Hallo Koschka,Koschka hat geschrieben:Hallo Heiner,
ich bin mit allem einverstanden... nur hast du in D. keine Möglichkeit dein Kind von der Schule abzumelden. Kindergarten ist nichts anders als vorbereitung auf die schule. und glaub mir, kinder verhalten sich da anders, als im musik oder sportverein. ich habe jetzt meine mit 4 eingeschult. wären sie vorher nie im kindergarten, hätte ich mich nicht getraut. es geht nicht um selbstständigkeit, meine sind nicht weniger selbständig als deine tochter. es geht um die posiiion in der gruppe, und die alpha stellung muss man sich ersmal erkämpfen, egal wie viel man kann. meine superselbständige tochter stand im winter bei dem schulspiel vor der gruppe aus 5 kinder und hat gerade noch ihren namen sagen können. der sohn hat es nicht geschafft.
lG
Koschka
bis 4-5 ist ja noch etwas hin (auch wenn es mir vorkommt als ob das schon Morgen ist

Dieser Artikel hier fasst das gut zusammen:
http://www.kindergartenpaedagogik.de/361.html
Kinder aus Tageseinrichtungen sind oft sozial kompetenter, selbstbewusster, durchsetzungskräftiger und offener. Sie fühlen sich in neuen Situationen sicherer, verhalten sich weniger zaghaft und ängstlich, sind hilfsbereiter und kooperativer als Kinder, die zu Hause betreut werden. Es gibt aber noch eine andere Seite: Nach denselben Untersuchungen sind diese Kinder aber auch unhöflicher, weniger verträglich, ungehorsamer, ungestümer, gereizter und aggressiver. Dies lässt sich nach Clarke-Stewart (in Vorb.) damit erklären, dass fremdbetreute Kinder selbständiger und fest entschlossen sind, ihren eigenen Weg zu gehen - ohne jedoch schon über die sozialen Fertigkeiten zu verfügen, mit denen sie dies problemlos erreichen könnten.
Überhaupt lässt sich aus den inzwischen vorliegenden Forschungsergebnissen schließen, dass der Einfluss der Familie auf die kindliche Entwicklung nicht nur größer als derjenige der Fremdbetreuung ist, sondern auch größer als der Einfluss der Schule. Aus vielen verschiedenen Untersuchungen kann geschlossen werden, dass sogar die Schulleistungen eines Kindes bis zu zwei Dritteln (der Varianz) durch Familienfaktoren und nur zu einem Drittel durch Bedingungen in der Schule erklärt werden können (Krumm 1995).
... also dort steht: "Kinder aus Tageseinrichtungen sind oft...", was bedeutet, sie sind es nicht immer und natürlich werden einige Kinder vom Kindergarten profitieren, vorallem dann wenn sie Zuhause kein solches Umfeld haben, aber z.B. wir legen hier in unserem Alltag großen Wert auf sozialkompetente, selbstbewusste, offene Umgangsformen, das ist nicht gespielt, sondern war schon immer so, auch vor der Geburt unserer Tochter und sowohl meine Frau als auch ich sind durchsetzungsfähig und auch durchsetzungskräftig, etwas was wir also so schon vermitteln.Professor Krumm (1995) fasst zusammen: "Während der Schulzeit bleibt der Einfluss der Eltern bestehen. Sie erziehen als 'Lehrer' sowie indirekt durch das, was sie dem Kind vorleben. Ihr Einfluss ist größer als der der Lehrer, da sie viel mehr 'Lehrzeit' zur Verfügung haben. Das Gewicht des informellen Lernens ist größer als das des formellen, weil außerhalb der Schule im Durchschnitt intensiver (z.B. während des Spielens) gelernt wird, sowie mehr und vielfältigere Interaktionen mit Personen und (Lern-)Situationen wahrscheinlich sind" (S. 6).
Ich denke daher das unser Einfluss größer ist als der irgendeiner externen Gruppe und ich denke auch das die vorhandenen Sozialkontakte mit anderen Kindern und Gruppen ausreichen und schon vor der Geburt hat meine Frau beschlossen, dass sie mit ihrer Tochter in Selbstverteidigungskurse geht (meine Frau hat das früher schon für sich selbst gemacht) und da gibt es gute Angebote, angefangen mit Mutter-Kind Kursen bis hin zu diversen Kampfsportarten ... Ich habe als Kind z.B. mit Ringen angefangen und dann später jahrelang Wing Chun gemacht und alleine das Wissen, dass man sich im Notfall verteidigen kann macht stark, zeigt sich in der Körpersprache und wird nach außen signalisiert, was in den meisten Fällen völlig ausreicht , um sich gegen die "gereizten und aggressiven" Kinder aus dem Kindergarten (siehe oben) zu behaupten.
... und die von Dir angesprochene "Alpha Stellung" erlangt man nicht durch Übung, sondern man ist ein "Alpha-Tier", oder eben nicht.
Liebe Grüße
Heiner