Wir brauchen ein wenig Hilfe!
Verfasst: Fr 20. Jun 2014, 21:15
Hallo zusammen,
Ich habe vor ca. einem Jahr schon mal einen Beitrag verfasst, weil meine sooooo süße Tochter uns erstaunte und zugleich besorgte. Sie ist nun zwei Jahre alt geworden. Wir sind zunehmend isolierter von allem.
Ich versuche die wichtigsten Punkte in Kürze zusammen zufassen. Wir haben inzwischen ein kleines Baby bekommen, das gleich sicherlich meine nähe braucht
Valentina:
-ist hochsensibel, sorgt sich um mich, um ihren Bruder, um ihren Körper. Hat große Angst vor Verletzungen, vorm hinfallen, vor Missgeschicken
- besitzt einen Humor, der ironisch ist. Sie ist sooooo lustig, wenn sie nicht gerade an sich selber verzweifelt
-sprachlich ist sie sehr weit entwickelt. Sie spricht komplette Sätze, nennt sich entweder beim Vornamen oder in der ich-Form. Spricht über ihre Ängste, Gefühle, wünsche und sorgen. Sie kann korrekte Zeitangaben machen, benennt alle gegensatzpaare, beschaffenheiten (wie glas, holz, zerbrechlich, ect.) sie kannte mir 1.5 Jahren das Alphabet, kann bis zehn zählen und versteht auch wirklich die Mengen. Sie kann mir sagen wieviel Blumen sie in der Hand hält. Sie wirft eine Fort und nennt mir die korrekte Anzahl. Ich hinterfrage nicht weiter. Sie erzählt von sich aus. Sie kennt unglaubliche Begriffe , wie Wasseroberfläche, wie "da kommt Luft raus", Sternschnuppe, sie kann sich wirklich jedes Wort merken und im richtigen Zusammenhang wiedergeben. Die sprachliche Entwicklung ist ohne Frage total aus der "norm". Sie versteht alles, sie spricht mir mir darüber, dass für die "Wurst eine Kuh sterben musste!", dass die Kuh nun tot ist und ins Licht gegangen ist.
Ich habe mit ihr nie über solche Themen geredet. Sie benennt alle Formen und erkennt sie wieder. Sie entdeckt ein Dreieck und sagt zu mir: " ja es gibt auch Achtecke!"
-sie erkennt die Schrift und möchte, dass ich ihr überall vorlese. Zum Beispiel, was auf dem Jogurtbecher steht. Generell lese ich ihr an manchen Tagen stundenlang Bücher vor. Leider machen ihr aktuell auch viel Geschichten Angst.
- sie baut nie, nie niemals einen Turm. Sie kann es, aber sie macht es nicht, weil ich es besser kann, wie sie sagt. Deswegen malt sie auch nie. Sie sagt, dass ich einen Ball, ein Haus, ein Herz viel besser Male als sie.
- sie bekommt bei allem Wutausbrüche, was sie nicht beherrscht. Dann weint sie und sagt immer :" ich kann es nicht, ich kann es nicht besser machen!"
-sie hat große Angst, vor so vielen Dingen. Wir können nicht in den streichelzoo, dort will sie nur im Kinderwagen sitzen mit dem runtergeklappten verdeck. Sie hat Angst vor anderen Kindern, erträgt deren nähe überhaupt nicht, sie mag nicht angesprochen werden.
- sie mag eigentlich garnichts. Immerzu sagt sie "ich mag es nicht!", die Gräser,das gras, die Pusteblume, die sie kitzelt. Sie mag nur wenig auf der Haut fühlen. Sie mag den schaum in der Badewanne nicht.
- sie kann sich an alles erinnern. Sie hat ein erstaunliches Gedächtnis.
- aber das schönste und zugleich schlimmste für sie: sie fühlt mir allen mit. Sie hat dadurch die meiste Angst. Sie ist so unfassbar sensibel
-sie spricht seit dem 7. Monat Mama, Papa, age(Katze), und ihren eigenen Namen, läuft seit dem 10. Monat frei, ist auch motorisch total fit, fährt schon lange Dreirad und Laufrad, klettert und turnt, steht lange auf einem Bein.
- sie traut sich so wenig zu und hat solche versagensängste.
- ist ist theoretisch trocken, nässt sich aber bewusst ein, wenn sie ihren Willen nicht bekommt oder ich den kleinen gerade füttere.
- sie hat einen unglaublich starken Willen, den ich bewundere....
- sie ist rasend eifersüchtig auf den kleinen, liebt ihn aber sehr und sagt zu ihm :" ist nicht schlimm dass du aa gemacht hast in die Windel, du bist noch klein!" Ich mache ihr nie drück, liebe sie bedingungslos.
Sie macht sich den Druck, sie will alles schaffen und richtig machen.
Leider sind wir inzwischen total isoliert, wir können kaum zur Krabbelgruppe. Sie sagt, alles langweilt sie dort, sie weint, tobt und schreit, weil ihr jedes Spielzeug weggenommen wird. Andere Kinder machen ihr Angst, sie wehrt sich nie, leidet aber sehr. Zuhause kommandiert sie uns nur herum und bricht in tränen aus, wenn wir nicht nach ihrer Nase funktionieren. Wir sind ruhig und liebevoll mit ihr. Sicherlich hat meine Geduld auch grenzen. Das zeige ich ihr dann auch mal. Ich kann dann einfach nicht mehr und finde, dass ich meine Gefühle dann auch offen zeigen sollte.
Ich bin wirklich verzweifelt. In einem Monat beginnt die Kindergarteneingewöhnung und ich weiß, dass es nichts wird. Sie klammert so sehr an mir. Schreit "ich habe Angst, wenn ein Fremder in der Krabbelgruppe hinein kommt!" Sie schriet "ich habe Angst", wenn unsere Haushaltshilfe hier sauber macht, wenn mein Vater ihr die Hände waschen will, wenn mein Mann sie trösten will. Das sind, mal von der Haushaltshilfe abgesehen, ihre Bezugspersonen. Immer mehr Situationen scheinen für uns unmöglich.
Ich mache mir solche Sorgen! Was ist nur los mit ihr? Sie scheint ans ich und ihrer Umwelt zu verzweifeln. Ich kann das nicht mehr auffangen oder kompensieren. In einer Woche haben wir ein Gespräch beim Psychologen. Habt ihr noch Möglichkeiten oder Infos für mich? Wem ging es ähnlich? Und vor allem, wie kann ich ihr nur helfen?
Ich bin für jede Antwort sehr dankbar. Meine Tochter ist wunderbar. Das zeige ich ihr jeden Tag, ich versuche sie zu stärken und ihr zuhelfen. Aber es scheint IHR nicht zu helfen.
Ihr Bruder ist drei Monate alt.
Leiben Gruß von Valentinas mama....
Ich habe vor ca. einem Jahr schon mal einen Beitrag verfasst, weil meine sooooo süße Tochter uns erstaunte und zugleich besorgte. Sie ist nun zwei Jahre alt geworden. Wir sind zunehmend isolierter von allem.
Ich versuche die wichtigsten Punkte in Kürze zusammen zufassen. Wir haben inzwischen ein kleines Baby bekommen, das gleich sicherlich meine nähe braucht
Valentina:
-ist hochsensibel, sorgt sich um mich, um ihren Bruder, um ihren Körper. Hat große Angst vor Verletzungen, vorm hinfallen, vor Missgeschicken
- besitzt einen Humor, der ironisch ist. Sie ist sooooo lustig, wenn sie nicht gerade an sich selber verzweifelt
-sprachlich ist sie sehr weit entwickelt. Sie spricht komplette Sätze, nennt sich entweder beim Vornamen oder in der ich-Form. Spricht über ihre Ängste, Gefühle, wünsche und sorgen. Sie kann korrekte Zeitangaben machen, benennt alle gegensatzpaare, beschaffenheiten (wie glas, holz, zerbrechlich, ect.) sie kannte mir 1.5 Jahren das Alphabet, kann bis zehn zählen und versteht auch wirklich die Mengen. Sie kann mir sagen wieviel Blumen sie in der Hand hält. Sie wirft eine Fort und nennt mir die korrekte Anzahl. Ich hinterfrage nicht weiter. Sie erzählt von sich aus. Sie kennt unglaubliche Begriffe , wie Wasseroberfläche, wie "da kommt Luft raus", Sternschnuppe, sie kann sich wirklich jedes Wort merken und im richtigen Zusammenhang wiedergeben. Die sprachliche Entwicklung ist ohne Frage total aus der "norm". Sie versteht alles, sie spricht mir mir darüber, dass für die "Wurst eine Kuh sterben musste!", dass die Kuh nun tot ist und ins Licht gegangen ist.
Ich habe mit ihr nie über solche Themen geredet. Sie benennt alle Formen und erkennt sie wieder. Sie entdeckt ein Dreieck und sagt zu mir: " ja es gibt auch Achtecke!"
-sie erkennt die Schrift und möchte, dass ich ihr überall vorlese. Zum Beispiel, was auf dem Jogurtbecher steht. Generell lese ich ihr an manchen Tagen stundenlang Bücher vor. Leider machen ihr aktuell auch viel Geschichten Angst.
- sie baut nie, nie niemals einen Turm. Sie kann es, aber sie macht es nicht, weil ich es besser kann, wie sie sagt. Deswegen malt sie auch nie. Sie sagt, dass ich einen Ball, ein Haus, ein Herz viel besser Male als sie.
- sie bekommt bei allem Wutausbrüche, was sie nicht beherrscht. Dann weint sie und sagt immer :" ich kann es nicht, ich kann es nicht besser machen!"
-sie hat große Angst, vor so vielen Dingen. Wir können nicht in den streichelzoo, dort will sie nur im Kinderwagen sitzen mit dem runtergeklappten verdeck. Sie hat Angst vor anderen Kindern, erträgt deren nähe überhaupt nicht, sie mag nicht angesprochen werden.
- sie mag eigentlich garnichts. Immerzu sagt sie "ich mag es nicht!", die Gräser,das gras, die Pusteblume, die sie kitzelt. Sie mag nur wenig auf der Haut fühlen. Sie mag den schaum in der Badewanne nicht.
- sie kann sich an alles erinnern. Sie hat ein erstaunliches Gedächtnis.
- aber das schönste und zugleich schlimmste für sie: sie fühlt mir allen mit. Sie hat dadurch die meiste Angst. Sie ist so unfassbar sensibel
-sie spricht seit dem 7. Monat Mama, Papa, age(Katze), und ihren eigenen Namen, läuft seit dem 10. Monat frei, ist auch motorisch total fit, fährt schon lange Dreirad und Laufrad, klettert und turnt, steht lange auf einem Bein.
- sie traut sich so wenig zu und hat solche versagensängste.
- ist ist theoretisch trocken, nässt sich aber bewusst ein, wenn sie ihren Willen nicht bekommt oder ich den kleinen gerade füttere.
- sie hat einen unglaublich starken Willen, den ich bewundere....
- sie ist rasend eifersüchtig auf den kleinen, liebt ihn aber sehr und sagt zu ihm :" ist nicht schlimm dass du aa gemacht hast in die Windel, du bist noch klein!" Ich mache ihr nie drück, liebe sie bedingungslos.
Sie macht sich den Druck, sie will alles schaffen und richtig machen.
Leider sind wir inzwischen total isoliert, wir können kaum zur Krabbelgruppe. Sie sagt, alles langweilt sie dort, sie weint, tobt und schreit, weil ihr jedes Spielzeug weggenommen wird. Andere Kinder machen ihr Angst, sie wehrt sich nie, leidet aber sehr. Zuhause kommandiert sie uns nur herum und bricht in tränen aus, wenn wir nicht nach ihrer Nase funktionieren. Wir sind ruhig und liebevoll mit ihr. Sicherlich hat meine Geduld auch grenzen. Das zeige ich ihr dann auch mal. Ich kann dann einfach nicht mehr und finde, dass ich meine Gefühle dann auch offen zeigen sollte.
Ich bin wirklich verzweifelt. In einem Monat beginnt die Kindergarteneingewöhnung und ich weiß, dass es nichts wird. Sie klammert so sehr an mir. Schreit "ich habe Angst, wenn ein Fremder in der Krabbelgruppe hinein kommt!" Sie schriet "ich habe Angst", wenn unsere Haushaltshilfe hier sauber macht, wenn mein Vater ihr die Hände waschen will, wenn mein Mann sie trösten will. Das sind, mal von der Haushaltshilfe abgesehen, ihre Bezugspersonen. Immer mehr Situationen scheinen für uns unmöglich.
Ich mache mir solche Sorgen! Was ist nur los mit ihr? Sie scheint ans ich und ihrer Umwelt zu verzweifeln. Ich kann das nicht mehr auffangen oder kompensieren. In einer Woche haben wir ein Gespräch beim Psychologen. Habt ihr noch Möglichkeiten oder Infos für mich? Wem ging es ähnlich? Und vor allem, wie kann ich ihr nur helfen?
Ich bin für jede Antwort sehr dankbar. Meine Tochter ist wunderbar. Das zeige ich ihr jeden Tag, ich versuche sie zu stärken und ihr zuhelfen. Aber es scheint IHR nicht zu helfen.
Ihr Bruder ist drei Monate alt.
Leiben Gruß von Valentinas mama....