Ja, hier gabs auch gar keine Babysprache, WENN sie was sagte, waren es richtige und gut ausgesprochen und gezielt verwendete Worte.
Ich denke, das lag daran, dass es ihr vor allem um den Inhalt ging, sie also unbedingt was ausdrücken und sagen wollte.
Manche Kinder scheinen ja ganze Sätze zu sprechen bzw zu singen, was aber nur ein einziges Kauderwelsch ergibt... Die wollen dann wohl nicht wirklich was ausdrücken, sondern einfach nur "was reden" bzw "sprechen spielen".
Die gleichaltrigen Kinder hier "nuscheln" auch alle immer noch ziemlich stark, bei Tochter hatte ich oft den Eindruck, sie spricht nicht nur besser, sondern auch bewusster, konzentrierter. Sie schaute einen dann sehr konzentriert an und formulierte mitunter sogar um, wenn mans nicht gleich verstand.
Sie wiederholte auch am Anfang alles x mal, bis wir es endlich verstanden, andere Kinder dagegen gaben meist direkt auf, wenn man sie nicht gleich verstand oder wurden direkt wütend.
Und noch eine Beobachtung: Die gleichaltrigen Kinder in ihrer Krippengruppe scheinen oft was "zu erfinden" und dabei nicht ganz zwischen der Realität und Vorstellungen zu unterscheiden. Also sie erzählen scheinbar echte Geschichten aus dem Alltag, die einfach nicht zu stimmen scheinen. ("Ich war mit Mama im Zoo" oder "die Oma ist im Urlaub" und sowas.)
Wenn mir meine Tochter was erzählt, gibts IMMER einen realen Anlass, darum war ich anfangs oft fast bissle sauer, wenn eine Erzieherin etwas, was Tochter erzählte, schnell als "typisches Geschichte aus dem Reich der Märchen und Legenden" abtat.
Ich kannte das nämlich gar nicht und war etwas entsetzt, dass sie das, was Kind erzählt, so wenig ernst nahm.
Wenn ich dann weiter bohrte, kam auch tatsächlich immer heraus, dass Tochter Recht hatte. Sie erzählte mir zu Hause z.B. Sachen aus der Kita. Beispiel: "Sabine fliegt mit dem Peter in den Urlaub!"
Auf Nachfrage hin stellte sich dann heraus, dass ein Mobile mit Flugzeugen aufgehängt wurde und Tochter eine Erzieherin gefragt hatte, wer denn in dem Flugzeug drin sei. Daraufhin hatte sie gemeint, sie und ihr Mann Peter wären das und sie würden in den Urlaub fliegen.
Ich habe es, außer bei ihren Rollenspielen mit den dazu passen erfundene Geschichten, echt noch nie erlebt, dass sie totalen Quatsch erzählt hat.
Das scheint aber, wenn man den Erzieherinnen und anderen Müttern glaubt, in dem Alter gang und gäbe zu sein...
Auch das wenig babyhafte haben wir hier, sie war z.B. nie so ungestüm und unkontrolliert wie das "typische" Baby, hat weit unter einem Jahr Bücher mit dünnen Seiten vorsichtig und bewusst umgeblättert, Blumen nur zart angefasst und die Christbaumkugeln am Baum sehr vorsichtig gedreht, gewendet, aber nicht dagegen geschlagen oder gar dran gezogen.
da kamen immer Warnungen wie: "Vorsicht, das Kind schmeißt den womöglich um oder es reißt die Kugeln ab!" Und ich war immer ganz verdattert, dass man da so ne Sorge drum hatte, weil ich diese Unkontrollierte verhalten gar nicht kannte.
Sie hat auch fast immer gemacht, was man ihr gesagt hat, also wenn man sie vor etwas gewarnt hat, hat sie sich daran gehalten.
Andere Babys interessierte es meistens null, wenn die Mama" Vorsicht, nicht dran ziehen" oder sowas rief, Bücher wurden zerfleddert, Blumen total zerpflückt, und das nicht forschend, sondern einfach nur ungestüm und unkontrolliert.
Da bin ich aber nicht sicher, ob das nicht auch ganz viel ne Charakterfrage ist bzw wie viel davon was mit Intelligenz zu tun hat.
Aber meine Beobachtungen sagen mir, dass sie einfach viel bewusster mit ihrer Umwelt umging, schon mehr Außenwahrnehmung hatte, als andere Babys.
Ich kann mich an den Besuch eines ganz lieben und charakterlich an sich nicht ungestümen Mädchens, etwas älter als Tochter erinnern.
da waren die Kleinen etwa ein dreiviertel Jahr alt.
Das erste, was das Besuchskind machte war, den Bücherschrank komplett auszuräumen. Sie fegte einfach alle Bücher runter und auf einen Haufen, ohne sie eines Blickes zu würden.
Meine Toche dageben hat das NIE gemacht, sie nahm sich immer brav nur ein Buch heraus, setzte sich damit hin nd schaute es sich dann auch an.
Rollenspiele? + Kann viel, aber puzzelt nicht. Wieso?
Re: Rollenspiele? + Kann viel, aber puzzelt nicht. Wieso?
Die Blätter sind bunt
nun bellt der Hund
nun lacht der Mund
Raureif liegt auf dem Gras.
Der Has`
friert um die Nas.
(Herbstgedicht der 6jährigen)
nun bellt der Hund
nun lacht der Mund
Raureif liegt auf dem Gras.
Der Has`
friert um die Nas.
(Herbstgedicht der 6jährigen)
Re: Rollenspiele? + Kann viel, aber puzzelt nicht. Wieso?
...etwas zur Sprache und Intelligenzentwicklung...
Natürlich korreliert eine frühe Sprachentwicklung mit einem frühen Verstehen von Zusammenhängen und der Möglichkeit, immer mehr Zusammenhänge entdecken - und miteinander vernetzen - zu können. (Frühe) Sprache ermöglicht den Austausch.
Beim späteren Lernen sind diejenigen gute Lerner, die Inhalte "tief" verarbeiten können - und dies wird eben durch eine frühe Sprachentwicklung begünstigt.
Aber es besteht nicht zwingend ein kausaler Zusammenhang zwischen früher Sprache und Intelligenz.
Der Grundfaktor besteht ja nach gängigen Theorien aus der Fähigkeit, in einer guten Geschwindigkeit Probleme zu lösen. Diese Problemlösefähigkeit kann nun in den verschiedensten Bereichen unterschiedlich stark ausgeprägt sein. Eine musikalische Begabung beispielsweise äußert sich nicht in verbaler Sprache, korreliert aber häufig mit einer mathematischen Begabung. Auch dafür ist sprachliches Denken im eigentlichen Sinne "nicht nötig". Man bedenke die Subtests der gängigen Intelligenzdiagnostiken.
Wichtig finde ich den Einfluss der Umwelt, gerade bei der Sprachentwicklung. Eloquenz, ein guter Wortschatz, wird fast immer mit Intelligenz gleich gesetzt. Und dann gilt das Prinzip: wer viel hat, dem wird viel gegeben.
Kinder, die später oder nicht herausragend gut sprechen, können sehr hoch begabt sein - sind es aber eben de facto seltener und werden häufiger von der Umwelt nicht in ihrer Begabung wahrgenommen, somit weniger protegiert und dadurch leisten sie auch weniger als sie könnten.
Andersrum: Kinder mit einer frühen, sehr guten Sprache können einen ganz durchschnittlichen, normalen Grundintelligenzfaktor haben (der völlig in Ordnung ist - denn das ist ja das Normale!). Manche dieser Kinder werden überfordert, denn man hält sie versehentlich für fähiger als sie sind - oder sie profitieren von der oben genannten Förderung.
Analogien gibt es zur Schriftsprache ...
Lg,
Irrlicht
Natürlich korreliert eine frühe Sprachentwicklung mit einem frühen Verstehen von Zusammenhängen und der Möglichkeit, immer mehr Zusammenhänge entdecken - und miteinander vernetzen - zu können. (Frühe) Sprache ermöglicht den Austausch.
Beim späteren Lernen sind diejenigen gute Lerner, die Inhalte "tief" verarbeiten können - und dies wird eben durch eine frühe Sprachentwicklung begünstigt.
Aber es besteht nicht zwingend ein kausaler Zusammenhang zwischen früher Sprache und Intelligenz.
Der Grundfaktor besteht ja nach gängigen Theorien aus der Fähigkeit, in einer guten Geschwindigkeit Probleme zu lösen. Diese Problemlösefähigkeit kann nun in den verschiedensten Bereichen unterschiedlich stark ausgeprägt sein. Eine musikalische Begabung beispielsweise äußert sich nicht in verbaler Sprache, korreliert aber häufig mit einer mathematischen Begabung. Auch dafür ist sprachliches Denken im eigentlichen Sinne "nicht nötig". Man bedenke die Subtests der gängigen Intelligenzdiagnostiken.
Wichtig finde ich den Einfluss der Umwelt, gerade bei der Sprachentwicklung. Eloquenz, ein guter Wortschatz, wird fast immer mit Intelligenz gleich gesetzt. Und dann gilt das Prinzip: wer viel hat, dem wird viel gegeben.
Kinder, die später oder nicht herausragend gut sprechen, können sehr hoch begabt sein - sind es aber eben de facto seltener und werden häufiger von der Umwelt nicht in ihrer Begabung wahrgenommen, somit weniger protegiert und dadurch leisten sie auch weniger als sie könnten.
Andersrum: Kinder mit einer frühen, sehr guten Sprache können einen ganz durchschnittlichen, normalen Grundintelligenzfaktor haben (der völlig in Ordnung ist - denn das ist ja das Normale!). Manche dieser Kinder werden überfordert, denn man hält sie versehentlich für fähiger als sie sind - oder sie profitieren von der oben genannten Förderung.
Analogien gibt es zur Schriftsprache ...
Lg,
Irrlicht
Re: Rollenspiele? + Kann viel, aber puzzelt nicht. Wieso?
Hi, kennt ihr das Buch das Mathe gen? Da wird sehr wohl ein zusammenhang mit der Sprache hergestellt. Denn Mahte ist auch nur eine Fähigkeit die sich aus dem offline Denken entwickelt hat. Menschen die ein großes vermögen haben komplexe Dinge zu sprechen können das eben auch gut offline. Und Mathe ist ja nichts anderes als sehr stark zu abstahiren und sich komplexe zusammenhänge im Geist vorstellen können. Und ich denke schon , dass Menschen die sehr komplex sprechen können, eben einfach auch viele Möglichkeiten zum komplexen Denken haben. Bei Musik ist es ja nichts anderes. Rechnen hat übrigens damit kaum etwas zu tun. Ebensowenig gutes Zählen, denn der Zahlensinn ist einfach angeboren. Rechnen ist ja auch nur eine erweiterrung des Zählens. Ich kann z.B sehr schlecht rechnen und trotzdem hab ich Mathe studiert( oder besser gesagt angefangen, weil ich aufgehört hab wo meine tochter kam. Mathe kann ich gut nur eben rechnen nicht. Menschen die eine große Fantasie besitzen, können das mit dem offline Denken sehr gut. Sie stellen sich ja nicht reale Dinge vor. Viele Mathematiker wirken ja , wenn sie auf ein Prolem konzentriert sind auch sehr abwesend.
Und Rollenspiele liebt meine Tochter auch schon immer. Ist doch super sowas, freu dich über ihre Fantasie, das zeigt nur , dass sie wunderbar in der lage ist sich etwas vorzustellen. Mit dem Puzzeln hat es meine auch nicht so.
LG
Und Rollenspiele liebt meine Tochter auch schon immer. Ist doch super sowas, freu dich über ihre Fantasie, das zeigt nur , dass sie wunderbar in der lage ist sich etwas vorzustellen. Mit dem Puzzeln hat es meine auch nicht so.
LG
Re: Rollenspiele? + Kann viel, aber puzzelt nicht. Wieso?
Offline Denken?
Was ist denn das?
Was ist denn das?
Re: Rollenspiele? + Kann viel, aber puzzelt nicht. Wieso?
Offline heißt in dem Fall nur, dass du ja Denken kannst ohne es laut auszusprechen, sondern eben nur deinen Gedanken nachhängen.Eben grötenteils über Dinge nachdenken, die grade nicht da sind oder auch nichtmal real sind. Soweit bekannkt ut das nur der Mensch. Zwar können sich Tiere auch über laute äußern , die z.T sehr komplex sind, aber eine Sprache mit Grammatik hat in dem Sinn nur der Mensch. Kurz du hast eben die Möglichkeit über Dinge nachzudenken, auch wenn sie sonst wo sind, ja du kannst dir sogar ein rosarotes Einhorn vorstellen. Ein Affe höchstwahrscheinlich nicht. Und Mathe hat zum großteil was sehr abstraktes. Für den Beweis das es unzählige Primzahlen gibt, hast du nichts womit du es in deine Reale Altagswelt übertragen könntest, sondern es ist reine Abstraktion, weil wir für gewöhnlich eben nichts mit unendlichen Mengen zu tun haben.
LG
LG
Re: Rollenspiele? + Kann viel, aber puzzelt nicht. Wieso?
In Protosprachen kannst du halt nur das sagen, was grade da ist. z.B Mamut kommt. Und das kannst du auch mitteilen, aber du könntest niemanden erzählen das gestern drüben auf der Wiese ein Mammut stand. Mit voll ausgereifter Sprache kannst du eben auch in gestern morgen usw. denken. Das meint offline, die Objete sind nicht da oder du kannst sie in Beziehung zueinander setzten. Übrigens würde für die unendlichkeit der Pimzahlen noch nicht mal die Fähigkeit ausreichen sich ein rosarotes Einhorn vorzustellen. Denn dieses besteht zumindest aus bekannten Dingen. Aus rosa, einem Horn und einem Pferd. Also um den Beweis mit den Primzahlen verstehen zu können braucht es noch mehr Abstraktion.
LG
LG