Medien/Filmkonsum bei Kleinkind
Re: Medien/Filmkonsum bei Kleinkind
Sinus, da stimme ich wieder mal völlig mit Dir überein. Ich denke schon, dass ein geringes Maß an Fernsehen gut und wichtig für das Kind ist, damit das Kind dieses Medium kennenlernt und damit umzugehen lernt. Ich hatte eine Freundin, die als Kind überhaupt nicht fernsehen durfte und die dann, sobald sie mal aus der Reichweite der Eltern war, grenzenlos ferngesehen hat. Ein komplettes Fernhalten ist also auch keine Lösung.
Doch den richtigen Umgang mit diesem Medium können wir Erwachsenen sowohl vorleben als auch bei jungen Kindern (dazu zähle ich auch noch die 3 und 4 jährigen Kinder) helfende Grenzen setzen. Ich selbst habe als Kind genauso den bewussten Umgang mit diesem Medium gelernt. Ich denke nicht, dass Kinder sich in diesem Alter der negativen Wirkung des übermäßigen Fernsehkonsums bewusst sind, diesen Zusammenhang erstellen zu können halte ich für sehr fraglich. Man schaue sich nur die breite Masse an Familien an, bei denen den lieben langen Tag der Fernseher läuft- wie reagieren die Kinder darauf? Können sie sich von diesem Medium distanzieren? Oder gewöhnen sie sich an den Konsum, stumpfen früher oder später ab, werden lethargisch und im Extremfall verhaltensauffällig? Ich glaube nicht, dass Kinder, die einen bewussten Umgang mit den Medien Fernsehen, Computer etc. von den Eltern vorgelebt und gelernt haben, später plötzlich all diese Kenntnisse über den Haufen werfen. Sie haben es nämlich gelernt, ihre Freizeit produktiv zu nutzen und genau darauf wird sich ihre weitere Entwicklung aufbauen!
Doch den richtigen Umgang mit diesem Medium können wir Erwachsenen sowohl vorleben als auch bei jungen Kindern (dazu zähle ich auch noch die 3 und 4 jährigen Kinder) helfende Grenzen setzen. Ich selbst habe als Kind genauso den bewussten Umgang mit diesem Medium gelernt. Ich denke nicht, dass Kinder sich in diesem Alter der negativen Wirkung des übermäßigen Fernsehkonsums bewusst sind, diesen Zusammenhang erstellen zu können halte ich für sehr fraglich. Man schaue sich nur die breite Masse an Familien an, bei denen den lieben langen Tag der Fernseher läuft- wie reagieren die Kinder darauf? Können sie sich von diesem Medium distanzieren? Oder gewöhnen sie sich an den Konsum, stumpfen früher oder später ab, werden lethargisch und im Extremfall verhaltensauffällig? Ich glaube nicht, dass Kinder, die einen bewussten Umgang mit den Medien Fernsehen, Computer etc. von den Eltern vorgelebt und gelernt haben, später plötzlich all diese Kenntnisse über den Haufen werfen. Sie haben es nämlich gelernt, ihre Freizeit produktiv zu nutzen und genau darauf wird sich ihre weitere Entwicklung aufbauen!
"Unser Leben ist das, wozu unser Denken es macht." Mark Aurel (121-180)
Re: Medien/Filmkonsum bei Kleinkind
Naja, ich bin da eigentlich für den Mittelweg. Das gilt für Süßwaren, fürs Schlafen, für Medienkonsum.Rabaukenmama hat geschrieben: Es erfordert aber einiges an Vertrauen der Eltern in die natürlichen Fähigkeiten des Kindes zu Selbstregulierung, bei exzessivem Fernsehkonsum zuzusehen. Vor allem wenn die Eltern selbst als Kinder diverse Limits auferlegt bekommen haben neigen sie mMn als Erwachsene dazu, zu glauben, ohne Limits würden sich Kinder automatisch in die falsche Richtung entwickeln.
Ich mache so wenig Vorschriften, wie möglich, greife aber durchaus regulierend ein.
Tochter bekommt z.B. fast immer Süßes, wenn sie danach fragt, ich habe auch schon den "bunten Teller" an Weihnachten greifbar stehen lassen - der dann tatsächlich nicht an einem Tag geräumt wurde. Aber meist steht Süßes nicht ständig und unbeschränkt greifbar vor ihr.
Und sie muss auch nicht immer Punkt xy Uhr ins Bett. (Es gibt eine ungefähre Zeit, die aber nicht selten auch um bis zu ein/eineinhalb Stunden nach hinten geschoben werden kann)
Einen gewissen Rahmen stecke ich ihr aber schon und ich kläre sie auf - dass eine ganze Tafel Schokolade Bauchweh machen kann, dass zu viel Fernsehen oft schlechte Laune macht und man dann nichts mehr sonst mit sich anzufangen weiß, weise drauf hin, wenn sie schon unleidlich/mit sich ungeduldig wird, es daran liegen wird, dass sie müde ist u.ä.
Bisher bin ich zumindest bei diesem speziellen (von Anfang an ungewöhnlich vernünftigen bzw kooperativen) Kind damit gut gefahren. Weder gibts hier abendliches Zetern ums zu Bett gehen (kenne ich noch aus meiner Kindheit zur Genüge!), noch Gequengel nach Süßigkeiten, noch Diskussionen ums Filme schauen.
Sprich: Tochter akzeptiert mein (stets begründetes) "Nein", weil es eben nicht IMMER nur Nein gibt und Vieles verhandelbar ist.
Aber komplett ihr selbst überlasse ich solche Entscheidungen nicht. Ich sehe mich da aufgrund meiner Erfahrungen und meines Wissens schon in der Pflicht, ihr da auch Grenzen zu stecken bzw Folgen aufzuzeigen.
Ich glaube nicht so recht daran, dass Kinder (bzw auch Erwachsene) bei allen Dingen und rechtzeitig allein drauf kommen, was ihnen gut tut und was nicht - nicht in dieser "unnatürlichen" Welt, in der sie mit so vielen Dingen (Medien, Reizen, Überfluss...) konfrontiert (und überfordert) werden, die nicht zur "arttypischen" Umwelt und deren natürlichem Erleben gehören.
Zuletzt geändert von sinus am Do 6. Mär 2014, 00:54, insgesamt 7-mal geändert.
Die Blätter sind bunt
nun bellt der Hund
nun lacht der Mund
Raureif liegt auf dem Gras.
Der Has`
friert um die Nas.
(Herbstgedicht der 6jährigen)
nun bellt der Hund
nun lacht der Mund
Raureif liegt auf dem Gras.
Der Has`
friert um die Nas.
(Herbstgedicht der 6jährigen)
Re: Medien/Filmkonsum bei Kleinkind
Hallo zusammen,
bei uns ist es so, dass es darauf ankommt, in welcher Verfassung mein Sohn ist, wenn er etwas gucken möchte. Als es mit dem Fernsehen losging hat er alles intensiv geschaut, von Berieseln konnte keine Rede sein. Als ich seine Freundin hier hatte, hatte ich den Eindruck, dass sie sich beim Vorlesen berieseln lies, was ich von meinem nicht kannte... (etwa 2 Jahre)
OT: Kleines Gedankenexperiment: Zuerst gab es Computerspiele, die Jugendlichen haben sich im Netz zum gemeinsamen Spiel getroffen etc. dann kamen plötzlich Bücher auf, die Jugendlichen verkrochen sich in Ihren Zimmern, in der Zeit, in der sie Bücher lesen gibt es keine sozialen Kontakte, Geschichte ist vorgegeben ohne eigene Mitgestaltung etc.
Im Moment (Sohn ist 4,8 Jahre) lehne ich Fernsehen ab, wenn er müde ist, denn dann lässt er sich wirklich nur berieseln, erholt sich dabei nicht und ist danach mindestens genauso quengelig wie vor dem Einschalten.
Grundsätzliches Limitieren von irgend etwas ist überhaupt nicht meine Art, ich muss dann immer an meine Schulfreundin denken, die wie paralysiert war, sobald ein Fernseher lief, weil er bei ihr zu Hause so selten an sein durfte und an mich selber, die noch vor kurzem eigentlich alle besonderen Süßigkeiten gleich aufessen musste, wenn sie mal da sind.
Auf der anderen Seite finde ich es toll, wenn Familien einfach keinen Fernseher haben. Ich denke, das fühlt sich auch für das Kind anders an, wenn der Fernseher schlicht nicht vorhanden ist und es deshalb wenig und ausgewählte Sachen auf dem PC gucken kann. Ähnlich wie ein tolles Spielzeug, was im Schrank steht, aber nur selten herausgeholt werden darf/kann im Vergleich zum Spielzeug, was einfach nicht vorhanden ist.
LG (würde mich mal interessieren wie sich die erwähnten Jugendlichen bei ihren Freunden in Punkto Fernsehen verhalten)
bei uns ist es so, dass es darauf ankommt, in welcher Verfassung mein Sohn ist, wenn er etwas gucken möchte. Als es mit dem Fernsehen losging hat er alles intensiv geschaut, von Berieseln konnte keine Rede sein. Als ich seine Freundin hier hatte, hatte ich den Eindruck, dass sie sich beim Vorlesen berieseln lies, was ich von meinem nicht kannte... (etwa 2 Jahre)
OT: Kleines Gedankenexperiment: Zuerst gab es Computerspiele, die Jugendlichen haben sich im Netz zum gemeinsamen Spiel getroffen etc. dann kamen plötzlich Bücher auf, die Jugendlichen verkrochen sich in Ihren Zimmern, in der Zeit, in der sie Bücher lesen gibt es keine sozialen Kontakte, Geschichte ist vorgegeben ohne eigene Mitgestaltung etc.
Im Moment (Sohn ist 4,8 Jahre) lehne ich Fernsehen ab, wenn er müde ist, denn dann lässt er sich wirklich nur berieseln, erholt sich dabei nicht und ist danach mindestens genauso quengelig wie vor dem Einschalten.
Grundsätzliches Limitieren von irgend etwas ist überhaupt nicht meine Art, ich muss dann immer an meine Schulfreundin denken, die wie paralysiert war, sobald ein Fernseher lief, weil er bei ihr zu Hause so selten an sein durfte und an mich selber, die noch vor kurzem eigentlich alle besonderen Süßigkeiten gleich aufessen musste, wenn sie mal da sind.
Auf der anderen Seite finde ich es toll, wenn Familien einfach keinen Fernseher haben. Ich denke, das fühlt sich auch für das Kind anders an, wenn der Fernseher schlicht nicht vorhanden ist und es deshalb wenig und ausgewählte Sachen auf dem PC gucken kann. Ähnlich wie ein tolles Spielzeug, was im Schrank steht, aber nur selten herausgeholt werden darf/kann im Vergleich zum Spielzeug, was einfach nicht vorhanden ist.
LG (würde mich mal interessieren wie sich die erwähnten Jugendlichen bei ihren Freunden in Punkto Fernsehen verhalten)
Re: Medien/Filmkonsum bei Kleinkind
Soweit ich weiß nicht anders, als zu Hause. Sie haben aber auch durch die Bank weg einen Freundeskreis, der sich die Zeit anders vertreibt, als mit TV und Computerspielen!sogesehen hat geschrieben: LG (würde mich mal interessieren wie sich die erwähnten Jugendlichen bei ihren Freunden in Punkto Fernsehen verhalten)

Die Blätter sind bunt
nun bellt der Hund
nun lacht der Mund
Raureif liegt auf dem Gras.
Der Has`
friert um die Nas.
(Herbstgedicht der 6jährigen)
nun bellt der Hund
nun lacht der Mund
Raureif liegt auf dem Gras.
Der Has`
friert um die Nas.
(Herbstgedicht der 6jährigen)
Re: Medien/Filmkonsum bei Kleinkind
Ich vertraue sehr den Kompetenzen der Kinder, doch natürlich in altersentsprechenden Bereichen und in Maßen. Ich lasse mein Kind Erfahrungen in der Umwelt machen, stehe ihm aber im Straßenverkehr helfend zur Seite, ich lasse Kinder soziale Erfahrungen sammeln, vermittele aber, wenn Streitigkeiten eskalieren, ich lasse mein Kind frei klettern, stehe aber parat, wenn sie sich in hohe Höhen wagt, lasse sie entscheiden, was und wie viel sie essen möchte, erkläre ihr aber, was gesund und was ungesund oder gar giftig ist und behalte die ungesunden Dinge (zu denen auch Süßigkeiten gehören) genau im Blick. Selbstregulatives Verhalten ist doch nur zu verantworten, wenn Kinder durch die Konsequenzen keiner Gefahr ausgesetzt werden (da sie diese noch nicht überblicken können).Rabaukenmama hat geschrieben:
Es erfordert aber einiges an Vertrauen der Eltern in die natürlichen Fähigkeiten des Kindes zu Selbstregulierung, bei exzessivem Fernsehkonsum zuzusehen. Vor allem wenn die Eltern selbst als Kinder diverse Limits auferlegt bekommen haben neigen sie mMn als Erwachsene dazu, zu glauben, ohne Limits würden sich Kinder automatisch in die falsche Richtung entwickeln.
Übermäßigen Medienkonsum halte ich schon deshalb für gefährlich, da dieser im ersten Blick selbst für uns als Erwachsenen nicht als gefährlich zu erkennen ist. Die Folgen sind schleichend und werden vielleicht gar nicht darauf zurückgeführt. Hier stehen wir als Erwachsene in der absoluten Verantwortung, die Kinder durch klare Grenzen und sichere Führung verantwortungsbewusst mit den Medien vertraut zu machen!!!! Bei diesem schwierigen Thema nur auf die natürlichen Fähigkeiten zur Selbstregulierung zu vertrauen, halte ich für überhaupt keine Lösung und sogar für gefährlich! Wir sprechen von jungen Kindern im Alter von 3, 4, 5, oder auch 7 Jahren!!!!
Momo
"Unser Leben ist das, wozu unser Denken es macht." Mark Aurel (121-180)
-
- Dauergast
- Beiträge: 2973
- Registriert: So 8. Dez 2013, 21:24
Re: Medien/Filmkonsum bei Kleinkind
Sorry, aber ob ich meinem Kind im Strassenverkehr oder bei einem sehr hohen Klettergerüst helfend zur Seite stehe oder ob ich dessen Fernsehkonsum nach meinem Ermessen limitiere ist in meinen Augen ein riesiger Unterschied. Dabei halte ich Fernsehen nicht grundsätzlich für ungefährlich, aber die UNMITTELBARE Gefahr für das Kind ist (bei altersgerechten Inhalten) absolut nicht mit den anderen Beispielen vergleichbar.
Noch einmal, in der Hoffnung, endlich verstanden zu werden: ich finde, Fernsehlimits werden in wohlmeinender, erlterlicher Panik viel zu früh gesetzt, so dass viele Kinder gar nicht die Chance hat, den normalen "Sättigungsgrad" an diesem Medium zu erreichen. Durch die grossteils ambivalente Einstellung der Eltern zum Medium Fernsehen (man möchte nicht ganz verbieten, aber auch auf keinen Fall "zu viel" davon erlauben) werden kleinen Kindern, die bisher nach eigenem Ermessen die Welt entdecken durften, plötzlich und für sie unverständlich, Limits gesetzt.
Anders gesagt:
Die Entscheidung, wann genug gegessen ist, liegt beim Kind.
Die Entscheidung, wann genug gespielt wurde, liegt beim Kind.
Die Entscheidung, wann genug Sport getrieben wurde, liegt beim Kind.
Die Entscheidung, wann genug ferngesehen wurde, liegt bei den Eltern.
Ergebnis: das Kind wird aufhören zu essen, wenn es satt ist. Es wird aufhören zu spielen, wenn es genug hat. Es wird aufhören, Sport zu treiben, wenn es erschöpft ist. All das geht mit einer Zufriedenheit einher. Mit dem limitieren nimmt man dem Kind die Chance, das Gefühl "jetzt habe ich genug" VON SICH AUS auch beim fernsehen zu bekommen. Es herrscht also (nicht bei allen, aber bei vielen Kindern) permanenter Mangel sowie die Notwendigkeit, es "auszunutzen" wenn man endlich mal fernsehen darf.
Limits kann (und soll) man immer noch setzten, wenn der exzessive Fernsehkonsum auch nach längerer Zeit (und trotz mehrerer Alternativen) nicht nachlässt oder sogar noch zunimmt. Aber von ein paar Tagen exzessiv Kindersendungen-schauen kriegt ein gesundes Kind keinen Schaden für´s Leben. Bald ist sowieso wieder was anderes interessant.
Noch einmal, in der Hoffnung, endlich verstanden zu werden: ich finde, Fernsehlimits werden in wohlmeinender, erlterlicher Panik viel zu früh gesetzt, so dass viele Kinder gar nicht die Chance hat, den normalen "Sättigungsgrad" an diesem Medium zu erreichen. Durch die grossteils ambivalente Einstellung der Eltern zum Medium Fernsehen (man möchte nicht ganz verbieten, aber auch auf keinen Fall "zu viel" davon erlauben) werden kleinen Kindern, die bisher nach eigenem Ermessen die Welt entdecken durften, plötzlich und für sie unverständlich, Limits gesetzt.
Anders gesagt:
Die Entscheidung, wann genug gegessen ist, liegt beim Kind.
Die Entscheidung, wann genug gespielt wurde, liegt beim Kind.
Die Entscheidung, wann genug Sport getrieben wurde, liegt beim Kind.
Die Entscheidung, wann genug ferngesehen wurde, liegt bei den Eltern.
Ergebnis: das Kind wird aufhören zu essen, wenn es satt ist. Es wird aufhören zu spielen, wenn es genug hat. Es wird aufhören, Sport zu treiben, wenn es erschöpft ist. All das geht mit einer Zufriedenheit einher. Mit dem limitieren nimmt man dem Kind die Chance, das Gefühl "jetzt habe ich genug" VON SICH AUS auch beim fernsehen zu bekommen. Es herrscht also (nicht bei allen, aber bei vielen Kindern) permanenter Mangel sowie die Notwendigkeit, es "auszunutzen" wenn man endlich mal fernsehen darf.
Limits kann (und soll) man immer noch setzten, wenn der exzessive Fernsehkonsum auch nach längerer Zeit (und trotz mehrerer Alternativen) nicht nachlässt oder sogar noch zunimmt. Aber von ein paar Tagen exzessiv Kindersendungen-schauen kriegt ein gesundes Kind keinen Schaden für´s Leben. Bald ist sowieso wieder was anderes interessant.
Der liebe Gott schenkt uns die Nüsse, aber er knackt sie nicht (Johann Wolfgang von Goethe)
Re: Medien/Filmkonsum bei Kleinkind
Das ist wirklich eine interessante Frage, ob es tatsächlich funktioniert, dass junge VORSCHULKINDER von sich aus eine Grenze beim übermäßigen Fernsehkonsum spüren und es dann schaffen, danach zu handeln. Ich habe bei meiner eigentlich sehr sensiblen Tochter, die ein sehr gutes Gespür für sich und ihre Bedürfnisse hat und dies auch äußert, eher das Gegenteil erfahren. Das heißt, je mehr sie schaute, umso größer wurde auch das Bedürfnis danach, umso quengeliger wurde sie und umso schwerer fiel es ihr, sich selbst zu beschäftigen. Und das ging rasend schnell, innerhalb von ein paar Tagen war das Thema so präsent für sie, dass sie immer wieder danach fragte - was sie normalerweise bei klaren Regeln, also nur abends 10 Minuten fernsehen, nie gemacht hatte! Ich hatte das Phänomen ja vor zwei Tagen beschrieben, bin seitdem wieder zur klaren abendlichen Fernsehregel zurückgekehrt und schon heute war das Thema vom Tisch. Ich habe wieder ein harmonisches, kreatives Kind zu hause, die sich mit anderen Dingen beschäftigt, als mit dem Gedanken, jetzt unbedingt fernsehen zu wollen/müssen.Rabaukenmama hat geschrieben:
Mit dem limitieren nimmt man dem Kind die Chance, das Gefühl "jetzt habe ich genug" VON SICH AUS auch beim fernsehen zu bekommen. Es herrscht also (nicht bei allen, aber bei vielen Kindern) permanenter Mangel sowie die Notwendigkeit, es "auszunutzen" wenn man endlich mal fernsehen darf.
Gut, ich habe es nicht so weit kommen lassen zu schauen, ob sie irgendwann selbst genug vom Fernsehkonsum hat. Mich würde es sehr interessieren, was andere Mütter/Väter für Erfahrungen mit ihren Kindern gemacht haben. Meint Ihr auch, bzw. habt Ihr auch erlebt, dass Vorschulkinder dazu in der Lage sind, die negativen Auswirkungen des übermäßigen Fernsehens selbst zu erkennen und weniger zu schauen??? Ganz ohne Hilfestellung und Anleitung???
Dann müssten die Kinder in sozialen Brennpunkten ja mit diesem Medium absolut verantwortungsbewusst und gut dosiert umgehen können...

Ich bin gespannt auf Eure Antworten!
LG Momo
"Unser Leben ist das, wozu unser Denken es macht." Mark Aurel (121-180)
Re: Medien/Filmkonsum bei Kleinkind
Guten Morgen,Rabaukenmama hat geschrieben:Meint Ihr auch, bzw. habt Ihr auch erlebt, dass Vorschulkinder dazu in der Lage sind, die negativen Auswirkungen des übermäßigen Fernsehens selbst zu erkennen und weniger zu schauen??? Ganz ohne Hilfestellung und Anleitung???
Dann müssten die Kinder in sozialen Brennpunkten ja mit diesem Medium absolut verantwortungsbewusst und gut dosiert umgehen können......
das ist unfair, das so gegenüber zu stellen, denn es gibt nicht nur die Möglichkeiten, zu limitieren und "Ganz ohne Hilfestellung und Anleitung???" dem Konsum freien Lauf zu lassen. Ich denke, es war ebenso Konsens bei allen, dass bei beiden Ansätzen ein attraktives Konkurrenzangebot an Aktivitäten vorhanden sein muss. Ich unterstelle, dass genau diese anderen Möglichkeiten in sozialen Brennpunkten Mangelware sind (was durchaus politisch beeinflussbar ist).
Ich glaube auch nicht, dass mein Sohn beispielsweise die negative Auswirkung vom Fernsehen einsehen will - obwohl ich ihn darauf aufmerksam mache als Begründung, warum er eben im müden Zustand nicht gucken darf - aber er wird durchaus allein satt.
LG
Re: Medien/Filmkonsum bei Kleinkind
Das stimmt, natürlich hat ein gutes Vorbild der Eltern und ein Angebot an schönem Spielmaterial Einfluss auf die Dauer des Fernsehens. Doch gerade bei dem Punkt "attraktives Konkurrenzangebot an Aktivitäten" möchte ich anmerken, dass meiner Erfahrung nach die Fähigkeit sich selbst mit ganz einfachen Dingen zu beschäftigen gerade durch geringen Fernsehkonsum entwickelt wird. Die Kinder BRAUCHEN dann gar kein attraktives Angebot an tollen Aktivitäten, sie sind aus sich selbst heraus absolut kreativ. Und diese Fähigkeit wird durch übermäßigen Fernsehkonsum meiner Meinung nach stark eingeschränkt. Eine Folge kann dann sein, dass von den Kindern auch in der fernsehfreien Zeit überwiegend Entertainment gefordert wird.Sogesehen hat geschrieben:
das ist unfair, das so gegenüber zu stellen, denn es gibt nicht nur die Möglichkeiten, zu limitieren und "Ganz ohne Hilfestellung und Anleitung???" dem Konsum freien Lauf zu lassen. Ich denke, es war ebenso Konsens bei allen, dass bei beiden Ansätzen ein attraktives Konkurrenzangebot an Aktivitäten vorhanden sein muss.
Doch meine Kernfrage bleibt weiterhin bestehen: Sind Eurer Erfahrung nach Vorschulkinder und junge Schulkinder in der Lage, selbst die "gesunde" Dauer des Fernsehkonsums zu bestimmen und umzusetzen??? Bedeutet das in der Konsequenz, dass durch die selbstbestimmte Sättigung des "Fernsehbedarfs" später weniger ferngesehen wird?
Ein sonniges Wochenende wünscht Momo
"Unser Leben ist das, wozu unser Denken es macht." Mark Aurel (121-180)
Re: Medien/Filmkonsum bei Kleinkind
Also ich kann nur von meinem Kind aus gehen. Jedes ist da sicher anders. Mein Kind kann ich nicht immerzu gucken lassen sie würde ganze Tage davor hängen. Sie lernt zwar dabei nimmt alles auf und merkt sich die Inhalte. Sie versteht auch Erwachsenen Nachrichten und Sendungen aud n-tv aber der Fernseher übt eine große Faszination auf sie aus. Ich finde schon das zu viel Medienkonsum schädlich ist und passiv nicht aktiv macht aber Kinder mit hoher Auffassungsgabe lernen auch eine ganze Menge. Meine Tochter hat leider kein Mass und weiss nicht wann es genug ist und wann sie aufhören sollte deswegen müssen wir Grenzen setzen. ;/ leider. Ich hätte es auch gerne anders.