Liebe Mattis!
Das mit Windelfrei war ja bei uns ursprünglich gar nicht im Plan, das hat mir meine 2. Tochter ja auch ganz überraschend beigebracht! Meine erste hab ich ganz normal gewickelt, wohl auch öfter ohne strampeln lassen und so, aber nie die Zeichen bemerkt, mit 22 Monaten wollte sie dann die Windel nicht mehr, ich hab damals ahnungslos den Kinderarzt gefragt, ob das schon geht und der hat auch von fehlender Hirnreife und so gesprochen. Weil mir die Reife aber da schien, weil sie ja immerhin von sich aus darüber diskutierte (!), haben wir sie´s probieren lassen und sie war bis auf kleine Pannen sofort trocken. (Allerdings ist sie ja ausgetestet hb , also doch hirnreifung?!)
Wie ich lese, habt ihr das Thema nun ja abgelegt, fein, wenn es für ihn nun auch passt.
Vielleicht ist er ja ein "perfektionist", der rein vor sich se3lbst bestehen will - es gibt ja auch Kinder, die ewig nichts sprechen und dann plötzlich in ganzen Sätzen loslegen, wenn sie es fehlerlos beherrschen. Falls er so ist, dann hat er eure liebevolle Zuwendung und Gelassenheit besonders nötig, weil er sich ja selbst viel mehr Druck macht als andere kids!
Ich wollte dir nie etwas unterstellen (Augen rollen und so weiter), das würde ich mir auch nicht erlauben, weil ich dich ja gar nicht kenne! Es ist halt so, dass man bei uns automatisch die Windel draufgibt, sobald die Kleinen geboren sind, und ein paar Jahre später sollen sie dann "umlernen". Da ist ein plötzliches Pfützchen dann eben erstaunlich für ein Kind und das Nasswerden kann auch unangenehm sein, schon gar, wenn es ein kleiner Wiffzack ist, dem nicht entgeht, dass "den Großen" sowas nicht passiert! Das liegt dann nicht an dir oder eurer familiären Reaktion, viel mehr daran, dass diese Pfützchen in unserer Gesellschaft erst in einem Alter passieren, in dem die Kinder sich damit schon bewusst auseinandersetzen...
Ich wollte weder dich noch andere Mütter mit meinem Kommentar angreifen, nur mit dem Ammenmärchen der Hirnreifung und den eingebürgerten Gefühlen für "Richtig" und "unrichtig" aufräumen. Wenn sich die Option der Windelfreiheit herumspricht, wenn mehr Leute aufgeklärt sind, dann wird auch diese Windelfreiheit "normaler". Es nervt mich nämlich, dass man bei Windelfreikindern ewig als Drillmutter betrachtet wird! Selbst jetzt wo meine Jüngste schon 2 ist werde ich blöd angemacht, wenn man sie ohne Windel registriert...
Wie auch immer, alles nicht als Angriff gemeint, ehrlich. Liebe Grüße, 3mefree
Toilettentraining
Re: Toilettentraining
Hallo heike!
Sorry, war lange nicht da.
ICh habe sie sowieso viel im Tragetuch gehabt, deshalb auch immer gleich gemerkt, bevor sie musst, und dann haben wir sie wo drüber gehalten - über das WC, eine Wiese, ihre Töpfchenschüssel. Ging ganz problemlos, aber du glaubst ja kaum, wie blöd man da oft angesprochen wird!!!! Nur in der NAcht hab ich ihr phasenweise eine Windel angelegt, wenn ich beispielsweise übermüdet war und Angst hatte, Signale zu überhören, oder als sie begann, Stillmahlzeiten auszulassen und somit ihren nächtlichen Rhythmus gerade geändert hat. Ich wusste, wann ungefähr sie pieseln würde, und dann hab ich ihr z.B.: wenn ich etwa um Mitternacht ins Bett ging die Windel im Schlaf angelegt, und wenn sie das nächste Mal zu stillen war (zwischen 2 und 4h) wieder abgenommen. Wenn ich wach wurde, weil sie pieseln musste, hab ich sie dann gleich abgenommen. In der Nacht wollte sie nicht gerne abgehalten werden, da wurde sie wach und grantig. Nachts lief alles im Voll- oder Halbschlaf, selbst das Stillen, und deshalb hat sie auch die Windelversion geduldet. Sie war dann bald über Nacht trocken, dann hat sich die Windel ganz erübrigt.
Einmal waren wir auf Skiurlaub, als sie etwa 8 Monate war, da hat sie dann eine Sicherheitswindel in den Overal bekommen und ist so im Tragetuch oder im Fellsack auf der Rodel gewesen, weil ich sie im Schneetreiben nicht schnell aus dem Gewand schälen wollte und nicht sicher war, ob sie es bis zur jeweils nächsten Hütte schaffen würde. Aber weil sie ja auf Kommando pinkeln konnte, hab ich bewusste Klopausen in den Hütten gemacht und wir haben die Sicherheitswindel soweit ich mich erinnern kann nur einmal gebraucht. Im Rest des Winters hab ich ihr deshalb vertraut und es ohne sicherheitswindel gut hinbekommen.
Sie selbst aufs WC gesetzt haben wir sie erst , als sie gut laufen konnte und es somit selbst erklimmen konnte ( und nachts aufs Topferl, das unterm Bett für Notfälle stand) .
HAken an der Sache: Das GEwand der Großen (Strampler, übliche und sonst auch praktische Bodies u.ä.) war weitgehend unbrauchbar für uns, es mussten kleine Unterwäsche und Zweiteiler her. Gerne hätte ich auch die typisch chinesischen "Schnellfeuerhosen" mal live gesehen oder gar eine für unsere Tochter erstanden. Das sind so Hosen, die unten nur überkreuzt genäht sind und daher aufklaffen, wenn man die Beinchen spreizt oder sich entsprechend hinhockerlt. Ich fand diese Idee lustig, habe aber meine Bedenken wegen Verkühlungen und Hygiene. Trotzdem hätte ich gerne man so etwas in der Hand gehabt oder gar ausprobiert...
2. Problem: beim Papa hat sie verweigert! Sie war ein Extrem-Klammer-Kind und hat in meiner Abwesenheit weder gegessen, noch getrunken noch einen bevorstehenden Springbrunnen gemeldet... Wenn ich da war (also eh fast immer), hab ich manchmal aus ganz anderen Räumen gerufen, dass sie mal muss, weil ichs gespürt hab. Er hat sie dann abgehalten, aber nicht immer hat sie dann auch gemacht, oft sich durchgestreckt und quietschend verweigert, um dann augenblicklich, als ich sie übernommen habe, ihr Geschäft zu verrichten. BEi mir hat sie ab etwa 5-6 Monaten sogar "auf Kommando" gepinkelt, etwa bevor wir außer Haus gingen oder vor dem Niederlegen o.ä., und mit dem großen Geschäft hat sie von sich aus eigentlich fast immer gewartet, bis wir zuhause waren. Von "unbewusster Entleerung" war also wirklich keine Rede!!!
3.Problem: Sie hat irgendwann das "Protestpinkeln" entdeckt! Statt Zornanfall hat sie sich dann manchmal hingehockerlt und laufen lassen, um - im wahrsten Sinne des Wortes "Druck abzulassen". sehr gefinkelter Schachzug, ehrlich! Aber wir haben das nach anfänglichen Unglauben und Erstaunen sehr schnell durch wenig Beachtung (kommentarloses Waschen und Umziehen, als wäre nichts vorgefallen) wieder in Griff bekommen.
soweit zu unseren erfahrungen. War schon komisch, und die Leute haben sich den Mund über uns zerfetzt: ein BAby ohne Windeln, das trotz Sichelfußschienen mit 4,5 Monaten krabbeln konnte und mit 6 Monaten bewusst Mama rief, mit 18 Monaten Dreirad und unmittelbar danach auch Laufrad fuhr und ab ihrem dritten Geburtstag am Fahrrad ohne Stützen unterwegs war - da hat man uns schon Drill nachgesagt, obwohl das alles von ihr ausging! Sie war auch immer recht klein für ihr Alter und schien deshalb teils noch jünger, als sie eh schon war. Aber wir haben NIE gedrängt und auch immer versucht, das nicht öffentlich zur Schau zu stellen- trotzdem war es auffällig genug, um als Wunderkind verschrieen zu sein (Wir wohnen in einem kleinen Ort, da ist es noch auffälliger)! Jedenfalls wurden wir laufend darauf angesprochen und einmal bekam ich sogar eine Anfrage, ob ich ein Kind in Betreuung nehmen könne, um "es sauber zu bekommen"!!! Mittlerweile erkennt sie natürlich niemand fremder mehr, aber ich werde immer noch manchmal gefragt (und ich möcht gar nicht wissen, was die denken, die NICHT fragen und mich oft so ansehen...!)
Aber unterm Strich: Unsere Tochter war von Geburt an sehr empfindlich und hatte die ersten 2-3 Monate trotz fast stündlichem Wickeln, Schmieren und Baden immer wieder wunde und teils sogar offene Hautstellen im Windelbereich, für sie war die Windelfreiheit ein Segen! Und ihre Kommunikationsfähigkeit war extrem ausgeprägt und hat es mir einfach gemacht, ihre BEdürfnisse zu erkennen und zu erfüllen, was zu einem sehr tiefen Verständnis und engen Verhältnis geführt hat! (Umsoschwerer ist ihr leider die Ankunft des dritten Kindes gefallen!) Sie hat schon immer gewusst, wie sie sich verständlich macht und gezeigt, was sie will. Heute ist sie der Typ Mensch, der einem Eskimo Eisschränke verkaufen könnte, wenn sie will...
Ups - habe mich in meinen Gedanken verloren, es ist wohl etwas lang geworden, sorry!
Liebe Grüße, 3mefree
Sorry, war lange nicht da.
ICh habe sie sowieso viel im Tragetuch gehabt, deshalb auch immer gleich gemerkt, bevor sie musst, und dann haben wir sie wo drüber gehalten - über das WC, eine Wiese, ihre Töpfchenschüssel. Ging ganz problemlos, aber du glaubst ja kaum, wie blöd man da oft angesprochen wird!!!! Nur in der NAcht hab ich ihr phasenweise eine Windel angelegt, wenn ich beispielsweise übermüdet war und Angst hatte, Signale zu überhören, oder als sie begann, Stillmahlzeiten auszulassen und somit ihren nächtlichen Rhythmus gerade geändert hat. Ich wusste, wann ungefähr sie pieseln würde, und dann hab ich ihr z.B.: wenn ich etwa um Mitternacht ins Bett ging die Windel im Schlaf angelegt, und wenn sie das nächste Mal zu stillen war (zwischen 2 und 4h) wieder abgenommen. Wenn ich wach wurde, weil sie pieseln musste, hab ich sie dann gleich abgenommen. In der Nacht wollte sie nicht gerne abgehalten werden, da wurde sie wach und grantig. Nachts lief alles im Voll- oder Halbschlaf, selbst das Stillen, und deshalb hat sie auch die Windelversion geduldet. Sie war dann bald über Nacht trocken, dann hat sich die Windel ganz erübrigt.
Einmal waren wir auf Skiurlaub, als sie etwa 8 Monate war, da hat sie dann eine Sicherheitswindel in den Overal bekommen und ist so im Tragetuch oder im Fellsack auf der Rodel gewesen, weil ich sie im Schneetreiben nicht schnell aus dem Gewand schälen wollte und nicht sicher war, ob sie es bis zur jeweils nächsten Hütte schaffen würde. Aber weil sie ja auf Kommando pinkeln konnte, hab ich bewusste Klopausen in den Hütten gemacht und wir haben die Sicherheitswindel soweit ich mich erinnern kann nur einmal gebraucht. Im Rest des Winters hab ich ihr deshalb vertraut und es ohne sicherheitswindel gut hinbekommen.
Sie selbst aufs WC gesetzt haben wir sie erst , als sie gut laufen konnte und es somit selbst erklimmen konnte ( und nachts aufs Topferl, das unterm Bett für Notfälle stand) .
HAken an der Sache: Das GEwand der Großen (Strampler, übliche und sonst auch praktische Bodies u.ä.) war weitgehend unbrauchbar für uns, es mussten kleine Unterwäsche und Zweiteiler her. Gerne hätte ich auch die typisch chinesischen "Schnellfeuerhosen" mal live gesehen oder gar eine für unsere Tochter erstanden. Das sind so Hosen, die unten nur überkreuzt genäht sind und daher aufklaffen, wenn man die Beinchen spreizt oder sich entsprechend hinhockerlt. Ich fand diese Idee lustig, habe aber meine Bedenken wegen Verkühlungen und Hygiene. Trotzdem hätte ich gerne man so etwas in der Hand gehabt oder gar ausprobiert...
2. Problem: beim Papa hat sie verweigert! Sie war ein Extrem-Klammer-Kind und hat in meiner Abwesenheit weder gegessen, noch getrunken noch einen bevorstehenden Springbrunnen gemeldet... Wenn ich da war (also eh fast immer), hab ich manchmal aus ganz anderen Räumen gerufen, dass sie mal muss, weil ichs gespürt hab. Er hat sie dann abgehalten, aber nicht immer hat sie dann auch gemacht, oft sich durchgestreckt und quietschend verweigert, um dann augenblicklich, als ich sie übernommen habe, ihr Geschäft zu verrichten. BEi mir hat sie ab etwa 5-6 Monaten sogar "auf Kommando" gepinkelt, etwa bevor wir außer Haus gingen oder vor dem Niederlegen o.ä., und mit dem großen Geschäft hat sie von sich aus eigentlich fast immer gewartet, bis wir zuhause waren. Von "unbewusster Entleerung" war also wirklich keine Rede!!!
3.Problem: Sie hat irgendwann das "Protestpinkeln" entdeckt! Statt Zornanfall hat sie sich dann manchmal hingehockerlt und laufen lassen, um - im wahrsten Sinne des Wortes "Druck abzulassen". sehr gefinkelter Schachzug, ehrlich! Aber wir haben das nach anfänglichen Unglauben und Erstaunen sehr schnell durch wenig Beachtung (kommentarloses Waschen und Umziehen, als wäre nichts vorgefallen) wieder in Griff bekommen.
soweit zu unseren erfahrungen. War schon komisch, und die Leute haben sich den Mund über uns zerfetzt: ein BAby ohne Windeln, das trotz Sichelfußschienen mit 4,5 Monaten krabbeln konnte und mit 6 Monaten bewusst Mama rief, mit 18 Monaten Dreirad und unmittelbar danach auch Laufrad fuhr und ab ihrem dritten Geburtstag am Fahrrad ohne Stützen unterwegs war - da hat man uns schon Drill nachgesagt, obwohl das alles von ihr ausging! Sie war auch immer recht klein für ihr Alter und schien deshalb teils noch jünger, als sie eh schon war. Aber wir haben NIE gedrängt und auch immer versucht, das nicht öffentlich zur Schau zu stellen- trotzdem war es auffällig genug, um als Wunderkind verschrieen zu sein (Wir wohnen in einem kleinen Ort, da ist es noch auffälliger)! Jedenfalls wurden wir laufend darauf angesprochen und einmal bekam ich sogar eine Anfrage, ob ich ein Kind in Betreuung nehmen könne, um "es sauber zu bekommen"!!! Mittlerweile erkennt sie natürlich niemand fremder mehr, aber ich werde immer noch manchmal gefragt (und ich möcht gar nicht wissen, was die denken, die NICHT fragen und mich oft so ansehen...!)
Aber unterm Strich: Unsere Tochter war von Geburt an sehr empfindlich und hatte die ersten 2-3 Monate trotz fast stündlichem Wickeln, Schmieren und Baden immer wieder wunde und teils sogar offene Hautstellen im Windelbereich, für sie war die Windelfreiheit ein Segen! Und ihre Kommunikationsfähigkeit war extrem ausgeprägt und hat es mir einfach gemacht, ihre BEdürfnisse zu erkennen und zu erfüllen, was zu einem sehr tiefen Verständnis und engen Verhältnis geführt hat! (Umsoschwerer ist ihr leider die Ankunft des dritten Kindes gefallen!) Sie hat schon immer gewusst, wie sie sich verständlich macht und gezeigt, was sie will. Heute ist sie der Typ Mensch, der einem Eskimo Eisschränke verkaufen könnte, wenn sie will...
Ups - habe mich in meinen Gedanken verloren, es ist wohl etwas lang geworden, sorry!
Liebe Grüße, 3mefree