ja, solche fragen gabs bei uns etwa in dem alter auch. das war damals so eine richtig "philosphische phase".
ich habs geliebt, mit tochter über sowas zu philosophieren und wenn ich nicht gleich eine antwort parat hatte, habe ich mitunter einfach zurückgefragt: "was denkst du denn?"
da kamen wirklich erstaunliche theorien zustande mitunter!
ich hab auch immer gesagt, wenn ichs nicht weiß und dann "manche glauben dieses: (...), andere glauben das: (...)" erzählt. (z.b. zu der frage wer oder was ist gott und was passiert mit uns nach dem tod.)
bei philosophischen fragen und ideen ist es ja nunmal so, dass es nicht DIE eine antwort drauf gibt und genau das habe ich meinem kind dann gesagt.
und dann haben wir gemeinsam diverse möglichkeiten durchdacht und zusammen herumgesponnen. hach, ja, das war eine schöne phase.
aktuell höre ich eher selten solche fragen.
zu deiner eingangs erwähnte frage, "wo war ich.." war unser ergebnis übrigens, dass wir, bevor wir auch nur teilweise als zelle vorhanden waren, eine noch vage eine idee des universums oder von gott waren. wie ein noch nicht gemaltes bild.
auch das zweite thema hatten wir. leider habe ich damals den fehler gemacht, im erwähnten rahmen von "manche glauben dies, andere das" ihr von gewissen science fiction geschichten zu erzählen und dabei habe ich ihr in verrücktem übermut spaßhaft gesagt, ich sei vielleicht ja gar nicht ihre mama sondern nur jemand, der genauso aussieht und nur so tut.
das ergebnis war, dass sie mich wochenlang immer wieder ängstlich fragte: "bist du WIRKLICH mein mama?"
danach wurde ich vorsichtiger und habe es eigentlich immer als erstes mit "was denkst denn du?" versucht.
ist für unsereiner auch viel interessanter, als mögliche lösungen selbst vorzugeben. wie gesagt erlebt man dann nicht selten auch überraschungen und gedanken, auf die man selbst nie gekommen wäre.