
(ich hab auch hier angefangen zu lesen und schreiben, als meine Tochter so ca. 2 Jahre alt war und schon oft vom Forum bzw deren Mitgliedern profitiert.
Ich persönlich lese und staune auch immer gern über die anderen schlauen Kids.

... ja, die eigenen Erfahrungen und Geschichte "aufarbeiten" hilft auch den Kindern.Karen hat geschrieben:Vor kurzem hatten wir ein schönes Gespräch über nicht normal sein. Sie hat wieder beschwert darüber und ich habe ihr aufgezeigt wie unsere gesamte Familie (Grosseltern inbegriffen) alles andere als Normal ist, und wie es wäre wenn wir so wären (ich hätte nie ausgewandert und würde noch in meinem Heimatland leben und ihre Vater nie kennenlernen war ein Beispiel von vielen). Das hat ihr ja richtig beeindruckt, weil sie es nie so gesehen hat wie unterschiedlich wir sind was Job, Hobby, Ferien, Verhalten, Themen angeht. Das glaube ich war ein Schlüsselerlebnis.
Wenn ich Zeit zurück setzen könnte, würde ich viel mehr zu ihre Fähigkeiten stehen, auch sie nach aussen positiv betonen, nie an ihr zweifeln, das Fokus weg von negativen nehmen, aufpassen dass sie nur mit 1-2 älteren Kindern Kontakt hat und grosse Gruppen vermeiden.
Ja, das haben wir. Meine hochbegabte Tochter war in einem Waldorf-Kindergarten. Unsere Erfahrungen damit waren gar nicht gut. Es hängt am Menschenbild, und es dauert, bis man das wirklich realisiert. Im anthroposophischen Weltbild entwickelt sich der Mensch in Jahrsiebten. Und im ersten Jahrsiebt findet die Seele erst im Körper ihren Platz oder so. Hat etwas mit den verschiedenen Leibern zu tun (Astralleib, Ätherleib usw, jedes Jahrsiebt wird ein neuer Körper aktiv - ich bekomme es nicht mehr richtig zusammen). Der Körper kann sich nur dann gesund entwickeln, wenn die Lebensenergie im ersten Jahrsiebt nicht für geistige Anstrengung abgezogen wird, weil der entsprechende ...-Körper noch von einer Hülle umgeben ist. Daher ist es extrem wichtig, dass speziell im ersten Jahrsiebt nicht zu viel der Kopf angestrengt wird sondern es ist erst mal die "Hand" dran, also Rennen, Bauen, Nachahmen, Rollenspiele usw. Malen nur mit dicken Stiften, bloß nichts in Richtung Lesen/Schreiben. Will ein Kind lesen/schreiben, dann liegt das an der falschen Erziehung, das Kind muss unbedingt sofort abgelenkt werden, wenn es Interesse daran zeigt. Früheinschulung geht gar nicht, mein Kind wäre fast nicht früheingeschult worden, weil der Kindergarten uns am Schluss übelst Steine in den Weg gelegt hat. Das Weltbild kennt keine Hochbegabung sondern ein festes Schema, wie ein Kind zu sein hat, und alles was abweicht, ist verkehrt und muss in die richtige Richtung gelenkt werden. Erst Rollenspiele, dann irgendwann Lesen, alles nach Schema. Ich habe nie wieder so ein starres unflexibles System kennengelernt wie in diesem Waldorfkindergarten. Kann schon sein, dass es auch liberalere Einrichtungen gibt, die nicht ganz so "versteinert" in ihrer Auffassung sind, wie immer wieder argumentiert wird. Aber das zugrundeliegende Bild vom Kind, nach dem sich die komplette Pädagogik ausrichtet, widerspricht der Entwicklung eines hochbegabten Kindes komplett. Im Rückblick hätte meine Tochter ohne das Buchstaben-Verbot im Kindergarten vielleicht gar nicht mit drei Jahren lesen gelernt - sie ist ein Dickkopf und wollte sich vom Kindergarten nichts verbieten lassen. Im Kindergarten malte sie verschmitzt grinsend Buchstaben und kritzelte sofort die erwünschten "Urkreise" drüber, so dass es die Erzieher nicht merkten. Daheim schrieb sie zu dem Zeitpunkt mit einer fast schon unheimlichen Energie ihre ersten Wörter nach Gehör... Es gibt ein paar wenige kritische Bücher zu Waldorf, die mir leider erst zu spät in die Hände fielen. Beim Lesen hatte ich so manches Aha-Erlebnis. Wenn es dich interessiert, kann ich dir gerne die Titel raussuchen. Um sich in der Waldorfwelt wohlzufühlen, braucht man entweder ein entsprechendes Kind (verspielt, eher Spätzünder, Märchen-Liebhaber), oder man muss selbst von der Anthroposophie überzeugt sein und darf v.a. bei Pädagogik-Fragen NUR Waldorf-Literatur lesen, damit man nicht vom Glauben abfällt.Hat jemand Erfahrung mit Waldorf Pädagogik?