
Unsere Geschichte:
Das erste Mal "auffällig" wurde unser Sohn in der KiTa,da war er 2 ! Die Erzieher berichteten,dass er Schwierigkeiten hat,sich sozial zu integrieren. Er könne keine zwei Minuten still sitzen und würde die anderen Kinder stören und auch hauen. Außerdem würde es schwierig sein ihn zu "erziehen",da er scheinbar auf Nichts und Niemanden höre und immer seinen "Dickkopf" durchsetzen will! Andererseits sei er sehr hilfsbereit und verfügt über einen hohen Gerechtigkeitssinn! Beschäftigt sich mit Spielen und Puzzle(100 Teile und mehr),die eigentlich erst was für ältere Kinder sind. Beispielsweise konnte er mit etwas über 2 Jahren das ABC und bis 20 zählen. Diese beschriebenen "Auffälligkeiten" haben wir auch zu Hause beobachten können! Von anderen Kindern wurde unser Sohn,aufgrund seines scheinbar nicht zu zügelnden Temperaments sehr oft abgelehnt und gemieden! Auf Empfehlung der KiTa haben wir unseren Sohn dann,mit zweieinhalb, einem Kinder-und Jugendpsychater vorgestellt! Dieser kam zu einer schnellen Diagnose: ADHS!!! Es wurden keine Voruntersuchungen gemacht,weder psychisch,neurologisch noch körperlich! Nach zweimaligem Sehen hieß es schlicht und einfach: ADHS!!! Der Psychologe wollte uns hinsichtlich seiner Diagnose Ritalin verschreiben,welches wir sofort ablehnten!!! Wohlgemerkt war unser Sohn zu dem Zeitpunkt Zweieinhalb!!! Für uns unfassbar!!!
Nach Wechsel des Psychologen hat man bei einem Intelligenztest,mit drei Jahren,festgestellt,dass unser Sohn zu dem Zeitpunkt einen IQ von 137 hatte. Daraufhin hatte man uns zu einer Motopädin geschickt,die versuchen sollte,seinen Geist und seinen Köper in Einklang zu bringen! Dort waren wir dann eineinhalb Jahre in therapeutischer Behandlung! Gebracht hat es uns meiner Meinung nacht nicht wirklich viel,da unser Sohn in Einzeltherapie nie auffällig war,sondern nur in der Gruppe(z.B. im KiGa oder auf Familienfesten,Geburtstagen,in der Turngruppe, oder draußen auf Spielplätzen)!
Mit dreieinhalb hat unser Sohn nach einem Umzug dann den Kindergarten gewechselt! Auch dort gab es nur Schwierigkeiten!
Ein Auszug eines Kindergartenberichts vom 01.04.2009:
"Nach einer anfänglichen Eingewöhnungzeit wurde sehr schnell deutlich,dass G. eine klare,eindeutige Struktur benötigt und ein absolut konsequentes Gegenüber,da er offensichtlich nicht in der Lage war,in der Gruppengemeischaft Regeln zu akzeptieren und sich dementsprechend zu integrieren! Er zeigt keinerlei Einsicht oder Betroffenheit bei Gesprächen,die selbstverständlich in Konfliktsituationen bzw. nach Regelverstößen stattgefunden haben!
Er hat große Schwierigkeiten Impulse zu regulieren und reagiert spontan,unüberlegt und häufig aggressiv! Seine motorische Unruhe macht es G. unmöglich,inne zu halten und sich konzentriert und intensiv mit spielerischen oder auch gestalterischen Tätigkeiten zu beschäftigen.Außerdem ist er leicht ablenkbar,reizbar und es zeigt sich immer wieder eine große Reizoffenheit! Mit den Eltern pflegen wir einen regelmäßigen und offenen Informationsaustausch und haben darauf hingewiesen,dass bei G.,unserer Einschätzungen nach,vermutlich eine Störung im Bereich der Wahrnehmung vorliegt und er aufgrund dieser dringend einem Ergotherapeuten vorgestellt sollte!"..."Andereseits verfügt G. über eine außerordentliche Intelligenz. Er kann lesen,schreiben und rechnen! Zählt,wenn er will,bis ins "Unendliche"! Er interressiert sich kaum noch für Spiele,die uns hier im Kindergarten zur Verfügung stehen!"
Im Kindergarten hat unser Sohn leider mittlerweile die Rolle des "Buh-Manns" angenommen! Wenn irgendwas passiert ist,war es natürlich sofort unser Sohn,auch wenn er gar nicht im Kindergarten war!

Dem Ratschlag uns bei einem Ergotherapeuten vorzustellen sind wir nachgegangen und er ist seit März diesen Jahres dort in Behandlung! Dies tut ihm auch sehr gut,da er dort eine Gruppentherapie bekommt und lernt,wie man besser mit seiner Wut umgeht!
Mittlerweile ist unser Sohn fünfeinhalb Jahre alt! Kann lesen,schreiben sowie rechnen( Plus- und Minusaufgaben bis 100 sowie das kleine Einmaleins)
Unser Ergotherapeut hat uns dann darauf aufmerksam gemacht zu überlegen,ob wir G. frühzeitig einschulen!
Vier Monate bevor die Sommerferien angefangen haben,haben wir dann das Gspräch bei den Erziehern gesucht und wollten uns deren Meinung einholen!
Die Erzieher meinten allerdings,dass unser Sohn zwar sehr sehr weit wäre,er aber aufgrund seiner "sozialen Kompetenz" wohl lieber noch nicht zur Schule gehen sollte und dieses Jahr noch nutzen sollte,um "ruhiger" zu werden!!! Also haben wir ihn nicht angemeldet,weil wir angst hatten,dass er aufgrund seines schwierigen Verhaltens dann auch in der Schule direkt der Miesepeter ist! Und wenn man ersteinmal bei den Lehrern unten durch ist,ist es schwierig,da wieder rauszukommen! Jetzt,drei Tage,nachdem der Kindergarten wieder angefangen hat und dementsprechend auch die Schule,kamen die Erzieher auf uns zu und meinten,dass es evtl. doch besser wäre,wenn G. noch als Quereinsteiger an der Schule angemeldet wird! Ich dachte ich falle aus allen Wolken! Jetzt auf einmal??? Warum frage ich extra vier Monate vor den Ferien?
Weitere Möglichkeit: Tagesklinik im SPZ! Diese dreimonatige Therapiemöglichkeit umfasst die Schwerpunkte:
Aggressionstraining
Gruppentherapie
Vorschulunterricht
ADHS-Training
Elterntraining
Hat jemand eine ähnliche Situation erlebt? Kann uns jemand helfen? Wir wissen nicht mehr,was wir machen sollen und sind total durcheinander!!!
Ich danke schonmal allen,die ein offenes Ohr hatten und würde mich wahnsinnig über Antworten freuen!!!
Ganz liebe Grüße
Angelina