ein zaghaftes hallo

Einfach nur über sich und seine Kinder erzählen
alibaba

Re: ein zaghaftes hallo

Beitrag von alibaba »

Koschka hat geschrieben:nehmen wir die 4. Klasse. trotz aller iq-test bekommt ein hochbegabtes kind keine empfehlung für das gymnasium. was glaubst du würde so einem kind in einer realschule passieren? oder in der hauptschule? und was können die eltern so großartig daran ändern? und noch was. nicht alle eltern haben so einen "bildungslevel" dass sie überhaupt in der lage sind hochbegabung zu erkennen.
Hallo koschka,

na, ich habe aber ja auch keinen anderen "Bildungslevel" als andere Eltern. Und mein gefühlter IQ liegt bestimmt in Mathe unter 100. :lol: Nein, in der 4.Klasse koschke, ist der Zug abgefahren. Da muss man schon in den ersten Jahren kämpfen und hinterhersein. Im Übrigen kenne ich eine Mutter die hat einen IQ-Test beim Kind duchführen lassen, als es die Realschule empfohlen bekam. Mit Erfolg im Ürbigen. Die Empfehlung wurde geändert.

Junior wurde trotz schlechter schulischer Leistungen für die Kinderakademie vorgeschlagen. Es muss also irgendetwas an ihm geben (die Lehrerin weiß (noch) von keinem IQ-Test/Ergebnis), was die Lehrerin dazu veranlasst, ihn vorzuschlagen!

Und ich kann auch keine Hb erkennen. Aber ich kann mich bei Problemen um die Belange meiner Kinder kümmern. Und wenn ich mitbekomme, das mein Kind in der Bibliothek als Textsachaufgabe 10-6 rechnen kann, als 4-jähriger, dann horche ich auf, wenn das in der Schule ein Problem wird.

VLG
alibaba

Re: ein zaghaftes hallo

Beitrag von alibaba »

Hallo koschka,

genau, das habe ich ja geschrieben! Es liegt an uns Eltern wie wir mit unseren Kindern umgehen. Ob wir das Ernst nehmen und uns kümmern oder ob wir sagen, das geht uns nichts an. Gestern holte mein Großer sein Lük heraus. Nachdem er dies beiseite gelegt hatte, schnappte es sich die Kleine. Ich setze mich also zu ihr und sie las einfache kurze Wörter vor. Haus, Sonne, Maus, Ofen, Sofa, Rose.....ich hätte auch den Abwasch machen können....so saß ich und dachte mal wieder daran sie doch für die Schule anzumelden. Und ich weiß, dass das was sie da machte eine großartige Leistung für ein 4,6 Jaher altes Kind ist.

Naja, auf Kiga habe ich ja gehört. Ich habe nicht vorzeitig den Sohn eingeschult. ;) Und ob ich sooo viel mache :?: ....mhhh...man muss nur an die richtigen Orte gehen, in der Bibliothek begegnen uns immer die selben Eltern/Kinder. :mrgreen:

Im Übrigen denke ich auch die Kinder malen die Buchstaben. Mit dem Schreiben hat das noch nicht viel gemeinsam. Vom Sohn kann ich jetzt behaupten, er schreibt. Er setzt sich hin und kann ein Wort nicht nur drucken, sondern Groß- und Klein einsetzen, Wortanfang und Satzende beachten, Abstände halten und schnell ein im Kopf gedachtes Wort aufs Papier bringen (nicht immer richtig geschrieben). Tochter "malt" dagegen. Sie kann nur Groß und auch das Schriftbild ist unsauber. Sie schreibt relativ große Buchstaben und braucht auch recht lange um ein Wort aus den einzelnen Buchstaben zusammenzusetzen. So gleicht das dann eher einem malen, als einem schreiben. Wie melpa hier schon schrieb, alles eine Sache der Betrachtung.

VLG
Melpa
Dauergast
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Re: ein zaghaftes hallo

Beitrag von Melpa »

Koschka hat geschrieben:hallo alibaba,

nicht alle eltern haben so einen "bildungslevel" dass sie überhaupt in der lage sind hochbegabung zu erkennen.

LG
Koschka
Ja das denke ich auch.
Vielleicht glauben sie anderen auch einfach mehr als sich selbst. Wenn da einer daher kommt und dem Kind einen Stempel aufdrückt (egal was für eine Diagnose) oder es in eine Schublade steckt, dann gibts tatsächlich Eltern, die ihr innerstes Gefühl nicht hinterfragen oder die dieses Gefühl erst gar nicht entwickeln. Ich kenne mind. 2 andere Eltern, die zwar von einer möglichen HB ihres Kindes wissen, aber rein gar nichts tun, sich nicht mal mit der Thematik auseinandersetzen. Es handelt sich hierbei um nicht hochbegabte Eltern. Ich stell mir dann die Frage, ob es damit zusammenhängt.

Vielleicht hat es auch nichts mit dem Bildungslevel zu tun, sondern mit der Art und Weise Dinge zu hinterfragen oder eben nicht. Es gibt ja genug Leute da draußen, die einfach das tun was eben alle tun. :schwitz:

Ich denke, dass wir das hier alle wirklich gut machen und großes Augenmerk auf unsere Kinder haben. Unsere Kinder haben wirklich den Vorteil, dass wir für sie einstehen und dass wir uns intensiv mit diesem Thema auseinandersetzen, was schonmal die halbe Miete ist. Aber das gilt ja nicht nur für HB, sondern allgemein für alle möglichen "Diagnosen" wie ADS oder Teilleistungsstörungen wie Legasthenie, Dyskalkulie usw. und wie in unserem Falle Hochsensibilität. Wie oft wünsche ich mir, dass mich einer mal in meiner Kindheit so durchleuchtet hätte. Vielleicht wäre ich dann ein stückweit selbstbewusster und würde nicht permanent mit mir hadern ...

Manchmal wünscht ich aber auch, ich könnte meine Kinder aber auch einmal völlig losgelöst von dem Thema sehen. Im Moment kann ich das gar nicht, weil es mich emotional sehr in Anspruch nimmt. (Bei uns gehts auch grad um die Wahl der richtigen Schule :roll: )
3fachmama
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Re: ein zaghaftes hallo

Beitrag von 3fachmama »

ihr habt wenigsten die wahl. wir haben KEINE wahl, da wir auf dem land wohnen und vor ein paar jahren grundschule geschlossen wurden. jetzt sind in unserer grundschule kinder von 6 ortschaften.
und um sie in eine andere schule zu bekommen, müsste man anträge stellen, die nur dann angenommen werden, wenn man jemand verwandten im einzugsgebiet wohnen hat und das kind dort anmeldet.
total banane. es gibt noch eine waldorfschule, da müssen die kinder aber mit dem bus schon mindestens ne stunde fahren.
ausserdem gefällt mir an der schule nicht wirklich so alles. ist halt ein ganz anderes system.
alibaba

Re: ein zaghaftes hallo

Beitrag von alibaba »

Melpa hat geschrieben:Es handelt sich hierbei um nicht hochbegabte Eltern. Ich stell mir dann die Frage, ob es damit zusammenhängt.
Uppssssss.....nicht doch, melpa. Eins kann ich Dir versichern, hochbegabt bin ich nicht. Gestern konnte ich nicht mal die HA meines 1.Klässlers verstehen. ;) Ich gehe aber soweit mit, das es mit dem Interesse der Eltern zusammenhängt, wie man mit einem kind umgeht. Ob man auf Signale hören kann oder eben nicht.

@koschka, Gell...das Buch ist toll. Was ich auch noch empfehlen kann, ist Lük - erstes Lesen. Da sind so Silben drin: So fa, Of en, Son ne.......für kleine Lesegernlerner. Bei Tochter klappt das schon prima.

@3fachmama, Waldorf ist wohl ganz schlecht für kleine Querdenker. Sofern Du Dich mit diesem Gedanken trägst, schlage ihn Dir aus dem Kopf. Schule wählen...Ja, ein Traum für den der's kann. Wobei eine staatliche Grundschule nicht unbedingt schlechter sein muss, als die private von nebenan.

VLG
heinerprahm
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Re: ein zaghaftes hallo

Beitrag von heinerprahm »

3fachmama hat geschrieben:ihr habt wenigsten die wahl. wir haben KEINE wahl, da wir auf dem land wohnen und vor ein paar jahren grundschule geschlossen wurden. jetzt sind in unserer grundschule kinder von 6 ortschaften.
und um sie in eine andere schule zu bekommen, müsste man anträge stellen, die nur dann angenommen werden, wenn man jemand verwandten im einzugsgebiet wohnen hat und das kind dort anmeldet.
total banane. es gibt noch eine waldorfschule, da müssen die kinder aber mit dem bus schon mindestens ne stunde fahren.
ausserdem gefällt mir an der schule nicht wirklich so alles. ist halt ein ganz anderes system.
@ 3fachmama

Das stimmt auch nur bedingt denn:
Ein Schulsprengel ist ein abgegrenztes Einzugsgebiet, das einer bestimmten Regelschule zugeordnet ist. Die dort wohnenden schulpflichtigen Kinder sind grundsätzlich zum Besuch dieser zuständigen Schule verpflichtet. Da insoweit der Elternwille eingeschränkt wird, ist diese aus der Weimarer Republik stammende Regelung umstritten.

Bayern bestimmt die Regierung durch Rechtsverordnung ein räumlich abgegrenztes Gebiet als Schulsprengel für jede Grund- und Hauptschule[1] sowie für Sonderschulen. Die Schulaufsichtsbehörde bildet dort auch für jede Berufsschule einen Schulsprengel, der für die örtliche Erfüllung der Berufsschulpflicht maßgebend ist (sog. „Grundsprengel“)[2].

Als erstes Bundesland hat Nordrhein-Westfalen im August 2008 alle Schulsprengel aufgehoben.[3] In den meisten Bundesländern der BRD sind verbindliche Schulsprengel lediglich für Grundschulen eingerichtet.

http://de.wikipedia.org/wiki/Schulsprengel
Also (außerhalb von NRW) ist auch in den Städten, gerade was die Grundschulen angeht, alleine der Wohnort im Stadtbezirk der Eltern entscheidend auf welche Regelgrundschule ein Kind gehen muss. Aber Du hast natürlich Recht, das gerade in Großstädten mehr Alternativen gibt wie Waldorfschulen oder Privatschulen, aber die sind auch oft überlaufen, oder einfach zu teuer und daher auch nicht für alle zugänglich. Letztlich ist das ganze Schulsystem in Deutschland einfach grottenschlecht, oder besser wie es ein Lehrer in einem offenen Brief an eine seiner Ex-Schülerin die jetzt studiert schreibt:
Das deutsche Schul- und Bildungssystem ist wie der so oft als Bild bemühte Öltanker: schwerfällig und mit langem Bremsweg, wenn es mal in die falsche Richtung geht. Das ist so und ich habe aufgehört, mir hier Illusionen zu machen. Die ländereigene Bildungs- und Schulpolitik ist nun mal das letzte politische Versuchsfeld, auf dem jeder und jede mal so richtig die Sau rauslassen kann, ohne dafür gleich die Quittung bei der nächsten Wahl zu bekommen. Das schafft Schmerzfreiheit und man findet auch immer eine Studie, die einem Recht gibt.
Dazu bedarf es oft nur weniger preiswerter Zutaten, um hier sein eigenes ideologisches Süppchen zu kochen. Man nehme: Elternwille und Chancengleichheit, Pisa und skandinavische Gesamtschulen, Zentralabitur und G8, Lernen ohne Noten, Binnendifferenzierung und Inklusion, Einheitsschule und Oberschule, Fördern und Fordern, Soziologengeschwafel und Finanzierungsvorbehalt, das Ganze einmal kurz aufkochen lassen, fertig ist die Schulpolitik. Freilich nur bis zur nächsten Schulreform. Das Schöne an Schule ist eben auch: Jeder kennt sich damit aus, denn jeder war mal da.
http://www.spiegel.de/schulspiegel/wiss ... 82,00.html
Das muss man einfach wissen und sich nicht auf das System verlassen, sondern im Interesse seines Kindes selbst die Initiative ergreifen.

Liebe Grüße
Heiner
alibaba

Re: ein zaghaftes hallo

Beitrag von alibaba »

heinerprahm hat geschrieben: Das muss man einfach wissen und sich nicht auf das System verlassen, sondern im Interesse seines Kindes selbst die Initiative ergreifen.
Mus i denn, mus i denn, ja zum Städele hinaus.....
Melpa
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Registriert: Mi 22. Sep 2010, 12:09

Re: ein zaghaftes hallo

Beitrag von Melpa »

alibaba hat geschrieben:
Melpa hat geschrieben:Es handelt sich hierbei um nicht hochbegabte Eltern. Ich stell mir dann die Frage, ob es damit zusammenhängt.
Uppssssss.....nicht doch, melpa. Eins kann ich Dir versichern, hochbegabt bin ich nicht. Gestern konnte ich nicht mal die HA meines 1.Klässlers verstehen. ;) Ich gehe aber soweit mit, das es mit dem Interesse der Eltern zusammenhängt, wie man mit einem kind umgeht. Ob man auf Signale hören kann oder eben nicht. ´
:D Da sind wir wieder bei der Definition. Eigentlich meinte ich nicht HB an sich, sondern alle Eltern, die doch recht intelligent sind. Die 2, die ich kenne, sind, sage ich mal, einfach gestrickt. Vielleicht hat es damit was zu tun. Vielleicht aber auch nicht. :gruebel: Die Frage kommt mir desöfteren hoch, wenn ich mal wieder auf Eltern treffen, die (vermeintliche) HB-Kinder haben und mit mir nicht darüber wollen oder können oder möchten. Deswegen beschränkt sich mein Austausch darüber einzig auf dieses Forum, worüber ich wirklich froh bin.
Übrigens zähle ich Dich zu den intelligenten Menschen. Ob überdurchschnittlich oder HB ist (mir) egal. :D
alibaba hat geschrieben:@3fachmama, Waldorf ist wohl ganz schlecht für kleine Querdenker. Sofern Du Dich mit diesem Gedanken trägst, schlage ihn Dir aus dem Kopf. Schule wählen...Ja, ein Traum für den der's kann. Wobei eine staatliche Grundschule nicht unbedingt schlechter sein muss, als die private von nebenan.

VLG
Ja das kann ich so unterschreiben. Tochter ist zwar im Waldorfkindergarten, wo es (jetzt wieder) gut läuft. Sie ist aber auch sehr kreativ, wo man ihr da entgegen kommt. Aber für ihre SChullaufbahn halte ich eine Waldorfschule auch gänzlich ungeeignet.


Wir haben auch keine große Wahl 3fachMama. Leider. Wir müssen sie auch an der Sprengelschule anmelden. Einzig ein Gastschulantrag könnte uns weiterhelfen, wobei wir aber keine triftigen Gründe haben.
Montessori hab ich für uns ebenfalls ausgeschlossen. Nicht jedes Kind ist dafür geeignet. So bleibt es "nur" bei der Regelschule.
3fachmama
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Re: ein zaghaftes hallo

Beitrag von 3fachmama »

*lach :lol: wie ihr mir alle die waldorfschule ausreden wollt. hihihi

ich hätte da eh keine chance. mein mann HASST diese schule (schulsystem).

für mich würde es eh nur in frage kommen, wenn ich 100% dahinter stehen würde. und das tu ich nicht. also keine angst leute. :lol:

aber auch, wenn ich mir ne schule aussuchen dürfte, hätte ich gar keine chance ohne umzuziehen.

die nächste stadt, die sowas evtl anbietet, liegt ca 30 km weg (einen weg). und ohne auto ...........noch 2 größeren kindern UND arbeit, lässt sich das nicht bewältigen.

also probieren wir es in der für uns vorgesehene grundschule.
vielleicht gehts ja auch gut. werd mal hören, was die dame von der betreuungsstelle bei der gruppensitzung so erzählt und die anderen eltern.
bin echt rießig gespannt drauf.
Winnie
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Re: ein zaghaftes hallo

Beitrag von Winnie »

Ich habe jetzt alles gelesen und ich bin manchmal erschrocken, weil hier ein ganz wichtiges Thema völlig vernachlässigt wird: Hochbegabung hat nicht nur eine Relevanz im Hinblick auf die Schule! Es gibt Situationen, in denen die individuelle Problematik so wenig mit anderen Geschichten vergleichbar ist, dass einem das IQ-Test-Ergebnis überhaupt nicht weiterhelfen kann, weil man keine Aussage darüber machen kann, was das für den Erfolg in der Schule oder die Entwicklung außerhalb der Schule bedeutet. Ihr geht immer davon aus, dass die Kinder aufmerksame, hochgebildete und engagierte Eltern haben, die sich um alles kümmern. Das Kind soll alles kriegen, was das Herz begehrt. Aber dennoch kann niemand, kein Psychologe, kein Elternteil und kein Lehrer eine verbindliche Aussage darüber treffen, ob das Kind gut in der Schule und mit einer HB zurechtkommen wird. Es gibt tatsächlich Kinder, für die wäre es besser, wenn die Eltern eben nicht vorgreifen würden, wenn die Eltern das mit der Förderung sein lassen würden und wenn einige Eltern sich die Frage stellen würden, ob es tatsächlich für sie oder für das Kind wichtig ist, dass es a) einen IQ-Test macht oder b) früher eingeschult wird bzw. eine Klasse überspringt.

Ich bin im Moment über den DGHK mit vielen, vielen Eltern in Kontakt, deren Kinder hochbegabt und bereits erwachsen sind. Sie erzählen über die Entwicklung ihrer Kinder und dabei wird vollkommen klar, dass man viele Schwierigkeiten nicht voraussehen kann. Die Eltern treffen nach bestem Wissen und Gewissen ihre Entscheidungen, sichern sich durch heftige psychologische Beratungen ab und fühlen sich durch erste sichtbare Erfolge bestätigt. Aber dann kommt der Schulwechsel und es kommen Probleme auf, wie z. B. dass das Kind durch die Wechsel der Klassen nie in eine Gemeinschaft hineingewachsen ist und immer Außenseiter blieb. Die HB-Kinder sind dann meistens noch ein Jahr jünger und noch richtig Kinder, während die anderen Kinder quasi über Nacht in der Pubertät stecken. Sie mögen zwar reifer sein als ihre Altersgenossen, aber gerade zu Beginn der Pubertät wird vieles über Konformismus geregelt. Welche Musik hörst du, welche Klamotten trägst du, auf welcher Party warst du dabei. Es ist nicht die Zeit, in der man mit intellektueller Leistungsfähigkeit glänzen kann. (Merke: Niemand mag Klugscheißer!) Wenn du schon nicht in bist, brauchst du zumindest Verbündete - und die zu finden ist für ein HB-Kind doppelt schwer, weil es erstens jünger und zweitens anders ist.

Reagieren die Eltern so darauf, dass sie das Kind von der Schule nehmen und woanders einschulen (wurde in der Elterngruppe auch heftig diskutiert), dann lässt sich das Kind erstens auf die zweite Schule oft erst recht nicht ein und fordert zweitens bei der ersten großen Schwierigkeit ggf. wieder ein, die Schule wieder verlassen zu dürfen, weil es ihm als legitimes Mittel erscheint. Gerade in der Pubertät hat so ziemlich jedes Kind irgendwann eine Phase, wo es keine Lust auf Schule hat, aber den meisten Kindern bleibt ein Schulwechsel verwehrt. Und es gibt daher eine große Gefahr: Dass das Kind nicht lernt, mit den Schwierigkeiten und der Unterforderung alleine fertig zu werden, weil die Eltern stets auf dem Plan stehen und das für sie zu regeln versuchen. Das wiederum führt dann häufig auch zum Schulabbruch. Obwohl (oder vielleicht gerade weil) die Eltern sich kümmern und engagieren. Vielleicht wäre da weniger mehr gewesen...

Dann gibt es schlicht und ergreifend auch Situationen, wo Eltern die HB nicht sehen, weil die Kinder sie nicht zeigen. Ich weiß nicht genau, wer es hier geschrieben hat, aber ja doch, viele HB-Kinder verstecken ihre Leistungsfähigkeit, vor allem ist dies bei Mädchen ein Thema! Ich finde das sehr wichtig, dass das in einem Forum wie diesem ausdrücklich klargestellt wird. Es gibt auch Fälle, wo Eltern, die selber hochintelligent und gut gebildet sind, die HB nicht erkennen, weil sie die hohe intellektuelle Fähigkeit ihrer Kinder für völlig normal halten. Daher erhalten die Kinder dann auch keine besondere Förderung.

Es gibt auch Fälle, wo hochgebildete Pädagogen mit eigenen hochbegabten Kindern sich ganz bewusst gegen einen Test entscheiden, weil sie ihr Bewusstsein nicht trüben wollen. Ich kenne auch eine Dreifachmutter, die hat bei ihrem ältesten Sohn all diese ganzen Tests gemacht und ihn frühzeitig eingeschult. Er hat in der 7. Klasse das Klassenziel nicht erreicht und blieb sitzen. Danach hat sie ihre anderen Kinder nicht mehr testen lassen und sie normal eingeschult und die sind dann glatt durch die Schule gekommen. Der Jüngste hat wiederum gerade sein Studium wegen Sinnlosigkeit abgebrochen. Hätte der Test irgendwas geändert?

@Heiner: blablabla, ich will mich nicht ständig wiederholen, du kennst meine Meinung. Erstens ist dein Kind noch pupsi-klein und du weißt noch gar nichts über Schule, denn grau ist alle Theorie. Und zweitens: Habe etwas mehr Respekt vor 3fachmama, sie hat DREI KINDER. Da kannst du noch so HB und belesen sein, sie weiß mehr über Kinder als du! Und sie hat jedes Recht der Welt, Angst vor der Situation zu haben. Ich habe es auch meinem Mann schon einzeln buchstabiert, aber auch dir sage ich es: Du bist keine Mutter, daher wirst du als Vater niemals so angefeindet werden wie die Mutter! Also kannst du auch die Befürchtungen nicht sehen, die damit zusammenhängen. Sie weiß, warum sie Angst hat, denn sie hat schon drei Kinder, aber da kann ich mir die Finger wund schreiben, das zu erklären. Ich verstehe das vollkommen und ich hatte und habe genau dieselben Gedanken.

Hat jemand jemals schon mal den Ausdruck EISLAUFVATER irgendwo gelesen? :gruebel: Schon mal drüber nachgedacht? Warum sind hier in diesem Forum wohl so viel mehr Frauen/Mütter als Männer/Väter?
Was glaubst du, wie lässig das rüberkommen würde, wenn ich bei uns in der Krippe erzählen würde, dass ich L. vor den Laptop gesetzt habe? :evil: Du machst dir kein Bild! Deswegen kannst du hier so unbedarft deine Meinung kundtun, weil du dahingehend noch nicht so krass der sozialen Kontrolle ausgesetzt warst. Deshalb denke ich, dass du dich bei solchen Fragen lieber im Hintergrund halten solltest.
"Entschuldigung, ich habe nur kurz fantasiert." meine große Tochter, 4 Jahre alt (inzwischen 9 geworden)
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