zu finden und flippt dann irgendwann aus...

4) Kindergärten - ja, über die Musikschule in der ich arbeite sind wir viel in den Kindergarten und machen dort auch hin und wieder was mit ihnen zusammen. Aber hier auf dem Land gibt es viel "altes Schema" zudem sind meine Erwartungen an einen Kindergarten auch etwas verfälscht, da ich aus den Niederlanden komme und dort ein ganz anderes System herrscht. Daher hatte ich beschlossen nicht zu früh zum KiGa anzumelden. Sondern jetzt 2 Jahre KiGa. Es gibt auch ein mini Vorschulprogramm. Ich vermisse hier die Vorschulen und versteh auch nicht, warum Deutschland die abgeschafft hatte. In den 80er gab es die ja hier auch.
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