Mit 2 Jahren konnte mein Kleiner auch noch kein Rutschfahrzeug lenken. Aber immerhin hat er sich aufs Rutschauto selbst freiwillig draufgesetzt und ist zumindest bis zum nächsten Hindernis gerollt (wo er dann abgestiegen ist weil er nicht mehr weiter konnte). Das Laufrad hat er auch kompett verweigert und erst mit 3 Jahren erste Versuche unternommen. Trotzdem kann er immer noch nicht Laufrad fahren (obwohl er sonst motorisch recht fit ist).Janina222 hat geschrieben: Wir haben zwei verschiedene Rutschfahrzeuge und ein Laufrad, keines davon benutzt er. Sobald wir ihn draufsetzen, ihn auffordern sich draufzusetzen oder es ihm zeigen möchten, blockt er ab und will nicht bzw. steht er auf und entfernt sich. Nur auf das Dreirad setzt er sich hin und lässt sich schieben, tut aber nicht lenken also muss ich meist lenken und schieben gleichzeitig.
Was bei meinem Kleinen aber auffällig war ist die Angst vor Schnee. Er hat sich komplett geweigert Schnee zu betreten, anzufassen oder irgendetwas mit Schnee zu spielen. Ein hingehaltener Schneeball konnte ihn in Panik versetzen und im Winterurlaub waren wir mit ihm fast nur im Haus weil er sich draußen im Schnee immer tragen hat lassen. Nicht mal auf eine im Schnee stehende Rodel konnte man ihn setzen - er hat sofort in Panik losgebrüllt und nicht mehr aufgehört bis er wieder sicher bei mir oder meinem Mann am Arm war. Bin schon gespannt wie es in diesem Winter sein wird

Dass er mit heulen und Krach nachgeht wenn du weggehst zeigt sehr deutlich dass er durchaus dazu imstande ist, selbst zu gehen, es aber einfach nicht will. Und wenn es nicht notwendig ist (wie das z.B. im von mir geschilderten Beispiel der Fall ist) würde ich ihn auch einfach im Wagen sitzen lassen. Er ist zwei! Etliche Kinder sitzen noch wesentlich älter im Kinderwagen. In unserer Nachbarschaft ist ein Bub der teilweise noch mit 6 Jahren im Wagen saß weil er eine seltene Art von Muskelrheuma hat und ihm phasenweise jede Bewegung schwer fällt. Da wurde die Mutter schon oft blöd angeschaut, aber keiner hat sich getraut, sie anzusprechen.Janina222 hat geschrieben:Ja, dass mit dem einfach weitergehen und ihn schreien lassen habe ich auch schon gemacht, mein Sohn fängt dann auch an zu schreien und wird schnell wütend. Wie gesagt, er setzt sich dann meist hin sonst geht er auch nach mit Heulen und Krach. Dafür habe ich auch nicht die Nerven dann setz ich ihn in den Kinderwagen.
So, wie du das beschreibst, würde ich unabhängig von der Einschätzung des ATZ professionelle Hilfe suchen. Logopäde (wie von Koschka empfohlen) ist der eine wichtige Punkt, Ergotherapie der andere. Wenn vom ATz keine entsprechende Empfehlung kommt, die eine Verordnung nach sich zieht, dann müsst ihr die Therapien eben (soweit möglich) selbst finanzieren.Janina222 hat geschrieben: Ja ich habe auch das Problem, dass er den Kopf bewusst wegdreht, wenn ich ihm etwas zeigen oder erklären will und schaut auf keinen Fall hin, bis ich es wieder aufgeben zu erklären.
Wie schon erwähnt, dass er sich selbst anzieht, kann ich vergessen. Einen Schnuller hatte er noch nie, wollte er nicht und wir wollten es ihm auch nicht aufzwingen. Jedoch trinkt er immer noch aus einer ganz normalen Baby-Trinkflasche obwohl er schon groß genug für einen Becher bzw. eine Kinderflasche ist.
Danke für Eure Hilfe,
LG Jana
Ich kann nur sagen dass mMn bei meinem Sohn gerade die Logopädie sehr viel bewirkt hat. Als er mit 2 Jahren und 6 Monaten damit begann hatte er eine Aufmerksamkeitsspanne von unter einer Minute und ist während der Einheiten immer wieder in seine eigene "Welt" abgedriftet. Mittlerweile sind 10 Monate vergangen und er schafft 45min konzentriertes arbeiten (mit der Logopädin oder der Frühförderin) am Stück.
Vielleicht hätte er diese Entwicklung auch ohne der Logopädin gemacht, ich vermute aber nicht in dem Ausmaß. Generell haben sowohl die Frühförderin als auch die Logopädin immer wieder Aufmerksamkeit von meinem Sohn eingefordert - viel mehr und intensiver als ich das je gemacht habe. Denn wenn sich mein Sohn bei mir nach dem 5. Versuch, ihm etwas zu gebärden, abgewandt hat, habe ich aufgegeben. Aber die beiden sind drangeblieben und nach und nach wuchsen sowohl Aufmerksamkeit als auch Interesse an seiner Umgebung.
Seit einigen Wochen zeigt er auch deutlich mehr Interesse an Kommunikation und hat die Geduld sich anzusehen was ich ihm gebärde und - je nachdem, ob es ihm gefällt oder nicht - entweder zu protestieren (mit kopfschütteln, Augen zupressen, brüllen, davonlaufen,...) oder im Falle von einverstanden-sein gar keine Reaktion zu zeigen. Hört sich jetzt vielleicht nicht gerade ermutigend an, ist aber bei uns ein Riesenfortschritt

Langsam kommen immer mehr Forderungen nach Kommunikation. Heute musste ich das Lied "funkel, funkel, kleiner Stern" gefühlte 150x für ihn singen und gebärden (er hat sogar zeitweise seine Horchis getragen

Sicher kann man deinen normal hörenden Sohn nicht 1:1 mit meinem gehörlosen Sohn vergleichen, aber ich finde in Deinen Beschreibungen viele Paralellen zu unserer Situation und möchte Dir daher Mut machen. Denn ich weiß, dass sich innerhalb von einigen Monaten sehr viel zum positiven verändern kann
