In der VS ging es mir insgesamt sehr gut. Bin gerne hingegangen, hatte Freunde (wenngleich auch keine so gute Freundin mehr wie im Kindergarten), wurde eingeladen und schrieb gute Noten. Trotzdem habe ich mich in der 3. und 4. Klasse ziemlich gelangweilt und aus Langeweile und Faulheit den Schulstoff nicht mehr mitgeschrieben bzw. damals schon angefangen, keine Hausübungen mehr zu machen. Wenn es hieß "nächste Woche ist Heftkontrolle" habe ich einfach ein neues Heft gekauft, ein- oder zweimal mitgeschrieben und so getan, als wäre das alte Heft leer gewesen. Später habe ich nur noch die ersten ein, zwei Seiten aus dem Heft rausgerissen, so brauchte ich nicht immer neue Hefte kaufen. Der VS-Lehrerin ist entweder nichts aufgefallen oder sie hat nichts gesagt.
Auch damals hieß es immer mit würde die soziale Reife fehlen. Das war aber nicht etwa weil ich nicht mit den anderen kommunieziert habe sondern weil ich meine Emotionen nicht gut im Griff hatte. Wenn mich wer "sekkiert" hat konnte ich sehr wütend werden und mich gegen verbale Angriffe oft nur körperlich wehren. Und weil ich weder groß noch stark war, aber kräftige Zähne hatte, habe ich mich da aufs beißen verlegt. Während die sekkierenden Kindern sich krummgelacht haben wenn ich sie wütend geschlagen habe hat keiner mehr gelacht, der meine Zähne im Arm hatte. Natürlich ist das kein angemessendes Verhalten für ein Volksschulkind. Auch mein Benehmen war nicht gut. Bei der Geburtstagsfeier einer Schulkollegin habe ich z.B. mit der Zunge den Schlagobers von der vorbereiteten Torte geleckt noch bevor diese angeschnitten und verteilt war. Ich wußte zwar vom Kopf her dass ich das nicht darf, es war mir zu dem Zeitpunkt aber egal. #
Im vierten VS-Jahr ging es mir am allerbesten. Ich hatte in einem Buben aus meiner Klasse einen guten Freund gefunden mit dem ich stundenlang durch den Wald streifte, ins Bad ging, Heuschrecken und Fische fing (das konnte er mit bloßen Händen), Baumhäuser baute und mir Lügengeschichten erzählen ließ (das konnte er am besten


Die erste Zeit in der HS war noch halbwegs ok. Ich befreundete mich mit einem Mädchen aus meiner Klasse. Wir verstanden uns sehr gut und die Freundschaft hätte so intensiv werden können wie die aus meiner Kindergarten-Zeit, doch dann zog die Mutter (Alleinerzieherin) mit meiner Freundin weg. Dann versuchte ich mit einem anderen Mädchen Freundschaft zu schließen. Dieses Mädchen war ziemlich dick und ungeschickt und da wir beide Außenseiter waren dachte ich, das könnte passen. Außerdem wurde dieses Mädchen von den Buben, die in der Klasse in Überzahl waren (20 Buben, 12 Mädchen) immer wieder schickaniert und auch körperlich angegangen. Daher wechselte auch sie nach einiger Zeit die Schule. Und dann war ich diejenige, die sekkiert und körperlich angegangen wurde. Dabei mußte ständig ICH zur Direktorin weil ich mich anfangs noch oft gewehrt habe und wenn 3 Aussagen gegen eine standen wurde mir nicht geglaubt.
Mehr später, ich muß in die Arbeit.