Terror bei Kinderarzt :(

ganz allgemein zu Kleinkindern, ob nun aufgeweckt, klug oder hochbegabt
heinerprahm
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Terror bei Kinderarzt :(

Beitrag von heinerprahm »

Terror bei Kinderarzt :(

Meine Tochter (und meine Frau) sind erkrankt (schwerer Schnupfen, Husten … das Übliche halt) und wir waren daher heute beim Kinderarzt … Wartezimmer war kein Problem, endlich passende Stühle, die ausgiebig getestet wurden, viele Bücher, musste alle durchgeblättert werden, dann kam der Aufruf bitte ins Behandlungszimmer zu kommen … bis dahin kein Problem, ausziehen und viele interessante Sachen im Raum entdecken … der Arzt kommt, Papa und Mama geben die Hand und sagen "Guten Tag" … Tochter gibt die Hand sagt "Tag" und fängt sofort danach wie am Spieß an zu schreien "Papa, Mama, Mama, Papa" … es war noch nichts passiert, die Untersuchung hatte nicht mal im Ansatz begonnen, aber sie umklammerte mich mit aller Kraft (da war fast Würgen) und schrie so laut, dass ich dem Gespräch des Arztes und meiner Frau nicht folgen konnte …

… dann die Untersuchung (es ging nur um Abhören, Mund, Nase, Ohren gucken, also nichts Schmerzhaftes) … also wenn ich sie nicht relativ sanft fixiert hätte, dann hätten die anderen ihr die Arme und Beine verdreht, so hat sie sich gewehrt … ein echtes Drama … der Kinderarzt (der ist so knappe 60) hat sie dann leider, um den Mund zu öffnen mit dem Holzspatel leicht am Zahnfleisch verletzt, aber er meinte, ein Kind mit einem solchen Willen hat er auch noch nicht erlebt …

Auf jeden Fall werden wir, da es sich um eine Gemeinschaftspraxis handelt, es bei der anstehenden U7 mal bei der Kollegin des Kinderarztes versuchen, vielleicht ist das bei einer Frau nicht ganz so schlimm.

Traurige Grüße
Heiner
Chiara
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Re: Terror bei Kinderarzt :(

Beitrag von Chiara »

Hallo Heiner!

Habt Ihr Eure Tochter beim gleichen Arzt schon mal impfen lassen?
Meine Tochter ist sehr nachtragend. Wir habe fast jedes Mal eine ähnliche Situation zu bewältigen!
Sie ist jetzt 19 Monate alt. Vor ein paar Monaten habe ich sie kurz bei meinem Bruder/Patenonkel gelassen, da ich zum Zahnarzt musste. Sie hat dann 2h am Stück nur geschrien. Mehrere Monate lang gab es jedes Mal ein Drama, wenn wir meinen Bruder getroffen haben!
Wenn wir mal dort auf Besuch sind, dann zieht sie mir immer gleich die Jacke aus, damit ich sicher auch dort bleibe! :D Mit 3 Wochen hat sie angefangen zu fremden!!
Du musst es positiv sehen. Deine Tochter hat eine starke Persönlichkeit. Unser Kinderarzt meint, dass das ein sehr gutes Zeichen ist, auch was Intelligenz anbelangt!

Liebe Grüsse, c
heinerprahm
Dauergast
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Registriert: Di 17. Mär 2009, 23:19

Re: Terror bei Kinderarzt :(

Beitrag von heinerprahm »

Chiara hat geschrieben:Hallo Heiner!

Habt Ihr Eure Tochter beim gleichen Arzt schon mal impfen lassen?

Liebe Grüsse, c
Hallo Chiara,

ja, sie war bisher nur bei diesem Arzt in Behandlung und hat dort auch alle Impfungen bekommen, was auch jedes Mal ein Drama war (trotz EMLA Pflaster) und sie musste immer "gewaltsam" von der Praxishelferin fixiert werden, damit der Arzt ihr die Spritzen geben konnte, aber da war sie halt noch viel kleiner und hatte nicht so viel Kraft wie heute ... und ihre Reaktion heute zeigte mehr als deutlich, dass sie sich wohl an das alles sehr genau erinnert und auch wenn es heute keine Spritze gab.

Uns fällt auch nichts ein, wie wir das verbessern können, wir können ja mit ihr nicht wirklich diskutieren und das Simulieren von Arztbesuchen zu Hause löst keine solche Reaktionen aus, sondern wird als interessantes Spiel angenommen.

Liebe Grüße
Heiner
Chiara
Dauergast
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Re: Terror bei Kinderarzt :(

Beitrag von Chiara »

Hallo Heiner,

bei uns kommen Bilderbücher sehr gut an! Ich muss aber sagen, dass man meinem Sohn schon früh solche Bücher (Kind geht zum Arzt) erzählen konnte. Meine Tochter interessiert sich weniger dafür.
Das ist eine Phase, die bei jedem Kind anders verläuft! Ich habe schon oft gehört, von Eltern hochbegabter Kinder, dass ihre Kinder sich ähnlich entwickelt haben, wie andere Kinder auch, alles aber viel intensiver gewesen ist. Manchmal werden auch Entwicklungsschritte ausgelassen.
Ich finde das total super, dass meine Tochter genau weiss, was sie will! Es ist aber oft SEHR anstrengend. Ich bin überzeugt, dass je ruhiger ich bleibe, desto schneller der Anfall vorbei geht!!! ;)

In ein paar Jahren ist alles vorbei und Neues dazu gekommen... :roll:

Liebe Grüsse und ich wünsche Euch viel Kraft, c
sinus

Re: Terror bei Kinderarzt :(

Beitrag von sinus »

heinerprahm hat geschrieben:
Chiara hat geschrieben:Hallo Heiner!

Habt Ihr Eure Tochter beim gleichen Arzt schon mal impfen lassen?

Liebe Grüsse, c
Hallo Chiara,

ja, sie war bisher nur bei diesem Arzt in Behandlung und hat dort auch alle Impfungen bekommen, was auch jedes Mal ein Drama war (trotz EMLA Pflaster) und sie musste immer "gewaltsam" von der Praxishelferin fixiert werden, damit der Arzt ihr die Spritzen geben konnte, aber da war sie halt noch viel kleiner und hatte nicht so viel Kraft wie heute ... und ihre Reaktion heute zeigte mehr als deutlich, dass sie sich wohl an das alles sehr genau erinnert und auch wenn es heute keine Spritze gab.

Uns fällt auch nichts ein, wie wir das verbessern können, wir können ja mit ihr nicht wirklich diskutieren und das Simulieren von Arztbesuchen zu Hause löst keine solche Reaktionen aus, sondern wird als interessantes Spiel angenommen.

Liebe Grüße
Heiner
Meine Tochter erinnert sich auch sehr wohl an ihr ganzen Impfungen.
Sie lässt alles interessiert mit sich machen, solange die Ärztin nicht im Raum ist, den Hauptteil der Us machen ja die Helferinnen.
Wenn dann die Ärztin reinkomt, was ja bisher meist Spritze hieß, weiß sie sofort, was Sache ist und klammert sich an mich und jammert.
Sie ist aber ziemlich verständig, als wir einmal dort waren wegen eine anderen Untersuchung, ließ sie sich von meiner Erklärung und meinem Versprechen beruhigen, dass es ganz bestimmt keine Spritze gibt. Ich hatte ihr das schon auf dem Weg zum Arzt erklärt und als die Ärztin kam und sie Angst bekam, sagte ich ihr noch mal, die Ärztin würde jetzt nur in die Ohren und den Mund schauen und an dem Bauch fühlen, ob alles in Ordnung ist. Sie guckte mich mit großen Augen an und schien das verstanden zu haben, denn sie ließ dann alles zwar etwas unglücklich und ängstlich, aber ohne großen Protest mit sich machen.
Wenn eine Impfung ansteht, kündige ich ihr das auch immer vorher schon an und erkläre ihr, warum sie geimpft wird. ("Damit du nicht schlimm krank wirst, die Impfung tut nur kurz weh und dann ist es wieder gut. Wenn man schlimm krank ist, hat man vie dollere Schmerzen und die dauern ganz lange)
Ich habe mich auch bewusst jedes Jahr vor ihren Augen gegen Grippe impfen lassen, so sah sie, dass das Ganze nicht weiter schimm ist.
Kurzum: Mit den entsprechenden Erklärungen und Vorbereitungen läuft das bei uns ganz prima!

Meine Tochter spricht ja sehr viel, drückt sich schon sehr genau aus, fragt auch von sich aus viel nach. Darum erkläre ich ihr immer alles sehr genau, auch eben was ihr bevorsteht, denn ich merke ja an ihren Antworten und Fragen, dass das ankommt und dass sie sehr Vieles davon schon versteht.
Ich stelle es mir sehr schwierig vor mit einem Kind, das nicht so viel "Feedback" bingt, ich beobachte das an anderen Müttern, die kämen einfach nie auf die Idee, dem Kind zu "erklären", wozu es geimpft wird oder meinetwwegen auch sowas wie dass die Lampe erst angeht, wenn der Strom durch das Kabel fließen kann. ("Wie das Wasser durch den Gartenschlauch")
Die meisten Mütter meinen, ihre Kinder verstünden sowas doch noch gar nicht.
Aber womöglich verstünden auch viele der "stummen" Kinder schon genauso viel, nur weiß und nutzt das dann keiner...

Hast du eure Tochter denn z.B. entsprechend auf den Arztbesuch vorbereitet gehabt?

.
heinerprahm
Dauergast
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Re: Terror bei Kinderarzt :(

Beitrag von heinerprahm »

sinus hat geschrieben:Hast du eure Tochter denn z.B. entsprechend auf den Arztbesuch vorbereitet gehabt?
.
Hallo Sinus,

ja sie ist voll im Bilde, wir haben ihr, auf Grund der vorhergehenden Erfahrungen, sogar einen Arztkoffer besorgt, damit werden von ihr alle Puppen und Stofftiere fachmännisch von oben bis unten untersucht, ich habe in der Apotheke Spritzen gekauft in verschieden Größen, die kann sie prima bedienen und weiß auch wie und wo die gesetzt werden ... sie hat ein Lieblingsbuch (eines von den derzeit 11, die sie immer im Stapel anschleppt und die dann alle gesichtet werden müssen) "der Mensch", darin befindet sich ein ganzes Kapitel zum Thema Arztbesuch, sie kann sich sogar mit dem nicht ganz einfach zu bedienenden Braun ThermoScan Infrarot-Ohr-Thermometer selbst die Temperatur messen und wie geschrieben, auch die Arztpraxis findet sie spannend, die Praxishelferinnen sind auch kein Problem, bis zu dem Zeitpunkt in dem der Arzt den Raum betritt, alles vorbei, keine Chance mehr, sie ist nur noch verzweifelt am Weinen und sobald der Arzt näher kommt geht das in markerschütterndes Schreien über und sie klammert sich mit soviel Kraft, das alleine das Umdrehen fast unmöglich ist ...

Sie versteht im normalen Alltag wirklich so gut wie alles, aber hier hilft dann auch kein Argumentieren mehr und wir sind als Eltern auch nicht irgendwie aufgebracht und trotz der grundsätzlichen Anspannung doch recht locker (wir waren ja diesmal schließlich da, weil wir uns Sorgen um Ihre Gesundheit gemacht haben, es war keine Routineuntersuchung) …Sie ist ja erst 21 Monate alt, und ich denke wir werden mal versuchen die anstehende U7 bei der Ärztin machen zu lassen, denn es stehen keine Impfungen mehr an und vielleicht ist sie ja bei einem Menschen, den sie nicht kennt und eventuell auch einer Frau etwas entspannter.

Liebe Grüße
Heiner
keshali
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Re: Terror bei Kinderarzt :(

Beitrag von keshali »

Hi Heiner,

hoffe euch geht es besser.

Was macht eure Tochter? Sie sagt deutlich: "Nein, dass will ich nicht"...ihr fehlt das Alter und die Ausdrucksfähigkeit um dieses "Das will ich nicht", genauer eingrenzen zu können.

Somit steht man wie viele andere vor der Situation spekulieren zu müssen, was sie den überhaupt meint.

Ihr tendiert dahin, dass der männliche Faktor ausschlaggebend ist, und versucht ihr die weibliche Variante anzubieten.
Falls eure Tochter aber das doofe Picksen mit der Nadel meint, fühlt sie sich dann evtl. verarscht, weil ihr ihr nur zeigt das es auch andere so böse Menschen gibt, die dies machen.

Oft fühlt man sich als Eltern dann etwas genervt, weil man ja schon den dritten Versuch gestartet hat, das Kind zu verstehen und ihm gerecht zu werden, und denoch daneben geraten hat.

Mich erinnert deine Situation an unsere Tochter als sie etwa im gleichen Alter war,...nur heulte sie da plötzlich auf als Papa heimkam und sie begrüßen wollte.
Unsere Ratlosigkeit, weil Papa nicht wußte was er angestellt hat...zurück in meine Arme war sofort Ruhe, bei Papa ging das Geschrei los. (...schwer soetwas nicht persönlich zu nehmen).

Als wir es etwa 4x testeten...und meine Gehirnzellen rotierten, schrie ich meinen Mann an: "Zieh das T-Shirt aus"...er zog es aus, und sie lächelte sofort seelig in seinen Armen .
Was war,...er hatte ein neues T-Shirt in einer knalligen gelben Farbe, dass war der einzige Unterschied zu sonstigen Tagen.
Und ich kann bis heute nur vermuten, dass sie mit dieser Farbe eine negative Erinnerung hatte.

Egal, warum ich das schreibe, weil der Gedanke dabei ist, kann man den Arzt wechseln wie ein T-Shirt?
Oder auch, ist der Arzt der Papa ...und die Spritze das T-Shirt?
Aber die Spritze kann man nicht weglassen (oder doch?...), also den Arzt wechseln, obwohl nur die Spritze die Ursache ist? Und das vielleicht nur, damit Mama und Papa nicht das Kind "führen" müssen, auch durch schwere Zeiten?

Oder vielleicht aber auch, dass das Kind nur sich festklammern will, den Kopf ganz tief in Papa's schützenden Hals vergraben, damit der Picks einen starken Begleiter hat, an den man sich festhalten kann?
So mußten wir es auch machen, hatten aber einen guten Arzt (altersunabhängig), der selbst einen Zugang zum Kind aufbaute und ihm erklärte das nicht der Arzt der böse ist, sondern auch nur der ausführende einer bösen (wichtigen) Handlung (vielleicht haben ja deshalb die Naturvölker es "erfunden", dass der Medizinman von einem Geist ergriffen wurde...damit die Handlung nicht auf die Person fixiert/projeziert wird.

Aber ist alles recht schwer,...wir westlichen Denker haben den Dreh halt auch nicht mehr heraus, dass den Kindern es als "Mutprobe" verkauft wird, was meine tschetschenischen Nachbarn noch sehr gut können. Aber dazu sind wir fast zu analytisch, und zuviel "einKind"-Familien, als das wir den Ehrgeiz der Kinder anstacheln könnten, möglichst lächelnd durchs Feuer zu laufen. Das funktioniert besser bei "vielKinder"-Familien und der Konkurenz untereinander, die es auszunutzen gilt.
Wobei der Hintergedanke der Mutter, die ihr Baby zwickt und beisst nicht der ist, dass sie es dann leichter hat, sondern ihr Wunsch ist, dass ihr Kind Schmerzen besser erträgt. (Nein, sie beissen nicht tolle, aber spielerisch/härter als mir dies einfallen würde).

Egal, mir drehen die Gedanken durch ...;)), vielleicht hilfreich als Rat: °Augen zu und durch°, da ist Theater spielen und viel loben weil man ja so tapfer war, und diesen Weltuntergang so gemeistert hat oft noch die nettere Variante in dem man sein eigenes Alterego hintenanstellt und tapfer nicht mitleidet.

Ein Kind das sich seelig lächelnd eine Nadel reinstechen lässt, käme mir komisch vor...ein Kind das bis zur letzten Sekunde tapfer sein will, um sich dann im entscheidenden Augenblick in die rettenden Arme des Papas zu flüchten, wirst du wahrscheinlich die nächsten Jahre noch haben.
keshali
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Re: Terror bei Kinderarzt :(

Beitrag von keshali »

Jetzt war ich glaube ich zu verworren,...Quintessenz ist glaube ich einfach: Wir haben gelernt das geimpft wird. (Keine weiteren Ausführungen)
Und im Grunde erwarten wir uns von den Kleinlingen, dass sie den Sinn verstehen und entsprechend vernünftig reagieren.
Dies halte ich schlicht für eine Überforderung für Kleinkinder. Sie dürfen dabei toben, schreien und sich gegen jeglichen Schmerz zur Wehr setzen.
Nur das Vertrauen zu den Eltern, und die Sicherheit die vermittelt wird (es ist nur ein kleiner Picks), macht es dann überhaupt möglich dass gepickst werden kann.

Arzt wechseln würde ich nur dann, wenn dieser ein sturer Esel ist, der kein Verständniss für die Panik der Kinder hat und noch zusätzlich Druck ausübt.

So, ich hoffe ich habe genug Schnörkel weggelassen ...dass rüberkommt was ich meine.
heinerprahm
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Re: Terror bei Kinderarzt :(

Beitrag von heinerprahm »

keshali hat geschrieben:Jetzt war ich glaube ich zu verworren,...Quintessenz ist glaube ich einfach: Wir haben gelernt das geimpft wird. (Keine weiteren Ausführungen)
Und im Grunde erwarten wir uns von den Kleinlingen, dass sie den Sinn verstehen und entsprechend vernünftig reagieren.
Dies halte ich schlicht für eine Überforderung für Kleinkinder. Sie dürfen dabei toben, schreien und sich gegen jeglichen Schmerz zur Wehr setzen.
Nur das Vertrauen zu den Eltern, und die Sicherheit die vermittelt wird (es ist nur ein kleiner Picks), macht es dann überhaupt möglich dass gepickst werden kann.

Arzt wechseln würde ich nur dann, wenn dieser ein sturer Esel ist, der kein Verständniss für die Panik der Kinder hat und noch zusätzlich Druck ausübt.

So, ich hoffe ich habe genug Schnörkel weggelassen ...dass rüberkommt was ich meine.
Ich verstehe Dich gut, aber hier ist ja das Problem, dass überhaupt nicht gepickst wurde, es ging einfach nur um Abhören und in Mund, Nase und Ohren gucken und ihre panische Reaktion wurde nicht durch die Untersuchung an sich hervorgerufen, sondern das bloße Erscheinen des Arztes im Raum reichte aus (und sie reagiert auf wirklich sonst keinen Menschen in dieser Art), sie wird sich also wohl an die Impfungen erinnern, die aber schon Monate zurückliegen und wer ihr damals die Schmerzen zugefügt hat. Gut jetzt könnte man sagen, "da muss Sie durch", aber ich denke es ist nicht gut, wenn ein Kind im Grunde nur negative Erfahrungen beim Arzt/in macht und ich denke es ist vielleicht einen Versuch wert mal einen Wechsel zu wagen, bin aber auch etwas hin und hergerissen ...

Liebe Grüße
Heiner
keshali
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Re: Terror bei Kinderarzt :(

Beitrag von keshali »

heinerprahm hat geschrieben: Gut jetzt könnte man sagen, "da muss Sie durch", aber ich denke es ist nicht gut, wenn ein Kind im Grunde nur negative Erfahrungen beim Arzt/in macht und ich denke es ist vielleicht einen Versuch wert mal einen Wechsel zu wagen, bin aber auch etwas hin und hergerissen ...
Das vorletzte Mal hat er gepickst,...jetzt nicht. Insofern hat sie eine positive Erfahrung gemacht, auch wenn ihr Verhalten sich auf ihre negative Erfahrung aufbaute.
Ich glaube das sind Erfahrungen die im limbischen System gespeichert werden (Elefantengedächniss), hm ich behaupte das mal einfach so. Das hat wohl jedes Kind und jedes Kind verarbeitet das ein wenig anders.
Mit "da muss Sie durch" meine ich, dass sie jetzt die Erfahrung gemacht hat: "Nicht picksen"....woher soll sie das vorher wissen?
Ok, ihr habt ihr das vielleicht vorher gesagt (Heute pickst er, Heute pickst er nicht).


Aber sie ist zu jung, um die Erfahrung zu haben, dass sie euch bedingungslos Vertrauen kann, insofern ...sicher ist sicher...macht das Kind mal Theater, um sich zu vergewissern das Papa als Retter wirklich zu Verfügung steht (Für alle Fälle). Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser.
"Da muß Sie durch" ist der Lernprozess, den sie unabhängig von elterlichen Ratschlägen macht.

Fatal finde ich es immer, wenn Kindern gesagt wird: "Es tut nicht weh"...wenn es dann weh tut,...wie sollen sie dann Vertrauen aufbauen?

Vertrauen darauf, dass es stimmt wenn du beim nächsten Arztbesuch ihr jetzt sagen kannst: "Er pickst heute", oder eben nicht und sie ihr Verhalten Stück für Stück besser kontrollieren kann, weil sie sich auf Dich verlassen kann.

Meiner Meinung nach, lernt sie wenn du jetzt den Arzt wechselst nicht, dass es mal so ist und mal so ist.
Und sie kann sich nicht orientieren, sondern speichert vielleicht ab: "Wenn ich Theater mache, bekomme ich Sonderbehandlung"
Das gilt aber nur, falls der Arzt ein lieber Kerl ist. ;)
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