Lange Geschichte

ganz allgemein zu Kleinkindern, ob nun aufgeweckt, klug oder hochbegabt
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Jamie
Beiträge: 2
Registriert: Fr 6. Jun 2008, 10:19

Lange Geschichte

Beitrag von Jamie »

Ich komme gerade aus dem Kindergarten und wurde netlich mit meinem "Verdacht" zumindest von Kindergartenseite bestätigt. Nun würde ich gerne einmal eure Erfahrung lesen wie viel Paralelen sich da finden lassen.

Ich fange erstmal mit mir an. Ich bin 26 Jahre alt und Mama von 3 Kindern (jaja ich weis) der älteste wird diesen Monat 6 Jahre alt, der mittlere ist 3 und der kleinste wird ebenfalls diesen Monat 1 Jahr alt.

Als ich mit unserem ältesten damals Schwanger wurde wusste ich nicht was mich da noch erwarten sollte. Natürlich wollte ich das beste für meinen "kleinen".

Jamie kam als Frühchen in der 36 SSW mit Entwicklungsstand der 33SSw per Kaiserschnitt auf die Welt, da ich leider ein schweres Helpsyndrom entwickelte. Er war sehr klein und sehr zierlich was er auch heute noch ist.

In unserer Krabbelgruppe wurde ich sehr schnell ausgegrenzt "wir waren eben anders" besonders aber viel mir auf das Jamie nicht so war wie die anderen gleichaltrigen Kinder. Während sich die anderen Eltern darüber unterhielten das ihr Kind endlich nacht durchschläft und Gestern seine erste Banane gegessen hat, krabbelte meiner vor der Nase der anderen umher. Beschäftigte sich alleine und interessierte sich nicht für die kleinen. Da war er 5 Monate alt, nach mehreren Schmerzhaften Erfahrungen lief er mit 10 Monaten als wenn er nie was anderes getan hätte. Mit 6 Monaten wusste er die Taschenlampe benötigt ne Batterie und die muss richtig eingelegt sein.

Das einzige was damals vom Arzt kritisiert wurde das er keinen Pieps von sich gibt.

Als Jamie dann im Kita angemeldet wurde entschied ich mich für den Waldorf, ja da dachte ich noch das wäre die beste Wahl.

Nun fing alles an aus den Fugen zu laufen, Jamie wurde unerträglich, moppte andere Kinder machte alles Kaputt, blieb nicht mehr ruhig sitzen. Nach 4 Monaten fing er an im Kindergarten einzunässen und einzukoten, so das ich ihn immer wieder ne Zeitlang raus nahm.
Der Kindergarten konnte nicht feststellen woran es lag.

Als Jamie sein 2 tes Jahr angetreten war ging nichts mehr, seine Freunde waren nun alle in der Schule und er sollte sich mit den jüngeren auseinander setzten. Dies überforderte ihn und er brach aus sich noch mehr heraus.
Der Kindergarten entlies ihn nach 4 Tagen.

Zuhause die Zeit war ok er war ruhig beschäftigte sich die meiste Zeit Sinnvoll mit Dinos aller Art. Nun begann der Marathon für mich als Mutter.
Zuerst einmal bin icha uf die Suche nach einem guten Arzt gegangen nach etwa 7 hat ich einen und dieser verwies uns ans SPZ. Die Warteliste schien so lang das ich glaube gar nicht mehr dran zu kommen, doch nach bereits 2 Wochen kamen wir dran. Es kommt halt nicht Oft vor das ein Kind mit 4 schon 1 Jahr Beobachtungsberichte vorliegen hat.

Verdachtsdiagnose ADHS heisst es ich bin sprachlos, zweifel dieses an. Doch die Ärzte sind sich da einig. Für mich begint ein Kampf gegen dieses Urteil, zu sehr weis ich die Unterschiede die es dazwischen gibt zu viele Unstimmigkeiten, doch ich verliere zu nächst diesen Kampf. Gehe jedoch mit Jamie zur Heilpädagogin und zum Ergotherapeuten da er sehr Rastlos ist.

Jamie bekam mit 5 einen neuen Platz in einem Behindertenkindergarten, in einer 15er Regelgruppe. Ob ein Integrationshelfer gebraucht wird sollte sich zeigen, dies war dann aber doch nicht so.

Dieser Kindergarten merkt recht schnell dieses Kind ist nicht normal, die ADHS Kinder hier sind anders, Jamie ist ein Fall den sie noch nicht hatten.
Die Kindergartenpsychologen diskutieren darüber was mit ihm sein könnte.

Jamie leidet sehr unter den ganzen Ereignissen doch er ist Stark, stärker wie ich mit jedem Tag sehe ich mich wieder wie ich damals war, zu viel ähnelt er mir, Gott was habe ich dem Kind nur angetan. All seinen Schmerz kann ich spüren, fühle ihn und bin darüber traurig. Ich wollte das meine Kinder niemals so ein Gefühlsleben, so eine Kindheit durchmachen müssen. Ich reis mich zusammen und sammel meine Kraft wieder um weiter für ihn zu kämpfen.

Jamie ist mittlerweile 5 mal vorstellig gewesen im ansässigen Spz, jedes mal das selbe der junge hat ADHS da kann man keine Hochbegabung vermuten.

Der Ergo sagt er hat eine Wahrnehmungsstörung verneint aber auch eine ADHS, selbe kommt vom Heilpädagogen.

Heute war ich zum Gespräch im Kindergarten *gott was hat er jetzt wieder angestellt* nach kurzer anfänglicher Panik wurde schnell klar worum es geht, die Kindergärtnerin vermutet eine Hochbegabung. Endlich jemand der meinen Gedanken fasst der das selbe glaubt.
Sie meinte sie haben alles mögliche Diskutiert am Ende ihrer Kräfte, den Psychologen vorgestellt dem Sprachtherapeuten, der Ergotherapeuten des Kindergartens. Sie sind sich einig "Dieses Kind hat kein ADHS"

Ein Wortschatz wie ein Erwachsener und undenkbar viel Wissen.

Nun Jamie wird diesen und nächsten Monat erneut im SPZ vorstellig da er 6 wird und die Diagnose ADHS erst mit 6 sicher gestellt werden darf/wird.
Ich bot der Kindergärtnerin an beim ersten Gespräch mit anwesend zu sein um ihre Sicht zu verdeutlichen und zu verdeutlichen wie wichtig es ist Jamie auf Hochbegabung zu testen. Bisher fand die Ärztin dieses nicht wichtig.


Im moment ist Jamie nicht Aushaltbar er macht den Kapser ist nciht Kontorlierbar auch nicht im Kindergarten. Er integriert sich nicht im Kindergarten und spielt nur mit einem Mädchen in welches er nach eigener aussage Verliebt ist. Dieses kommt jetzt in die Schule da sie schon 7 ist.
Jamie selbst habe ich eine Rückstufung erwirkt, er ist im Moment nicht für eine Schule tauglich, keine Konzentration keine Ruhe.
Mom
Beiträge: 10
Registriert: Fr 30. Mai 2008, 15:40

Re: Lange Geschichte

Beitrag von Mom »

Hallo Jamie,

ich denke, daß es das beste wäre sofort zu einem guten Kinderpsychologen zu gehen und nicht zu diesem SPZ. In Deutschland hat man doch das Recht den Arzt seines Vertrauens selber zu wählen. Dort würde ich dann meinen Verdacht äußern und auf einen Test bestehen. Es sollte aber ein erfahrener Psychologe sein, der öters solche Test´s macht.

Es gibt überall in Deutschland auch Selbsthilfegruppen für Eltern mit Hochbegabten Kindern. Vielleicht finden sie Adressen in ihrer Nähe übers Internet.

Wenn ihr Kind wirklich HB ist, ist es in einem Behindertenkindergarten total unterfordert und verhält sich deswegen so unausstehlich. Möglicherweise würde er sich ganz anders verhalten, wenn er in der Schule dementsprechend gefördert würde. Sollte ihr Kind HB sein, sollten sie die Rückstufung rückgängig machen und ihn einschulen.

Wenn sie möchten können sie mir auch über meine E-mail mom70@gmx.de eine Nachricht zukommen lassen.
Jamie
Beiträge: 2
Registriert: Fr 6. Jun 2008, 10:19

Re: Lange Geschichte

Beitrag von Jamie »

Hallo, habe jetzt einen Termin ausgemacht mit einem Kinderneurologen der am 24 nen Test macht.

Zurückgestuft wurde er aus motorischen Gründen er hat eine Wahrnehmungsstörung die erst seid wenigen Wochen behandelt wird, bzw. die Therapie dafür.
Er kann sich nicht lange Konzentrieren was auf die Wahrnehmungsstörung zurück zu führen ist. Das ist auch der Grund wieso er zurück gestuft wurde damit er erst lernen kann mit seinem Körber umzugehen.

Der Kindergarten fordert den Test damit sie entsprechende Förerungen einbinden können, welches aber bezahlt werden muss vom Jugendamt, dieses wiederrum braucht den test.
Ansich ist der Kindergarten Spitze und verfügt über viele Mittel auch die der Förderung und beinhaltet 2 HB Erfahrene Mitarbeiter.

Die Gruppen sind klein und ohnehin hat ihn nur noch dieser Kita aufgenommen.

Schule, muss man ganz klar sagen wird er im moment nicht packen. Der Kita meinte wenn nicht gefördert wird und die HB offiziell anerkannt wird auch nächstes Jahr nichts werden. Fördermöglichkeiten stehen auch für ein solches Kind zur Verfügung. ( ist aber ein Kita die alles erdenkliche für die Kids tut, von schwimmen, zur Ergo, Heil, Sprach etc. Sogar nen Therapiehund kommt regelmässig für bestimmte Kinder.)

Die Erzieherin meinte auch das das Kind auch nächstes Jahr eingeschult werden kann, das würde keineswegs auf sein späteren Erfolgsweg schlagen, im Gegenteil es wäre der sicherere Weg.

Naja ich werd sehen was raus kommt.

PS: Ich habe vergessen euch zu sagen das Jamie schon ein Wechselhaftes Leben hatte, er ist aus seinem ersten Kita raus geflogen und bekam erst 1 Jahr später einen neuen Platz. Der Witz daran war das es eben nur dieser Kindergarten war wo er jetzt ist, die anderen haben einfach mal gar nix gesagt. Der Kita selbst zählt zu den besten Kitas für alle Kinder in unserer Stadt da er vom Jugendamt gefördert wird und individuelle Förderung sich leisten kann.
Mom
Beiträge: 10
Registriert: Fr 30. Mai 2008, 15:40

Re: Lange Geschichte

Beitrag von Mom »

Hallo Jamie,

ich finde es toll, daß du so einen guten Kindergarten für dein Kind gefunden hast, sie scheinen sich ja wirklich fiel um die Kinder zu kümmern.
Mein 2. Kind (nicht HB) hat im Kindergarten viele Schwierigkeiten gehabt, weil er ein schweres Sprachproblem hatte. Von Wahrnehmungsstörungen und motorischen Ausfällen und Hyperaktivität war auch lange Zeit die Rede.
Der Kindergarten hat mir dauernd nur erzählt, mein Kind könne nichts ( nicht klettern, nicht malen, nicht richtig mit der Schere umgehen usw.), sie haben ihn einfach in einer Ecke sitzen lassen und den ganzen Tag die Wände anstarren lassen, denn verstehen konnten sie ihn ja angeblich auch nicht.
Er hat dann 2 Jahre intensiv Logopädie, Ergotherapie und Frühförderung bekommen. Das hat ihm sehr viel geholfen. Er geht jetzt auf eine normale Schule in die 2. Klasse. Im Mathematischen bereich sind seine Leistungen etwas über dem Durchschnitt der anderen Kinder, im Sprach und Rechtsschreibebereich hat er teilweise (Aufsätze schreiben) Probleme. Wahrnemungsstörungen hat er keine mehr.

Ich drücke euch die Daumen, daß ihr die Probleme in den Griff bekommt.
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