hochbegabt?

besondere Fähigkeiten: ist das schon ein Zeichen für Hochbegabung?
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Gast_Sammy

hochbegabt?

Beitrag von Gast_Sammy »

Hallo,

ich bin über diese Seite gestolpert, auf der Suche nach "Essverhalten bei Kleinkindern" - komisch, aber wahr.

Eins vorweg: unser Sohn wird im kommenden Sommer 4 Jahre alt.
Wir (meine Frau und ich) hatten schon immer das Gefühl, dass unser Sohn ein bißchen weiter ist als andere Kinder. Das fing schon im Alter von 2-3 Wochen an, als meine Tante (eine erfahrene Kindergärtnerin) bei einem Foto von ihm meinte: "3 Wochen? Der guckt ja schon wie ein 2-jähriger!" Er hat seine Umwelt schon sehr früh wahrgenommen. Im Nachhinein kann ich sagen, dass so ziemlich alle "Merkmale, die auf hb Kinder zutreffen" (diese Listen, wie auch auf dieser Website) auch auf ihn zutreffen. Ich kann mich nicht daran erinnern, dass er jemals seinen Namen in einem Satz genannt hat, er benutzte eigentlich sofort "ich" und "du" (also mit ca. 12 Monaten). Er konnte so ziemlich alle gängigen Automarken bereits mit 15-18 Monaten erkennen und benennen. Uns fiel auch auf, dass er so gut wie nie Spielzeug in den Mund nahm, nicht mal diese Beißringe. Er konnte schon immer sehr konzentriert und selbstständig spielen. Kinderlieder konnte er meist nach 1-2x hören mitsingen. 5-Wort-Sätze waren schon mit 15-18 Monaten kein Problem. Auch Farben hat er sehr früh verinnerlicht. Er bekam von seiner Oma zur Taufe (!) einen Buchstaben-Bus (mit Sprache und Musik usw.) geschenkt (eigentlich ab 4 Jahren). Wir ließen ihn damit spielen, da er nahezu unverwüstlich ist. Dadurch konnte er dann schon vor 2 Jahren das Alphabet und mit knapp nach zwei Jahren das ABC-Lied (welches ich ihm aber zugegebenermaßen beigebracht habe). Neue Kinderbücher muss ich ihm immer wieder vorlesen, obwohl er sie recht schnell auswendig kann. Ich verlese mich dann manchmal absichtlich und er korrigiert mich dann. Er blättert selber an den richtigen Stellen um. Bis zehn zählen konnte er auch schon vor zwei. Mittlerweile kann er bis hundert zählen. Vor ein paar Wochen kam er sehr früh zu mir uns Bett (er kommt leider mit ziemlich wenig Schlaf aus) und wir betrachteten meinen Wecker mit digitaler Uhr. Ich wollte ihm das Lesen zweistelliger Zahlen mal verinnerlichen, da zählen und erkennen ja zwei verschiedene Paar Schuhe sind. Es war 5.32 Uhr (Sonntag :-() und ich sagte 3 und 2 - was ist das zusammen? Seine Antwort: 5! Ich konnte selber gar nicht so schnell schalten (angesichts der frühen Zeit), bis ich kapierte, dass er die Zahlen addiert hatte, was weder ich noch meine Frau je mit ihm geübt hatten. Nach ein paar weiteren Fragen stellten wir schnell fest, dass er mühelos bis 12 addieren und subtrahieren kann.

Er spielt am liebsten mit älteren Kindern - vor allem im Kindergarten. Mensch-ärgere-dich-nicht, Schwarzer Peter, Uno u.ä. sind kein Problem für ihn, Memory schon gar nicht. Wenn man einmal ein Puzzle mit ihm zusammen gemacht hat, kann er es beim nächsten Mal garantiert alleine. Er hat sogar eins mit 104 Teilen, welches er problemlos zusammensetzt. Er schreibt seinen Namen, Mama, Papa, Oma und Opa und kann auch schon andere "leichte" Wörter lesen, z.B. RABE. Sein Wortschatz läßt ihn auch älter wirken als er ist, obgleich er ein wenig Probleme mit dem "SCH" hat, was aber vielleicht auch auf eine leichte Fehlstellung der Vorderzähne zurückzuführen ist, leider hat er zu lange genuckelt, aber am Daumen hat er nie gelutscht. Er muss auch zu allem das letzte Wort haben, will alles wissen und diskutieren und bekommt alles mit, auch wenn er spielt und man das gar nicht vermutet. Er spricht mit fremden Leuten (was uns weniger gefällt), erzählt wie er heißt und wo er wohnt (Name und Anschrift). Neuerdings wird er auch frecher und veräppelt uns ständig. Er kann die Stereoanlage, den Fernseher und den CD-/DVD-Player über die Fernbedienung steuern (an, aus, lauter, leiser, KIKA anwählen). Außerdem redet er schon ziemlich rechthaberisch, drückt sich aber im großen und ganzen sehr höflich aus (ich möchte und bitte, "du wirst schon sehen, dass ich recht habe. Du kannst mit ruhig glauben, wenn ich das sage!" usw.).

Allerdings hat er Defizite im physischen gegenüber Gleichaltrigen, obwohl er schon mit 12 Monaten laufen konnte und Bobby-Car und Dreirad fahren konnte. Er klettert nicht gerne sehr hoch, als ob er die Gefahr abzustürzen abwägen würde. Auch Rollerfahren und Fahrradfahren mit Stützrädern kann er zwar, aber längst nicht so sicher, wie Gleichaltrige. Körperliches Durchsetzen gegenüber anderen ist quasi ausgeschlossen bei ihm. Schlagen tut er niemals (es sei denn im "Spaßkampf mit Papa").

Was uns aber am meisten Sorgen macht, ist, dass er sehr wenig isst. Er war schon immer ein schlechter Esser, schon als Säugling. Extrem wurde es aber, seit dem wir vor ca. 9 Monaten umgezogen sind. Er redet heute noch davon "wieder umzuziehen", obwohl wir in einer Etagenwohnung wohnten und nun in einem Haus mit Garten. Wir haben den Eindruck, als habe er den Umzug nur sehr schlecht verkraftet. Im Kiga gefällt es ihm nicht wirklich und seinen Aussagen zur Folge, isst er dort auch fast nie das Mittagessen (das schmeckt nicht), aber auch zu Hause isst er immer weniger (zumindest mittags): eine Kartoffel und ein bißchen Gemüse ist das höchste, das man in ihn "reinbekommt". Wenn mir dann irgendwann der Geduldsfaden reißt und ihn ausschimpfe, reagiert er sehr sensibel. Ich weiß, dass es falsch ist, aber wenn man das monatelang mit ansieht, geht es irgendwann nicht mehr. Im Urlaub letztes Jahr (zum Glück nur 1 Woche) hat er sich fast ausschließlich von Pizza (aber nur den Rand) ernährt und das so über den Tag verteilt, dass mir das nicht mal als Frühstückspause bei der Arbeit gereicht hätte. Es ist zum verzweifeln. Morgens und abends isst er aber ganz gut. Er mag auch kaum Süßigkeiten. Wenn man ihn fragt, ob und was er naschen möchte, lautet die Antwort meistens: "Haferflocken!" Aber ohne irgendwas dabei. Milch verweigert er schon immer. Vor dem Umzug hat er zwar auch wenig gegessen, aber zumindest von allem etwas (außer Milch). Jetzt kaut er auf einem Stück Hähnchenfleich 10 Min. rum und spruckt es dann aus. Frischer Salat und Erdbeeren und Kirschen sind das einzige, von dem ich weiß, dass er es immer isst, obwohl Erdbeeren und Kirschen jetzt erst mal abzuwarten bleiben, die Saison kommt ja erst noch. Im Kindergarten isst er -wenn überhaupt- auch nur Gemüse und man verbietet ihm dann den Nachtisch, weil er nicht aufgegessen hat. Wir finden das nicht in Ordnung, aber die Erzieherinnen sagen, das seien die Regeln und die gelten für jeden. Dabei ist er aber nicht dürr (natürlich auch nicht dick), d.h. man sieht nicht die Rippenknochen oder so, aber Sorgen macht man sich natürlich schon.

Naja, über die Recherche von Essgewohnheiten bei Kindern bin ich dann halt über diese Seite gestolpert und habe bemerkt, dass vieles eben auf unseren Sohn zutrifft. Nun überlegen wir, ob man versuchen sollte, ihn mit 5 Jahren bereits einzuschulen, wissen aber nicht, wie man da vorgehen muss und ob das ratsam wäre usw.

Ich wäre dankbar für jede Art von Hilfestellung.

Sammy
aenneli
Dauergast
Beiträge: 54
Registriert: Mo 1. Dez 2003, 01:00

Re: hochbegabt?

Beitrag von aenneli »

Hallo Sammy,
meine Tochter (09/00) hat einen ähnlichen Entwicklungsvorsprung wie euer Sohn. Ich spreche ausdrücklich von "Vorsprung", weil meine Tochter nicht getestet ist und ich mühe habe mit der Katalogisierung HB, ADS.....
Sie hat auch früh geredet, liest schon recht gut, multipliziert im 20er Raum...
Aber das machen wahrscheinlich viele Kinder hier in dem Forum.
Warum ich Dir aber antworte ist das Essverhalten.
Meine Tochter kommt mit weniger Nahrung zurecht, als ich zum Frühstück.:-)
Unsere super erfahrene Kinderärztin (74Jahre und hat leider Ende 2004 aufgehört) hat mir etwas gegeben, was die Lage bei uns entspannt hat.
Einen grossen Bogen Papier mit den Worten:
WAS ICH BRAUCH SAGT MIR MEIN BAUCH
ELTERN GLAUBT ES ENDLICH AUCH
Natürlich wurden vorher organische Ursachen ausgeschlossen.
Es gibt klare Essensregeln: es muss alles probiert werden, ETWAS muss gegessen werden (was aber suuuuuper wenig ist)...
Diesen Spruch habe ich eine Zeitlang immer vor dem Essen gelesen, um meine Einstellung zu festigen. Seither geht es uns und ihr bei den Essenszeiten viel besser und das Essen an sich nimmt keinen zentralen Punkt mehr im Alltag ein.
Ach ja, Anna Lena ist 4 1/2 Jahre und 101cm 13,5kg
Liebe Grüsse aus der CH Klaudia
Gast_Sammy

Re: hochbegabt?

Beitrag von Gast_Sammy »

Hallo Klaudia,

ich gebe dir natürlich recht, was die Einstufung als HB, ADS usw. anbelangt. Wir haben uns auch nie mit dem Thema beschäftigt, sondern es einfach so hingenommen und uns beim "Spielen" auf seine Interessen konzentriert. Wenn man dann allerdings diese Auffälligkeiten in der Summe sieht und hier ähnliches liest, macht man sich natürlich schon seine Gedanken. Aber wir sind froh, dass wir ein so aufgewecktes Kind haben und so soll es auch bleiben...

Zum Thema Essen:
Ähnliches sagte auch unsere Kinderärztin ("Der Körper holt sich was er braucht!") und natürlich auch andere Eltern, mit denen wir darüber sprachen. Viele sagen sogar, wir sollen froh sein, dass er kaum Süßes nascht. Sind wir ja eigentlich auch. Wir haben ihm auch Blut abnehmen und untersuchen lassen um schlimmere Krankheiten wie Diabetes oder Leukämie (er ist auch immer sehr blass) auszuschließen. Gott sei dank hat er auch keine Krankheit.

Dass er grundsätzlich wenig isst, damit leben wir ja schon quasi seit seiner Geburt, aber seit unserem Umzug (Ortswechsel) letztes Jahr hat es sich eben noch einmal dramatisch verschlimmert und das macht uns die größte Sorge. Z.B. hat er abends immer eine Scheibe Brot gegessen und brauchte dafür ca. eine Viertelstunde. Die isst er zwar immer noch, braucht mittlerweile aber dafür 1 Stunde, mit mind. 6 Versuchen zwischendurch, das Essen vorzeitig abzubrechen...

Wir befürchten mittlerweile umzugsbedingte psychische Schäden. Auch müssen wir schon öfter mal mit ihm schimpfen, seit er zum Kindergarten geht, da Kinder da leider halt auch Sachen von älteren Kindern lernen, die weniger schön sind. Das tut uns dann zwar auch weh, aber alles kann man eben nicht durchgehen lassen. Früher brauchten wir eigentlich nie schimpfen.

Er hat nach mittlerweile 9 Monaten auch leider noch nicht den Anschluss im Kiga gefunden, den wir uns erhofft hatten. Er war vorher schon bei einer Tagesmutter, wo er nicht nur der "Aufgeweckteste", sondern zum Ende hin auch der "Dienstälteste" war und sozusagen der "Chef" (im lieben Sinne). Der Kiga-Beginn kam kurz nach dem Umzug und da musste er sich natürlich erst mal unter- und einordnen und das gefällt ihm nicht, was sich aber nicht durch schlechtes Benehmen, sondern eben durch Essensreduzierung ausdrückt. Er gibt dem Umzug die "Schuld" daran, dass er von der Uschi (Tagesmutter) und seinen dortigen Freunden weg musste. Dass er ohnehin -auch ohne Umzug- in einen Kiga gekommen wäre, sagen wir ihm zwar und er versteht es auch, aber vielleicht auch nicht so richtig oder er will es nicht einsehen. Vorher wohnten wir in einer Großstadt und nun eher ländlich, was ihm auch nicht gefällt ("Wo sind denn hier die Busse und die Taxis?"). Und leider sind die Mütter (zumindest dort wo wir wohnen) zwar gerne bereit, dass er ihren Sohn/ihre Tochter besuchen kommt, aber nicht, selber mal zu uns zu kommen, was unser Sohn auch gerne mal möchte. Da hört man ständig neue Ausreden. Naja und so zieht sich diese Unzufriedenheit wie ein roter Faden durch sein "neues" Leben. Ach ja, die Erzieherinnen im Kiga mag er natürlich auch nicht, was ich sogar verstehen kann. Aber leider ist es der einzige Kiga in der Nähe mit Ganztagsgruppe und die brauchen wir nun mal, da meine Frau auch arbeitet, zwar nur bis 14.00 Uhr, aber in den "normalen" Gruppen ist ja leider schon um spätestens 12.30 Uhr Schluss.

Eigentlich hatten wir gedacht, irgendwann findet sich das schon ein, aber dass es so lange dauert, damit haben wir auch nicht gerechnet.

Lieben Gruß von der Nordsee

Sammy
Gast_Sammy

Re: hochbegabt?

Beitrag von Gast_Sammy »

Hallo Klaudia,

entschuldigung, ich vergaß noch die Info: Samuel ist 3,75 Jahre alt, 110 cm und wiegt knapp 15 kg.

Gruß,

Sammy bzw. Marc ;-)
aenneli
Dauergast
Beiträge: 54
Registriert: Mo 1. Dez 2003, 01:00

Re: hochbegabt?

Beitrag von aenneli »

Hallo Sammy,
das Verhalten deines Sohnes empfinde ich als relativ "normal".
Für mich kommt es so rüber, dass er EUCH strafen möchte durch "nicht essen". Und: es scheint ja zu wirken.;-)

Welchen Ansatz ich noch geben möchte ist, dass er vielleicht im Kiga unterfordert ist.
Meine Tochter geht in einen Montessori Kiga. Gemischte Altersgruppe (Kinder von 3-6Jahre in einer Gruppe)
Dies hat das Gute, dass JEDES Kind auf das andere schauen muss und darf.
Hier wird sie gefördert und gefordert, lernt aber auch anderen Kindern zu helfen und lernt vor allen Dingen eben auch Hilfe anzunehmen.
Uns wurde dieses Konzept von unserer Kinderärztin angeraten, da Anna Lena oft sehr traurig war "anders" zu sein undmit den anderen Kindern nichts anfangen zu können.
(die verstehen mich nicht, ... ich möchte lieber ein Schutzengeli sein....(da war ich am Boden)... warum bin ich anders.....)
Diese Äusserungen kamen als sie 2 1/2 war.:-)
Heute ist sie immer noch anders (die Unterschiede werden oft noch grösser zu den Kindern gleichen Alters), aber sie hat gelernt damit umzugehen und sich auch mal zurück zu nehmen. ...
Ich würde das "Problem" Kiga erns nehmen. Hier sollte er nicht nur gehütet werden, sondern auch sozialisiert und er soll dort auch wachsen dürfen und können...
Schaut Euch sonst nach einer anderen Betreuungsform (Kigawechsel mit schnuppern, Tagesmutter, Haltageskiga mit Ersatzsomi....) um.
Liebe Grüsse aus der CH KLaudia
Sammy
Beiträge: 4
Registriert: Mi 13. Apr 2005, 07:52

Re: hochbegabt?

Beitrag von Sammy »

Hallo Klaudia

ich weiß jetzt zwar nicht, was ein Montessori-Kiga von unserem Kiga unterscheidet (hier in Norddeutschland hab ich noch nie etwas davon gehört), aber Samuels Gruppe ist "gemischt" (also 3-6 Jahre) und soweit ich weiß, trifft dies auch auf die Halbtagsgruppen zu. Es gibt auch eine integrative (?) Gruppe, in der auch Kinder mit Behinderungen sind, allerdings nur als Vormittagsgruppe. Es gibt aber strenge Regeln im Kiga (nicht nur beim Essen). Z.B. darf man nur zu bestimmten Zeiten (sehr kurze) in anderen Gruppen spielen, was Samuel aber am liebsten ständig machen würde (eben in dieser integrativen Gruppe).

Bei der Tagesmutter muss ich sagen, war er zwar der Aufgeweckteste, aber alle Kinder (auch Samuel) waren schon als kleine Säuglinge in einer PEKIP-Gruppe bzw. etwas vergleichbarem. Dadurch waren eigentlich alle Kinder recht fortgeschritten in ihrer Entwicklung. Und Uschi selber war eine ausgezeichnete TM. Meine Frau und ich sind der Meinung, dass wir die Erziehung alleine wahrscheinlich nicht so gut hinbekommen hätten wie sie, zumal er unser erstes Kind ist. Sein Sozialverhalten war/ist nahezu vorbildlich. Allerdings hat er dadurch auch nicht gelernt, sich wirklich durchsetzen zu müssen, was ihm jetzt anscheinend im Kiga fehlt (befürchte ich zumindest). Von "Behütung" im Kiga hab ich aber -ehrlich gesagt- noch nichts bemerkt. Naja, da ich im Elternbeirat bin und wir nächste Woche eine Sitzung haben, werde ich mich mal umhören, ob andere Eltern ähnliche Erfahrungen gemacht haben. Leider sind die meisten Mütter dort aber Hausfrauen (was jetzt auf keinen Fall abwertend sein soll), nur dadurch haben wir natürlich unterschiedliche Voraussetzungen. Viele verstehen uns auch gar nicht, da sie auch viele Verwandte im Ort haben, was aber auf uns auch nicht zutrifft --> die nächste Oma wohnt 100 km weit weg. Wir sind auf den Kiga angewiesen.

Wir haben uns auch nach anderen Betreuungsformen umgesehen. Auf die Anzeigensuche einer "Ersatzomi" hat sich leider nur eine Frau gemeldet, die uns (und auch Samuel) absolut unsymphatisch war. Eine Tagesmutter ist uns zu teuer und unsere Ansprüche sind nach den Erfahrungen mit Uschi natürlich auch ziemlich hoch... Im Umkreis von 20 km gibt es auch keinen weiteren Kiga mit Ganztagsplatz. Direkt neben dem Arbeitsplatz meiner Frau (35 km weg) gibt es einen und wir haben uns auch dort angemeldet, aber leider zu spät. Wir können nur noch im Nachrückverfahren "reinrutschen", was abzuwarten bleibt. Das hat allerdings auch zwei Nachteile:

1. wenn meine Frau mal krank ist, kann sie ihn nicht wegbringen, und ich auch nicht, da mein AP zwar auch 35 km weg ist, aber genau in der entgegengesetzten Richtung.
2. Evtl. soziale Kontakte/Freundschaften können auf so eine große Entfernung wahrscheinlich auch nur schwer zu Stande kommen.

Außerdem befürchten wir, dass ein erneuter Wechsel, ihm mehr schaden als gut tun würde. Wir wissen einfach nicht, was das Beste für ihn ist. Wenn man ihn fragt, ob er gerne zum Kiga geht, sagt er ja, er freue sich. Aber immer wieder will er mal nicht hin und auf die Frage, was er denn so erlebt habe, kommt meistens: "Weiß ich nicht. Will ich nicht sagen. Kann ich nicht erzählen." u.ä.

Lieben Gruß von der Nordsee

Marc
aenneli
Dauergast
Beiträge: 54
Registriert: Mo 1. Dez 2003, 01:00

Re: hochbegabt?

Beitrag von aenneli »

Hallo Marc,
sorry ich hatte viel um die Ohren in den letzten Tagen...
Montessori hat einfach anderes (natürliches Arbeitsmaterial), der Leitspruch ist: hilf mir es selbst zu tun, ... Es ist meist so, dass sich dort viele "begabte" Kinder treffen, da der Ansatz dort eben auch ist, dass Kind dort abzuholen, wo es steht. Sprich: es ist egeal, ob das Kind mit 3,4 oder 5 Jahren im Rechenzimmer enorm aktiv ist, ob es liest.. es wird einfach da gefördert, wo es möchte, allerding (gegensatz zu Walldorf) mit klaren-fast strengen Regeln...

Für unsere Tochter ideal.

Mir erscheint dein Sohn nicht untergewichtig, also scheint es ihm ja gut dabei zu gehen.
Gibt es bei Euch einen Ernährungsberater, der mit so kleinen Kindern ein Gespräch führen würde. Vielleicht kommt Ihr eurem Sohn damit weiter.
Sonst fällt mir da wenig ein.
Ich wünsche Euch Glück, dass ihr den Platz findet, wo es glücklich ist
Klaudia und Co
Sammy
Beiträge: 4
Registriert: Mi 13. Apr 2005, 07:52

Re: hochbegabt?

Beitrag von Sammy »

Hallo Klaudia,

vielen Dank für deine Antwort! Es gibt in der Nähe tatsächlich einen Kinderpsychologen, der sich auf dieses Gebiet spezialisiert hat und wir spielen auch mit dem Gedanken dort einmal hinzugehen. Aber grundsätzlich möchte ich (oder meine Frau) erst so ein Gespräch ohne Samuel führen, damit wir wissen, was auf ihn dann zukommt.

Seltsamerweise hat er in den letzten 3 Tagen (für seine Verhältnisse) recht "viel" gegessen, allerdings hatte er auch in der Vergangenheit so 1-2x im Jahr solche Phasen, die vermutlich mit einem Wachstumsschub zusammenhängen. Sollte er wieder rückfällig werden, werde ich wohl mal ein Gespräch mit einem Experten suchen.

Übrigens: Ein Montessori-Haus (ich weiß nicht ob KiGa oder Schule) gibt es bei uns ca. 70 km weg. Das ist das naheste und leider viel zu weit weg für uns :-(.

Nochmal vielen Dank für deine Ratschläge.

Liebe Grüße aus dem (kalten) Norden

Marc
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