Soziale Kompetenz=viele Spielkontakte?

ganz allgemein zu Kleinkindern, ob nun aufgeweckt, klug oder hochbegabt
Mondbär
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Soziale Kompetenz=viele Spielkontakte?

Beitrag von Mondbär »

Hallo Zusammen!

Um keine Frage zu verstehen, muss ich Euch erst mal kurz meinen Felix beschreiben:

Felix ist ein freundlicher, kluger aber auch ängstlicher Junge. Er überlegt lieber 5x - wägt also viel ab und steht sich damit selbst ihm weg. In seiner Kiga-Gruppe sind es etwa 20 Kinder. Davon insgesamt 5 Vorschulkinder. Alles Jungs. Mit den anderen Gruppen gibt es nur kurzen Kontakt im Freigelände. Ansonsten sind die Gruppen meist unter sich.

Lt. den Erzieherinnen ist er in die Gruppe integriert. Geht aber meist nicht von selbst zu den Kindern, sondern muss "ermutigt" werden. Felix, selbst sagt "habe Angst, dass sie nein sagen". Nun, da müssen wir noch an seinem Selbstbewusstsein arbeiten.

Sein "Problem" ist, dass er bei den anderen Vorschulkindern bei bestimmten Spielen nicht so schnell reagieren kann. Gedanklich oder auch körperlich. Oftmals verfiel er in richtige Träumereien. Das soll aber schon besser sein. Kognetiv ist er ihnen aber überlegen. Und so ist es nun, dass er entweder lieber mit den jüngeren Kinder spielt / sich um sie kümmert ( auch ihnen mal was vorliest) oder auch im privaten Umfeld mit den größeren Kindern spielt, welche im zwar körperlich auch überlegen sind. Aber wo die "geistige" Basis stimmt.

Wir sollen ihn nun mehr in den Sozialen Kompetenzen fördern. Aber wie? Er geht zum Turnen, wir gehen auf den Spielplatz. Wir laden ein. Leider nur mit mäßigem Erfolg.Wohnen hier auf dem Land - ohne Auto geht hier gar nix. Felix selbt bekommt selten eine Einladung. Keine Ahnung an was das es liegt. Weder prügelt oder beisst er, er "prahlt" auch nicht seinem Wissen. Ganz ihm Gegenteil sein "Selbstbewusst" sein ist z.T sogar so gering,dass er dieses "Können" überhaupt nicht erwähnt. Diese Besonderheit ist ihm gar nicht bewusst.

Andereseits frage ich mich, ob das alles überhaupt "sinnvoll" ist.

Felix kümmert sich fürsorglich um Jüngere. Er ist liebevoll zu seiner kleinen Schwester. Er ärgert niemanden und versucht auf die Gefühle andere Rücksicht zu nehmen. Kann es denn nicht einfach sein, dass er mit den anderen Vorschulkindern einfach nicht warm wird. Wir geben uns ja uch eher mit den uns sympathischen Menschen ab. Hat man nur ein Soziales Problem weil man derzeit nicht so viel mit Gleichaltrigen hat.

Vielleicht hat er einfach noch nicht das richtige Gegenüber gefunden? Mir ist aufgefallen, dass Felix ein gutes Gespür dafür hat "wer ihm gut tut".d Diesen Menschen kann er sich auch schnell öffnen. Bei anderen blockt er total ab.

Mein Mann und ich waren auch eher die Einzelgänger. Sind aber im Erwachsenenalter sozial integriert und nehmen u.a. in Vereinen oder z.B. im Elternbeirat Verantwortung u.a. in Vorstandschaften.

Ich weiss! Alles sehr kompliziert!

Aber mich nervt es mittlerweile, dass Felix ein Defizit "sozialer Kompetenzen" haben soll, welches damit verbessert werden soll ihn auf Biegen und Brechen mit Gleichaltrigen zusammen zu bringen. Das alleine kann es doch nicht sein. Es gehört doch mehr dazu, oder! Wir "spielen" ja auch nicht mit jedem.

Ich muss aber anmerken, dass sich seine Reaktionen im Spiel sich wesentlich verbessert haben - seit er im Kiga "geistig" gefordert ist.


Wie seht Ihr das? Erfahrungen ?
Es grüsst Mondbär
Bliss
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Re: Soziale Kompetenz=viele Spielkontakte?

Beitrag von Bliss »

Ich würde es davon abhängig machen, wie es ihm in der Situation geht. Ist er unglücklich, wenn niemand mit ihm spielt? Würde er gerne, weiss aber nicht wie? Dann kann man da ein wenig nachhelfen oder mit ihm Strategien besprechen. Ist er aber glücklich, so wie es ist, dann lass ihn bloss in Ruhe und achte darauf, dass auch andere ihm nicht suggerieren, dass das was schlechtes ist, wenn man lieber allein spielen will. Wobei ich es schon für recht wahrscheinlich halte, dass er einfach noch nicht jemand passenden gefunden hat.
Nimoe
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Re: Soziale Kompetenz=viele Spielkontakte?

Beitrag von Nimoe »

Hallo Mondbär,

bei uns ist die Situation ähnlich. Meine Tochter (4 Jahre) macht sich da auch immer zu viele Gedanken. Sie kam mit 2,6 in den Kindergarten in eine Gruppe mit 20 Kindern und es dauerte ein 3/4 Jahr, bis sie einigermaßen Anschluß gefunden hatte. Mit dem Unterschied, dass sie gerade nur mit den Gleichaltrigen spielt. Ich denke, diese Präferenz liegt daran, dass sie im ersten Jahr zusammen mit den anderen U3-Kindern oft aus der Gruppe genommen wurde und diese ihr daher am vertrautesten sind. Andere Mütter erzählen, dass ihre Kinder auch mit den Kindern aus den anderen Gruppen spielen, die sie ja auch fast nur im Außengelände sehen. Meine nicht, die ist ihren 4 Freunden treu und schließt sich lieber deren Spielideen an. Aber jetzt bei 2 Geburtstagsfeiern hatte sie keine Probleme in anderen Gruppierungen, sogar in einer mit fast nur fremden Mädchen.

Ich denke, unter den Begriff "Soziale Kompetenz" fallen viele verschiedene Fähigkeiten. Und da dein Sohn ja offenbar mit anderen Kindern spielt, kann es da doch nicht so schlecht drum bestellt sein. Es muss doch wirklich nicht jeder so extrovertiert sein, dass er direkt auf andere zustürmt. Erzieherinnen scheinen immer auf der Suche nach Defiziten zu sein, die noch optimiert werden könnten. Und das Spielen mit den Gleichaltrigen ist wohl so ein wichtiges Ziel, weil die Kinder halt die nächsten 4, 10 oder sogar 13 Jahre in einer Klasse miteinander auskommen müssen. Kommen denn alle 5 in die gleiche Schule? Kennt ihr vielleicht andere zukünftige Mitschüler, zu denen ihr den Kontakt ausbauen könntet? Wenn nicht, dann halt, wenn die Schule angefangen hat. Ist ja bald soweit.
Linasina
Dauergast
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Re: Soziale Kompetenz=viele Spielkontakte?

Beitrag von Linasina »

Bei uns ist es genau das selbe. Sie hat mit ihren 5 Jahren keinen einzigsten Freund in ihrer Kiga Gruppe und es scheint Sie nicht groß zu stören.
Sie spielt auch mit den ganz Kleinen oder mit Großen Kindern 8 Jährige und älter. Meist wendet Sie sich aber an uns Erwachsene. Sozial ist Sie laut Kiga zurück und in allen anderen Bereichen den Kindern weit voraus.
Leider habe ich auch keine Lösung da es uns ja genauso geht. ; (.
Wir müssen einfach hoffen dass unsere Kinder dass Soziale noch aufholen werden.
Uns wurde nicht gesagt dass wir unsere Tochter unbedingt mit Gleichaltrigen zusammen bringen sollen. Die Erzieherin meinte dass Soziale kimmt schon noch von alleine Sie ist da eben langsamer. Wenn andere Bereiche schneller sind ist ein Bereich eben zurück.
Mondbär
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Re: Soziale Kompetenz=viele Spielkontakte?

Beitrag von Mondbär »

Bliss hat geschrieben:Ich würde es davon abhängig machen, wie es ihm in der Situation geht. Ist er unglücklich, wenn niemand mit ihm spielt? Würde er gerne, weiss aber nicht wie? Dann kann man da ein wenig nachhelfen oder mit ihm Strategien besprechen. Ist er aber glücklich, so wie es ist, dann lass ihn bloss in Ruhe und achte darauf, dass auch andere ihm nicht suggerieren, dass das was schlechtes ist, wenn man lieber allein spielen will. Wobei ich es schon für recht wahrscheinlich halte, dass er einfach noch nicht jemand passenden gefunden hat.

Er beschwert sich nicht und wirkt auch nicht unglücklich. Natürlich findet er es mal schön jemanden zu besuchen oder wenn ein Freund kommt. Verbringt aber auch gerne Zeit mit seiner kleinen Schwester. Sie sind sich sehr nah. Ich habe auch irgendwie das Gefühl noch nicht jemand passenden gefunden zu haben.
Es grüsst Mondbär
Mondbär
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Re: Soziale Kompetenz=viele Spielkontakte?

Beitrag von Mondbär »

Nimoe hat geschrieben:Hallo Mondbär,

bei uns ist die Situation ähnlich. Meine Tochter (4 Jahre) macht sich da auch immer zu viele Gedanken. Sie kam mit 2,6 in den Kindergarten in eine Gruppe mit 20 Kindern und es dauerte ein 3/4 Jahr, bis sie einigermaßen Anschluß gefunden hatte. Mit dem Unterschied, dass sie gerade nur mit den Gleichaltrigen spielt. Ich denke, diese Präferenz liegt daran, dass sie im ersten Jahr zusammen mit den anderen U3-Kindern oft aus der Gruppe genommen wurde und diese ihr daher am vertrautesten sind. Andere Mütter erzählen, dass ihre Kinder auch mit den Kindern aus den anderen Gruppen spielen, die sie ja auch fast nur im Außengelände sehen. Meine nicht, die ist ihren 4 Freunden treu und schließt sich lieber deren Spielideen an. Aber jetzt bei 2 Geburtstagsfeiern hatte sie keine Probleme in anderen Gruppierungen, sogar in einer mit fast nur fremden Mädchen.

Ich denke, unter den Begriff "Soziale Kompetenz" fallen viele verschiedene Fähigkeiten. Und da dein Sohn ja offenbar mit anderen Kindern spielt, kann es da doch nicht so schlecht drum bestellt sein. Es muss doch wirklich nicht jeder so extrovertiert sein, dass er direkt auf andere zustürmt. Erzieherinnen scheinen immer auf der Suche nach Defiziten zu sein, die noch optimiert werden könnten. Und das Spielen mit den Gleichaltrigen ist wohl so ein wichtiges Ziel, weil die Kinder halt die nächsten 4, 10 oder sogar 13 Jahre in einer Klasse miteinander auskommen müssen. Kommen denn alle 5 in die gleiche Schule? Kennt ihr vielleicht andere zukünftige Mitschüler, zu denen ihr den Kontakt ausbauen könntet? Wenn nicht, dann halt, wenn die Schule angefangen hat. Ist ja bald soweit.



Du sprichst mir so aus der Seele! Die 5 kommen alle in die gleiche Schule. Er und noch 2 kommen auf jeden Fall in eine Klasse, da es Buskinder sind. Der Rest vermutlich in die andere Klasse. Ein paar Jungs kennt er vom Sehen bzw. Kindergarten (die auch Buskinder sind) und dann noch 2 Mädchen (eines davon kennen wir privat - waren auch schon paar Mal dort und sie war mit ihrer Mama immer hier auf dem Geburtstag). Ich denke auch das die Karten halt einfach neu gemischt werden. Mal sehen wie es weitergeht.
Es grüsst Mondbär
Mondbär
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Re: Soziale Kompetenz=viele Spielkontakte?

Beitrag von Mondbär »

Linasina hat geschrieben:Bei uns ist es genau das selbe. Sie hat mit ihren 5 Jahren keinen einzigsten Freund in ihrer Kiga Gruppe und es scheint Sie nicht groß zu stören.
Sie spielt auch mit den ganz Kleinen oder mit Großen Kindern 8 Jährige und älter. Meist wendet Sie sich aber an uns Erwachsene. Sozial ist Sie laut Kiga zurück und in allen anderen Bereichen den Kindern weit voraus.
Leider habe ich auch keine Lösung da es uns ja genauso geht. ; (.
Wir müssen einfach hoffen dass unsere Kinder dass Soziale noch aufholen werden.
Uns wurde nicht gesagt dass wir unsere Tochter unbedingt mit Gleichaltrigen zusammen bringen sollen. Die Erzieherin meinte dass Soziale kimmt schon noch von alleine Sie ist da eben langsamer. Wenn andere Bereiche schneller sind ist ein Bereich eben zurück.
Felix wendet sich nicht nur an Erwachsene. Er spielt schon gerne mit Kinder. Ist schon interessant Eure Erfahrungen zu Lesen.

Danke nochmal!
Es grüsst Mondbär
Edainwen
Dauergast
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Re: Soziale Kompetenz=viele Spielkontakte?

Beitrag von Edainwen »

Ich denke nicht, dass soziale Kompetenz unbedingt mit der Anzahl der Spielfreude im KiGa korreliert. Unser Sohn (4,10) ist sozial ziemlich kompetent (allerdings nicht emotional ;) ): er kann mit Kindern aller Altersstufen (1-8) spielen und passt sein Spiel dabei an das Niveau der anderen Kinder an. Wenn er mit jüngeren Kindern spielt, passt er auch seine Sprache an, so dass sie ihn verstehen (also er spricht in einfachen kurzen Sätzen). Er kennt zudem alle Kinder aus dem Kindergarten bis hinauf zur 3. Klasse, weiß, wer mit wem spielt, wer wen nicht mag etc., sprich, er erstellt mir ein komplettes Soziogramm der KiGa-Kinder. Er teilt auch sehr gerne und hat ein großes Gerechtigkeitsempfinden.

Allerdings spielt er - obwohl er mit allen Kindern spielen kann - am liebsten mit Kindern, die ca.3 Jahre älter sind als er, da er hier das und so spielen kann, wie er es am liebsten mag: eine Mischung aus Rollenspiel, Draußenspiel und "Intellektspiel", die dann auch den ganzen Nachmittag in Anspruch nehmen kann. Z.B. das Vorbereiten und Durchführen einer Schnitzeljagd: zunächst gedanklich und praktisch erstellen einer Umgebungskarte mit den Verstecken der Hinweise, dann Schreiben der Hinweise, Basteln von Hinweisdöschen und Schatztruhe, Verstecken der Hinweise und des Schatzes vor Ort - und dann geht die Schatzsuche (z.B. für seine Schwester) los. Mit "gleichaltrigen" (wobei hier Kinder von seinem Alter bis zu den ältesten Vorschulkindern gemeint sind) scheitert so ein Projekt an vielerlei: abgesehen davon, dass diese keine Hinweise schreiben oder lesen können, dauert ihnen die ganze Aktion schon viel zu lange. Solange meiner liebevoll ein Hinweisdöschen bastelt, zappeln die andern schon ungeduldig herum und meinen "der N... braucht ja ewig". Gemalte Schatzkarten können sie nicht "lesen", basteln und malen mögen sie auch nicht und so eine Schatzsuche hat für sie nur ein Ziel: möglichst schnell an den Schatz zu kommen. - Das gemeinsame Spiel mit Gleichaltrigen läuft also immer auf dasselbe hinaus: Sandkasten, Autos oder mit Fahrzeugen um das Haus herum fahren. Das findet meiner auch ganz nett, aber es ist weder Nachmittage füllend noch überhaupt erfüllend. Das Fahrrad ist bei uns ein Gebrauchsgegenstand, der jeden Tag benutzt wird, um zum KiGa oder zu Freuden zu kommen (oder um eine lange Radtour zu machen), um's Haus herum zu fahren ist daher für meinen Sohn recht witzlos.

Richtige gleichaltrige Freunde zu finden, mit denen man eine solide gemeinsame Basis hat, ist dementsprechend schwierig für meinen Sohn. Soziale Kompetenz würde ich ihm trotzdem nicht absprechen, denn er spielt ja mit den anderen, kann sich in sie hineinversetzen und findet zum Geburtstag eingeladen immer ein Volltreffer-Geschenk.

Meine Tochter (7,10) dagegen ist so eine Freunde-Sammlerin. Allerdings ist sie ihren Altersgenossen auch nicht so viel voraus sondern einfach oberer Durchschnitt, da ist es einfacher. gemeinsame Interessen zu finden. Und sie geht auch nciht so tief auf die anderen ein. Sie weiß z.B. nie, was sie zu Geburtstagen verschenken will, hat immer mehr ihre eigenen Interessen als die des Gegenübers im Sinn. Aber wahrscheinlich macht es das auch leichter.
Sine
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Re: Soziale Kompetenz=viele Spielkontakte?

Beitrag von Sine »

Ich finde auch nicht, daß soziale Kompetenz von vielen Spielpartnern abhängt. Unser Sohn hat über ein Jahr gebraucht, bis er im Kindergarten halbwegs intergriert ist. Er hat nun eine feste Freundin, und sie spielen meist zusammen. Die anderen Kinder sind mal für ihn wichtig, mal nicht, und wenn, dann wohl eher nur für kurze Zeiten. Auf dem Spielplatz knüpft er zu denen Kontakte, die da sind oder spielt eher für sich.

Unter sozialer Kompetenz verstehe ich eher, sich in der Welt zurecht zu finden. Also z.B. andere Menschen ansprechen können - nach einem Weg/der Uhrzeit fragen. Sich am Schalter einen Fahrschein kaufen, mit der Kassiererin ein paar Wörtchen zu plaudern (auch wenn das nicht zu den Lieblingsbeschäftigungen gehören sollte). Hilfe geben, wenn jemand darum bittet oder auch nicht, wenn einem der Mensch suspekt vor kommt. Zu einem Vortrag gehen, sich kurz oder lang einer Gruppe anschliessen können (z.B. Weiterbildung, Seminar). Man kommt mit den Menschen klar, muß sie aber nicht gleich heiraten und jeden zu seinem Freund machen. Auch Kinder müssen das meiner Meinung nach nicht. Schon gar nicht, weil die anderen doch im gleichen Alter sind. Da würde ich auch auf das Kind schauen, ob es mit sich und der Welt zufrieden ist, es innerhalb eine Gruppe klar kommt, auch wenn es eher sein eigenes Süppchen kocht.
Mondbär
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Registriert: Di 15. Apr 2014, 08:01

Re: Soziale Kompetenz=viele Spielkontakte?

Beitrag von Mondbär »

Edainwen hat geschrieben:Ich denke nicht, dass soziale Kompetenz unbedingt mit der Anzahl der Spielfreude im KiGa korreliert. Unser Sohn (4,10) ist sozial ziemlich kompetent (allerdings nicht emotional ;) ): er kann mit Kindern aller Altersstufen (1-8) spielen und passt sein Spiel dabei an das Niveau der anderen Kinder an. Wenn er mit jüngeren Kindern spielt, passt er auch seine Sprache an, so dass sie ihn verstehen (also er spricht in einfachen kurzen Sätzen). Er kennt zudem alle Kinder aus dem Kindergarten bis hinauf zur 3. Klasse, weiß, wer mit wem spielt, wer wen nicht mag etc., sprich, er erstellt mir ein komplettes Soziogramm der KiGa-Kinder. Er teilt auch sehr gerne und hat ein großes Gerechtigkeitsempfinden.

Allerdings spielt er - obwohl er mit allen Kindern spielen kann - am liebsten mit Kindern, die ca.3 Jahre älter sind als er, da er hier das und so spielen kann, wie er es am liebsten mag: eine Mischung aus Rollenspiel, Draußenspiel und "Intellektspiel", die dann auch den ganzen Nachmittag in Anspruch nehmen kann. Z.B. das Vorbereiten und Durchführen einer Schnitzeljagd: zunächst gedanklich und praktisch erstellen einer Umgebungskarte mit den Verstecken der Hinweise, dann Schreiben der Hinweise, Basteln von Hinweisdöschen und Schatztruhe, Verstecken der Hinweise und des Schatzes vor Ort - und dann geht die Schatzsuche (z.B. für seine Schwester) los. Mit "gleichaltrigen" (wobei hier Kinder von seinem Alter bis zu den ältesten Vorschulkindern gemeint sind) scheitert so ein Projekt an vielerlei: abgesehen davon, dass diese keine Hinweise schreiben oder lesen können, dauert ihnen die ganze Aktion schon viel zu lange. Solange meiner liebevoll ein Hinweisdöschen bastelt, zappeln die andern schon ungeduldig herum und meinen "der N... braucht ja ewig". Gemalte Schatzkarten können sie nicht "lesen", basteln und malen mögen sie auch nicht und so eine Schatzsuche hat für sie nur ein Ziel: möglichst schnell an den Schatz zu kommen. - Das gemeinsame Spiel mit Gleichaltrigen läuft also immer auf dasselbe hinaus: Sandkasten, Autos oder mit Fahrzeugen um das Haus herum fahren. Das findet meiner auch ganz nett, aber es ist weder Nachmittage füllend noch überhaupt erfüllend. Das Fahrrad ist bei uns ein Gebrauchsgegenstand, der jeden Tag benutzt wird, um zum KiGa oder zu Freuden zu kommen (oder um eine lange Radtour zu machen), um's Haus herum zu fahren ist daher für meinen Sohn recht witzlos.

Richtige gleichaltrige Freunde zu finden, mit denen man eine solide gemeinsame Basis hat, ist dementsprechend schwierig für meinen Sohn. Soziale Kompetenz würde ich ihm trotzdem nicht absprechen, denn er spielt ja mit den anderen, kann sich in sie hineinversetzen und findet zum Geburtstag eingeladen immer ein Volltreffer-Geschenk.

Meine Tochter (7,10) dagegen ist so eine Freunde-Sammlerin. Allerdings ist sie ihren Altersgenossen auch nicht so viel voraus sondern einfach oberer Durchschnitt, da ist es einfacher. gemeinsame Interessen zu finden. Und sie geht auch nciht so tief auf die anderen ein. Sie weiß z.B. nie, was sie zu Geburtstagen verschenken will, hat immer mehr ihre eigenen Interessen als die des Gegenübers im Sinn. Aber wahrscheinlich macht es das auch leichter.

Hallo !

Vielen Dank für Deinen Bericht und Deine Einschätzung! Ist schon sehr interessant wie Eure Meinungen sich mit meinen Überlegungen decken.
Es grüsst Mondbär
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