
War ich froh dass es Taschenrechner gibt. Das liegt ganz sicher nicht daran auf welcher Schule man ist. Entweder man kann gut Kopfrechnen oder nicht.

Ich kann Deinen Einwand verstehen. Doch wie schon beschrieben, sehe ich schwerpunktmäßig das Ergebnis, dass nämlich die Waldorfpädagogik sehr erfolgreich war und immer noch ist und dass die Ansätze Rudolf Steiners funktionieren und aufgehen.Rabaukenmama:
@Momo: Dein Beitrag ändert nichts an meines Sichtweise der Person Rudolf Steiners. Ja, einige seiner Ideen sind bahnbrechend und ihrer Zeit weit voraus, andere sind gestrigem Gedankengut und Dogmatismus verhaftet. Er hatte keine eigenen Kinder, er hat nicht mal längere Zeit durchgehend Kinder unterrichtet. Da frage ich mich dann schon, woher er das "Wissen" um die geistige Entwicklung von Kindern hat, laut dem vor dem Zahnwechsel noch so gut wie kein eigenständiges Denken, sondern ausschließlich "Nachahmung" stattfindet.
Die meisten Kinder kommen auf jeden Fall aus Elternhäusern, in denen sich die Eltern zum Thema Erziehung und Bildung viele Gedanken machen. Waldorfschulen werden natürlich bewusst gewählt. Es gibt jedoch wie schon weiter oben beschrieben auch Kinder aus sozial schlechter gestellten Familien, da das Schulgeld sich nach dem Einkommen der Eltern richtet. Es gab auch Kinder in unserer Schule, deren Eltern gar kein Schulgeld bezahlen mussten.Rabaukenmama:
Zum anderen Ansatz: was aus Waldorfschülern geworden ist, muss man mMn die Sache ganzheitlich sehen. Die meisten Eltern, die ihre Kinder in eine Waldorfschule geben, haben sehr liberale Erziehungsansichten, die sie auch selbst im Umgang mit ihren Kindern leben. Das wirkt sich mMn auf die meisten Kinder positiv aus. Wenn dann auch noch von der Schule kein (unnötiger) Druck gemacht wird steht einer freien Persönlichkeitsentfaltung nichts im Weg. Da in den meisten Waldorfschulen ein (beträchtlicher) monatlicher Beitrag für den Schulbesuch bezahlt werden muss sind auch kaum Kindern von sozial schlechter gestellten Eltern in solchen Einrichtungen.
Vergleiche sind natürlich schwierig, doch was mir immer wieder auffällt in Waldorfschulen, ist die besondere Art der Schüler. Egal, wo man schaut. Die meisten Kinder erscheinen mir offen, kreativ, motiviert, an vielem interessiert, die Jugendlichen alternativ, kritisch selbstsicher und selbstständig. Ich kann es schwer in Worte fassen, doch ich erkenne es sofort, wenn mein Gegenüber eine Waldorfschule besucht oder besucht hat. Natürlich haben auch die Elternhäuser Einfluss auf diese Entwicklung, doch einen großen Teil trägt in jedem Fall auch die Schule dazu bei!Rabaukenmama:
Und was soll verglichen werden? Schulische Leistungen lassen sich nach dem klassischem Notensystem bewerten und vergleichen, Zufriedenheit ist dagegen etwas, was sich der Vergleichbarkeit entzieht. Und selbst wenn man hier zu dem Schluss kommen sollte, dass ehemalige Waldorfschüler glücklichere, zufriedenere Menschen sind, dann stellt sich die Frage ob das wirklich auf die Schulform oder auf die Einstellung der Eltern und die Stellung des Kindes in der Herkunftsfamilie zurückzuführen ist.
Ich habe selbst 7 Jahre unmittelbar neben einer Rudolf-Steiner-Schule gearbeitet (und sehr nah gewohnt) und kannte etliche Lehrer, Eltern und Schüler vom sehen und aus meinem Geschäft (wo ich Verkäuferin war und wo oft Material gekauft wurde). Damals (1994 bis 2001) waren alle, die ich kannte, zumindest obere Mittelschicht. Klar, man muss nicht jedem seinen sozialen Status ansehen, aber es waren sicher nicht viele Kinder sozial schwächerer Eltern damals dort Schüler.Momo hat geschrieben: Die meisten Kinder kommen auf jeden Fall aus Elternhäusern, in denen sich die Eltern zum Thema Erziehung und Bildung viele Gedanken machen. Waldorfschulen werden natürlich bewusst gewählt. Es gibt jedoch wie schon weiter oben beschrieben auch Kinder aus sozial schlechter gestellten Familien, da das Schulgeld sich nach dem Einkommen der Eltern richtet. Es gab auch Kinder in unserer Schule, deren Eltern gar kein Schulgeld bezahlen mussten.
Nun habe ich direkt mal auf die Homepage meiner alten Schule geschaut. Hier wäre für das erste Kind 230,00€ im Monat zu zahlen (für jedes weitere Kind deutlich weniger, das 4. Kind darf kostenfrei an der Schule teilnehmen), Ermäßigungen können beantragt werden. Das finde ich schon absolut in Ordnung, der Kindergartenplatz ist auch nicht viel günstiger und von den zusätzlichen Kursen mal ganz abgesehen, die im Moment auch noch gezahlt werden (Musik, Tanzen etc.) Letztendlich muss dieser Beitrag ja leider erhoben werden, da die Waldorfschule nicht komplett staatlich subventioniert wird. Lieber wäre den Trägern der Schule sicherlich ein anderer, kostengünstigerer Weg für die Eltern.Rabaukenmama hat geschrieben:
Sorry, aber die Beitragsbemessung einer Schule, die sich auf die Fahnen heftet, auch für "sozial schlechter gestellte Kinder" leistbar zu sein, stelle ich mir anders vor. Selbst wenn ich glühender Anhänger des steinerschen Gedankenguts wäre, würde ich mir das nur unter schweren Entbehrungen leisten können.
Zwischen Euro 550,- und Euro 230,- monatlich ist natürlich ein gewaltiger Unterschied. Trotzdem heftet sich die Schule, die ich meine (Waldorfschule seit 1969) auf ihre Fahnen, "keine Schule für reiche Eltern" sein zu wollen. Der Zusatz "Selbstverständlich können besondere Situationen und Belastungen mit der Elternbeitragsgruppe diskutiert und nach Möglichkeit berücksichtigt werden." ist zwar nett formuliert, aber wer geht schon gerne um eine Ermässigung "betteln"? Vor versammelter Elternbeitragsgruppe die eigene finanzielle Situation offen zu legen, um damit EVENTUELL eine Reduktion des Betrages "gewährt" zu bekommen, finde ich extrem demütigend. Mit Antrag-stellen ist das mMn nicht zu vergleichen!Momo hat geschrieben: Nun habe ich direkt mal auf die Homepage meiner alten Schule geschaut. Hier wäre für das erste Kind 230,00€ im Monat zu zahlen (für jedes weitere Kind deutlich weniger, das 4. Kind darf kostenfrei an der Schule teilnehmen), Ermäßigungen können beantragt werden. Das finde ich schon absolut in Ordnung, der Kindergartenplatz ist auch nicht viel günstiger und von den zusätzlichen Kursen mal ganz abgesehen, die im Moment auch noch gezahlt werden (Musik, Tanzen etc.) Letztendlich muss dieser Beitrag ja leider erhoben werden, da die Waldorfschule nicht komplett staatlich subventioniert wird. Lieber wäre den Trägern der Schule sicherlich ein anderer, kostengünstigerer Weg für die Eltern.
LG Momo
Da gibt es halt teilweise eine Diskrepanz zwischen der Realität und dem, was ideal wäre. Zum Beispiel Fremdbetreuung: in Westdeutschland war Fremdbetreuung von U3 Kindern doch lange Zeit die absolute Ausnahme, das ändert sich gerade massiv. Bei uns gibt es jetzt z.B 15 mal mehr Krippenplätze als 2005, als ich mich erstmals umgesehen habe. Das ist so eine Spirale nach oben, bei meinem ersten Kind war es noch keine Frage, dass ich die 3 Jahre pausiere. Gab ja kaum Möglichkeiten der Fremdbetreuung. 5 Jahre später hat man mir zu verstehen gegeben, dass die von mir diesmal angedachten 2 Jahre ja schon ziemlich viel wären. Also in der Realität hat sich der Zeitpunkt nach vorne verlagert, aber ideal für jedes Kind ist es trotzdem nicht.Sine hat geschrieben: Ist das alles eine Frage der Erziehung, die heute anders ist? Einfluss von Medien und so weiter? Oder täuscht es nur, und war nie anders? Laufen bestimmte Dinge tatsächlich schneller ab? Dann wäre es ja dringend nötig, dieses Denken von Steiner zu aktualisieren - d.h. der heutigen Zeit anzupassen. Mal davon abgesehen, daß dem Kind ja wirklich so einiges abgesprochen wird, wenn man ihm nicht zutraut denken zu können, und es alles auswendig lernen muß.