Alles in allem können wir sehr zufrieden sein.
Der Große hat überall ausreichend abgeschnitten, nur Rechtschreibung sollte er noch üben bevor es im dritten Schuljahr losgeht. Allerdings ist sich die Lehrerin sicher, dass er eigentliche alle Regeln der Rechtschreibung kennt, er hätte nur absolut keine Lust auf schreiben. Er könnte laut Lehrerin eigentlich überall in der oberen Liga mitspielen, nur er zeigt absolut keinen Ehrgeiz. Er begnügt sich mit dem Minimum und fühlt sich so wohl. Nur Sachaufgaben löst er besonders gut und gerne und im Lesen ist er den Anderen voraus. Dass er Sachaufgaben so gerne löst und da auch plötzlich gut rechnen kann, Kolonnen rechnen aber nicht wirklich schnell geht bei ihm, dazu meinte die Lehrerin: Er denkt halt sehr gerne und viel, er mag logisches Denken, was bei Sachaufgaben gebraucht wird. Und bei Sachaufgaben muss er nicht so viel schreiben wie bei Kolonnen rechnen. Also, er ist ein schreibfauler Denker.

Er kam nun auch mit einem Geschenk-Gutschein nach Hause, den er gewonnen hat: die Klasse hat bei Antolin mitgemacht, und er und ein anderer Junge in der Klasse haben wohl die meisten Punkte erzielt. Was uns aber schon überrascht. Er hat nur in den ersten 3 Wochen wie wild einen ganzen Haufen Bücher bei Antolin ausgefüllt. Seither will er nichts mehr davon wissen. Nun die berechtigte Frage meines Mannes: Er hat seit Monaten nichts mehr bei Antolin ausgefüllt und er hat etwas gewonnen? Was haben dann die anderen Kinder gemacht? Gar nichts???
Naja, so weit also gut.
Bei unserer Mittleren war es letzes Jahr schon so: Die Lehrerinnen haben sie gelobt, und was sie schon alles kann, und weiß, und wie gut sie arbeitet, mitarbeitet, Sachwissen hat und behält, und Geschichten nacherzählen kann und und und... Und wenn ich dann anfange zu grinsen, weil so viel positives einen ja freut, dann schnappen sie nach Luft und sagen, aber, aber, aber, ja, sie spielt aber auch noch ganz gern! Sie ist aber genau richtig hier, besonders auch weil sie ja noch so klein in der Größe ist...
Und dieses Jahr im ersten richtigen Jahr Kindergarten bei der neuen Lehrerin genau das gleiche. Sie lobt, und was das Kind schon alles kann und weiss, in vielen Dingen ist sie besser als so manches Kind was nun im Herbst ins 1.Schuljahr kommt,... ich grinse ... Lehrerin schnappt nach Luft und meint: aber, aber, aber, sie spielt aber auch noch gerne. Ja, sie ist sehr verspielt, und sie hat ihre Freundinnen hier... und sie könnte etwas schneller arbeiten, und nicht so viel reden... und im Turnen ist sie manchmal ein bisschen ängstlich, wenn die älteren Jungs die fast doppelt so groß sind wie sie ein wenig wild herumtoben... Gut, ich habe die Lehrerin gleich beruhigt, dass ich ohnehin nicht will, dass sie überspringt, ich weiss ja selbst dass sie noch gerne spielt, und ich will ihr das nicht nehmen. Da meinte sie dann noch, ja, wenn sie jetzt sowieso das Alter hätte und ins 1. Schuljahr gehen müsste, dann hätte sie wohl auch keine Probleme. Allerdings wird dieses zweite Jahr Kindergarten ihr aber auch guttun. Es gibt trotzdem noch Dinge die sie auch auf Kindergarten-Niveau noch lernen und verbessern kann.
Und das sehe ich genauso. Sie weiss zum Beispiel noch nicht, wenn heute Montag ist, welcher Tag dann morgen ist oder gestern war. Ihr Bruder wusste dass in dem Alter aber schon, auch was übermorgen und vorgestern bedeutet. Nur so als ein Beispiel von vielen... Sachwissen hat sie unserer Meinung nach auch nicht so viel wie ihr Bruder. Seltsamer Weise ist sie im Lesen und Rechnen aber genauso weit wie ihr Bruder in dem Alter. Also die meisten Buchstaben kennt sie und Worte mit 2-3 Silben kann sie schon lesen. Plus und Minus im Zehnerbereich mit Fingern geht auch so irgendwie. Zählen mit Hilfe bei den vollen Zehnern bis Hundert und Dinge abzählen, bis über 20. Ohne dass wir viel geübt hätten.
Ach es ist ein gutes Gefühl, wenn mal alles gut läuft.
Liebe Grüße,
Willow77