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Woran erkennt man Hochbegabung?

Verfasst: Di 8. Jan 2008, 18:54
von brittan
Meine Tochter wird im März 5, sie kann noch nicht fließend lesen und schreiben und rechnet auch "nur " bis 10. Allerdings kann sie alle Buchstaben und ihre 1te Fremdsprache hat sie in nur 3 Monaten fließend sprechen gelernt (niederländisch). Mir ist aufgefallen das sie sehr wenig spielt, entweder macht sie Rollenspiele oder sie Rätselt (rechnen, Buchstaben schreiben, Unterschiede finden etc.): Da sie auf eine niederländische Schule geht macht sie dort vielleicht auch shcon alles andere in ausreichendem Maße denn die haben dort eine andere Auffassung von frühkindlicher Förderung als die D. Im ersten Elterngespräch teilte mir die Lehrerin folgendes mit:
- sie ist cognitiv und vom Verstand viel weiter als die Altersgenossen
- sie spricht fließend und korrekt niederländisch, hat einen sehr großen Wortschatz)
- innerhalb von 3 Wochen hat sie alle Buchstaben schreiben gelernt
- alle Aufgaben werden sehr konzentriert, selbständig und richtig erledigt
- sie ist sehr motiviert und sucht sich ihre Arbeit auch selbst
- motorisch ist sie sehr fit
- auffallend gutes Sozialverhalten, viele intensive Freundschaften

Neben der Tatsache das ich mich sehr freue über diese "Kritik" mache ich mir aber auch sorgen denn sie ist so Ehrgeizig das sie echt bis zum umfallen weitermacht. ich weiß nun nicht ob ich sie testen lassen soll, bzw wie zuverlässig das ist. hat jemand ein ähnliches Kind?

Re: Woran erkennt man Hochbegabung?

Verfasst: Do 10. Jan 2008, 11:58
von christine
Hallo Brittan,

habe eine sehr ähnliche Tochter. Sie wird im Februar 5 und ist sicher klug, aber kein Überflieger. Sie kann seit kurzem Worte in Großbuchstaben ganz gut lesen und schreiben, flüssig ist das aber sicher noch nicht. Rechnen tut sie auch ungefähr bis 10 und am allerliebsten spielt sie Rollenspiele (Hexe, Prinzessin, Pirat, Pippi Langstrumpf...) oder sie malt / bastelt. Gerätselt hat sie eine Weile ziemlich gerne, aber mittlerweile langweilen sie die Vorschulehefte und Rätselblocks ziemlich. Gestern habe ich ihr einen Leselernpiraten für die 1. Klasse mitgebracht, da war sie dann mal wieder eine knappe Stunde mit Feuereifer dabei.

Da sie eine recht geringe Frustationstoleranz hat, nicht besonders selbständig ist und sie jetzt schon darüber jammert, daß sie die Jüngste im Kindergarten ist, haben wir uns entschieden, sie nicht früher einzuschulen. Deswegen werden wir sie auch nicht testen lassen. Den Test braucht man ja eigentlich nur für externe Stellen, oder wenn man nicht weiß, woher eigentlich Probleme kommen.

Deine Tochter scheint mir in ihrer niederländischen SChule gut aufgehoben. Und wenn sie sowieso sehr ehrgeizig ist, dann scheint mir momentan weiterer Input nicht nötig zu sein. Außer sie will vielleicht noch ein Instrument lernen oder so.

Wieso hast Du Dir überlegt, sie testen zu lassen?

Liebe Grüße,
Christine

Re: Woran erkennt man Hochbegabung?

Verfasst: Do 10. Jan 2008, 18:55
von brittan
Sie würde sehr gerne ein Instrument lernen und kann auch shcon die Noten - dummerweise finde ich keine Musikschule die sie nimmt, die Musikalische Früherziehung hat sie abgeschlossen und nun geht es da irgendwie nicht weiter - leider! Dafür darf sie jetzt zum Tanzen gehen, ich hoffe das ist auch ein guter Ausgleich. Ich werde sie testen lassen , soviel steht fest und der Grund dafür ist das ich wissen möchte ob sie so wahnsinnig Ehrgeizig ist oder ob esihr gut täte wenn sie schneller vorankäme. Ich deke das es ein entscheidender Unterschied für den weiteren schulischen verlauf ist wenn sie HB ist würde ich befürworten das sie schneller voran kommt, wenn sie nicht HB ist würde ich sie lieber im "normaldurchlauf" mitgehen lassen. in der kommenden Klassenstufe 2, 3 sind vorschulkinder und 1te Klasse zusammen - haben aber unterschiedliche Lerneinheiten. Man kann sein Kind entweder in Gruppe 2 versetzen lassen - dann macht es 2 Jahre die Gruppe man kann sein Kind in Gruppe 2/3 versetzen lassen, dann macht es 6 monate Gruppe 2 und 1 1/2 Jahre Gruppe 3 - oder man versetzt es direkt in Gruppe 3 dann macht es 2 Jahre iin einem. Dazu gibt es noch "extra Lernmaterial" für jede Gruppe und für HB kinder "außerschulische Seminare" und ein Programm für "mehrbegabte Kinder". DIe Qual der Wahl würde ich sagen. :-) meine Tochter ist sehr selbständig und lernbegierig - also was davon soll ich wählen ohne sie zu über oder unterfordern? Ich weiß das eine HB sich sehr unterschiedlich zeigen kann und vielleicht ist es bei ihr nur der sprachliche und soziale Bereich. In 3 Monaten eine Fremdsprache akzentfrei sprechen zu lernen ist auch für Kinder eine sehr rasante Geschwindigkeit - das war der Auslöser der Gedanken über HB. Dann noch das Feedback von der Lehrerin.... Ich habe schon Kontakt mit einem Institut aufgenommen die sagten mir mit 5 sollte man "verdächtige" kinder unbedingt testen lassen damit der Schulstart nicht gleich ein Reinfall wird. Ich werds jetzt einfach machen.

Re: Woran erkennt man Hochbegabung?

Verfasst: Mo 14. Jan 2008, 16:09
von christine
Hallo Brittan,

das klingt ja wirklich ein bißchen kompliziert. Normalerweise muß man sich ja nur entscheiden, ob man 5jährige früher einschult oder nicht und da ist der IQ sicher nur ein Faktor unter vielen anderen. Aber wenn es natürlich zig individuelle maßgeschneiderte Angebote gibt, dann ist es vermutlich hilfreich zu testen, um einen Anhaltspunkt zu bekommen, wohin die Reise gehen soll und kann. Ich habe auch schon gehört, daß sie bei einer guten Testung ermitteln können, wie "intelligent" das Kind ist und unabhängig davon, wie gut es gefördert wurde. Idealerweise sollten sich beide Ergebnisse im selben Rahmen bewegen (weder Über- noch Unterforderung). Das würde Dir sicher auch bei der Frage helfen, ob sie zu ehrgeizig ist oder nur ihren Wissensdurst auslebt.

Viel Glück wünsche ich Euch dabei und guten Erfolg.
Christine

P.S: In drei Monaten eine Sprache von Null auf fliessend und akzentfrei zu lernen ist wirklich phänomenal. Da hat Dein Töchterchen sicher eine ganz dicke Begabung.

Re: Woran erkennt man Hochbegabung?

Verfasst: Di 18. Jan 2011, 21:54
von Das zu Wissen, ändert nicht.
Wie könnt ihr nur glauben das man hochbegabte Kinder nicht überdurchschnittlich fördern braucht.
Genau so wie ihr, denkt auch meine Mutter. Dank ihr habe ich jetzt psychische Probleme, weil mein Gehirn nach mehr Wissen strebt und auch mehr Wissen packen kann. Und um dieses nachzuholen, kann ich mich nicht mehr von einem Buch trennen bis ich es durchgelesen habe. Ohne das ich es wollte entwickelte ich die Eigenschaft extrem schnell den Sinn ein Textes zu erkennen und zu verstehen. Ich kriege des öfteren Kopfschmerzen, weil ich mir jetzt dieses ganze Wissen auf extreme Weise aneignen muss. In der Schule kann ich mich kaum konzentrieren, weil ich ständig unumwegt an den Sinn von den verschiedensten Sachen denke. Und da ich falsch gefördert wurde, kann ich logischer Weise mein potenzial nicht zum ausdruck bringen. Es löst in mir eine tiefe Verzweiflung aus das ich es nicht kann. Ich habe die Intelligenz, aber nicht das Wissen um damit umzugehen. Am liebsten würde ich alle Bereiche auf einmal studieren. Ich bin auch sehr Kreativ, doch das wurde nie gefördert. Was meiner Ansicht nach schwierigkeiten mit sich zieht, aber nicht grundlegend für mich ein Problem darstellt, da ich durch meine Intelligenz, meine künstlerische Ader auf ein rein logisches Level hochziehen kann. Was ich euch damit eigentlich erklären will ist folgendes. Falls ihr davon überzeugt seid, das euer Kind anders ist. Überlegungen anstellt, die nicht normal für sein Alter sind. Aber auch nur dann. Informieren sie sich darüber. Machen sie sich so schlau wie möglich. Um dieses Kind auf den bestmöglichem Wege zu fördern. Ein weiteres Merkmal, ob ihr Kind Hochbegabt ist ist, oder wirklich eine Intelligenzbestie, erkennen sie daran wie er mit Menschen spricht. Wenn dieses Kind ihnen irgendwann mal etwas mitteilen sollte. Was völlig absurd ist und keinesfalls dumm, oder naiv klingen scheinen mag. Überlegen sie sich was dies bedeuten könnte. Wenn sie Glück haben erkennen sie, das sie ein Kind haben, welches nach Wissen durstet und Wissen wird dieses Nutzvoll einzusetzen. Doch passen sie auf ihre Erziehung auf. Freundschaften zu anderen Kindern im Alter des Kindes, solltem dem Kind nicht verweigert oder verhindert werden. Nur wenn es sich dannach sehnt, mit Menschen zu verkehren die ihm Vom Wissen und von der Reife her gleichauf sind, oder gar überlegen. Ich könnte ihnen noch so einiges verraten. Doch sollte dies ausschlaggebend genug sein, ihrem Kind die Möglichkeit zu geben, sich selbst erfüllen zu können.

Re: Woran erkennt man Hochbegabung?

Verfasst: Do 20. Jan 2011, 10:13
von alibaba
Hallo Du da draussen,

ich galueb nicht, das man so einfach erkennen kann (an der Art zu sprechen) ob sein Kind hochbegabt ist oder nicht. Meine sprechen Beide sehr "altklug" und sind "nur" überdurchschnittlich begabt. Und ich denke auch nicht, das es an fehlender Förderung liegt, wenn man als Mensch seinen Weg nicht findet. Sicherlich wird bei Dir viel schief gelaufen sein. Das aber nur auf die Mutter zu schieben, das halte ich, ohne deine Hintergründe zu kennen, als sehr gewagte Theorie.

Ich wünsche Dir alles Gute und bin überzeugt, das auch Du deinen Weg finden wirst. Du bist für das was Du jetzt machst oder eben nicht selber verantwortlich. Herzliche Grüße