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Film "Das Kind ist begabt"

Verfasst: Mi 4. Mai 2011, 21:07
von WoGe
Dieser Film von Donata Elschenbroich wurde uns empfohlen, er ist aber im Internet nicht so einfach zu erhalten (wir haben nun mit der Karg-Stiftung Kontakt aufgenommen). Kennt jemand diesen Film?

Re: Film "Das Kind ist begabt"

Verfasst: Fr 1. Jul 2011, 10:31
von Winnie
Ja, ich glaube ich, habe den Mal gesehen. Den habe ich mal von der Kindergartenleiterin bekommen. Da ging es um hochbegabte Kinder in speziellen Kita-Einrichtungen und welche in Grundschulen mit speziellen Förderungsangeboten. Mein Mann und ich haben uns den Film angesehen und musste beide lachen, weil uns so viele Dinge an Amelie erinnert haben. Am besten fand ich noch, wie der eine Junge sich in der Grundschule geweigert hat, als Aufgabe irgendwas auszumalen, weil er meinte:"Was soll man denn dabei lernen?" Das war so der Schmunzel-Moment, weil das auch der Grund war, warum Amelie diese Vorschulbücher so blöd findet. Gleiches auch in der Ergotherapie, da hat sie auch immer gefragt, ob sie das vielleicht später machen kann. :lol:

Für mich war das jetzt alles nicht so überraschend, eigentlich alles sehr vertraut. Aber: Es ist nur eine Dokumentation, sehr lebensnah zwar, aber die wenigstens HB-Kinder werden in den Genuss einer speziellen HB-Einrichtung kommen. Deswegen ist dort auch ein kleiner Mikrokosmos vorgezeichnet. Nur HB-Kinder unter sich sind ganz anders als einzelne HB-Kinder in normalen Kindergärten und Schulen. Und sie erleben auch eine große Akzeptanz ihrer speziellen Bedürfnisse. Nur deswegen sind sie so frei, auch offen darüber zu sprechen, wie es sich anfühlt hochbegabt zu sein.

Re: Film "Das Kind ist begabt"

Verfasst: So 21. Aug 2011, 07:33
von Winnie
Den Film habe ich auch gesehen und leider muss ich dir sagen, dass ich das ein bisschen anders sehe. A. konnte bis vor kurzem auch nicht alleine schaukeln und wir sind wirklich, wirklich oft auf dem Spielplatz. L. ist gerade 2 und sie kann es schon alleine. Also, an uns liegt es jedenfalls nicht!

Und diese Geschichte mit der nächtlichen Reizüberflutung kann ich auch irgendwie nachvollziehen, weil A. auch so ein Kind ist, was nachts noch 1000 x aufstehen muss, weil ihr noch irgendwas eingefallen ist. Dann muss sie nochmal schnell was nachlesen oder was zuende spielen. Manchmal sitzt sie abends um 23 Uhr noch an ihrem Schreibtisch, weil sie meint, sie müsste ihr Bild noch zuende malen. Ich kann das gut verstehen, wenn wir Platz hätten, hätte ich für A. auch gerne ein Extra-Schlafzimmer, was völllig ohne Reize ist.

Natürlich gebe ich dir recht, dass auch der Vater so dermaßen verkopft wirkt, dass man sich nicht vorstellen kann, dass der auch mal Purzelbäume mit seinem Sohn geübt hat. Die Verbindung von Vater und Sohn findet definitiv auf der intellektuellen Ebene statt. Aber man muss auch heute immer noch sagen: Wenigstens hat der Vater überhaupt eine Bindung zu seinen Sohn.

Und ich glaube auch, dass der Junge einen viel höheren IQ hatte. Er ist in der Schule nicht nur gut mitgekommen, sondern er hat regelmäßig Extra-Aufgaben bekommen, wie z. B. dieses Referat, was er dann auch in dem Film gehalten hat. Du musst auch immer bedenken, dass der Film natürlich immer nur einen ganz speziellen vorgeschriebenen Ausschnitt mit gestellten Szenen zeigt. Ich denke, der Alltag wird dort auch etwas normaler sein, als gezeigt wurde.