Rollenspiele? + Kann viel, aber puzzelt nicht. Wieso?
Verfasst: Mo 21. Feb 2011, 01:06
Hallo, nur mal ein paar Fragen aus Interesse.
Meine Tochter ist viel zu klein, um eine besondere Begabung festzustellen. Meine Frage hat auch nur am Rande mit dem Thema Hochbegabung zu tun...
Nur ist sie in Manchem schon fast von Anfang an ein wenig "auffällig", darum bin ich irgendwann auch mal in diesem Forum gelandet und hab von hier schon viel Interssantes mitgenommen...
An vielen Stellen kann man ja solche Fragen auch gar nicht so einfach stellen, ohne gleich in einen bestimmten Topf (ehrgeizig, Möchtegernwunderkindmama) geworfen zu werden.
Aber mich würde einfach mal eure Meinung/Erfahrungen interessieren.
Tochter ist jetzt Jahre und 2 Monate alt. Sprach sehr früh, grammatikalisch korrekt und deutlich, spricht inzwischen "wie ne Große".
Singt ganze Lieder, versucht Geschichten nachzuerzählen und ansatzweise auch selbst welche zu erfinden.
Kennt massenhaft Märchen, hört beim Vorlesen längerer Geschichten gebannt zu, auch bei wenig Bildern.
Begreift Zusammenhänge schnell, fragt viel.
Aktuell lebt sie nur noch in Rollen, durchgängig und seit gut zwei Monaten dreht sich etwa 60% des Tages darum, dass sie ein "Vogelbaby" ist. Ich bin dann die "Vogelmama", sie versetzt sich sehr in diese Rolle, will dann nicht mit ihrem Namen angesprochen werden, erzählt mir davon, dass sie erst noch fliegen lernen muss, zeigt mir ihren Schnabel (Nase), schenkt mir einen "Regenwurm" (langer, rosafarbener unaufgeblasener Luftballon) u.ä.
Manchmal ist sie auch ein paar Stunden lang was anderes, neulich wars ein Puma (keine Ahnung, wie sie darauf kommt...) oder die Goldmarie aus Frau Holle war sie auch schon mal.
Aber das Vogelbaby taucht seit 2 Monaten immer wieder auf und nimmt inzwischen sehr viel Raum ein.
In so ausgeprägter Form kenne ich das von keinem anderen Kind in dem Alter...
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Da würde mich schon zuerst mal eure Erfahrung interessieren, ob das jemand auch kennt bzw irgendwie auffällig findet.
(Hat jedes Kind diese Phase? Ich kenn aber glaub keines, auch kein älteres, was das so ausdauernd macht...)
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Auffällig ist meiner Einschätzung nach auch, dass sie seit etwa dem zweiten Geburtstag gezielt malt, fliegender Schmetterling (senkrechter Strich, links und recht Kreise, unten Zickzack als die Wiese, über die er fliegt. Alles eindeutig zu erkennen!), Blume (Kreise mit Stängel und Blättern dran), Sonne, Katze (Kopf, Körper, Schwanz, Beine in nicht ganz korrekter Anzahl), Mensch (von sich aus eher als Kopffüßler, frage ich sie aber dann nach weiteren Körperteilen, malt sie alles korrekt, also auch Arme und Hände und Finger an die richtigen Stellen.) Sie malt auch ab, also kann z.B. einen Schneemann nach Vorlage nachmalen, malt dann auch die ganzen Details farb- und positionsrichtig mit (Grüner Hut auf dem Kopf, schwarze Knöpfe am Bauch u.Ä.).
Für Buchstaben interessiert sie sich auch, sie kann knapp das halbe Alphabet und manchmal haben wir schon den Eindruck, dass sie das Prinzip des Wörterschreibens ansatzweise begriffen hat, also dass man aus "M"s und "A"s Mama bilden kann, dass man für den Namen "Johannes" (ihr Spielfreund) nach dem "J" (was ich geschrieben hatte) ein "O" braucht meinte sie z.B. neulich für mich überraschend zu mir.
Sie kann seit sie eineinhalb ist alle Farben, mit eindreiviertel konnte sie die Formen und hält seit dem Alter von knapp zwei >links< und >rechts< zuverlässig auseinander.
Was mich bei all dem nun irgendwie wundert ist, dass sie nicht gut (oder nur nicht gern???) puzzelt. Das können andere in dem Alter schon besser.
Sie hat sonst große Ausdauer bei fast allem, aber puzzeln mag und macht sie nicht besonders. Wir haben z.B. so ein 4-Teile-Puzzle aus Holz, ohne Ausbuchtungen zum zusammenstecken, also nur so Quadrate. Schlichte Motive. Tiger, Elefant u.ä.
Da setzt sie die Teile meist ziemlich "kreativ" zusammen, Beine oben am Kopf, die vier Teile als Reihe, statt als Quadrat und ähnliches, aber alleine so ein simples Bild hat sie bisher noch kaum zusammen gekriegt
Sie verweigert das Puzzle auch nicht oder so, aber ich soll/muss ihr dabei immer helfen.
Also nicht, dass mich das stören würde oder mir Sorgen macht, sie ist ja echt noch klein. Es ist auch nicht irgendeine Form von Ehrgeiz, dass ich drüber gestolpert bin.
Nur hab ich neulich zufällig festgestellt, dass einige andere in dem Alter das schon recht gut können.
Gerade, weil sie nun aber schon so bewusst malt und dabei genau weiß, wo alles hingehört, Formen, Farben und Links/rechts kennt, find ich es irgendwie überraschend, dass sie ausgerechnet bei den Puzzles das nicht hinkriegt...?!
Oder hat sie aktuell einfach kein Interesse daran?
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Wie sind eure Erfahrunen dazu, gibts bestimmte "Zeitfenster" bzw Entwicklungsphasen, wo etwas Neues total beliebt ist und Anderes dann gar nicht mehr interessant ist oder gar wieder verlernt wird?
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Was mir in dem Zusammenhang auch aufgefallen ist, ist dass sie bis etwa 24 Monate ganz heiß auf bambino-Lük war, jetzt hat sie null Interesse mehr dran.
Wie gesagt werden dafür seit etwa dem Zeitpunkt wo Lük out war, diese Rollenspiele total ausgelebt.
Zufall?
Also ich würde jetzt echt rein aus Interesse fürs Thema Begabungen/Neigungen/kognitive Entwicklung gern mal wissen, was ihr dazu denkt bzw. ob es Theorien gibt, wie das sein kann und ob es solche "Sprünge" gibt, in denen Neues probiert wird und dadurch Altes komplett brach liegt oder gar verlernt wird.
Gibts evtl auch Studien/Veröffentichungen zu diesem Thema?
Oder schreibt einfach mal so ureigenste Theorien dazu. Würde mich echt interessieren...
Meine Tochter ist viel zu klein, um eine besondere Begabung festzustellen. Meine Frage hat auch nur am Rande mit dem Thema Hochbegabung zu tun...
Nur ist sie in Manchem schon fast von Anfang an ein wenig "auffällig", darum bin ich irgendwann auch mal in diesem Forum gelandet und hab von hier schon viel Interssantes mitgenommen...
An vielen Stellen kann man ja solche Fragen auch gar nicht so einfach stellen, ohne gleich in einen bestimmten Topf (ehrgeizig, Möchtegernwunderkindmama) geworfen zu werden.
Aber mich würde einfach mal eure Meinung/Erfahrungen interessieren.
Tochter ist jetzt Jahre und 2 Monate alt. Sprach sehr früh, grammatikalisch korrekt und deutlich, spricht inzwischen "wie ne Große".
Singt ganze Lieder, versucht Geschichten nachzuerzählen und ansatzweise auch selbst welche zu erfinden.
Kennt massenhaft Märchen, hört beim Vorlesen längerer Geschichten gebannt zu, auch bei wenig Bildern.
Begreift Zusammenhänge schnell, fragt viel.
Aktuell lebt sie nur noch in Rollen, durchgängig und seit gut zwei Monaten dreht sich etwa 60% des Tages darum, dass sie ein "Vogelbaby" ist. Ich bin dann die "Vogelmama", sie versetzt sich sehr in diese Rolle, will dann nicht mit ihrem Namen angesprochen werden, erzählt mir davon, dass sie erst noch fliegen lernen muss, zeigt mir ihren Schnabel (Nase), schenkt mir einen "Regenwurm" (langer, rosafarbener unaufgeblasener Luftballon) u.ä.
Manchmal ist sie auch ein paar Stunden lang was anderes, neulich wars ein Puma (keine Ahnung, wie sie darauf kommt...) oder die Goldmarie aus Frau Holle war sie auch schon mal.
Aber das Vogelbaby taucht seit 2 Monaten immer wieder auf und nimmt inzwischen sehr viel Raum ein.
In so ausgeprägter Form kenne ich das von keinem anderen Kind in dem Alter...
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Da würde mich schon zuerst mal eure Erfahrung interessieren, ob das jemand auch kennt bzw irgendwie auffällig findet.
(Hat jedes Kind diese Phase? Ich kenn aber glaub keines, auch kein älteres, was das so ausdauernd macht...)
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Auffällig ist meiner Einschätzung nach auch, dass sie seit etwa dem zweiten Geburtstag gezielt malt, fliegender Schmetterling (senkrechter Strich, links und recht Kreise, unten Zickzack als die Wiese, über die er fliegt. Alles eindeutig zu erkennen!), Blume (Kreise mit Stängel und Blättern dran), Sonne, Katze (Kopf, Körper, Schwanz, Beine in nicht ganz korrekter Anzahl), Mensch (von sich aus eher als Kopffüßler, frage ich sie aber dann nach weiteren Körperteilen, malt sie alles korrekt, also auch Arme und Hände und Finger an die richtigen Stellen.) Sie malt auch ab, also kann z.B. einen Schneemann nach Vorlage nachmalen, malt dann auch die ganzen Details farb- und positionsrichtig mit (Grüner Hut auf dem Kopf, schwarze Knöpfe am Bauch u.Ä.).
Für Buchstaben interessiert sie sich auch, sie kann knapp das halbe Alphabet und manchmal haben wir schon den Eindruck, dass sie das Prinzip des Wörterschreibens ansatzweise begriffen hat, also dass man aus "M"s und "A"s Mama bilden kann, dass man für den Namen "Johannes" (ihr Spielfreund) nach dem "J" (was ich geschrieben hatte) ein "O" braucht meinte sie z.B. neulich für mich überraschend zu mir.
Sie kann seit sie eineinhalb ist alle Farben, mit eindreiviertel konnte sie die Formen und hält seit dem Alter von knapp zwei >links< und >rechts< zuverlässig auseinander.
Was mich bei all dem nun irgendwie wundert ist, dass sie nicht gut (oder nur nicht gern???) puzzelt. Das können andere in dem Alter schon besser.
Sie hat sonst große Ausdauer bei fast allem, aber puzzeln mag und macht sie nicht besonders. Wir haben z.B. so ein 4-Teile-Puzzle aus Holz, ohne Ausbuchtungen zum zusammenstecken, also nur so Quadrate. Schlichte Motive. Tiger, Elefant u.ä.
Da setzt sie die Teile meist ziemlich "kreativ" zusammen, Beine oben am Kopf, die vier Teile als Reihe, statt als Quadrat und ähnliches, aber alleine so ein simples Bild hat sie bisher noch kaum zusammen gekriegt

Sie verweigert das Puzzle auch nicht oder so, aber ich soll/muss ihr dabei immer helfen.
Also nicht, dass mich das stören würde oder mir Sorgen macht, sie ist ja echt noch klein. Es ist auch nicht irgendeine Form von Ehrgeiz, dass ich drüber gestolpert bin.
Nur hab ich neulich zufällig festgestellt, dass einige andere in dem Alter das schon recht gut können.
Gerade, weil sie nun aber schon so bewusst malt und dabei genau weiß, wo alles hingehört, Formen, Farben und Links/rechts kennt, find ich es irgendwie überraschend, dass sie ausgerechnet bei den Puzzles das nicht hinkriegt...?!
Oder hat sie aktuell einfach kein Interesse daran?
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Wie sind eure Erfahrunen dazu, gibts bestimmte "Zeitfenster" bzw Entwicklungsphasen, wo etwas Neues total beliebt ist und Anderes dann gar nicht mehr interessant ist oder gar wieder verlernt wird?
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Was mir in dem Zusammenhang auch aufgefallen ist, ist dass sie bis etwa 24 Monate ganz heiß auf bambino-Lük war, jetzt hat sie null Interesse mehr dran.
Wie gesagt werden dafür seit etwa dem Zeitpunkt wo Lük out war, diese Rollenspiele total ausgelebt.
Zufall?
Also ich würde jetzt echt rein aus Interesse fürs Thema Begabungen/Neigungen/kognitive Entwicklung gern mal wissen, was ihr dazu denkt bzw. ob es Theorien gibt, wie das sein kann und ob es solche "Sprünge" gibt, in denen Neues probiert wird und dadurch Altes komplett brach liegt oder gar verlernt wird.
Gibts evtl auch Studien/Veröffentichungen zu diesem Thema?
Oder schreibt einfach mal so ureigenste Theorien dazu. Würde mich echt interessieren...