hallo und hilfe ;)

mein Kind verhält sich anders als die anderen - ist es hochbegabt?
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tinuviel

hallo und hilfe ;)

Beitrag von tinuviel »

Also erstmal ein Hallo von meiner Seite - ich bin neu hier, eigentlich eher durch Zufall auf diese Seite gestoßen.
Ich bin 16 und aus Österreich, besuche eine Handelsakademie und nehme ab diesem Semester am Programm Schüler/innen an die Unis teil. (Zur Erklärung: Schüler_innen, die sich in der Schule besonders leicht tun, können als außerordentliche Studierende inskribieren und - auch während der Schulzeit - Lehrveranstaltungen besuchen, die ihnen für ein späteres Studium voll angerechnet werden.)
Jap.
Also ... vielleicht schweife ich jetzt einfach mal ein bisschen aus ;)
Ich war laut meinen Eltern immer ziemlich wissbegierig etc. Bin ich auch heute noch. Hatte nie Probleme in der Schule. Die dritte Klasse Volksschule (also Grundschule) hätte ich überspringen können, hab's dann aber nicht gemacht. Dann Hauptschule (das nächste Gymnasium ist etwa eine Zugstunde weg und ihre zehnjährige Tochter jeden Tag alleine in die große Stadt fahren zu lassen, kam verständlicherweise nicht in Frage). Dann eben HAK.
Ich hatte die Wahl zwischen einem BORG (Oberstufengymnasium) und eben der HAK. BORG ist aber ziemlich naturwissenschaftlich orientiert, und meine große Liebe sind Sprachen und Kulturen. Vorteil BORG: dauert nur 4 Jahre, HAK 5 (danach allerdings nicht "nur" Matura, sondern auch Unternehmerprüfung).
Entscheidung ist also auf die HAK gefallen, unter anderem weil ich mir tatsächlich Sorgen gemacht habe, das BORG nicht (gut) zu schaffen. Ich bin verdammt ehrgeizig und (zu) selbstkritisch, mach mir selbst Druck und hab Angst, zu versagen.
Ich mag die HAK. Meistens. Wirtschaft finde ich interessant und mein Sprachenschwerpunkt ist auch toll. ABER ... Allgemeinbildung wird so kleingeschrieben. Und in bestimmten Fächern, auf die die HAK eben nicht so wert legt, merke ich, wie ich SCHLECHTER werde (Mathe, Englisch). Nicht falsch verstehen, ich bin noch immer froh, die HAK gewählt zu haben, obwohl ich von Freund_innen, die das BORG machen, schon mitgekriegt hab, dass ich das auch locker (gut) geschafft hätte. Aber die HAK interessiert mich einfach mehr.
Als ich in die HAK gekommen bin, gab es eine Schülerin aus dem Jahrgang über mir, die nebenbei studiert hat. Ich hab sie ziemlich "bewundert", naja, bis sie Studium und Schule abgebrochen hat usw.
Trotzdem bin ich letztes Jahr auf die glorreiche Idee gekommen, das auch zu versuchen. Der Direktor war aufgrund der negativen Erfahrungen nicht so begeistert, legte mir ein Auslandsjahr nahe (das wollen aber meine Eltern nicht, außerdem ist es doch sehr teuer und da die USA das einzig halbwegs leistbare Land wären, will auch ich das eigentlich nicht. Wenn ich schon an einer österr. Schule unterfordert bin, wie wäre das erst dort?!) oder eine Klasse zu überspringen (das wollte ich nicht - in den Lernfächern müsste ich den Stoff über die Ferien nachholen und dann ginge es in diesen Fächern gleich fad weiter, und in der HAK überwiegen nun mal die Lernfächer. Außerdem mag ich meine Klasse und die meisten Lehrer_innen sehr.)
Aber der Direktor hat mir das Studium dann letztendlich doch genehmigt, was ich ihm hoch anrechne, weil er ja wirklich schon negative Erfahrungen gemacht hat.
Das ÖZBF hat mich dann ins Programm aufgenommen, die Uni hatte auch nichts gegen mich, also bin ich seit einer Woche offiziell außerordentliche Studierende. (Sollte vielleicht auch noch erwähnen, dass ich viele gute Freund_innen an der Uni habe, die mich unterstützen und mich auf den Boden zurückholen, wenn ich ihn mal im Träumen vom Unileben verlassen sollte.)
Ja. Und in acht Tagen habe ich meine erste Lehrveranstaltung und mir wird gerade bewusst, was ich getan habe.
Versagensängste wieder mal. Und wirklich (wirklich, wirklich) wirre Fragen kommen in meinen Kopf, nach dem Motto: "Du hast immer gehört, dass die dritte HAK die schwierigste ist ... willst du mit dem Studium nur schlechtere Noten rechtfertigen?"
Und dann denk ich mir, das ist dann meine rationale Seite, dass ich mir um SO VIELES leichter tu als alle anderen, und dass ich so eine Chance nicht ungenützt lassen darf.
Auf jeden Fall, die Entscheidung steht eh schon.

Das war jetzt ein bisserl ausführlicher als ich's eigentlich geplant hab. ;)

Und sonst, Hobbies ... ich spiel Theater seit ich sechs bin, bin politisch aktiv, liebe Bücher und schreibe auch selbst gerne.

Was ich euch auf jeden Fall fragen wollte ...
Kann ich meiner "Verblödung" irgendwie entgegenwirken? Und wie ist das mit "verschwundenen" Begabungen, kann ich die sozusage ... wieder ausgraben?!
und: Was haltet ihr vom Studium neben der Schule?

Wäre euch sehr dankbar für Antworten! :)

Liebe Grüße,

Tinuviel ;)
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