@ loewe
Also hier hat sich soviel getan, die Liste ist unendlich ... sie hat ja dann plötzlich angefangen zu sprechen, in vollständigen Sätzen, in 2 Sprachen und jetzt hört sie auch gar nicht mehr, sie redet den ganzen Tag und sie will sich unbedingt unterhalten, am Besten mit uns ... wenn wir es dann Abends um 23:30 dann auch mal nicht mehr mögen, dann holt sie ihre Stofftiere raus (meistens die 3 großen Hasen), setzt diese im Kreis auf ihr Trampolin, welches hier im Wohnzimmer steht, setzt sich selbst dazu und dann spielt sie Gesprächskreis und lässt die Stofftiere sprechen (mit verstellten Stimmen) und die Vier unterhalten sich dann über das Tagesgeschehen, oder unsere Reisen, oder das am nächsten Tag Schwimmkurs ist und das in einer Komplexität, die wie eine Theatervorstellung wirkt ... (einen Fernseher bräuchten wir als Eltern eigentlich nicht, weil das ist sehr unterhaltsam ! )
Das was Du geschrieben hast treibt uns hier auch um:
loewe03 hat geschrieben:Im Alltag beim Erzählen bringt schon ein Prozent von dem, was man so erlebt, große Irritation und Unglauben bei den Mitmenschen
Wir können hier im Grunde gar nichts erzählen und uns mit niemandem austauschen, egal ob beim Sport, beim Schwimmen und am schlimmsten in der Musikschule, alleine ihr Dasein verursacht bei anderen Eltern (vor allen den Müttern) Unbehagen, denn wie kann es sein, dass so ein Kind ganze Liedtexte auswendig kann, dass so ein kleines Kind an die Tafel geht und ihren Namen schreibt, wieso das Kind so "artig" ist (womit sie meinen, dass man sich mit ihr auch über komplexe Sachverhalte unterhalten kann, sie diese versteht und sie, wie ein "Große" daraus sinnhaftes Handeln ableitet).
Was allerdings gut geht ist der Alltag, also z.B. die Blicke und Kommentare von Fremden, z.B. im Supermarkt, wenn Tochterkind in der Obst und Gemüseabteilung, die Ananas zählt und lautstark verkündet, das nur noch 7 Stück da sind, oder an der Kasse im Einkaufwagen stehend, die Produkte aufs Förderband legt und dabei laut die Produktnamen "vorließt"..."Gut Bio", "Haribo" ... und dann nach getaner "Arbeit" fröhlich ein Lied anzustimmen ... sie ist zum Glück recht groß und wirkt auch von ihrem gesamten Habitus eher wie 3 1/2 oder 4 und nicht wie 2 1/2 und dadurch das wir damit so locker umgehen sind die Kommentare vor allen von den Omis immer recht positiv, enden aber immer mit den Worten, "Wie weit doch die Kinder von heute sind!" … lustig ist nur wenn die Omis fragen, "Wie alt bist Du denn?" und sie zwei Finger zeigt und laut sagt "Ich bin 2 Jahre und schon groß!" … wir Eltern werden dann immer ungläubig angeglotzt von der versammelten Mannschaft, ich nicke dann immer zustimmend, in die ungläubigen Augen

... aber bei vielen ist es auch einfach so, das sie gar nicht wissen, was ein Kind in welchem Alter kann, also ist das eigentlich unproblematisch.
Hochproblematisch ist letztlich nur der Umgang mit Müttern gleich alter Kinder, die füllen sich irgendwie immer sofort angegriffen durch die reine Anwesenheit unserer Tochter, daher haben wir (besser meiner Frau) im Grunde nur Kontakt zu 2 Müttern von ähnlichen Kinder, die sind zwar eher selten und so ca. 1 – 1 ½ Jahre älter, aber die Auswahl funktioniert (vor allem mit den Wissen über das wir verfügen) und das erspart insgesamt viel Ärger, denn auch bei den Frauen versucht meine Frau es zu meiden irgendetwas zu erzählen … was manchmal, gerade bei Thema "trocken werden" nicht ganz einfach ist, denn viele Kinder in ihrem Alter und Ältere rennen noch in Windeln umher und da fällt es doch auf wenn ein Kind keine Windeln anhat und dieses führt zwangsläufig zu Fragen … aber mein Frau hat dort auch eine Strategie, sie stellt sich einfach auf unwissend und sagt einfach, sie wüsste auch nicht wieso, das ist einfach so gewesen und sie vermeidet es zu erzählen, das unsere Tochter ihren Toilettengang bereits komplett alleine kann und auch machen will, also Hose ausziehen, ihren Klobrillenadapter auflegen, den kleinen Tritt holen, das Klo besteigen und sich setzen, Papas ADAC Zeitung nehmen, herumblättern und Automarken aufzählen, das große oder kleine Geschäft erledigen, ein Feuchttuch auspacken und vorwischen, mit Toilettenpapier nachwischen, vom Klo runter, abziehen, Hose hoch, Adapter runter, Deckel zu, den Tritt zum Waschbecken schieben, draufstellen, Wasserhahn an, Temperatur regeln, Seife aus dem Spender drücken, Hände waschen, Wasserhahn aus, vom Tritt runter, Hände abtrocknen …fertig, gezeigt hat ihr das niemand, sie hat es einfach nachgemacht, oder wenn nötig improvisiert, ich denke so was sollte man besser keiner Mutter anderer 2 ½ jähriger Kinder erzählen.
(Das wollte ich noch ergänzen: sie ist nach nach ihrem Abwischen tatsächlich komplett sauber, mein Frau und ich haben das am Anfang noch nachkontrolliert, was sie, aber nur unter Protest zugelassen hat, aber heute lassen wir die Kontrolle, achso und gleiches gilt auch für das Zähneputzen, wenn sie dann so nach 23:00 Uhr schlafen gehen will, dann tappert sie erst noch ins Bad, stellt sich auf ihren Tritt schnappt sich die Zahnbürste, legt die auf den Rand, öffnet die Tube, haut meistens ein sehr große Wurst auf die Borsten (wobei oft etwas daneben geht, was sie mit einem lautem "Manno Meter" kommentiert, dann öffnet sie den Wasserhahn, nimmt eine Handvoll Wasser in den Mund, schließt den Hahn wieder, schnappt sich die Bürste und putz sich ordentlich, oben, unten, vorne, an den Seiten die Zähne, macht am Ende den Hahn auf, spült die Bürste ab, legt diese Beiseite, nimmt ihren grünen Plastikbecher füllt diesen, spült sich den Mund, stellt den Becher ab, Zahnbürste rein, Hahn zu, steigt von ihrem Tritt, schiebt diesen an seinen Platz, trocknet sich Hände und Mund ab und dann trottet sie ins Schlafzimmer, alles mit einer unglaublichen Selbstverständlichkeit)
Liebe Grüße
Heiner