Für meinen Sohn war die frühe Einschulung ein Segen, die Zwänge waren für ihn im KiGa nämlich wesentlich größer: um dazuzugehören, "musste" er quasi in der Bauecke sitzen oder wilde Tobespiele spielen, wo er doch viel lieber gebastelt oder gemalt hätte.
In der Schule wird er nun auch für das anerkannt, was er gut kann und muss sich nicht mehr verbiegen.
Bewegen tut er sich übrigens genug und mit Ausdauer, indem er am Bach Hütten baut oder Schatzsuchen veranstaltet, indem er unermüdlich 15 Minuten ohne Pause schwimmt, 45 km Rad fährt oder wandert ... nur das ziellose Rumgerenne und Geschubse der Gleichaltrigen, mit dem kann er halt nichts anfangen ...
Auch hier übrigens kein Frontalunterricht, keine Sitzpflicht (im Gegenteil, es gibt ja Laufdiktate), viele Spiele und viel zu wenig wirkliches lernen - findet mein Sohn

Hier im Umkreis gibt es auch keine Grundschule mit Frontalunterricht. Ich glaube aber, dass beide Kinder sehr froh sein werden, an der weiterführenden Schule den Gewusel-Unterricht durch Frontal-Unterricht ersetzen zu können und ich merke, dass hier vor allem Selbstorganisation gelehrt wird, weniger Wissensvermittlung. Wobei das mit der Selbstorganisation ja nicht schaden kann, aber das bindet halt viele Kapazitäten, die sonst zum lernen frei wären - meine Tochter stört das nicht, meinen Sohn aber sehr. Bevor meine Kinder in die Schule kamen, durfte ich mich jeweils einen vormittag in den Unterricht mit hinein setzen. Einmal habe ich beobachtet, wie ein Junge ca. 1 h dafür aufgewendet hat, seine Zettelwirtschaft in die entsprechenden Ordner zu sortieren, davon allein 30 Minuten, um überhaupt an die Ordner zu kommen. Und in dieser Zeit hat er ungefähr 5 andere Kinder benötigt, um ihm zu helfen, seine Ordner zu bekommen und wieder aufzuräumen (die waren nämlich für den Knirps viel zu weit oben untergebracht) ...
