Vorschnelle "Diagnosen" von Außenstehenden
Verfasst: So 14. Jun 2015, 12:38
Hallo,
ich eröffne hierfür mal einen neuen Tread weil das Thema bei uns gerade aktuell ist. Wie schon an anderer Stelle beschrieben hat mein Sohn immer wieder mal soziale Schwierigkeiten - sowohl mit Gleichaltrigen als auch mit Erwachsenen. Einerseits ist er sehr vertrauensseelig und sucht sogar die Nähe von (wildfremden) Erwachsenen, andererseits überschreitet er häufig Grenzen, provoziert und schaut, wie die anderen reagieren.
Bei Gleichaltrigen ist er oft zu feig um zu fragen, ob er wo mitspielen darf. Statt dessen lenkt er manchmal (nicht immer!) mit Provokationen die Aufmerksamkeit auf sich. Im Bad werden z.B. andere Kinder (und auch Erwachsene) absichtlich angepritzt, in der Sandkiste werden deren Bauwerke zerstört, was zwar Aufmerksamkeit bringt, aber sicher keine positive.
Im Kindergarten fühlt er sich meiner Beobachtung nach wohl (auch lt. BetreuerInnen) und hat genug Spielkameraden. Die bezeichnet er aber nicht als "Freunde". Nur ein Mädchen, welches ihm auch manchmal lästig ist, weil sie so anhänglich ist und ihm immer nachläuft und alles nachmacht, ist seine ausdrücklich seine "Freundin". Auch zwei andere Mädchen mag er gerne, bezeichnet sie aber nur manchmal als Freundinnen. Mit einem älteren Buben (der leider jetzt in die Schule kommt) versteht er sich sehr gut was rumtoben und blödeln betrifft.
Mit einigen der anderen Kinder kommt er nicht so gut klar, vor allem mit denen, die ihn ausspotten wenn er mal wieder in die Hose gemacht hat (was schon seltener geworden ist, aber immer noch manchmal vorkommt). Insgesamt sucht er aber Kontakte, liebt Rollenspiele und ist sehr weltoffen.
Je nach Situation fallen seine sozialen Probleme mal mehr, mal weniger auf. Gestern waren wir z.B. an einem See baden und er hat völlig problemlos mit fremden Kindern gespielt. In anderen Situationen gibt es immer wieder Streit und Provokationen (von beiden Seiten), die meist damit enden dass mein Sohn heulend davonläuft weil ihn "die nicht mitspielen lassen".
In solchen Situationen habe ich schon mehrere Male mit anderen Personen gesprochen, von denen dann erstaunlich viele sofort von Asperger-Syndrom gesprochen haben. Wenn ich ruhig geantwortet habe dass ich das ziemlich ausschließe (100%ig kann ich es natürlich nicht) und auch bei der Entwicklungsdiagnostik nichts darauf hingewiesen hat, wurde trotzdem an dieser "Diagnose" gern festgehalten.
Mich ärgern solche vorschnellen Diagnosen von Meschen, die mein Kind gerade mal eine Stunde lang erlebt haben. Nicht, dass ich ein Problem damit hätte, wenn die Auffälligkeiten wirklich auf Asperger zurückzuführen wären. Aber ich käme nie auf die Idee ein fremdes Kind schon nach so kurzer Zeit in eine Schublade zu stecken.
ich eröffne hierfür mal einen neuen Tread weil das Thema bei uns gerade aktuell ist. Wie schon an anderer Stelle beschrieben hat mein Sohn immer wieder mal soziale Schwierigkeiten - sowohl mit Gleichaltrigen als auch mit Erwachsenen. Einerseits ist er sehr vertrauensseelig und sucht sogar die Nähe von (wildfremden) Erwachsenen, andererseits überschreitet er häufig Grenzen, provoziert und schaut, wie die anderen reagieren.
Bei Gleichaltrigen ist er oft zu feig um zu fragen, ob er wo mitspielen darf. Statt dessen lenkt er manchmal (nicht immer!) mit Provokationen die Aufmerksamkeit auf sich. Im Bad werden z.B. andere Kinder (und auch Erwachsene) absichtlich angepritzt, in der Sandkiste werden deren Bauwerke zerstört, was zwar Aufmerksamkeit bringt, aber sicher keine positive.
Im Kindergarten fühlt er sich meiner Beobachtung nach wohl (auch lt. BetreuerInnen) und hat genug Spielkameraden. Die bezeichnet er aber nicht als "Freunde". Nur ein Mädchen, welches ihm auch manchmal lästig ist, weil sie so anhänglich ist und ihm immer nachläuft und alles nachmacht, ist seine ausdrücklich seine "Freundin". Auch zwei andere Mädchen mag er gerne, bezeichnet sie aber nur manchmal als Freundinnen. Mit einem älteren Buben (der leider jetzt in die Schule kommt) versteht er sich sehr gut was rumtoben und blödeln betrifft.
Mit einigen der anderen Kinder kommt er nicht so gut klar, vor allem mit denen, die ihn ausspotten wenn er mal wieder in die Hose gemacht hat (was schon seltener geworden ist, aber immer noch manchmal vorkommt). Insgesamt sucht er aber Kontakte, liebt Rollenspiele und ist sehr weltoffen.
Je nach Situation fallen seine sozialen Probleme mal mehr, mal weniger auf. Gestern waren wir z.B. an einem See baden und er hat völlig problemlos mit fremden Kindern gespielt. In anderen Situationen gibt es immer wieder Streit und Provokationen (von beiden Seiten), die meist damit enden dass mein Sohn heulend davonläuft weil ihn "die nicht mitspielen lassen".
In solchen Situationen habe ich schon mehrere Male mit anderen Personen gesprochen, von denen dann erstaunlich viele sofort von Asperger-Syndrom gesprochen haben. Wenn ich ruhig geantwortet habe dass ich das ziemlich ausschließe (100%ig kann ich es natürlich nicht) und auch bei der Entwicklungsdiagnostik nichts darauf hingewiesen hat, wurde trotzdem an dieser "Diagnose" gern festgehalten.
Mich ärgern solche vorschnellen Diagnosen von Meschen, die mein Kind gerade mal eine Stunde lang erlebt haben. Nicht, dass ich ein Problem damit hätte, wenn die Auffälligkeiten wirklich auf Asperger zurückzuführen wären. Aber ich käme nie auf die Idee ein fremdes Kind schon nach so kurzer Zeit in eine Schublade zu stecken.